DE1419364C - - Google Patents

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DE1419364C
DE1419364C DE1419364C DE 1419364 C DE1419364 C DE 1419364C DE 1419364 C DE1419364 C DE 1419364C
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DE
Germany
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resin
urea
formaldehyde
melamine
resins
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Philip B. Somerville N.J. Roth (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wyeth Holdings LLC
Original Assignee
American Cyanamid Co
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Description

Die Erfindung betrifft ein Textilnachbehandlungsmittel und ein Verfahren zur Knitterfestausrüstung von Cellulosetextilien ohne Chlorretention.
Es ist bekannt, zur Nachbehandlung von cellulosehaltigen Textilien Harze zur Regelung des Einlaufens und der Knitterfestigkeit zu verwenden. Mit einigem Erfolg konnten zu diesem Zweck z. B. die methylierten Methylol-Harnstoff-Harze, die alkylierten Methylol-Melamin-Harze und Dimethyloläthylenharnstoff verwendet werden. Die Melaminharze besitzen allerdings den Nachteil, daß sie bei der Chlorbleichung Chlor aufnehmen. Nach dem anschließenden Bügeln der mit diesen Melaminharzen behandelten Textilien treten Verfärbungen auf, außerdem wird die Reißfestigkeit der Stoffe erheblich vermindert.
Die bekannten Harzausrüstungen haben ferner den Nachteil, daß sie bei der Einwirkung von sauren Medien zerstört werden. Saure Bedingungen können z. B. in den Wäschereien beim Ansäuern auftreten. Das Ansäuern soll zwar bei einem pH-Wert von 5 und darüber ausgeführt werden, viele Wäschereien säuern aber bei einem niedrigeren pH-Wert, wie beispielsweise 3,5 an. Durch die Verwendung sehr stark saurer Ansäuermittel, wie z. B. Flußsäure, überschüssiges Siliciumfluorid, oder bei einem zufälligen Temperaturanstieg des Ansäuerungsmediums werden dabei die üblichen Harzapreturen nach dem Stand der Technik in erheblichem Maße zerstört.
In der USA.-Patentschrift 2 690 404 sind Textilbehandlungsmittel aus einem Melaminharz und Dimethyloläthylenharnstoff beschrieben. Der Zusatz des Dimethylolharnstoffs hat eine allerdings nur geringfügige Verminderung der Verfärbung und des Reißfestigkeitsverlustes nach dem Bleichen und Bügeln der mit diesen Appreturen behandelten Textilien zur Folge.
Durch die Verwendung von N,N-disubstituierten Melaminharzen als Textilbehandlungsmittel werden, wie der USA.-Patentschrift 2 833 674 zu entnehmen ist, weitere, wenn auch nicht befriedigende Ergebnisse hinsichtlich Verfärbung und Reißfestigkeitsverlust der mit diesen Appreturen behandelten Textilien erzielt.
Alle geschilderten Nachteile der bisher verwendeten Textilharze werden durch die Erfindung überwunden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Textilnachbehandlungsmittel zur Knitterfestausrüstung von Cellulosetextilien ohne Chlorretention, bestehend aus 95 bis 5 Teilen eines alkylierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes mit einem Gehalt von wenigstens 30% des Produkts der Formel
ROCH1-N
N-CH, OR
CH, CH2
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren
zur knitterfesten Ausrüstung von Cellulosetextilien ohne Chlorretention, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das oben beschriebene Mittel unter Einwirkung eines Härters und Wärme angewendet wird.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Textilnachbehandlungsmittel weisen eine unerwartete synergistische Wirkung auf, da z. B. der Festigkeitsverlust infolge Chlorretention
ίο bei Verwendung der Mischungen aus einem alkylierten Harnstoff-Formaldehyd-Harz und einem verätherten Methylolmelamin wesentlich geringer ist als der Festigkeitsverlust, der beim Appretieren mit den Einzelkomponenten zu beobachten ist. Andere untersuchte Karzkombinationen zeigen, wie im folgenden noch ausgeführt wird, diese synergistische ■Wirkung nicht. Auf Grund dieser Wirkung zeichnen sich die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Textilien durch große Widerstandsfähigkeit gegen die schädigende Wirkung der Chlorretention sowohl hinsichtlich der auf die Chlorbleichung zurückzuführenden Gelbverfärbung als auch der Zerreißfestigkeit gebleichter Stoffe nach wiederholtem Waschen aus und sind dabei den Textilien, die mit den in der USA.-Patentschrift 2 833-674 beschriebenen Mitteln behandelt wurden, vor allem hinsichtlich des Festigkeitsverlustes überlegen. Beim Testen nach dem AATCC-Verfahren tritt bei den Produkten der USA.-Patentschrift ein Festigkeitsverlust von 12 bis 16% ein, während die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Erzeugnisse nur 0 bis 2% ihrer Festigkeit'verloren.
Unter dem Ausdruck »Cellulosetextilien« sind gestrickte, gewebte oder nicht gewebte, gefilzte oder anderweitig verformte Fasern, Garne, Fäserchen oder geformte Gegenstände, die wenigstens 50% Cellulosefasern enthalten, wie z. B. Baumwolle, Viskose-Seide, Leinen, Flachs, Jute, -Ramie oder anderes Cellulosematerial, zu verstehen. Diese Cellulosefasern können zusammen mit anderen bekannten Fasern verwendet werden; man kann sie z. B. mit anderen natürlichen oder synthetischen Fasern, wie z. B. Seide, Wolle, Nylon, Acryl- und Polyesterfasern u. dgl., vermischen.
Alkylierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze sind Pro- ( dukte, wie sie nach dem Verfahren von K a d ο w a k i (Bull, Chem. Soc. Japan 11, .248 [1936]), oder Abänderungen dieses Verfahrens erhältlich sind, wobei man 1,0 Mol Harnstoff und 4,25 Mol Formaldehyd unter neutralen Bedingungen umsetzt und das Reaktionsprodukt dann unter stark sauren Bedingungen alkyliert; das Produkt wird anschließend mit Chloroform oder Chloroform und Äther extrahiert. Bei dem Verfahren von K a d ο w a k i wird das Produkt dann destilliert und N,N'-Bis-(methoxymethyl)-l,3,5-tetrahydro-oxadiazinon-(4) erhalten. Alkylierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze für die erfindungsgemäßen Zwecke enthalten wenigstens 30% des Produkts der Formel
60
worin R eine gesättigte aliphatische Gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und 5 bis 95 Teilen eines verätherten Methylol-Melamin-Harzes. Vorzugsweise besteht das Mittel aus 95 bis 65 Teilen des vorstehend definierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes und 5 bis 35 Teilen des verätherten Methylol-Melamin-Harzes.
ROCH2-N
CH,
N-CH2OR
CH,
(D
Der.Ausdruck »destillierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze« soll ein alkyliertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz bezeichnen, das wenigstens 60% Verbindung der obigen Formell und als Rest Ν,Ν,Ν'-Tris-(alkoxymethyl)-harnstoff oder Produkt der folgenden Formel II und andere Reaktionsprodukte enthält, von denen einige anschließend genauer beschrieben werden.
ROCH2-N
NHCH9OR
(H)
CH2OR
IO
In den Formeln I und II ist R eine gesättigte aliphatische Gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. eine Methyl-, Äthyl-, Propyl- (n-Propyl- oder Isopropyl-) oder Butylgruppe (n-, iso- oder tert.-Butylgruppe). Eine Methylgruppe wird besonders bevorzugt.
Die Destillation ist nur eine der anwendbaren Maßnahmen zur Gewinnung eines alkylierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes mit den obigen Eigenschäften und der angegebenen Reinheit.
Die Bezeichnung »Roh-Harnstoff-Formaldehyd-Harz« bezieht sich auf alkylierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze, die wenigstens 30% Verbindung der Formel I und außerdem wesentliche Mengen an Verbindung der Formel II sowie anderen Methylolharnstoffen und alkylierten Methylolharnstoffen enthalten. Für die erfindungsgemäßen Zwecke sind solche »Roh-Harnstoff-Formaldehyd-Harze« zwar verwendbar, ergeben aber nicht die durch Anwendung von destillierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen« erzielte hervorragende Wirkung. Die Kosten von »destillierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzen« sind aber erheblich größer als bei den Rohprodukten, da vergleichsweise geringe Ausbeuten erzielt werden und erhebliche Verfahrenskosten entstehen. »Destillierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze«· sind also bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung überlegen, jedoch wirtschaftlich ungünstiger als »Roh-Harnstoff-Formaldehyd-Harze«.
Die verätherten Methylol-Melamin-Harze für die erfindungsgemäßen Zwecke können gemäß der USA.-Patentschrift -2 529 856 hergestellt werden und können eine jeweils verschiedene Anzahl von Methylolgruppen (d. h. gebundenem Formaldehyd), zwisehen drei und sechs Gruppen, enthalten und können bis in Höhe des Methylolierungsgrads veräthert oder alkyliert sein. Ein Trimethylolmelamin kann z. B. mit bis zu 3 Mol eines geeigneten Alkohols alkyliert sein; volle Verätherung ist jedoch nicht wesentlich. Von den zahlreichen alkylierten Methylolmelaminen werden erfindungsgemäß teilweise oder praktisch voll verätherte, im wesentlichen voll methylolierte Melaminharze bevorzugt.
Unter der Bezeichnung »praktisch voll methyloliertes Melamin« ist ein Produkt zu verstehen, das wenigstens 5,8 Mol kombinierten Formaldehyd pro Mol Melamin und vorzugsweise bis zu 6 Mol kombinierten Formaldehyd pro Mol Melamin enthält.
Unter den Bezeichnungen »praktisch voll veräthert« oder »praktisch voll alkyliert« ist zu verstehen, daß wenigstens 5,6 verfügbare Methylolgruppen an Melamin mit einem geeigneten Alkohol, wie z. B. Methanol, Äthanol, verschiedenen Glykolen und Glykoläthern, wie z. B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol, als wesentlichem alkylierenden Alkohol oder Alkylierungsbestandteil umgesetzt wurden. Praktisch voll verätherte und methylolierte Melaminharze können im allgemeinen durch Alkylierung oder Verätherung von praktisch voll methylolierten Melaminen hergestellt werden. Diese Harze können durch »Einkessel«- oder »Zweikessel«-Verfahren, d. h. durch Methylolierung und Verätherung ohne Isolierung des Methylolmelamine oder durch Methylolierung, Isolierung des Methylolmelamins und anschließende Verätherung des isolierten Methylolmelamins hergestellt werden.
Die relativen Mengen von alkyliertem Harnstoff-Formaldehyd-Harz und veräthertem Methylol-Melamin-Harz, die erfindungsgemäß verwendet werden, hängen in gewissem Maße davon ab, ob ein rohes oder destilliertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz verwendet wird und welche Melamin-Formaldehyd-Harz-Art benutzt wird. Das kann außerdem auch davon abhängen, ob der verätherte Methylolmelaminharz-Bestandteil auch ein Harz wie z. B. Dimethyloläthylen-Harnstoff in wesentlicher Menge enthält. Es sind im allgemeinen größere Melaminharzmengen bei Roh-Harnstoff-Formaldehyd-Harz als bei destilliertem Harnstoff-Formaldehyd-Harz erforderlich. Es sind auch größere Melaminharzmengen nötig, wenn dieses mit einem anderen Harz, wie z. B. Dimethyloläthylen-Harnstoff vermischt wird. Die Wirkung der Anwesenheit eines dritten Harzbestandteils in der Mischung soll daher sorgfältig beachtet werden, so daß die durch dessen Anwesenheit erzielten günstigen Wirkungen dem durch die erfindungsgemäße Kombination erreichten Synergismus nicht abträglich sind.
Das Textilnachbehandlungsmittel kann auf Cellulosetextilien und vorzugsweise Baumwollgewebe nach bekannten Verfahren, wie z. B. durch Sprühen, Eintauchen, Befeuchten und ähnliche Maßnahmen in solchen Mengen aufgebracht werden, daß 1 bis etwa 25% und in manchen Fällen größere Mengen der erfindungsgemäßen Mittel, bezogen auf das Gewebe-Trockengewicht, erhalten werden. Innerhalb bestimmter Grenzen hängt die aufgebrachte Menge von der Art des behandelten Gewebes ab. So werden bei der Behandlung von aus Baumwollfasern bestehendem Gewebe 1 bis etwa 25%, vorzugsweise 3 bis 10%, Textilnachbehandlungsmittel, bezogen auf das Trockengewicht des Gewebes, verwendet.
Das Textilnachbehandlungsmittel wird zusammen mit einem Härter aufgebracht. Der verwendete Härter kann als freie Säure, in Form saurer Salze, Alkanolaminsalzen, Metallsalzen u. dgl. verwendet werden. Die benutzte Härterkonzentration kann 0.1 bis 25% oder mehr, bezogen auf das Gewicht des Textilnachbehandlungsmittels, je nach dem speziellen verwendeten Härtertyp betragen. Es können z. B. 0,1 bis 10% freie Säure, wie z. B. Phosphorsäure, Weinsäure, Oxalsäure u. dgl., verwendet werden, während bei Ammoniumchlorid 0,5 bis 10% benutzt werden. Bei Aminsalzen, wie Alkanoläminsalzen, z. B. Diäthanolaminhydrochlorid, sind 1,0 bis 10% sehr günstig, während bei Salzen, wie Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Zinknitrat und Aluminiumchlorid, 5 bis 25% vorteilhaft Anwendung finden. Die angegebene Härterkonzentration bezieht sich in allen Fällen auf das Gewicht des Textilnachbehandlungsmittels.
Nach dem Aufbringen des Textilnachbehandlungsmittels und des Härters wird das textile Material getrocknet und gehärtet, um das Einlaufen zu verhindern und die Knitterfestigkeit zu bewirken. Das Trocknen und Härten kann in einer einzigen oder in getrennten Stufen ausgeführt werden. Die Temperaturen, bei denen das Trocknen und Härten' ausgeführt wird, sind verschieden und hängen bis zu einem gewissen Grade von der verwendeten Katalysatorart ab. Der Temperaturbereich liegt im allgemeinen zwischen etwa 82 und etwa 235° C oder noch höher. Die Trocknungs- und bzw. oder Härtungszeit ist der angewendeten Temperatur umgekehrt proportional und hängt natürlich davon ab, ob man getrennt oder zusammen trocknet und härtet.
Wenn das Trocknen und Härten zusammen ausgeführt wird, kann eine Zeit von 1 Minute bis 10 Minuten bei Temperaturen zwischen 232 bzw. 1200C angewendet werden. Wenn das Gewebe vor dem Härten getrocknet wurde, werden Härtungszeiten von 5 Minuten bis V4 Minute bei einer Temperatur zwischen 120 bzw. 2320C angewendet.
In den Beispielen sind alle Teile und Prozentangaben Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozent.
In den Beispielen und Tabellen werden folgende Abkürzungen verwendet:
Harz A: »Roh-Harnstoff-Formaldehyd-Harz«, mit Methanol alkyliertes Kondensationsprodukt von 17 Mol Formaldehyd (37%ig) und 4,0 Mol Harnstoff.
Harz A': »Destilliertes Harnstoff - Formaldehyd-Harz«, mit Methanol alkyliertes und destilliertes Kondensationsprodukt von 1,0 Mol . Harnstoff und 4,26 Mol Formaldehyd (37%ig).
Harz B: Praktisch voll methyliertes,' praktisch voll methyloliertes Melamin.
Harz C: Dimethyloläthylenharnstoff plus äquimolare Menge Harz B.
Harz D: Trimethoxyhexamethylolmelamin (ein teilweise alkyliertes, praktisch voll methyloliertes Melamin).
30
35
40
Beispiel 1
Es werden Tauchbänder hergestellt, die 6,25% Gesamtharzmasse der Harze A' und B allein oder
45 in Mischungen von 75/25, 50/50 bzw. 25/75. Festsubstanzteilen enthalten. Die Tauchbäder enthalten auch 12% Magnesiumchlorid, bezogen auf die Harzmasse im Bad. 5% Harzmasse, bezogen auf das Gewebegewicht, wird auf 80 χ 80 Baumwollperkal bei 80%iger Naßaufnahme angewendet. Die Gewebe werden 1 Minute bei 107° C getrocknet und 1,5 Minuten bei 1770C gehärtet.
Die Knittererholung wird auf einem Monsanto-Knittererholungsprüfgerät (Monsanto wrinkle recovery tester) nach dem auf S. 158 unter Methode 66/1956 im Technical Manual and Yearbook of the American Association of Textile Chemists and Colorists, Bd. 33 (1957), beschriebenen Verfahren bestimmt.
Die Chlorretentionsbestimmung wird nach dem Versuchsverfahren 69/1952, das auf S. 121 der oben bezeichneten Literaturstelle beschrieben ist, ausgeführt. Die Zugfestigkeit wird gemäß ASTM auf einem Scott-Tester gemessen.
Der Gelb-Index wird nach der Gleichung
Gelb-Index-70 11 - ^
\ R577J
bestimmt, wobei R455 und R577 die auf einem Meßspektrophotometer unter Verwendung eines Magnesiumkarbonatblocks als Bezugsgröße bei Wellenlängen von 455 bzw. 577 ηΐμ erhaltenen Glanzwerte sind.
Die Waschen unter »Knittererholung« und »Chlorretention« werden gemäß der auf S. 123 der obengenannten Literaturstelle beschriebenen Testmethode 14/1953 ausgeführt.
Die Säurewäschen werden in einem Najort-Wäscher unter Verwendung von 75 1 Wasser, 11g synthetischem Reinigungsmittel, 0,01% verfügbarem Chlor, 2,7 kg Gewebemenge und einem Waschkreislauf von 20 Minuten bei 71° C ausgeführt. Anschließend wird eine Klarspülung von 10 Minuten bei 6O0C, eine zweite Klarspülung von 5 Minuten bei 49° C und eine abschließende Säurespülung von 5 Minuten bei 49° C mit 4,5 g Zinksilicofluorid im Spülwasser ausgeführt. Das Tuch wird vor dem Vergilbungstest in einer Bleichtrommel getrocknet.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle I festgehalten.
Tabelle I
% Harzmassc
Festsubstanz
Harz B Gesamtknittererholung, 0C nach 5 Waschen Chlorretention % Verlust
an Reißfestigkeit
nach 5 Waschen Gelb-Index nach 5 Säure
wäschen
Harz A 0 anfangs 232 anfangs 20 anfangs 0,5
100 25 227 213 0 1 1,8 1,6
75 50 223 224 2 3 2,1 2,6
50 75 221 224 0 0 2,2 4,3
25 100 226 222 2 15 1,7 5,3
0 Unbehandeltes Gewebe 231 158 0 0 2,1 0,6
134 0 1,1
Dieses Beispiel zeigt, daß destilliertes Harnstoff- 65 ein mäßig hoher Zerreißfestigkeitsverlust eintritt. Formaldehyd-Harz einen geringen Anfangs-Zerreiß- Dieses Beispiel zeigt auch, daß die Reißfestigkeitsfestigkeitsverlust infolge der Chlorretention hat, daß verminderung infolge des zurückgehaltenen Chlors aber nach 5maligem Waschen bei 1000C mit Seife durch Zugabe eines geringen Anteils an Melaminharz
auf ein Mindestmaß gesenkt werden kann, ohne das Gelbwerden infolge der Chlorretention erheblich zu steigern.
Beispiel 2
Es werden Tauchbäder hergestellt, die 6,25% Gesamtharzmasse an Harz A' oder A und Harz B allein oder in Mischung mit 95/5, 85/15 bzw. 75/25 Festsubstanzverhältnis an Harz A' bzw. A enthalten. Die Tauchbäder enthalten auch 12% Magnesiumchlorid, bezogen auf die Harzmasse im Bad. 5% Harzmasse, bezogen auf das Gewebegewicht, werden auf 80x80 Baumwollperkal bei 80%iger Naßaufnahme aufgebracht. Die Gewebe werden 1 Minute bei 1070C getrocknet und 1,5 Minuten bei 177° C gehärtet.
Die Tests und Waschen werden wie im Beispiel 1 ausgeführt. Die Testergebnisse sind in der Tabelle II dargestellt. Die »berechneten Werte« unter »Prozent Reißfestigkeitsverlust« sind aus den für 100% Harnstoff-Formaldehyd-Harz und 100% Melaminharz gefundenen Werten berechnet.
Tabelle II
% Harzmasse Harz A' Harz B berechnet*) Chlorretention anfangs gefunden % Reißfestigkeitsverlust Waschen
Festsubstanz 100 0 _— 1 gefunden
95 5 4 53
85 15 0 16
75 25 0 12
0 100 1 12
Harz A Harz B 9
100 0 64
95 5 61 55 69
85 15 54 36 66
75 25 48 14 59
0 100 1 38
Unbehandeltes Gewebe 5 9 '
0
nach 5maligem
berechnet*)
51
46
42
— ·■
66
60
52
. —
*) Berechnet aus den Werten für die 100% eines Harzes.
Dieses Beispiel zeigt wiederum, daß destilliertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz (Harz A') einen vernachlässigbar geringen Anfangszugfestigkeitsverlust infolge Chlorretention bei einem hohen Festigkeitsverlust nach 5maligem Waschen hat. Rohes Harnstoff-Formaldehyd-Harz (Harz A) zeigt jedoch einen erheblichen Festigkeitsverlust anfangs und nach 5maligem Waschen.
Bei Zugabe von geringen Mengen Melaminharz zum destillierten Harnstoff - Formaldehyd - Harz (Harz A') wird der Festigkeitsverlust nach 5 Wäschen viel stärker als erwartet vermindert. (Bei der 95/5-Mischung beträgt der erwartete Festigkeitsverlust 51%, während der gefundene nur 16% beträgt.)
Bei Harz A werden durch Zugabe des Melaminharzes unerwartete Verbesserungen der Festigkeitsverluste infolge Chlorretention sowohl anfangs als auch nach 5maligem Waschen erhalten. In diesem Fall werden größere Mengen an Melaminharz als bei Harz A' benötigt. Keine Mischung hat einen mangelhaften Gelb-Index infolge Chlorretention.
Beispiel 3
Vergleichstestergebnisse mit Mischungen von Dimethyloläthylenharnstoff (EU) oder teilweise polymerisiertem methyliertem Methylolharnstoff (MMU) mit veräthertem Methylolmelaminharz (Harz B) und Mischungen von alkyliertem Harnstoff-Formaldehyd-Harz (Harz A oder A') mit Tris-(methoxymethyl)-melamin (MMM) sind in der folgenden Tabelle III ZH finden. Diese Kombinationen werden im angegebenen Gewichtsverhältnis bei 5% Festsubstanz, bezogen auf das Trockengewicht von 80 χ 80 Baumwollperkal, unter Verwendung von 12% Festsubstanz von Magnesiumchlorid, bezogen auf Harzsubstanz, angewendet. Das Gewebe wird dann getrocknet und das Harz IY2 Minuten bei 177° C gehärtet. Diese Vergleichsergebnisse sind in Tabelle III festgehalten.
Tabelle III
% Harzmasse Harz EU Harz B Chlorretention berechnet*) gefunden % Reißfestigkeitsverlust Waschen ■
Festsubstanz 100 0 anfangs 3 gefunden
95 5 7 65
85 15 7 69
75 25 0 67
0 100 1 63
9
nach 5maligem
berechnet*)
' —
62
56
51
*) Berechnet aus den Werten für 100% eines Harzes. 209 618/14
Fortsetzung
10
% Harzmasse ; Harz B berechnet*) Chlorretention gefunden % Reißfestigkeitsverlust Waschen
Festsubstanz 0 anfangs 82 gefunden
Harz MMU 5 78 83 81
100 15 70 78 84
95 25 62 72 88
85 100 — . 1 83
75 Harz MMM 9
0 0 4
Harz A' 5 4 43
100 15 0 29
95 25 1 33
85 100 —. 4 43
75 Harz MMM 63
0 0 . 68
Harz A 5 65 60 70
100 15 58 45 73
95 25 52 28 68
85 100 4 69
75 Unbehandeltes Gewebe 5 63
0 0
nach 5maligem
berechnet*)
79 "
71
63
44
46
48
70
69
68
*) Berechnet aus den Werten für 100% eines Harzes.
Tabelle III zeigt, daß die hinsichtlich der Chlorretentionsbeständigkeit erhaltenen besseren Ergebnisse für Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harz-Kombinationen eigentümlich sind.
B e i s ρ i e 1 4
Es werden Tauchbäder hergestellt, die 6,25% Gesamtharzsubstanz der Harze A, B und C, allein und als Mischungen von Harz A mit Harz B und C bei 75/25 bzw. 50/50 Teilen Festsubstanz enthalten. Die Tauchbäder enthalten auch 12% Magnesiumchlorid, bezogen auf die im Bad befindliche Harzsubstanz, 5% Harzsubstanz, bezogen auf das Gewicht des Gewebes wurden unter Verwendung einer 80%igen Naßaufnahme auf 80 χ 80 Baumwollperkal aufgebracht. Die Gewebe wurden bei 1070C 1 Minute getrocknet und I1Z2 Minuten bei 1770C gehärtet.
Die Prüfungen und Wäschen werden mit der folgenden Ausnahme wie im Beispiel 1 ausgeführt.
Unter »Oxalsäure und Bleiche« ist zu verstehen, daß das Gewebe 10 Minuten bei 380C in 2%iger wäßriger Oxalsäurelösung gerührt, mit Wasser gespült, in einer 3% igen handelsüblichen Hypochloritlösung 20 Minuten bei 49° C gerührt und schließlich in Wasser gespült und getrocknet wird. (Das ist ein härterer Test als die »Säurewäsche«.)
Die Testergebnisse sind in der Tabelle IV dargestellt. "
Harz B Chlorretention % gefunden Tabelle IV gefunden anfangs VJClD-inUcA
nach
nach Oxalsäure
0 anfangs 48 ^eißfestigkeitsverlust 55 2,0 5 Säurewäschen und Bleiche
% Harzmasse 25 berechnet*) 10 nach 5maligem Waschen 19 1,8 0,1 0,5
Festsubstanzgrundlage 50 0 berechnet*) 3 1,9 1,0 3,0
Harz A 100 37 2 0 1,9 1,6 6,0
100 Harz C 25 41 2,9 11,2
75 0 48 28 55 2,0
50 25 21 35 2,0 0,1 0,5
0 50 0 6 1,9 0,7 2,1
Harz A 100 37 2 6 1,5 1,5 4,2
100 25 43 2,3 8,8
75 31
50
0
*) Berechnet aus den Werten für 100% eines Harzes.
Dieses Beispiel zeigt, daß in bezug auf die Verminderung der Festigkeitsverluste infolge Chlorretention Harz B wirksamer ist als Harz C.
Ein Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Textilnachbehandlungsmittel besteht darin, daß die damit erhaltenen überzüge verbesserte Dauerhaftigkeit gegenüber Säurewäschen im Vergleich zu der mit einem der Bestandteile allein - erhaltenen Dauerhaftigkeit haben.
B e i s ρ i e 1 5
Harz A und A' werden in Mischungen mit verschiedenen Melaminharzen auf Baumwollperkal in Mengen von jeweils 5% Gesamtharzsubstanz unter Verwendung von 12% Magnesiumchloridbeschleuniger, bezogen auf das Harzgewicht, aufgebracht. Die behandelten Gewebe werden I1I2 Minuten bei 177° C gehärtet. Die verschiedenen Harze und ihr relatives Gewichtsverhältnis in den verwendeten Mischungen sind in der folgenden Tabelle V dargestellt. Die angegebenen Säurewäschen sind im Beispiel 1 beschrieben.
Tabelle V
5% Harzsubstanz, gehärtet 1 bis '//
bei 1770C. mit 12% Magnesiumchlorid auf Harzsubstanz
1. Harz A'
Harz A/Harz B
2. 80/20
3. 70/30
4. 60/40
5. 50/50
. Harz A/Harz D
6. 80/20
7. 70/30
8. 60/40
9. 50/50
Harz A/Harz C
10. 80/20
11. 70/30
12. 60/40
13. 50/50....
14. Harz B
15. Harz D
16. Harz C
17. 70/30 Harz A/Harz B
18. 70/30 Harz A'/Harz B
anfangs
Knittererholung nach
5 Säurewäschen
unbehandelt 147°C 162°C
243
251 248 248 243
259
251 247 248
250 242 239 250 240 243 249 252 245
220
236
231 242 231
230 229 230
235
219 226
222 231 210 213 212 235 223
Die obige Tabelle V zeigt klar, daß die erfindungsgemäßen Textilnachbehandlungsmittel gegenüber Säurewäschen dauerhafter sind, als ein Vergleich von Versuchen 1 und 14 bis 16 mit 2 bis 13, 17 und 18 ergibt.
Das erfindungsgemäße Textilnachbehandlungsmittel kann zusammen mit anderen Textilnachbehandlungsharzen, und zwar warm härtbaren oder thermoplastischen, zur Verbesserung der Haltbarkeit von Appreturen oder zur Modifizierung der Griffigkeit oder anderer Eigenschaften des nachbehandelten Gewebes verwendet werden. Beispielsweise kann es zusammen mit anderen Aminoplastbildnern, wie z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, Thioharnstoff-Formaldehyd-Harzen, verschiedenen cyclischen Harnstof-
• fen, wie z. B. 1,2-Propylen-Harnstoff-Formaldehydharzen, 1,3-Propylenharnstoff-Formaldehyd-Harzen und den entsprechenden Thioharnstoffen, Guanamin-Formaldehyd-Harzen und den alkylierten Derivaten dieser Substanzen verwendet werden. Außerdem können Aceton-Formaldehyd-Harze, Epoxyharze, wie z. B. Diglycidyläther, der Diglycidyläther von Äthylenglykol und andere Polyglycidyläther von vielwertigen Alkoholen mit einer Epoxyäquivalenz größer als 1, wie sie in den USA.-Patentschriften 2 730 427 und 2 752 269 beschrieben sind, verwendet werden. Zu den erwähnenswerten thermoplastischen Harzen gehören z. B. Homopolymere und Copolymere von niederem Alkylacrylaten wie z. B. Methylacrylaten, Äthylacrylaten, Methylmethacrylaten, Butylmethacrylaten oder Copolymeren derselben und ihrer Äquivalente mit Styrolen, einschließlich am Ring und an der Kette substituierten Styrolen, Acrylnitril, Polyvinylchlorid u. dgl. Außerdem kann die Harzmischung der Erfindung zusammen mit Weichmachern, Steifmachern, Schmiermitteln, Dicyandiamid und anderen üblichen Behandlungsbadkomponenten verwendet werden.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Textilnachbehandlungsmittel zur Knitterfestausrüstung von Cellulosetextilien ohne Chlorretention, bestehend aus 95 bis 5 Teilen eines alkylierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes mit einem Gehalt von wenigstens 30% des Produkts der Formel
ROCH2-N
CH,
N-CH2OR
CH2
worin R eine gesättigte aliphatische Gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und 5 bis 95 Teilen eines verätherten Methylol-Melamin-Harzes.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 95 bis 65 Teilen des im Anspruch 1 definierten Harnstoff-Formaldehyd-Harzes und 5 bis 35 Teilen des verätherten Methylol-Melamin-Harzes besteht.
3. Verfahren zur Knitterfestausrüstung von Cellulosetextilien ohne Chlorretention, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel nach Anspruch 1 unter Einwirkung eines Härters und Wärme angewendet wird.

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