DE143698C - - Google Patents

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DE143698C
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wool
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degreasing agent
heated
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfetten von Wolle mittels Naphtha oder eines anderen geeigneten Lösungsmittels.
Die Extraktion des Fettes aus der Wolle mittels Naphtha oder eines ähnlichen Fettlösungsmittels ist schon mehrfach vorgeschlagen worden, ist aber wohl in der Praxis nicht in ausgedehnter Weise angewendet worden, da eines
ίο der gegen das Verfahren bestehenden Bedenken in der großen Entzündlichkeit des Lösungsmittels liegt, ein weiteres in der Schwierigkeit, alle Spuren des Lösungsmittels aus der Wolle zu entfernen, nachdem das Fett daraus extrahiert ist, und ein noch weiteres in der Kostspieligkeit des Apparates, welcher zur Ausführung des Verfahrens bestimmt ist.
So besitzt z. B. das Verfahren der Patentschrift 28588 den großen Nachteil, daß die Wolle nach dem Entfetten in dem Extraktionsgefäß nicht ausgepreßt wird, um den größten Teil des Entfettungsmittels aus der Wolle zu entfernen, wodurch naturgemäß das nachfolgende Waschen viel Zeit in Anspruch nimmt; auch kann das leichte Lösungsmittel viel schwieriger entfernt werden, da das Wasch- : wasser von oben nach unten die Wolle durchr strömt und weit größere Mengen des Lösungsmittels aufzunehmen hat.
Vorliegendes Verfahren beseitigt alle diese Übelstände; es besteht im wesentlichen darin, in ein und demselben Gefäß nacheinander die Wolle zu entfetten, zu pressen, zu waschen und nochmals zu pressen, wobei das Lösungsmittel und das Waschwasser die Wolle in ungepreßtem Zustand von unten nach oben zu durchdringt.
Zur Ausführung des Verfahrens dient das in der Zeichnung dargestellte Extraktionsgefäß.
Dieses ist an seinem oberen Teil mit einem ringförmigen Ansatz B versehen, der mit dem Innern des Extraktionsgefäßes durch eine durchlochte Platte E, welche an dem entfernbaren Deckel oder Verschluß C des Extraktionsgefäßes befestigt ist und durch Kanäle D, welche an der Unterseite dieses Deckels oder Verschlusses angeordnet sind, in Verbindung steht.
Der untere Teil des Extraktionsgefäßes ist mit einem hydraulischen Zylinder J verbunden, dessen beweglicher Stempel H einen bewegliehen durchlochten Kolben oder Doppelboden trägt. Dieser ist dem Innern des Extraktionsgefäßes so angepaßt, daß er darin ungehindert gleiten kann, und besteht aus einer durchlochten horizontalen Platte F, auf welcher ein durchlochter Rost G sitzt; die Platte F besitzt zweckmäßig eine Nabe, welche mittels eines Kugelgelenkes auf dem oberen Ende des Stempels H befestigt ist, wobei ein Bolzen dazu dient, den Doppelboden senkrecht zu dem Stempel zu halten. ;
Mit dem oberen Teil des hydraulischen Zylinders / steht das Rohr P in Verbindung, welches zu einer Hochdruckwasserpumpe führt.
Naturgemäß sind das Extraktionsgefäß und die damit in Verbindung stehenden Destillierblasen und. die verschiedenen Naphthabehälter mit Wasserstandsgläsern, Prqbierhähnen, Vakuum-
Sicherheitsventilen, Luftauslaßventilen, Schaugläsern und dergl. versehen.
Das Verfahren wird mittels des vorliegenden Apparates folgendermaßen ausgeführt:
Nachdem der Doppelboden des Extraktionsgefä'ßes in seine unterste Stellung gebracht worden ist, wird die Wolle in das Extraktionsgefäß gebracht und der Deckel des Gefäßes befestigt. Alsdann wird die Vakuumpumpe
ίο und, wenn die gewünschte Luftleere erreicht ist, die Naphthapumpe in Gang gesetzt, wodurch die Naphtha oder dergl. aus ihrem Behälter herausgepumpt und durch einen Erhitzer und das Rohr O hindurch in den unteren Teil des Extraktionsgefäßes befördert wird.
Wenn das Extraktionsgefäß mit Naphtha fast gefüllt ist, wird die Vakuumpumpe abgestellt und das Ventil des Rohres L geschlossen, so daß Naphtha in die Vakuumpumpe nicht eintreten kann. Die Naphthapumpe bleibt noch im Gang, bis das Extraktionsgefäß gefüllt ist und die Naphtha durch die an dem ringförmigen Ansatz angebrachte Leitung M in den Naphthabehälter überfließt.
Wenn die Wolle durch die einmalige Füllung mit Naphtha nicht genügend entfettet ist, wird eine weitere Füllung hindurchgeführt, bis die Wolle vollkommen entfettet ist. Nachdem dies geschehen ist, läßt man die Naphtha nunmehr durch die Leitung S in ihren Behälter zurückfließen.
Wenn die Wolle gut abgetropft ist, läßt man Wasser unter Druck durch Rohr P in den hydraulischen Zylinder J eintreten, wodurch der Doppelboden des Extraktionsgefäßes gehoben und die Wolle gegen die durchlochte Platte des Deckels gepreßt wird.
Die Naphtha, welche so aus der Wolle gepreßt ist, fließt durch die Leitung 5 zu dem Entfettungsmittelbehälter zurück. Die Austrocknung der Wolle wird durch Anlassen der Vakuumpumpe erleichtert, indem hierdurch ein teilweises Vakuum in dem Entfettungsmittelbehälter und dem Extraktionsgefäße, welche miteinander in Verbindung gesetzt werden können, erzeugt wird. Etwaige Naphtha, welche in die ringförmige Kammer B eingetreten ist, kann durch das Rohr M in einen besonderen Behälter zurückfließen. Wenn die Ventile aller Rohre, welche mit dem Innern des Extraktionsapparates in Verbindung stehen, geschlossen sind, wird der Doppelboden heruntergelassen, so daß sich die Wolle ausbreiten und locker werden kann, wonach wiederum die Vakuumpumpe in Gang gesetzt wird.
Wenn ein genügendes Vakuum erzeugt ist, läßt man erhitztes Wasser zweckmäßig aus einem hochstehenden Behälter durch Rohr N ein und durch das Extraktionsgefäß fließen, welches die in der Wolle noch verbleibenden Reste des Entfettungsmittels mit sich fortführt, indem es gleichzeitig die Kalisalze, weiche in der Wolle enthalten sind, auflöst und mitnimmt.
Das Gemisch von Entfettungsmittel und Wasser kann man durch Rohr K in eine besondere Destillierblase leiten. Wenn das Kali ganz aus der Wolle entfernt ist (wobei vorher die zurückgebliebene geringe Menge des Entfettungsmittels entfernt worden ist), wird die Wasserdruckpumpe wieder in Gang gesetzt, um den Doppelkolben des Extraktionsgefäßes zu heben und die Wolle auszupressen. Das Wasser, welches in dem Extraktionsgefäß jetzt vorhanden ist und weder Entfettungsmittel noch Kalisalz enthält, läßt man durch Rohr R in den Kanal abfließen oder leitet es, wenn es wünschenswert ist, in die Destillierblase anstatt in den Kanal. Das Wasser, welches sich in dem ringförmigen Ansatz an dem oberen Teil des Extraktionsgefäßes befindet, kann man durch das Rohr K in die Destillierblase einlaufen lassen. Nachdem alle Ventile, welche zuvor geöffnet waren, geschlossen sind, wird der Doppelboden des Extraktionsgefäßes heruntergelassen, das Ventil des Rohres T geöffnet und die Vakuumpumpe angelassen, um ein teilweises Vakuum in dem Extraktionsgefäß herzustellen. Nachdem man dann Luft an dem oberen Teil des Extraktionsgefäßes hat eintreten lassen, um das Vakuum zu entfernen, wird der Deckel entfernt und der Doppelboden des Extraktionsgefäßes wieder gehoben, um die Wolle daraus zu entfernen, wobei der durch die Wolle niedersteigende Luftstrom das Entweichen irgend welcher Dämpfe, welche sonst daraus aufsteigen könnten, verhindert.
Besondere Pumpen können dazu benutzt werden, um das fetthaltige Fettlösungsmittel aus ihren Behältern zu einer besonderen Destillierblase zu befördern und Wasser durch das Extraktionsgefäß hindurchzutreiben. Jedoch ist es zweckmäßig, ein hochstehendes Reservoir für heißes Wasser zu verwenden, um letzteres dadurch durch die Wolle zu treiben, daß ein teilweises Vakuum in dem Extraktionsgefäß erzeugt wird. Man kann kaltes Wasser anwenden, wenn das Extraktionsgefäß Vorrichtungen besitzt, üri) das Wasser darin zu erhitzen.
Ein wichtiges Merkmal vorliegender Erfindung ist das Erhitzen des Entfettungsmittels vor seiner Einwirkung auf die Wolle, denn Erfinder hat gefunden, daß man, wenn man so verfährt, nicht nur imstande ist, das Fett aus der Wolle zu entfernen, sondern auch das zu entfernen, was unter dem Namen »Wollschweiß« und »Suinter« bekannt ist. Wenn der Wollschweiß nicht entfernt wäre, würde sich das in das Extraktionsgefäß später eingeführte Wasser, welches das in der Wolle zurückbleibende Entfettungsmittel entfernen soll, mit besagtem Enffettungsmittel verbinden, um mit
dem »Wollschweiß« eine Emulsion zu bilden, welche nicht nur den Umlauf des Wassers durch die Masse der Wolle hindert, sondern auch das nachfolgende Waschen und Reinigen der Wolle ernstlich beeinträchtigt, wenn nicht gar ganz verhindert.
Die besten Resultate werden erhalten, wenn die Temperatur des angewendeten Lösungsmittels ungefähr 380C. und die Temperatur des zur Entfernung der zurückbleibenden geringen Menge des Entfettungsmittels angewendeten Wassers ungefähr 550C. beträgt.
Das Verfahren ist jedoch nicht auf diese Temperaturen beschränkt.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Entfetten von Wolle mittels eines flüssigen Entfettungsmittels, darin bestehend, daß man zuerst die Wolle der Einwirkung des erhitzten Entfettungsmittels unterwirft, dann den Überschuß des Entfettungsmittels aus der Wolle durch mechanischen Druck auspreßt, darauf die Wolle mit heißem Wasser wäscht, um die zurückbleibenden Reste des Entfettungsmiltels daraus zu entfernen, und schließlich das überschüssige Wasser aus der Wolle durch mechanischen Druck auspreßt, welche Operationen in einem einzigen Gefäß nacheinander ausgeführt werden.
2. Zur Ausführung des in Anspruch 1
beschriebenen Verfahrens die Erzeugung eines teilweisen Vakuums in dem Behandlungs- oder Extraktionsgefäß, um das erhitzte Entfettungsmittel oder das erhitzte Waschwasser einfließen zu lassen.
3. Zur weiteren Ausführung des in Anspruch ι gekennzeichneten Verfahrens die Erzeugung eines teilweisen Vakuums in der Masse der Wolle, nachdem das überschüssige Waschwasser daraus ausgepreßt und das Extraktionsgefäß zur Entleerung der Wolle geöffnet ist.
4. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 ein Extraktionsgefäß, bestehend aus einem an seinem oberen Teil mit einem ringförmigen Ansatz fl?,) und an seinem unteren Teil mit einem hydraulischen Zylinder (J) versehenen Behälter (A), welcher außerdem an seinem unteren bezw. oberen Teil Ein- und Auslässe für das Fettlösungsmittel und für das Waschwasser, sowie Verbindungen zur Erzeugung eines Vakuums besitzt, an seinem oberen Teil mit einem abnehmbaren, auf seiner inneren Fläche mit Kanälen (D) oder dergl. und einer durchlochten Platte (E) versehenen Deckel (C) derart verschlossen werden kann, daß der ringförmige Ansatz eine Entleerungskammer bildet, und in dessen Innern in geeigneter Weise ein durchlochter Kolben (F G) hydraulisch bewegt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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