DE1435728C - Verfahren zum Kräuseln eines axial von einer Vorratsspule abgezogenen multifilen Fadens - Google Patents
Verfahren zum Kräuseln eines axial von einer Vorratsspule abgezogenen multifilen FadensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kräuseln noch zu erläuternden mechanischen Verhältnissen
eines axial von einer Vorratsspule abgezogenen entsprechenden Wert erreicht hat.
multifilen Fadens, dessen dabei entstehender Vordrall Sobald dieser Zustand erreicht ist, laufen genauso
aufgestaut und fixiert wird. viele Drehungen über die Fadenstauvorrichtung hin-
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um glatte 5 weg, wie von der Ablaufspule her zukommen, so daß
synthetische Fäden durch Fixieren einer zeitweilig im stationären Betriebszustand die auf dem Faden
aufgebrachten Deformation zu kräuseln. Eines der vorhandenen Drehungen vor und hinter der Vorbekanntesten
Verfahren ist die sogenannte Falsch- richtung gleich sind.
drall-Kräuselung. Mit ihr kann man eine sehr hohe Daß der Drall, welchen der Faden beim Erreichen
und gleichmäßige zeitweilige Drehung auf den Faden io der Drallstauvorrichtung besitzt, von diesem aufgeaufbringen
und dadurch eine sehr feine Kräuselung staut wird, hat seinen Hauptgrund darin, daß der aus
erreichen. Der mechanische Aufwand, der zur mehreren Einzelfäden bestehende Faden keinen geo-Durchführung
eines solchen Kräuselverfahrens not- metrisch runden Querschnitt hat, sondern daß dieser
wendig ist, ist aber immer sehr groß und insbe- vielmehr die Gestalt eines Vielecks aufweistpDa beim
bondere bezüglich Lagerung und Antrieb der Falsch- 15 Passieren der Drallstauvorrichtung außerdem der
drallgeber mit erheblichen Schwierigkeiten verbun- Querschnitt des Fadens noch abgeflacht wird, ist die
den. Drallstauvorrichtung in der Lage, eine Drehung des
Eine andere, jedoch kaum noch verwendete Art abgehenden Fadens um seine Längsachse bis zu
zur Erzeugung eines zeitweiligen zu fixierenden einem gewissen Grade zu verhindern bzw. innerhalb
Dralles ist ein Verfahren,, bei dem ein Faden gezwirnt, 20 der Drallstauvorrichtung eine Orientierung der
fixiert und dann wieder" zurückgedreht wird. Auch Einzelfäden des Fadens parallel zur Fadenachse
dieses Verfahren erfordert einen erheblichen Auf- herbeizuführen. Die Drallstauvorrichtung wirkt also
wand, der den der Falschdrall-Kräuselung noch über- dem von der Fadenablaufspule zulaufenden Drall enttrifft,
gegen und staut den Drall beim Einlaufen des Fadens Bekannt sind außerdem verschiedene Verfahren, 25 in die Drallstauvorrichtung durch Orientierung der
bei denen der zu kräuselnde Faden in sogenannten Einzelfäden des Fadens möglichst parallel zur Faden-Stauchkammern
durch entsprechende Vorrichtung ge- laufrichtung, in jedem Fall aber in spitzerem Winkel
zwungen wird, sich zusammenzuschieben und dabei zur Laufrichtung als vor der Vorrichtung, vor der
in kurzen Abständen nach verschiedenen Richtungen Drallstauvorrichtung auf.
zu knicken. Der Faden wird in diesem Zustand fixiert, 30 Dies kann jedoch nur so lange erfolgen, bis das
so daß er nach Verlassen der Behandlungsvorrichtung durch das Verdrehen des Fadens infolge des Dralleine
Kräuselung entsprechend der in der Stauch- Staues immer weiter ansteigende Drehmoment im
kammer aufgezwungenen Deformation aufweist. Faden vor der Drallstauvorrichtung eine Höhe er-
Ein anderes bekanntes Verfahren zum Aufbringen reicht, welche gleich ist mit dem durch die Drallstaueiner
Kräuselung auf einen Faden besteht darin, daß 35 einrichtung maximal auf den Faden übertragenen
der ungedrehte Faden — erwärmt oder kalt — über Drehmoment. Damit ist dann ein Gleichgewichtszueine
scharfe Messerkante gezogen wird, wobei er stand erreicht, welcher durch jede von der Ablaufeine
unter Umständen sehr intensive Kräuselung an- spule nachkommende Drehung gestört wird, weshalb
nimmt. als Ausgleich dafür eine Drehung die Drallstauvor-
Die Stauchkräuselung erfordert ebenfalls einen er- 40 richtung passiert.
heblichen apparativen Aufwand, außerdem ist die Zwar muß das Aufstauen eines gegebenenfalls vorKräuselung
— bedingt durch die Zufälligkeit beim handenen Vordralles auch an den als Kräuselvorrich-Abknicken
der einzelnen Fäden — relativ ungleich- tungen bekannten Messerkanten erfolgen. Einmal jemäßig.
Beim Kräuselverfahren, bei dem der Faden doch spielt er wegen der hierzu nicht genügend langen
über eine scharfe Messerkante gezogen werden muß, 45 und intensiven Fixierung eine untergeordnete Rolle,
hat sich gezeigt, daß die nicht fixierte auf diese Weise zum anderen ist die Abflachung der Fadenquerentstandene
Kräuselung sehr bald wieder verschwin- schnitte an der Messerkante erheblich und führt zu
det. Demzufolge muß der Faden vor dem Erreichen unvermeidlicher Schwächung des Fadenmaterials,
der Messerkante auf die Fixiertemperatur erwärmt Demgegenüber hat die Führung des Fadens durch
werden. Die Messerkante darf einerseits nicht so 50 eine Fadenbremse den großen Vorteil, daß der Faden
scharf sein, daß der Faden durchgeschnitten wird, geschont wird.
andererseits aber muß sie so scharf sein, daß der ge- Um möglichst große Gleichmäßigkeit im angewünschte
Effekt auch wirklich auftritt, das Ergebnis stauten Drall pro Längeneinheit zu erreichen, ist in
ist neben einer Deformation an dem mit der Kante in entsprechender Entfernung vor der Drallstauvorrich-Berührung
kommenden Fadenteil eine starke Gefähr- 55 tung eine der an sich bekannten Drallsperren eingedung
des Fadens, die leicht zum Bruch zumindest baut.
einzelner Kapillarfäden führen kann. Zwischen Drallsperre und Drallstauvorrichtung
Technische Aufgabe ist danach, ein Verfahren zum wird nun eine Fixiereinrichtung angeordnet, welche
Kräuseln eines axial von einer Vorratsspule abge- den angestauten Drall fixiert, wobei sich prinzipiell
zogenen multifilen Fadens, dessen dabei entstehender 60 an dem weiter oben Dargelegten nichts ändert, da
Vordrall aufgestaut und fixiert wird, zu finden, das Drehmoment des abgehenden fixierten Fadens
welches Fadenschädigung vermeidet und dabei außer für das Drahtgleichgewicht sorgt. Zur Erhaltung
den üblichen Fadenabzugs- und Lieferorganen keine eines möglichst stabilen Gleichgewichts an der Drallbeweglichen Teile erfordert. Stauvorrichtung wird dadurch die Anordnung einer
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- 65 Drallsperre hinter der Drallstauvorrichtung zwecklöst,
daß das Aufstauen des Dralles durch Ein- mäßig, wobei dadurch gleichzeitig die Dauer des
klemmen des Fadens erfolgt. Der Drall staut sich so Anzwirnvorganges verkürzt wird,
lange vor dem Drallstauorgan an, bis er einen den Sobald der stationäre Zustand erreicht ist, zeigt
3 4
der Faden hinter der Drallstauvorrichtung die gleiche bestehenden Drallstauvorrichtung austretende Faden-Anzahl
von Drehungen pro Meter wie vor der ersten teil 4 zeigt in F i g. 1 — im stationären Betriebszu-Drallsperre.
Der bis zum Erreichen des Gleich- stand — einen Drall, welcher dem auf dem Faden
gewichtszustandes zwischen erster Drallsperre und vorhandenen Vordrall vor dem Eintritt in die erfin-Drallstauvorrichtung
gestaute Drall wird ständig ent- 5 dungsgemäße Vorrichtung entspricht. Auf Grund der
gegen der Fadenlaufrichtung verschoben und bleibt Wirkung der Drallstauvorrichtung 1, 2 wird dieser
daher zwischen den beiden Vorrichtungen erhalten. Vordrall in dem zwischen der ersten Drallsperre und
Es wurde nun weiter gefunden, daß die Anzahl der der Drallstauvorrichtung liegenden Fadenteil 3 aufge-Drehungen
pro Längeneinheit erheblich gesteigert staut.
werden kann, wenn statt einer Drallstauvorrichtung io In F i g. 3 ist schematisch eine erfindungsgemäße
deren mehrere hintereinander verwendet werden. Für Vorrichtung gezeigt, welche aus Laufspule 5, erster
die Höhe der vor der jeweiligen Drallstauvorrichtung Drallsperre 6, Fixiereinrichtung 7, Drallstauvorrich-
sich ansammelnden Drehungen pro Längeneinheit ist tung 8, zweiter Drallsperre 11 und Aufwickelspule 12
die Differenz der Drehmomente in den jeweiligen besteht. Für einen diese Vorrichtung durchlaufenden
Fadenteilen vor und hinter der Drallstauvorrichtung 15 Faden zeigt F i g. 2 den Drallverlauf. Die Purilte 13,
von Bedeutung. So ergibt sich, daß durch die erfin- 14 und 15 auf der Abszisse entsprechen der Reihe
dungsgemäße Anordnung mehrerer Staustufen hinter- nach dem Fadenablaufpunkt auf der Ablaufspule S,
einander das vielfache der durch eine einzige Stau- der Drallsperre 6 und der Drallstauvorrichtung 8. Die
stufe erreichbaren Drehungen pro Längeneinheit er- Punkte 16 und 17 auf der Ordinate geben die sich
zeugt werden kann. 20 einstellenden Drehungen pro Längeneinheit an.
Die Anzahl der Drehungen pro Längeneinheit er- Der Wert 16 entspricht dabei dem Vordrall, 17 dem
höht sich jedoch nicht in linearer Abhängigkeit von angestauten Drall. Wie aus F i g. 2 zu ersehen ist, ist
^ der Anzahl der Stufen, d. h. es sind auf keinen Fall im stationären Zustand die Anzahl der Drehungen
die durch zwei Stufen beispielsweise erreichbaren pro Längeneinheit zwischen dem ersten Drallstau-Drehungen
gleich der doppelten Anzahl der durch 25 organ 6 und der Drallstauvorrichtung 8 konstant. Sie
eine der beiden Stufen zu erlangenden. Die durch fällt nach dem Drallstauorgan 8 wieder auf den Wert
eine Erhöhung der Stufenzahl erreichbare Vermeh- 16 des Vordralles ab.
rung der Drehungen pro Längeneinheit wird vielmehr Eine erfindungsgemäße Anordnung mehrerer, in
immer geringer, je größer die Zahl der vorhandenen diesem Falle dreier Drallstauorgane ist in F i g. 5
Stufen ist, und nähert sich einem Grenzwert, nach 30 gezeigt. Auch hier läuft der Faden von der Spule 5
welchem eine weitere Erhöhung der Drehungen ab durch die erste Drallsperre 6, die Fixiereinrichdurch
Vermehrung der Stufenzahl nicht mehr erreicht tung 7, die Drallstauvorrichtungen 8, 9 und 10, die
werden kann. Dieser Grenzwert ist abhängig von zweite Drallsperre 11 auf die Aufwickelspule 12. Den
Material, Anzahl der Einzelfäden, verwendeter auf dem Faden vorhandenen, zu dieser Vorrichtung
Drallstauvorrichtung usw. 35 gehörenden Drallverlauf gibt das Schaubild Fig. 4 Die Stufung der Drallhöhe bei mehreren Staustufen an. Die auf der Abszisse eingetragenen Punkte 18,19,
verläuft entgegen der Fadenlaufrichtung, d.h., der 20 und 21 entsprechen der Reihenfolge nach der
Drall ist vor der Drallstauvorrichtung, welche der ersten Drallsperre 6 und nacheinander den Drallstau-Ablaufspule
am nächsten liegt, am größten. Dort organen 8, 9 und 10.
wird demgemäß auch die Fixiereinrichtung ange- 40 Der Punkt 22 auf der Ordinate gibt die Höhe des
ordnet. Vordralles an, welcher nach Durchlaufen des letzten Aus der erfindungsgemäßen Anordnung ergibt Drallstauorgans 10 wieder vorhanden ist. Wie das
sich, daß dann, wenn der notwendige Vordrall durch Schaubild zeigt, ist der Drallverlauf nun derart, daß
*· Abzug über den Kopf von einer Ablaufspule mit am Drallstauorgan 10 der Vordrall 22 auf einen
einem gänzlich ungedrehten Faden erzeugt werden 45 Wert 23, an dem Drallstauorgan 9 der Drall vom
kann, auf sehr einfache Weise Z- oder S-Drall durch Wert 23 auf einen Drall 24 und am Drallstauorgan 8
entsprechendes Aufstecken der Spule auf den Ablauf- der Drall vom Wert 24 auf den Endwert 25 aufgedorn
zu erreichen ist. Wird eine Ablaufspule, die staut wird. Die Fixiereinrichtung 7 liegt in jedem
beispielsweise S-Drall ergibt, um 180° gedreht, so Falle zwischen der ersten Drallsperre und dem von
verwandelt sich der S-Drall in Z-Drall. Es kann also 50 der Ablaufspule ausgehend ersten Drallstauorgan,
demnach ohne jede Änderung an der Vorrichtung Die in den F i g. 3 und 5 gezeigte zweite Dralleinfach durch entsprechendes Aufstecken der Ablauf- sperre 11 ist im Prinzip nicht notwendig, aber deshalb
spulen die Richtung des zu fixierenden Dralles be- zweckmäßig, weil dadurch ein besser definierter
stimmt werden. »Fadeneinspannpunkt« nach dem letzten Drallstau-An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung 55 organ 10 gegeben, welcher deshalb von Wichtigkeit
näher erläutert. ist, weil beim Fixieren des Fadens das auf dem Faden F i g. 1 zeigt schematisiert den Durchlauf eines vorhandene Drehmoment zwischen Drallstauvorrich-Fadens
durch eine als Fadenbremse ausgebildete tung 10 und der Aufwickelspule 12 an Stelle des
Drallstauvorrichtung; Drehmomentverlustes durch das Erweichen des F i g. 2 zeigt die Drallverteilung auf einem Faden, 60 Fadens in der Fixiervorrichtung treten muß. Außerweicher
eine in dem wirkt sich die zweite Drallsperre 11 auch auf die F i g. 3 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Stabilität des sich einstellenden Gleichgewichts
Vorrichtung durchläuft; günstig ein. Vor allen Dingen wird durch die Drall-F
i g. 4 gibt den Drallverlauf für einen Faden an, sperre 11 verhindert, daß mögliche variable Drallweicher
eine in 65 Stauungen an den Aufwickelorganen, wie Faden-F i g. 5 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung führern, Changierhebeln, Umlenkstangen u. dgl., sich
mit drei Staustufen durchläuft. störend nach rückwärts in die Fixierstrecke fort-Der
aus der aus Oberplatte 1 und Unterplatte 2 pflanzen können.
Claims (2)
1. Verfahren zum Kräuseln eines axial von einer Vorratsspule abgezogenen multifilen Fadens,
dessen dabei entstehender Vordrall aufgestaut und fixiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufstauen des Dralles durch Einklemmen des Fadens erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufstauen des Vordralles
in mehreren Stufen und die Fixierung in der letzten Stufe erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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