DE1427649A1 - Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Verspruehen von Lacken oder aehnlichen UEberzugsmaterialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Verspruehen von Lacken oder aehnlichen UEberzugsmaterialienInfo
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Description
DR.-ING. WOLFRAM BUNTE 1427649
8 M UN CH EN (S. HAYDNSTJJ^eSE S.VeRNRUF 53 47 12
München, den 5. Oktober 1962 M/6483
Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Versprühen von Lacken oder ähnlichen Überzugsmaterialien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum elektrostatischen Versprühen von Lacken oder ähnlichen
Überzugsmaterialien mit einem rotierenden Sprühelemento
Einem derartigen Sprühelement, das z. B. die Form einer mit der Hohlseite zum Werkstück weisenden G-locke mit horizontal
gelagerter Achse habe^!kann, wird die Überzugsflüssigkeit
zentral zugeführt und vom Rand durch Zentrifugalkräfte im zerstäubten Zustand abgeschleudert. Die feinen Tropfen werden
dann infolge ihrer elektrischen Aufladung längs der Kraftlinien des zwischen dem Sprühelement und dem behandelnden
Werkstück aufrechterhaltenen Hochspannungsfeldes auf das Werkstück gelenkt0
Arbeitet man nach diesem Verfahren mit Lacken, die als Verdünnungsmittel
Wasser enthalten, so folgen die vom Rand des Sprühelementes abgeschleuderten Tropfen nur zum Teil den
elektrischen Feldlinien, sofern diese nicht der mechanischen
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- ζ - ■
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Kraftrichtung entsprechen. Es bildet sich daher um die bei
stehenden Werkstücken gleichmäßig besprühte kreisförmige Laekfläche ein Gebiet mit einzelnen größeren Lacktropfen
aus. Diese Tropfen wirken sich wegen ihrer Auftragsdicke auch dann störend aus, wenn die davon betroffenen Flächenteile
- bei bewegtem Werkstück oder bewegtem Sprühelement nachträglich noch durch den elektrostatisch feinversprühten
Lack überdeckt werden.
Dieser Mangel ihres Sprühverhaltens hat dem praktischen
Eins.atz wasserhaltiger Lacke für das elektrostatische Sprühverfahren
mit Sprühelementen der oben beschriebenen Art bisher
entgegengestanden, obwohl wasserverdünnte Überzugsmaterialien aufgrund ihrer Vorteile hinsichtlich Feuer- und Explosionsgefährlichkeit,
Ersparnis an Verdünnungsmitteln, ...-Iransportmöglichkeiten
und Toxizität anderen Lacken überlegen sind.
Außer den wasserhaltigen Lacken lassen sich bekanntlich auch Überzugsmaterialien mit gewissen organischen Lösungsmitteln;
auf den handelsüblichen elektrostatischen Sprühanlagen nur schlecht verarbeiten. Die Erfindung strebt daher an, .die.se.·-;ν
Anlagen durch eine einfache Zusatzeinrichtung auch für die ·■■■
Verwendung an sich schlecht versprühbarer Überzugsmaterialien geeignet zu machen. .. . ·:
Das Verfahren nach der Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorrichtungen zum elektrostatischen
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BAD ORfGSNAL
Versprühen von Überzugsmaterialien mit einem rotierenden Sprühelement - bei Verwendung von Überzugsmaterialien, die
Wasser als Verdünnungsmittel enthalten oder anderen auf derartigen Anlagen schlecht verarbeitbarer Überaugsmaterialien mittels
mechanischer Abfangvorrichtungen Maßnahmen zum Abfangen der nicht den elektrischen Feldlinien folgenden Tropfen
getroffen werden und daß die abgefangene Flüssigkeit in wiederverwendbarer Form gesammelt wird. Eine bevorzugte Ausführungeform
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung sieht eine das Sprühelement mit Abstand etwa koaxial umgebende
Ringfläche vor, deren dem Werkstück zugewandte Kante -■ in Sprührichtung - vor dem Sprühelement angeordnet ist und die
derart geformt ist, daß die abgefangene Sprühflüssigkeit
einem Abfluß zugeführt wird.
Anhand der beigefügten Figuren sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert werden.
In Figur 1 ist mit 1 ein bekanntes rotierbares Sprühelement '
in G-lockenform bezeichnet, dem die Sprühflüssigkeit aus dem
Vorratsgefäß 2 mittels der Lackpumpe 3 von der Rückseite her zugeführt und von hier aus in nicht näher dargestellter Weise
durch die Zentrifugalkräfte auf der Hohlseite des Elementes 1 vom Rand abgeschleudert wird. Von dort folgen die fein zerstäubten
und elektrisch aufgeladenen Flüssigkeitsteilchen den gestrichelt angedeuteten Kraftlinien des zwischen Sprühelement
1 und Werkstück 4 erzeugten Hochspannungsfeldes.
1 ■ ' 809813/0201 -4-
Die gröberen Tröpfchen werden dagegen überhaupt nicht oder■'
nur schwach durch das elektrische Feld beeinflußt und würden' ohne die Maßnahme nach der Erfindung äußerhalb der fein besprühten
Fläche auf das Werkstück fallen. Um dies zu .verhindern,
ist eine das Sprühelement 1 umgebende, in der Figur im Schnitt dargestellte Ringfläche 5 vorgesehen, welche die genannten gröberen Tröpfchen abfängt. Die Ränder der Ringfläche
t Λ
5 können nach innen gebördelt sein, so daß die aufgefangene
Flüssigkeit der Abflußleitung 6 zugeleitet wird, durch die
sie wieder in das Vorratsgefäß 2 gelangt. Die Ringfläche 5
ist über Streben 7 auf der Lagerbuchse 8 für die Welle 9 des Sprühelements 1 in axialer Richtung verschiebbar und wird dort
nach vorgenommener Justierung arretiert.
Der Durchmesser der Ringfläche ist nach dem Durchmesser des Sprühelements zu bemssen. Zwischen Sprühelement und Ringfläche
soll ein ausreichender Abstand bestehen. Zweckmäßig wird man der Ringfläche aus isolationstechnischen G-ründen das elektrische Potential des Sprühelements geben. Es ist dabei zu beachten,
daß dann die elektrischen Feldlinien stärker gebündelt werden. Gibt man der Ringfläche das Potential des Werkstückes-,
das ist in der Regel das Erdpotential, so werden die Feldlinien bei gleichbleibender_Feldspannung auseinandergezogen. Sollte
eine derartige Feldveränderung in gewissen Bearbeitungsfällen unerwünscht sein, so kann man durch ein geeignetes Zwischen—
potential für die Abfangvorrichtung erreichen, daß die Feldverteilung
durch die Maßnahme nach der Erfindung unverändert
bleibt. · ·
-5- * 8 0 9 8 13/0201 BAD original
Bas Abfangen eines Teiles der abgeschleuderten Lacktröpfchen
bedingt für die Sprüheinrichtung lediglich eine mäßig erhöhte Lackförderung zur Sprühglocke. Diese Steigerung liegt im Rahmen
dessen, was sich auch bei den nur für die Verarbeitung von nichtwasserhaltigen Lacken konstruierten Einrichtung erreichen
läßt. Andernfalls kann ein Ausgleich durch eine nur geringe Relativbewegung zwischen V/erkstück und Sprühglocke
erzielt werden. Bei Verwendung wasserhaltiger Lacke im Sinne der Erfindung wird die Größe der Sprühfläche gegenüber der entsprechenden
Fläche bei üblichen Sprühlacken etwas verringert sein. Wo diese Tatsache stört, erreicht man einen Ausgleich
durch einen größeren Sprühabstand. Ferner kann durch die Gestaltung des Abfangringes die Größe der Sprühfläche beeinflußt
werden, wie weiter unten ausgeführt ist.
Sollte es in gewissen Anwendungsfällen am wer-kstücknahen Rand
der Ringfläche zu störenden Tropfenkonzentrationen kommen, so sind zusätzliche Maßnahmen vorzusehen, um die aufgefangene
Flüssigkeit schneller dem Abfluß zuzuführen. Zum Beispiel kann I die Zentrifugalwirkung einer nach ihrer Rückseite zu konisch
erweiterten, rotierenden Ringfläche dazu dienen, die aufgefangenen Tropfen von dem werkstücknahen Rand der Ringfläche
wegzuleiten.
Gemäß Figur 2 ist die Anordnung nach Figur 1 dahin abgewandelt, daß das jetzt konisch gestaltete und rückseitig geschlossene
Abfangelement 10 mittels des Lagers 11 drehbar auf der Lager-
. -6- ■ 809813/0201
buchse 8 für die Welle 9 des Sprühelements -'/ angeordnet ist.
Die Welle 9 weist ein Zahnrad 12 auf, das über ein Zwischenzahnrad
13 das mit dem Abfangelement 10 verbundene innenverzahnte
Hohlrad 14 antreibt. Im Abfangelement 10 sind eine Reihe von Durchbrüchen 15 vorgesehen, durch die die aufgefangene
Flüssigkeit in eine ringförmige Rinne 16 geschleudert wird, die über die Streben 17 an der Büchse 8 befestigt ist.
Die Abflußleitung 18 entspricht der Leitung 6 in Figur 1.
Beim elektrostatischen Versprühen mit rotierenden Sprühelementen entsteht ein Sprühbild in Form eines Ringes. Diese
Lackverteilung ergibt bei einer· Relativbewegung zwischen Werkstück
und Sprühelement eine streifenförmige lackierte Fläche,
deren mittlerer Teil mit weniger Lack belegt ist als die beiden äußeren Teile. TJm im Rahmen der Erfindung die bei wasserhaltigen
Lacken in dieser Hinsicht engeren Grenzen nicht zu über- oder unterschreiten, kann durch das Abfangelement eine
Verzerrung des zentralsymmetrischen Sprühbildes vorgenommen
werden. Nach den Fig. 3 und 4 ist das fest angebrachte Abßngelement,
d.h. insbesondere seine Abfangkante oval' gestaltet und mit eeiner langen Achse entweder horizontal oder senkrecht
zu der durch jeweils einen Pfeil angedeuteten Verschiebungsrichtung angeordnet. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
die dem mittleren Teil zugeordneten Stellen der Kante des Abfangringes etwas aus der Ebene dieser Kante zurücktreten
zu lassen, so daß an diesen Stellen weniger Lack abgefangen wird.
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_ η
Ί427649
Mit der baulich sehr einfachen Zusatzeinrichtung nach der
Erfindung lassen sich mit elektrostatischen Sprühanlagen der beschriebenen Art auch solche Jberzugsmaterialien einwandfrei
verarbeiten, die bisher wegen ihres schlechten Sprühverhaltens auf andere Verarbeitungstechniken angewiesen
waren. Dies gilt insbesondere für Wasser enthaltende uberzugsmaterialien.
Durch die Erfindung ist es daher möglich, sowohl die genannten Vorteile der Materialeigenschaften
dieser Stoffe als auch die Vorteile der elektrostatischen Sprühtechnik auszunutzen.
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Claims (1)
- ~ *" H27649Patentanspruch·1. Verfahren zum elektrostatischen Versprühen von lacken oder ähnlichen Überzugsmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorrichtungen zum elektrostatischen Versprühen von Überaugsmaterialien mit einem rotierenden Sprühelement - bei Verwendung von Überzugsmateriali«n, die V/asser als Verdünnungsmittel enthalten oder anderen auf derartigen Anlagen sohlecht verarbeitbare Überzugsmaterialien - mittels mechanischer Abfangvorrichtung Maßnahmen zum Abfangen der nicht den elektrischen Feldlinien folgenden Tropfen getroffen werden und daß vorzugsweise die abgefangene Flüssigkeit in wiederverwendbarer Form gesammelt wird»2,)Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rotierende Sprüheleaent von einer Ringfläche umgeben ist, deren dem Werkstück zugewandt« Kante - in Sprühriohtung - vor der Eben· dee Sprühelemente liegt und die derart geformt ist, daß die abgefangen· Sprühflüssigkeit einem Abfluß zugeführt wird.3* Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringfläch· in axialer Richtung verschiebbar angeordnet, ist, vorzugsweise auf der Lagerbuche· für die Well· des Sprühelements·80^8 1 3/020 1 BADORJGiNAL4. Vorrichtung nach Anspruoh 2» gekennzeichnet durah. swei konzentrische Rlngflachen, von dentn die innere drehbar let und die äußer« featateht.5» Vorrichtung nach Anspruch 2» dadurch gekennzeichnet, daß eine betriebemäßig feststehende Ringfläche oval gestaltet und mit ihrer langen Achse senkrecht oder horizontal zur relativen Verechiebungeriohtung «wischen Werkstück und Sprüaeleeent orientiert ist.6· Vorrichtung nach .Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfangkante einer betriebsmäßig feststehenden Ringfläohe an zwei gegenüberliegenden Stellen, deren Verbindungslinie der relativen Verschiebungerichtung zwischen Werkstück und Sprühelesent parallel ist, aus der Ebene der Abfangkante zurücktritt.80 9 8 13/0201
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