DE1467209C3 - Verfahren zur Herstellung von Ammoniakgas und Chlorgas aus Ammoniumchlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ammoniakgas und Chlorgas aus AmmoniumchloridInfo
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Description
Masse im Kreislauf Ausbeuten von Ammoniakgas von mehr als 98 °/o und an gasförmigem Chlor von
mehr als 90 0O zu erzielen.
Die bei der Entchlorung der chlorierten Masse durch Sauerstoff erhaltenen Gase enthalten in Mittel
mehr als 60% Chlor. Ihr Gehalt an Chlorwasserstoffsäure ist sehr gering. Hierdurch wird die Lösung
der Probleme, die sich hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit der Baustoffe, die für die Apparatur zur
Durchführung des Verfahrens im industriellen Maßstabe verwendet werden, ergeben, erleichtert.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren kann unter Verwendung von mehreren parallel
zueinander geschalteten Reaktoren, in welchen aufeinanderfolgend die verschiedenen Verfahrensstufen
durchgeführt werden, in halbkontinuierlicher Arbeitsweise durchgeführt werden.
Es ist besonders gut für die Verwertung des Ammoniumchlorids,
das als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Natriumkarbonat nach dem Ammoniakverfahren
anfällt, geeignet, wobei es ermöglicht, das Chlor, das Bei diesem Verfahren sonst in Form
von Calciumchlorid verlorengeht, in Form eines hoch chlorhaltigen Gases zu gewinnen.
Durch Mischen von 24,6 g Eisensesquioxid Fe0Oj,
15,45 g Kupferchlorür CuCl, 28,25 g Kaliumchlorid KCl und 50,1 g feiner Kieselsäure in einem mit umlaufenden
Messern ausgerüsteten Pulvermischer wird eine katalytische Masse hergestellt, die man in ein
vertikal angeordnetes elektrisch beheiztes Glasrohr gibt und bei einer Temperatur von 530° C durch
einen Leuchtgasstrom, der in einer Menge von 101 35 Minuten lang durch die Röhre hindurchgeleitet
wird, teilweise reduziert.
Unter Vermeidung eines unmittelbaren Kontaktes der derart reduzierten Masse mit der Atmosphäre
werden dieser 30 g Ammoniumchlorid zugesetzt. Der sich ergebende Feststoff wird in einen Reaktor der
gleichen Ausbildung, wie oben beschrieben, gegeben. Die Temperatur im Inneren dieses Reaktors wird auf
400 bis 420° C gesteigert und das frei gewordene Ammoniak durch Spülen mit Stickstoffgas in einer
Menge von 2 1 stündlich abgeführt.
Es ergeben sich auf diese Weise nach einer Reaktionsdauer von 3 Stunden und. 30 Minuten 9,42 g
Ammoniak, was 98,8% des in dem eingesetzten Ammoniumchlorid enthaltenen Ammoniaks entspricht.
Sobald die Entwicklung des Ammoniaks beendet ist, wird durch den Reaktor 20 Minuten lang ein
Strom von trockenem Sauerstoff in einer Menge von 81 stündlich hindurchgeleitet, wobei die Temperatur
während des Hindurchleitens des Sauerstoffs im Inneren des Reaktors auf zwischen 480 und 490° C
gehalten wird. Darauf wird die Temperatur unter weiterem Hindurchleiten des Sauerstoffstroms in einer
Menge von 41 stündlich auf 500 bis 520° C gesteigert.
Es werden 16.9 g Chlor, d. h. 85".« des in dem eingesetzten
Ammoniumchlorid enthaltenen Chlors, mit ■ einer mittleren Konzentration von 68".» in den Gasen
gewonnen. Der Gehalt dieser Gase an Chlorwasserstoffsäure beträgt, bezogen auf das Volumen des
Gases, weniger als 1 Volumprozent.
Zum Vergleich sei darauf hingewiesen, daß beim Arbeiten nach dem Verfahren zur Herstellung von
Ammoniak und gasförmigem . Chlor gemäß dem ίο Hauptpatent in Kontakt mit einer katalytischen
Masse, die kein Kupfersalz enthält, in der Entchlorungsstufe Gase mit einem mittleren Gehalt von nur
45 "Ό an Chlor enthalten werden.
. Beispiel 2 ■
Aus 71g Eisensesquioxid Fe11O.,, 20,6 g Kupt'erchlorür
CuCl, 23,6 g Kaliumchlorid KCI und 67 g wasserfreiem Aluminiumoxid Al1O., wird eine katalytische
Masse hergestellt.
Diese katalytische Masse wird unter den gleichen Bedingungen, wie gemäß Beispiel 1, mit 30 g Ammoniumchlorid
eingesetzt. Die bei diesem Arbeitsvorgang anfallende katalytische Masse wird darauf für
einen zweiten Arbeitszyklus, der unter den gleichen Bedingungen wie denen des ersten Arbeitszyklus
durchgeführt wird verwendet. Die Ergebnisse dieser beiden aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen sind in
der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
30 | Tabelle I | Eingesetztes NH4C! in g |
Ausbeute NH3 " ·' |
Ausbeute an Cl> 11 ι» |
Gehalte der Gase an C\· Volum prozent auf Volumen |
Nr. des Versuchs 35 |
30 30 |
100 98,9 |
78.3 100 |
64,6 | |
1 2 |
Während des ersten Arbeitszyklus wurden verschiedene aufeinanderfolgende Fraktionen des Chlor
enthaltenden Gases entnommen. Der Gehalt dieser Fraktionen an Chlor ist in der folgenden Tabelle II
angegeben und der Gesamtausbeute an freiem Chlor, bezogen auf die Menge an in dem eingesetzten Ammoniumchlorid
enthaltenen Chlor gegenübergestellt.
Nr. | Volumprozent an Chlor | Gesamtausbeute |
der Frak | bezogen auf das | an Chlor . |
tionen | Volumen des Gases | 0 '< |
1 | 96,5 | 57,1 |
2 | 62,2 | 74,2 |
3 | 14,1 | 76,7 |
4 | 8,8 . | 78.3 |
Alle diese Chlor enthaltenden Fraktionen enthielten weniger als 1 Volumprozent an Chlorwasserstoffsäure.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Ammoniak kann, die außer teilweise reduziertem Eisen(III)-.
und Chlor aus Ammoniumchlorid in zwei Stufen, 5 oder Mangan(III)-oxid noch Kaliumchlorid und eine
wobei in der ersten Stufe zur Freisetzung des Kupferverbindung enthält.
Ammoniaks eine Masse aus Eisen(III)- oder Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur
Mangan(III)-oxid und Kaliumchlorid, die mit Herstellung von Ammoniak und Chlor aus Ammoeinem
reduzierenden Gas bei 500 bis 530° C niumchlorid in zwei Stufen, wobei in der ersten Stufe
teilweise reduziert worden ist, mit dem Ammo- ίο zur Freisetzung des Ammoniaks eine Masse aus
niumchlorid vermischt in einem Stickstoff- oder Eisen(III)- oder Mangan(III)-oxid und Kalium-Kohlenmonoxidstrom
auf 360 bis 420° C erhitzt chlorid, die mit einem reduzierten Gas bei 500 bis wird und wobei in der zweiten Stufe zur Frei- 530° C teilweise reduziert worden ist, mit dem
setzung des Chlors. die in der ersten Stufe Ammoniumchlorid vermischt in einem Stickstoffchlorierte
Masse mit Sauerstoff oder mit Sauer- 15 oder Kohlenmonoxidstrom auf 360 bis 420° C erhitzt
stoff angereicherter Luft bei 480 bis 520° C wird und wobei in der zweiten Stufe zur Freisetzung
oxydiert wird, nach Patent 1220 400, dadurch des Chlors die in der ersten Stufe chlorierte Masse
gekennzeichnet, daß die teilweise zu redu- mit Sauerstoff oder mit Sauerstoff angereicherter Luft
zierende Eisen(III)-oxid/Kaliumchlorid- oder bei 48Ö bis 520° C oxydiert wird, nach Patent
Mangan(III)-oxid/Kaliumchlorid-Masse zusatz- 20 1220 400, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise
lieh eine Kupferverbindung, vorzugsweise Kup- zu reduzierende Eisensesquioxid-Kaliumchlorid- oder
fer(I)-chlorid, enthält. Mangansesquioxid-Kaliumchlorid-Masse zusätzlich
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- eine Kupferverbindung, vorzugsweise Kupfer(I)-kennzeichnet,
daß die teilweise zu reduzierende chlorid, enthält.
Masse je Mol Eisen(III)-oxid oder Mangan(III)- 25 Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform die-
oxid 0,3 bis 1 Mol der auf Kupfer(I)-chlorid be- ses Verfahrens enthält die teilweise zu reduzierende
zogenen Kupferverbindung enthält. Masse je Mol Fe.,O;J oder Ma1O3 0,3 bis 1 Mol der
auf CuCI bezogenen Kupferverbindung.
; Es werden dabei Kupferverbindungen verwendet,
' 30 die leicht in Kupferoxid oder Kupferchlorid und insbesondere
in Kupferchlorür überführbar sind.
Das Verfahren der Erfindung wird in folgender
Gegenstand des Hauptpatentes 1 220 400 ist ein Weise durchgeführt:
Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und Chlor Zunächst wird die katalytische Masse aus
aus Ammoniumchlorid in zwei aufeinanderfolgenden 35 Eisen(III)- oder Mangan(III)-oxid, Kaliumchorid und
Stufen, wobei in der ersten Stufe das Ammonium- einer Kupferverbindung bei einer Temperatur von
chlorid mit einer katalytischen Masse vermischt wird, zwischen 500 und 530° C durch einen reduzierten
die aus Fe2O3 oder Mn2O3 besteht und teilweise Gasstrom, wie einen solchen von Kohlenmonoxid
mittels eines Gasstromes aus einem reduzierend wir- oder Leuchtgas, teilweise reduziert,
kenden Gas zwischen 500 und 530° C reduziert 4° Dann wird das Ammoniumchlorid bei einer Tem-
worden ist, und in einer zweiten Stufe ein großer peratur von zwischen 360 und 420° C in Kontakt
Teil des an die katalytische Masse gebundenen mit der derart reduzierten Masse gebracht und das
Chlorwasserstoffs oxydiert wird, das dadurch gekenn- hierdurch freigemachte Ammoniak durch einen
zeichnet ist, daß das mit einem Alkalisalz vermischte Strom eines inerten Gases, wie von Stickstoff oder
Oxid reduziert Wird, dann die Mischung aus Ammo- 45 eines reduzierenden Gases, wie von Kohlenmonoxid
niumchlorid mit der katalytischen Masse in der ersten abgeführt. Während dieser Behandlung wird die
Stufe auf eine Temperatur zwischen 360 und 420° C Chlorwasserstoffsäure an der Masse gebunden,
erhitzt wird, wobei das freigesetzte Ammoniak von Sobald die Entwicklung des Ammoniakgases be-
dem Ammoniumchlorid mittels eines Stickstoff- oder endet ist, wird die chlorierte Masse durch einen Strom
Kohlenoxidstromes weggeführt wird, und anschließend 50. von Sauerstoff oder von mit Sauerstoff angereicherter
der an der Katalysatormasse fixierte Chlorwasserstoff Luft oxydiert. Hierdurch ergibt sich als Folge der
in der zweiten Stufe zwischen 480 und 520° C mittels Oxydation der Chloride und der nicht umgesetzten
Sauerstoff oder Luft, die mit Sauerstoff angereichert reduzierten Oxide eine Temperaturerhöhung im
ist, oxydiert wird. . . . *■..._ Inneren des Reaktors. Darauf wird, immer unter
Dabei wird vorzugsweise eine katalytische Masse 55 Weiterbehandlung mit dem Strom von oxydierendem
verwendet, die aus Eisensesquioxid oder Mangan- Gas, die Temperatur auf 480 bis 520° C gesteigert
sesquioxid und Kaliumchlorid in molaren Verhält- und hierdurch das Chlor aus den Metallchloriden
nissen von freigemacht. Die Gase, die auf diese Weise erhalten
KCi KCL werden, sind hoch an Chlor konzentriert und enthal-
oder -~_—--■ 60 ten praktisch keine Chlorwasserstoffsäure. Diese
-,Ο., Μπίυ.·ι Arbeitsphase wird unterbrochen, bevor die chlorierte
zwischen 0,3 und 0,4 besteht. Masse vollkommen entchlort ist, so daß in den Gasen
Bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent wird also ein hoher Chlorgehalt verbleibt. Die nicht zer-
dieser katalytischen Masse gegebenenfalls ein inertes setzten Metallchloride werden nicht von der kataly-
festes Verdünnungsmittel, wie Kieselsäure und ein 65 tischen Masse getrennt, sondern in einem späteren
Aktivierungsmittel, wie ein Salz eines Metalls aus der Arbeitsgang wieder im Kreislauf verwendet.
Gruppe der seltenen Erden zugesetzt. Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es,
., Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren gemäß nach der ersten Wiederverwendung der katalytischen
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DE1467209C3 true DE1467209C3 (de) | 1974-01-31 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHZ | Patent of addition ceased/non-payment of annual fee of parent patent |