DE1432408B2 - Vorrichtung zum Sterilisieren und Füllen von Flüssigkeitsbehältern - Google Patents
Vorrichtung zum Sterilisieren und Füllen von FlüssigkeitsbehälternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Sterilisieren und Füllen von Flüssigkeitsbehältern,
insbesondere Bierfässern, um das Innere des Behälters nach der Sterilisation und bis zum Entleeren
steril zu halten, wobei nach der Sterilisation zum Entfernen des Sterilisationsmittels vor dem Füllen
des Behälters mit einer sterilen Flüssigkeit zunächst ein steriles Gas eingefüllt wird.
Es ist bekannt, bei Vorrichtungen zum Sterilisieren und Füllen von Flüssigkeitsbehältern ein Füllgutrohr
in das offene, noch begaste Faß einzuführen, so daß das Füllgutrohr darin sterilisiert wird. Vor dem Füllen
des Fasses wird durch das Füllgutrohr Preßluft eingeblasen, um das Sterilisationsmittel auszublasen
(DT-PS 871 682 und 873 804).
Da nach dem Füllen das Füllgutrohr ausgezogen und die Öffnung erst anschließend verschlossen wird,
ist die abgefüllte Flüssigkeit der Verschmutzung durch nicht sterile Luft ausgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Sterilisieren und Füllen von Flüssigkeitsbehältern,
insbesondere Bierfässern, zu schaffen, die nicht nur das Abfüllen unter sterilen Bedingungen,
sondern auch das Sterilhalten der abgefüllten Flüssigkeit vom Zeitpunkt des Füllens bis zum Gebrauch gewährleistet. Die Forderung nach Sterilhaltung
der unter sterilen Bedingungen gefüllten Behälter und ihres Inhaltes ist nicht nur aus Gründen der
Sauberkeit und Hygiene, sondern auch der Wirtschaftlichkeit zu stellen, denn ihre Erfüllung schützt
nicht nur den Verbraucher vor möglichen Gesundheitsschäden, sondern trägt auch zur Haltbarkeit und
längeren Lagerfähigkeit des Füllgutes bei.
Es ist weiter seit rund fünf Jahrzehnten bekannt, einen im Faß angeordneten und mit diesem fest verbundenen,
als Spundverschluß ausgebildeten Zweiweghahnverschluß zum Einführen der Flüssigkeit
und gegebenenfalls eines Druckmittels sowie zum späteren Zapfen der Flüssigkeit vorzusehen (DT-PS
255 838). Obwohl bei Anwendung eines solchen Verschlusses an sich die Möglichkeit nicht nur des Einfüllens
eines Sterilisierungsmittels, des Austreibens desselben mit steriler Luft und des Einfüllens einer
Flüssigkeit unter sterilen Bedingungen, sondern auch des ununterbrochenen Sterilhaltens der Flüssigkeit
bis zum Zeitpunkt der Entnahme bestanden hätte — auf die natürlich in der Patentschrift, die aus einer
Zeit stammt, in der an die Sterilität von Genußflüssigkeiten noch keine so hohen Anforderungen gestellt
wurden wie heute, nicht hingewiesen ist — ist, wie die eingangs besprochenen bekannten Vorrichtungen
zeigen, der Fachmann an dieser vorteilhaften Möglichkeit vorbeigegangen und hat bisher die Gefahr
der Verschmutzung der Flüssigkeit nach dem sterilen Füllen in Kauf genommen. Im übrigen wird
bei der zuletzt genannten bekannten Vorrichtung beim Füllen und bei der Entnahme ein unhandlicher
Bügel mit dem Anschlußstutzen an die erforderlichen Leitungen benötigt, der für den Transport abgenommen
und durch eine Schutzkappe ersetzt werden muß.
Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe gelöst durch zwei ineinander im Behälter angeordnete
Ventile je für steriles Gas und sterile Flüssigkeit in Verbindung mit einem gasdicht auf den Behälter
aufsetzbaren, mit Leitungen für Flüssigkeit und Leitungen für Gas versehenen Füllkopf, in dem zum
öffnen der Ventile nach dem Aufsetzen und zum Schließen der Ventile vor dem Abheben des Füllkopfs
ein axial in diesem verschiebbares Füllgutrohr angeordnet ist.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Ventile nach Füllen des Behälters unter sterilen Bedingungen
im Verlauf des Abhebens des Füllkopfes mit dem Füllgutrohr schließen und in Schließstellung
bleiben, so daß das Füllgut vor jeglicher Verschmut-
zung geschützt und sterilgehalten werden kann, bis die Ventile bei der Entnahme wieder geöffnet werden.
Vorteilhafterweise können die zwei Leitungen bei auf den Behälter aufgesetztem Füllkopf und bei von
den Ventilen abgehobenem Füllgutrohr und geschlossenen Ventilen miteinander verbunden sein.
Dies hat den Vorteil, daß bei Anschluß des Füllkopfes an eine Druckleitung überschüssige, in die Auslaßleitung
eingetretene Flüssigkeit zur Wiedergewinnung in einen Rückgewinnbehälter geblasen werden
kann.
Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung kann bei Verwendung eines erhitzten Mediums
als Sterilisiermittel eine in der Bahn des aus dem Behälter ausströmenden Mediums angeordnete
temperaturabhängige Steuereinrichtung zum selbsttätigen Auslösen des Abschaltens der Zufuhr des erhitzten
Mediums vorgesehen sein. Diese Maßnahme gestattet es, die Sterilisierung durch das erhitzte Medium
ohne Eingriff von Hand so weit zu treiben, wie dies für eine nachhaltige Sterilisierung erforderlich
ist.
Vorzugsweise kann ein bei Beendigung des Füllens des Behälters mit Flüssigkeit ansprechender Flüssigkeitsfühler
zum selbsttätigen Auslösen des Abschaltens der Flüssigkeitszufuhr und zum Schließen der
Ventile vorgesehen sein. Dies gestattet die selbsttätige Beendigung des Füllvorganges bei Eintreten von
überschüssigem Füllgut in die Auslaßleitung.
Ein Zeitschalter zum Schalten der Zufuhr des Sterilisierungsmittels
und eines sterilen inerten Gases für die Verdrängung des Sterilisierungsmittels kann in
vorteilhafter Weise dazu dienen, die Dauer der Einwirkung des Sterilisierungsmittels bzw. des inerten
Gases festzulegen.
In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise
dargestellt.
F i g. 1 ist eine schematische Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung ohne die zugehörige
Druckgasanlage;
F i g. 2 veranschaulicht die Druckgasanlage der Vorrichtung;
F i g. 3 ist eine Ansicht eines Teiles der Vorrichtung;
Fig.4a bis 4f sind schematische Darstellungen
eines Abschnittes der Nockenwelle mit mehreren Nocken in den verschiedenen im Verlauf eines Betriebszyklus
auftretenden Stellungen;
Fig. 5a bis 5f sind Schnitte entlang der entsprechend
bezeichneten Schnittlinien in F i g. 4 α bis 4 /;
F i g. 6 a bis 6 f sind Schnitte entlang der ebenso bezeichneten Schnittlinien in Fi g. 4a bis 4f;
F i g. 7 und 8 sind Schnitte durch den Füllkopf der Vorrichtung in Füllstellung bzw. in Füllgutrückgewinnstellung.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung einen unter Druck stehenden Zwischenbehälter
11 für abzufüllendes Bier, das aus einem Bierkessel 12 über einen Wärmetauscher oder
Filter 14 zugeführt wird, eine Dampfzuleitung 15, eine CO2-Flasche 16, eine Druckluftzuleitung, eine
Wasserzuleitung 17 und einen Bierrückspeisebehälter 18 auf. Ein Faßfüllerteil 22 enthält einen Füllkopf
21, der über Leitungen 23, 24 mit Sammlern 25 bzw. 26 verbunden ist. Der Sammler 25 ist über eine Leitung
31 mit dem Zwischenbehälter 11, über eine Leitung 32 mit dem Rückspeisebehälter 18 und über
eine Leitung 33 mit einem Rückschlagventil 34 für 0,35 atü mit einer Auslaßleitung verbunden. Der
Sammler 26 ist über einen Kanal 35 mit der Dampfleitung 15 und über eine Leitung 36 mit der CO2-Flasche
16 sowie über eine Leitung 37, ein Rückschlagventil 39, das ebenfalls auf 0,35 atü eingestellt
ist, und eine Rückführleitung 38 mit dem Rückspeisebehälter 18 verbunden. In den Kanälen 31, 32, 33,
ίο 35, 36, 37 ist je ein Ventil 41, 42, 43, 45, 46, 47 vorgesehen,
das durch je einen zugeordneten Steuernokken 51, 52, 53, 55, 56, 57 steuerbar ist (F i g. 3). Die
Nockenwelle 58 ist mittels eines Schaltradtriebes 59, der mittels eines pneumatischen Schaltzylinders angetrieben
ist, in sechs verschiedene Stellungen drehbar. Der Schaltzylinder 61 ist mittels eines Schaltventils
60 gesteuert.
Der Fülkopf 21 (F i g. 7 und 8) ist innerhalb des Faßfüllerteiles 22 (Fig. 1) mittels eines doppeltwirkenden
pneumatischen Füllkopfantriebzylinders 62 (F i g. 2) aus einer gehobenen, unwirksamen Stellung
in eine gesenkte Wirkstellung bewegbar. Der Füllkopf 21 weist ein Füllgutrohr 63 auf, das durch einen
ebenfalls doppeltwirkenden pneumatischen Füllgutrohr-Antriebszylinder
64 aus einer oberen in eine untere Stellung bewegbar ist. Die Antriebszylinder 62 für den Füllkopf 21 und 64 für das Füllgutrohr 63
weisen je einen Hubkanal 65 bzw. 67 und einen Senkkanal 68 bzw. 69 auf, die zur abwechselnden
Beaufschlagung der betreffenden Antriebszylinder durch Schaltventile 71, 72 gesteuert sind, die durch
ebenfalls an der Nockenwelle 58 befestigte Steuernocken 73 bzw. 74 betätigt werden.
An die Wasserzuleitung 17 ist eine in dem Faßfüllerteil 22 angeordnete, dreiteilige Wassersprühvorrichtung 75 zum Aus- bzw. Abspritzen eines Behälters 10 über eine Leitung 76 angeschlossen, die von einem ebenfalls von der Nockenwelle 58 über einen Steuernocken 78 gesteuerten Ventil 77 schaltbar ist.
An die Wasserzuleitung 17 ist eine in dem Faßfüllerteil 22 angeordnete, dreiteilige Wassersprühvorrichtung 75 zum Aus- bzw. Abspritzen eines Behälters 10 über eine Leitung 76 angeschlossen, die von einem ebenfalls von der Nockenwelle 58 über einen Steuernocken 78 gesteuerten Ventil 77 schaltbar ist.
An die Wasserzuleitung 17 ist ferner eine Sprühvorrichtung 79 zum Besprühen des Zwischenbehälters
11 mit Wasser angeschlossen.
Die Ausbildung und Anordnung der Steuernocken 51, 52, 53, 55, 56, 57, 73, 74, 78 auf der Nockenwelle
58 ist derart getroffen, daß in den sechs Winkelstellungen der Nockenwelle 58 folgende Schaltzustände
herrschen:
Erste Stellung
Verbindung des Senkkanals 68 des Füllkopfantriebs und des Hubkanals 67 des Füllgutrohrantriebes
mit der Luftquelle.
Zweite Stellung:
Verbindung beider Senkkanäle 68 und 69 mit der Luftquelle, Verbindung des Dampfkanals 35 und des
Auslaßkanals 33 mit den entsprechenden Sammlern 26 bzw. 25.
Dritte Stellung:
Verbindung beider Senkkanäle 68, 69 mit dei Luftquelle, Verbindung des CO2-Kanals 36 und des
Auslaßkanals 33 mit den zugeordneten Sammlern 26 bzw. 25 und der Sprühvorrichtung 75 mit der Wasserleitung
76.
Vierte Stellung:
Verbindung der Senkkanäle 68, 69 mit der Luftquelle, Verbindung des Bierkanals 31 und der Bierleitung
37 mit den zugeordneten Sammlern 26 bzw. 25.
Fünfte Stellung:
Verbindung des Zylindersenkkanals 68 und des Füllgutrohr-Hubkanals 67 mit der Luftquelle, Verbindung
des CO2-KanaIs 36 und des Kanals 32 zum Bierrückspeisebehälter 18 mit den zugeordneten
Sammlern 26 bzw. 25.
Sechste Stellung:
Verbindung des Zylinderhubkanals 65 mit der Luftquelle und Schließung aller anderen Kanäle.
Wenn die Nockenwelle 58 aus ihrer ersten in ihre zweite Stellung bewegt wird, verbindet der Steuernocken
74 für den Hub- und Senkkanal 67 bzw. 69 des Füllgutrohrantriebes diese Kanäle mit der Luftquelle,
bevor der Dampfkanal 35 und der Auslaßkanal 33 mit den zugeordneten Sammlern 26 bzw. 25
verbunden werden.
Der Füllkopf 21 weist ein Gehäuse 81 auf, in dem das Füllgutrohr 63 verschiebbar aufgenommen ist
(F i g. 7 und 8). Das obere Ende des Gehäuses 81 ist mittels zweier Distanzstäbe 82 mit einem Joch 83
verbunden, das von der Kolbenstange 84 des Füllkopfantriebszylinders
62 getragen ist. Am unteren Ende des Gehäuses 81 ist unter Zwischenlage einer Hauptdichtung 86 eine Füllkopfmutter 85 aufgeschraubt.
Unterhalb der Dichtung 86 ist in der Füllkopfmutter 85 ein Ringraum 87 für die Aufnahme
des Bundes 88 einer mit dem Faß fest verbundenen Buchse 89 gebildet, zu dessen Führung bis zum dichtenden
Aufsitzen auf der Dichtung 86 beim Aufsetzen der Vorrichtung auf ein Bierfaß 10 ein stirnseitiger,
konischer Bohrungsabschnitt 91 anschließt. Die Bohrung 92 des Gehäuses besteht aus mehreren Abschnitten
unterschiedlicher Durchmesser. Der oberste Abschnitt 93 trägt ein Innengewinde großen Durchmessers.
Den nächsten Abschnitt bildet eine obere Kammer 95, die sich an eine Stufe 94 anschließt. Die
obere Kammer 95 ist über einen Radialkanal 96 mit der Leitung 23 zum ersten Sammler 25 verbunden.
Ein schmaler Abschnitt 97 bildet eine Führung für das Füllgutrohr 63. Daran schließt sich eine untere
Kammer 98 größeren Durchmessers an, die mit der Bohrung der Mutter 85 in Verbindung steht und die
über einen Kanal 99 mit der Leitung 24 zum zweiten Sammler 26 verbunden ist.
Im oberen Abschnitt 93 der Bohrung 92 ist eine Stopfbuchsendichtung 101 zwischen Scheiben 102
und 103 mittels einer Mutter 104 gehalten. In ähnlicher Weise ist zwischen dem Führungsabschnitt 97
und einer Scheibe 107 eine Stopfbuchsendichtung 105 innerhalb der Kammer 98 und oberhalb der Radialleitung
99 gehalten.
Das Füllgutrohr 63 ist im wesentlichen zylindrisch. Sein oberes Ende 108 ist, abgesehen von einem axialen
Innengewinde, massiv. In das Innengewinde 109 greift das Gewindeende 111 einer Kolbenstange 112
des Antriebszylinders 64 des Füllgutrohres ein. In dem hohlen Teil 114 des Füllgutrohres 63 sind mehrere
Kanäle 113 gebildet, die mit der oberen Kammer 95 in Verbindung stehen. Das untere Ende 115
des Füllgutrohres 63 ist zinnenartig ausgebildet und oberhalb der, Zinnen auf einen geringeren Außendurchmesser
abgestuft und von einer Rohrdichtung 116 umgeben. Die Länge des Füllrohres 63 ist so gewählt,
daß es, wenn der Bund 88 der Buchse 89 dichtend an der Hauptdichtungsscheibe 86 anliegt
und das Füllrohr 63 sich in seiner oberen Stellung befindet, die Ventile 117 und 118 nicht öffnet und
die Bohrung 114 des Füllgutrohres mit der unteren Kammer 98 des Gehäuses 81 frei in Verbindung
ίο steht (F i g. 8) und, wenn das Füllgutrohr 63 seine
untere Stellung einnimmt, es diese Ventile 117, 118 öffnet, während die Bohrung 114 des Füllgutrohres
dann von der unteren Kammer 98 des Gehäuses 81 getrennt ist (F i g. 7). Auf dem oberen Ende des Füllgutrohres
63 ruht eine Abdeckung 119.
Die Fässer 10 werden über einen Schwerkraftförderer 121 heran- und abgefördert. Dabei treffen sie
auf einen Anschlag 125, der mittels eines pneumatischen Zylinderaggregates 120 unter der Steuerung
durch einen Auslöser 140 betätigbar ist und das Faß unter dem Füllkopf 21 zurückhält. Der Anschlag 125
betätigt, wenn das Faß anstößt, einen Mikrozug-
schalter 122 (F i g. 2). Q
Dem Anschlag 125 ist eine Schalteinrichtung 133, 134 zugeordnet, siehe F i g. 2.
Im Auslaßkanal 33 ist eine Temperaturmeßvorrichtung angeordnet. In der Leitung 24 befindet sich
ein Flüssigkeitsfühler 123 und ein Schauglas 124. Zwei nicht dargestellte Druckfühler stellen den
Druck im Antriebszylinder 62 des Füllkopfes bzw. den Bierdruck fest und schalten bei Unterschreiten
eines gewissen Minimaldruckes einen Antriebsdruckschalter bzw. einen Bierdruckschalter ein.
Bei der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung können die Sterilisationsdauer sowie die Dauer der Behälterkühlung nach dem Sterilisieren zeitabhängig oder in Abhängigkeit von dem Temperaturfühler der Auslaßleitung 33 regelbar sein, und die Art der Regelung erfolgt mittels zweier handbetätigter Wählschalterpakete. Das Schalterpaket, das den Sterilisationsvorgang steuert, hat je eine Stellung für jedes der folgenden drei Programme:
Bei der dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung können die Sterilisationsdauer sowie die Dauer der Behälterkühlung nach dem Sterilisieren zeitabhängig oder in Abhängigkeit von dem Temperaturfühler der Auslaßleitung 33 regelbar sein, und die Art der Regelung erfolgt mittels zweier handbetätigter Wählschalterpakete. Das Schalterpaket, das den Sterilisationsvorgang steuert, hat je eine Stellung für jedes der folgenden drei Programme:
1. Steuerung der Bedampfungsdauer durch den Zeitschalter allein; '■
2. Steuerung der Bedampfungsdauer sowohl mittels des temperaturabhängigen Schalters als
auch des Zeitschalters in solcher Weise, daß der Dampfeinlaß während einer festgesetzten Zeitspanne
nach Anzeige eines vorher eingestellten Wertes durch das Temperaturmeßgerät anhält;
3. Steuerung der Bedampfungsdauer ausschließlich durch den temperaturabhängigen Schalter.
Das Schalterpaket, das den Kühlvorgang steuert, hat je eine Stellung für jedes der folgenden drei Programme:
1. Steuerung der Kühldauer ausschließlich durch den Zeitschalter;
2. Kühlvorgang entfällt;
3. Steuerung der Dauer des Kühlvorganges ausschließlich durch den temperaturabhängigen
Schalter.
Zum Zweck der Beschreibung der Betriebsweise der Vorrichtung sei angenommen, daß der Betrieb in
der sechsten Stellung der Nockenwelle 58 beginnt. Ein Bierfaß 10, das auf dem Förderer 121 heranbewegt
wird, wird unter dem Faßfüllerteil 22 durch den
Anschlag 125 zurückgehalten. Durch das Anstoßen des Fasses 10 an dem Anschlag 125 wird das Schaltventil
60 des Schaltzylinders 61 betätigt, der die Steuerwelle 58 in die nächste Stellung weiterschaltet.
Der Kolben des Schaltzylinders 61 wird zuerst vollständig ausgeschoben und sodann zurückgezogen.
Wenn dieser Kolben gänzlich zurückgezogen wird, schaltet er den Füllkopfdruckschalter und die
Zeitschalter (bzw. die Temperatursteuervorrichtung) sowie den Bierdruckschalter aus. Da die Nockenwelle
58 unter der Wirkung des Schaltradtriebes nur im einen Drehsinn umlaufen kann, wird dafür gesorgt,
daß das Steuersystem niemals außer Tritt geraten kann.
Der obige Betätigungsablauf wiederholt sich im Zusammenhang mit den einzelnen Betriebsphasen.
1. Stellung
Wenn sich die Nockenwelle 58 in ihrer 1. Stellung befindet, ist der Füllkopfantriebszylinder 62 mit der
Luftquelle verbunden und der Füllkopf 21 gesenkt, so daß er dicht gegen den Bund 88 der Buchse 89
anliegt. Wenn der Luftdruck in dem Füllkopfantriebszylinder 62 genügend groß ist, daß die dichtende
Anlage zwischen dem Füllkopf 21 und dem Rand 88 des Stutzens 89 gewährleistet ist, wird der
Antriebsdruckschalter geschlossen. Die Drehung der Nockenwelle 58 in die nächste Stellung bewirkt der
Schaltzylinder 61.
2. Stellung
In der zweiten Stellung der Nockenwelle 58 öffnet das Füllgutrohr 63 die Ventile 117, 118 im Stutzen
89 des Fasses 10 (F i g. 7). Durch die Dampfleitung 35, den Sammler 26 und die Leitung 24 strömt
Dampf in das Faß 10 ein und wird über die Leitung 23 und dem Sammler 25 zum Auslaß geführt.
Gleichzeitig wird ein Zeitsolenoid erregt, wodurch die Zeitschaltung für die Bedampfungszeit in Betrieb
gesetzt wird. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne dreht der Schaltzylinder die Nockenwelle in
ihre nächste Stellung.
3. Stellung
Das Faß 10 wird mittels der Wassersprühvorrichtung 75 gekühlt, und anschließend strömt CO2 in das
Faß 10 ein und verdrängt den Dampf, beseitigt Kondensat und setzt die Kühlung des Fasses fort.
Zu dieser Zeit wird die Zeitschaltvorrichtung für die Kühldauer in Betrieb gesetzt. Nach Ablauf einer
vorgegebenen Kühlzeit bewirkt der Schaltzylinder 61 die Drehung der Nockenwelle in ihre nächste Stellung.
4. Stellung
Von dem Zwischenbehälter 11 wird nun durch die Leitung 31, den Sammler 25 und die Leitung 23 Bier
in das Faß 10 gefördert. Überschüssige Biermengen strömen in die Leitung 24.
Wenn der Flüssigkeitsfühler 123 das Vorhandensein von Bier feststellt, wird der Bierdruckschalter
geschlossen. Sodann bewirkt der Schaltzylinder 61 eine weitere Drehung der Nockenwelle 58 in ihre
nächste Stellung.
5. Stellung
Das Füllgutrohr 63 wird von den Ventilen 117, 118 abgehoben, und die Ventile schließen; die Bohrung
114 des Füllgutrohres 63 steht nun in Verbindung mit der Kammer 98 des Füllkopfes 21 (F i g. 8).
ίο Über die Leitung 36, den Sammler 26 und die Leitung
24 gelangt nun CO2 durch die untere Kammer 98, die Bohrung 114 des Füllgutrohres 63, die obere
Kammer 95 dieser Bohrung, die Leitung 96, die Leitung 23 und den Sammler 25 und reinigt den Kanal
24, den Füllkopf 21 und den Kanal 23 von Bier. Dieses Bier strömt über den Kanal 32 in den Bierrückspeisebehälter
18.
Zur gleichen Zeit wird die Zeitvorrichtung für die Rückgewinnperiode in Tätigkeit gesetzt. Nach
Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne für die Reinigung der Kanäle von Bierresten dreht der Schaltzylinder
die Nockenwelle 58 in die nächste Stellung.
6. Stellung
Der Füllkopf 1 wird nun gehoben, so daß das Faß 10 für die Weiterbeförderung auf dem Förderer 121
freigegeben ist. Die Vorrichtung ist nun für die Bearbeitung des nächsten Fasses bereit.
Ein zusätzliches Füll-Hubventil 138 mit einem Hebei
139 zwischen Hub- und Senkkanal 65 bzw. 68 des Füllkopfantriebszylinders 62 gestattet in jeder
Phase des Betriebsspiels der Vorrichtung ein Heben des Füllkopfes 21 im Notfall, beispielsweise bei Einführung
eines mangelhaften Bierbehälters in die Vorrichtung. Wird dieses Ventil bei automatischem Betrieb
betätigt, so wird die Steuerung auf den Beginn der bis zu diesem Zeitpunkt erreichten Betriebsphase
zurückgestellt, weil der Füllkopfdruckcchalter beim Heben des Füllkopfes ausgeschaltet wird. Wenn beispielsweise
das Faß während der Bedampfungsperiode stark leckt und der Füllkopf gehoben wird, damit
das mangelhafte Faß ausgeschieden werden kann, so wird trotzdem das neue Faß der vollen Bedampfungsdauer
ausgesetzt, unabhängig davon, weleher Anteil dieser Bedampfungsdauer von dem mangelhaften
Faß bereits verbraucht war.
Wegen der Verwendung der Rückschlagventile 34 und 39 im Bierrückführkanal 37 bzw. dem Auslaßkanal
33 wird der ganze Bierkreis einschließlich des Zwischenbehälters 11 und des Bierfasses 10 unter
ausgeglichenem Druck gehalten.
Für die in der Steuerschaltung enthaltenen Zeitsteuervorrichtungen
können Vorrichtungen verwendet werden, die unter der Bezeichnung ElReMCO.-StarD erhältlich und für den Betrieb mit 24 Volt besonders
eingerichtet sind. Die Temperatursteuerung wird von den heißen und kalten Grenzkontakten
eines Thermostaten abgeleitet, der in den aus dem Faß abgezogenen Dampf eingesetzt ist.
Die Vorrichtung eignet sich auch für manuellen oder halbautomatischen Betrieb.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Sterilisieren und Füllen von Flüssigkeitsbehältern, insbesondere Bierfässern,
um das Innere des Behälters nach der Sterilisation und bis zum Entleeren steril zu halten,
wobei nach der Sterilisation zum Entfernen des Sterilisationsmittels vor dem Füllen des Behälters
mit einer sterilen Flüssigkeit zunächst ein steriles Gas eingefüllt wird, gekennzeichnet
durch zwei ineinander im Behälter angeordnete Ventile (117, 118) je für steriles Gas und sterile
Flüssigkeit in Verbindung mit einem gasdicht auf den Behälter aufsetzbaren, mit Leitungen (113,
114) für Flüssigkeit und Leitungen (98, 99) für Gas versehenen Füllkopf (21), in dem zum öffnen
der Ventile (117, 118) nach dem Aufsetzen und zum Schließen der Ventile (117, 118) vor
dem Abheben des Füllkopfs (21) ein axial in diesem verschiebbares Füllgutrohr (63) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Leitungen (113, 114
und 98, 99) bei auf den Behälter aufgesetzten Füllkopf (21) und bei von den Ventilen (117,
118) abgehobenem Füllrohr (63) und geschlossenen Ventilen miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 für die Sterilisierung mit einem erhitzten Medium, gekennzeichnet
durch eine in der Bahn des aus dem Behälter ausströmenden Mediums angeordnete temperaturabhängige Steuereinrichtung zum
selbsttätigen Auslösen des Abschaltens der Zufuhr des erhitzten Mediums.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei Beendigung
des Füllens des Behälters mit Flüssigkeit anbrechender Flüssigkeitsfühler (123) zum
selbsttätigen Auslösen des Abschaltens der Flüssigkeitszufuhr und zum Schließen der Ventile
(117,118) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Zeitschalter
zum Schalten der Zufuhr des Sterilisierungsmittels und eines sterilen inerten Gases für die Verdrängung
des Sterilisierungsmittels.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1432408B2 true DE1432408B2 (de) | 1975-02-06 |
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ID=9872171
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Country | Link |
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DE (1) | DE1432408B2 (de) |
GB (1) | GB1040441A (de) |
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- 1963-03-12 LU LU43334D patent/LU43334A1/xx unknown
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Date | Code | Title | Description |
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