DE1479444C - Vorrichtung zur Aufnahme nach dem Blasverfahren hergestellter Hohlkörper aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents
Vorrichtung zur Aufnahme nach dem Blasverfahren hergestellter Hohlkörper aus thermoplastischem KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme nach dem Blasverfahren, hergestellter Hohlkörper
aus thermoplastischem Kunststoff, die aus einer oder mehreren Hohlformen mit Formhälften
und Blasdorn entformbar sind, wobei jedem Hohlkörper ein von den Blasformen unabhängiges Unterslülzungsorgan
zugeordnet ist, das von einer der Einfüllöffnung des Hohlkörpers gegenüberliegenden
Stelle senkrecht zur Achsrichtung des Hohlkörpers aus dem Formbereich bewegbar ist. Damit findet die
Vorrichtung nach der Erfindung bei einem Verfahren Anwendung, bei dem von einem aus einer Spritzdüse
ausgestoßenen schlauchförmigcn' Vorformling ausgegangen wird, der in einer — meist mehrteiligen —
Hohlform durch Einführung eines Druckmediums unter Ausweitung gegen die die Gestalt des Hohlkörpers
bestimmende Innenwandung der Hohlform gepreßt, in der Hohlform verfestigt und danach ausgestoßen
wird.
Es ist bekannt, bei einer Blasmaschine gegenüber einer Reihe nebeneinander angeordneter Füllstationen
eine in seitlicher Richtung verschiebbare Unter-Stützungsfläche anzuordnen, auf der die in die gewünschte
Gestalt gebrachten Hohlkörper mit ihrem der Halsöffnung gegenüberliegenden Rand aufliegen,
um jeweils den bei dem Blasvorgang am Boden des Hohlkörpers entstandenen Abfallsteg entfernen zu
können. Diese bekannte Vorrichtung, bei der im übrigen auch nicht jedem Hohlkörper ein von der Blasform
unabhängiges Unterstützungsorgan zugeordnet ist, kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
der Leistungssteigerung durch Reduzierung der Verweilzeit des ausgeblasenen Hohlkörpers in der
Hohlform nicht lösen. Außerdem wird bei der bekannten Vorrichtung als Nachteil angeschen, daß der
auf die Unterstützungsfläche abgestellte ausgeblasene Hohlkörper weder radial noch axial geführt oder gehalten
ist, so daß er weder zum weiteren Transport auf dieser Unterstützungsfläche geeignet ist, noch vor
seiner nicht vollständigen Verfestigung transportiert werden kann.
Es ist ferner eine Vorrichtung zur Herstellung einseitig offener Hohlkörper, z. B. Flaschen, bekannt,
bei der der das Blasmedium einführende und den Hohlkörperhals ausformende, von unten in die geschlossene
Hohlform hineinragende Blasdorn nach Beendigung des Blasvorganges mit der auf ihm sitzenden
und auf den Kopf gestellten Flasche aus dem Bereich der Hohlform hinausgebracht wird, um Platz
für eine weitere Blasoperation zu machen, während der Hohlkörper auf dem Blasdorn stehend Gelegenheit
hat, völlig abzukühlen und zu verfestigen. Diese bekannte Vorrichtung ist mit mehreren Nachteilen
behaftet, unter anderem dem, daß der auf dem Kopf stehende, nur mit dem Hals der Einfüllöffnung auf
dem von unten in diesen hineinragenden Blasdorn sitzende Hohlkörper, insbesondere wenn er schwer oder
lang ist, zum Kippen neigt, was natürlich aus den vorstehend angegebenen Gründen eine bleibende Verformung
zur Folge haben kann. Dieser Nachteil läßt sich auch dann nicht vermeiden, wenn man den Blasdorn
ziemlich weit in den Hohlkörper hineinragen läßt, und auch dann nicht, wenn man ihn mit einem Bund
versieht, auf dem die Stirnfläche des Flaschenhalses aufruhen soll. Besonders stark macht sich dieser
Nachteil bei einer Vorrichtung bemerkbar, die mit einem drehbaren Dornkopf mit horizontal liegender
Achse arbeitet, bei einem Drehkopf also, der beim Blasvorgang senkrecht stehend von unten in die
Hohlform hineinragt und der nach dem Blasen und Öffnen der Formteile mit der auf ihm sitzenden Flasche
in die waagerechte Lage gedreht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der zum Zweck der Leistungssteigerung
die Zeit, die der zunächst in die Hohlform eingebrachte Vorformling und der danach
aus diesem ausgeformte Hohlkörper in der Hohlform verbleibt, die sogenannte Verweilzeit, auf ein Minimum
reduziert wird. Dabei ist jedoch zu beachten, daß der im warmplastischen Zustand durch Einblasen
eines Druckmittels aus einem Vorformling ausge- ·
formte Hohlkörper verfestigt ist. Es leuchtet ein, daß der langsame Übergang vom völlig plastischem zum
völlig verfestigten Zustand bei einem einseitig offenen Hohlkörper, wie z. B. einer Flasche, nicht über
Breite und Länge gleichmäßig erfolgt, sondern von der Materialmenge, dem jeweiligen Querschnitt und
auch davon abhängt, welcher Teil des Hohlkörpers aus dem schon länger außerhalb der Spritzdüse befindlichen
Schlauchstück und welcher aus dem weniger lange außerhalb der Spritzdüse befindlichen
Schlauchstück, also welcher Teil des Hohlkörpers bei einer Anlage mit senkrecht übereinanderstehender
Spritzdüse und Hohlform aus dem unteren Teil des Verformlings und welcher Teil aus dem oberen Stück
des Vorformlings geformt worden ist. Es ist eine bekannte Tatsache, daß z.B. bei Flaschen der Boden
und der Hals langer verformbar bleiben als der übrige
Teil des Körpers. Die Vorrichtung soll diesen Umstand berücksichtigen und es trotzdem erlauben,
das verblasene Material nicht langer in der Hohlform zu lassen, als zu einer Aüsformung erforderlich ist.
) Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der ein-. gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die in ihrer Anzahl die Anzahl der Blasformen übersteigenden Unterstützungsorgane auch in Achsrichtung des Hohlkörpers bewegbar sind.
) Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der ein-. gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die in ihrer Anzahl die Anzahl der Blasformen übersteigenden Unterstützungsorgane auch in Achsrichtung des Hohlkörpers bewegbar sind.
Die Erfindung vermeidet die vorstehend beschriebenen Nachteile, reduziert die Verweilzeit des ausgeblasenen
Hohlkörpers in der Blasform auf ein Minimum und ermöglicht den Transport des nach dem
Ausformen noch nicht vollständig verfestigten Hohlkörpers.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
Es stellt dar
Fig. 1 eine — teilweise geschnittene — Seitenansicht
einer Blasmaschine mit der Vorrichtung in verkleinerter Darstellung,
F i g. 2 Einzelteile der Vorrichtung in abgewandelter Ausführungsform in der Seitenansicht,
F i g. 3 eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1.
In Fig. 1 ist allgemein mit 1 ein Spritzkopf bezeichnet,
in den das durch einen Extruder platifizierte Material bei A eintritt, im Raum 2 sich um eine Pinole
3 legt und durch eine Ringdüse 4 in Gestalt eines plastischen Schlauches 5 austritt. Nachdem der
Schlauch 5 in einer der Höhe eines zu blasenden Hohlkörpers 13 entsprechenden Länge aus der Ringdüse
4 ausgestoßen worden ist, wird er als Vorformling von der in Pfeilrichtung B-C zu bewegenden, sich
öffnenden und zu schließenden, mehrteiligen Hohlform 6 ergriffen. Dazu werden die auseinandergefahrenen
Formteile unter die Ringdüse 4 gebracht, die sich dann um den zwischen ihnen hängenden Vorformling
schließen. Dabei wird das untere Ende 7 des Vorformlings — Position I — geschlossen. Danach
wird die Hohlformö in Pfeilrichtung C zurückgebracht,
wobei das obere Ende 8 des Vorformlings von dem Schlauchnachschub getrennt wird.
Wenn die nun geschlossene Hohlform 6 mit dem in ihr hängenden Vorformling in die Position II gelangt
ist, befindet sie sich unter der allgemein mit 9 bezeichneten Blasstation, deren in Pfeilrichtung D-E
heb- und senkbarer Blasdorn 10 nach unten in das offene Ende 8 des Vorformlings einstößt und dieses
damit zur Einfüllöffnung 11 des Hohlkörpers 13 ausformt. Gleichzeitig wird durch eine Leitung 12 ein
Blasmedium eingeführt, das den Vorformling zum Hohlkörper 13, z. B. einer Flasche, durch Anlage an
die Forminnenwandung ausformt. Anschließend wird die Hohlform 6 wieder geöffnet und zurück in die Position
I gebracht.
Die neue Vorrichtung gestattet es, die Verweilzeit des Hohlkörpers 13 in der Hohlform 6 ganz kurz zu
halten, mit anderen Worten, den Rhythmus der Bewegung der Hohlform 6 von der Position II in die Position
I und umgekehrt zu beschleunigen. Dies wird dadurch ermöglicht, daß man den zwar fertig geblasenen,
aber noch nicht vollständig verfestigten Hohlkörper 13 auch nach Wegfall der flächenstützenden
Höhlform 6 nicht gänzlich seiner Stützung beraubt, sondern ihn in eine andere, dem Zweck angepaßte,
einfachere Unterstützung überführt. Der Hohlkörper 13 kann dann außerhalb der Hohlform6 ohne Gefahr
der Verformung mit oder ohne eine zusätzliche Hilfskühlüng abkühlen, erstarren und transportiert
werden.
Hierzu ist vorgesehen, jedem Blasdorn 10 ein heb* und senkbares, in seiner Achse liegendes .Unterstützungsorgan
14 zuzuordnen, das nach dem Öffnen der Hohlform 6 an die dem Blasdorn 10 gegenüberliegende
Fläche des geblasenen Hohlkörpers 13 herangeführt wird, ihn unterstützt, zentriert und aus der
Position II herausführt. Der Blasdorn 10 kann während dieser Zeit in seiner unteren Stellung, d. h. in
dem Flaschenhals verbleiben und zusammen mit dem Unterstützungsorgan 14 bewegt werden. Auf diese
Weise wird der geblasene, noch nicht vollständig erstarrte, und deshalb noch der Gefahr der Deformierung
ausgesetzte Hohlkörper 13 einerseits an zwei diametral gegenüberliegenden Flächen gehalten und
andererseits aber doch der umgebenden und kühlenden Atmosphäre ausgesetzt.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind hierzu für die eine Hohlform 6 zwei Blasstationen
9 und Unterstützungsorgane 14 um eine vertikale Welle 15 drehbar angeordnet, die gleichzeitig auch
als Führung für in Pfeilrichtung E-D verschiebbare Büchsen 16 dient. An den Büchsen 16 sind Winkelstücke
17 befestigt, auf deren Horizontalschenkeln ein periodisch gesteuerter Kolbenmechanismus 18
angeordnet ist, dessen Kolbenstange 19 an einem mit der Welle 15 drehbaren, aber vertikal fixierten Träger,
z. B. in Form einer Scheibe 20, Armkreuz od. dgl. befestigt ist. Dies bewirkt ein Heben bzw.
Senken der Stützfläche, die bei dem dargestellten Beispiel als Teller 21 ausgebildet ist, die aber natürlich
ebensogut als Becher 22, Napf oder sogar als einfache, z. B. aus Blech bestehende Teilform ausgebildet
sein kann.
Wenn, wie beispielsweise in F i g. 2 schematisch veranschaulicht, in Anpassung an die äußere Gestalt
des geblasenen Hohlkörpers 13 das Unterstützungsorgan 14 als ein einen größeren Teil der Hohlkörperaußenfläche
umgreifender Becher 22 ausgebildet ist, so wird man je nach der die Kippneigung bestimmenden
Größe und Gestalt des Hohlkörpers 13 unter Umständen auch darauf verzichten können, bei dem
Transport aus der Position II in eine weitere Position III den Blasdorn 10 als zusätzliches Halte- und
Zentrierorgan im Hohlkörper 13 zu belassen. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß diese Möglichkeit die
Konstruktion der Gesamtanlage vereinfacht, und es gestattet, die Taktzahl noch weiter zu erhöhen. Die
Konstruktion wird vereinfacht, weil man mit einem
Blasdorn 10 und allen für seine Tätigkeit notwendigen Organen auskommt, und die Taktzahl kann erhöht
werden, weil der Blasdorn 10, ehe der Hohlkörper 13 die Position II verläßt, aus ihm herausgenommen
werden kann, um für das lufteinführende Einschießen in den nächsten schlauchförmigen Vorformling
bereitzustehen, wenn die Hohlform 6 mit Vorformling aus der Position I in die Position Π gebracht
worden ist.
Die Befestigung der Blasstationen 9 erfolgt zweckmäßig an einem mit der zentralen Welle 15 verbundenen
Träger 24 in Form eines Balkens, Kreuzes oder Scheibe. Wenn nur zwei Blasstationen 9 zu einer
Vorrichtung gehören, so wird man als Träger 24 mit einem Balken auskommen, der taktweise um 180°
verschwenkt wird, während bei mehreren Blasstationen 9 ein Kreuz oder eine Scheibe als Träger 24 dienen
wird, die je nach der Anzahl der an ihr befestigten Blasstationen 9 im Takt um einen bestimmten
Winkel weitergedreht wird. Selbstverständlich kann man sowohl die Blasstationen 9 als auch die Unterstützungsorgane
14 auch an anderen geeigneten Halte- und Bewegungsorganen, z. B. an um Kettenräder
laufenden Ketten u. dgl. anordnen;
Ein Bewegungsorgan 27 für die Welle 15 und Bewegungsorgane 28 für die Blasstationen 9 sind an
einem ortsfesten Rahmen 26, Traverse od. dgl., befestigt. Die Trennung zwischen beweglichen und ortsfesten
Teilen erfolgt zweckmäßig längs der Line 29. 30 ist eine Konsole, an der eine Arretierung 31 befestigt
ist, beispielsweise als Zylinder mit Kolben, dessen Kolbenstange 32 in die öffnung eines auf dem als
Scheibe ausgebildeten Träger 24 befestigten Klotzes
ίο 33 einschnappt, um so zu gewährleisten, daß die beweglichen
und die ortsfesten Teile jeweils in der Blasbzw. Weiterbearbeitungsstellung zu der bzw. zu denen
die Unterstützungsorgane gedreht werden können, funktionssicher zueinander liegen.
Die neue Vorrichtung gestattet es, die Verweilzeit eines ausgeblasenen Hohlkörpers, beispielsweise
einer Flasche, in einer Hohlform unabhängig'von der Verfestigungszeit des Hohlkörpers zu bestimmen und
den Hohlkörper erheblich früher aus der Hohlform zu entfernen und diese damit für einen neuen Blastakt
freizugeben, ohne die Gefahr in Kauf zu nehmen, daß der aus der Hohlform entnommene, noch
nicht verfestigte Hohlkörper eventuell Deformierungen erleidet. .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Aufnahme nach dem Blasverfahren hergestellter Hohlkörper aus thermoplastischem
Kunststoff, die aus einer oder mehreren Hohlformen mit Formhälften und Blasdorn entformbar sind, wobei jedem Hohlkörper ein
von den Blasformen unabhängiges Unterstützungsorgan zugeordnet ist, das von einer der Einfüllöffnung
des Hohlkörpers gegenüberliegenden Stelle senkrecht zur Achsrichtung des Hohlkörpers
aus dem Formbereich bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihrer
Anzahl die Anzahl der Hohlformen (6) übersteigenden Unterslützungsorgane (14) auch in Achsrichtung
des Hohlkörpers (13) bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterstützungsorgan (14)
als mindestens auch den Rand des Hohlkörpers (13) umgreifender Teller (21), Becher (22) oder
Teilform ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterstützungsorgan
(14) mittels Büchsen (16) auf einer Welle (15) heb- und senkbar geführt ist, die achsparallel
zu dem oder den Blasdornen (10) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterstützungsorgan (14) ein Winkelstück (17) aufweist, an dessen
Vertikalschenkel die Büchse (16) und an dessen Horizontalschenkel der Teller (21) bzw. Becher
(22) und ein Kolbenmechanismus (18) befestigt ist, dessen Kolbenstange (19) an einer an der
Welle (15) starr befestigten Scheibe (20) abgestützt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (15)
fest mit einem rechtwinklig zu ihr liegenden Träger (24) verbunden ist, an dem die Blasstationen
(9) mit ihren Blasdornen (10) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an der gemeinsamen
Welle (15) gehalterten Unterstützungsorgane (14) aus der Blasstellung zu weiteren Stellen
drehbar sind.
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