DE137231C - - Google Patents

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DE137231C
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DE
Germany
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meat
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solution
protein substances
cell walls
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DENDAT137231D
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English (en)
Publication of DE137231C publication Critical patent/DE137231C/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/02Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from meat

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von Extracten, Essenzen, Gelees und dergl. aus rohem Fleisch in gröfserem Mafsstabe waren von einem unvermeidlichen Verlust an Substanzen und Stoffen hohen Nährwerthes begleitet. Der Verlust war verschieden und wechselnd an Betrag und Menge, obwohl ein grofser Theil der in Betracht kommenden Nährstoffe des Fleisches in den Fleischpräparaten überhaupt nicht vorkamen. Auch das gelegentliche Vorkommen jener Nährstoffe in den Präparaten war rein zufällig und sicherlich nicht das Resultat einer besonderen Behandlung.
Die Folge hiervon war, dafs die Fleischpräparate hauptsächlich aus solchen Stoffen bestanden bezw. nur solche Stoffe enthielten, welche allein bei dem bisherigen Verfahren löslich waren, wie besonders Harnstoff, Harnsäure, Creatin, Creatinin, Xanthin, Hypoxanthin, Fleischmilchsäure und dergl., und die allgemein als Extractive, Derivate oder Verluststoffe bekannt sind. Diese Präparate in Verbindung mit verschiedenen gelatineartigen Stoffen wirken, wie Nahrungsmittel genommen, hauptsächlich als Reizmittel, sind aber nicht nahrhaft. Sie können das Leben nicht für eine längere Zeit unterhalten oder die Abnutzung des Zellgewebes ausgleichen, sie rufen vielmehr eine Abnutzung desselben hervor.
Die oben erwähnten Bestandteile, wie Harnstoff u. s. w., sind in kaltem und heifsem Wasser oder dergl. löslich. Sie bilden eine durchscheinende Lösung von verschiedener Intensität der Farbe; letzteres ist das Hauptkennzeichen der aus den genannten Bestandtheilen gebildeten Präparate, die bei gröfserer Ansammlung im Körper leicht zu Gicht, Rheumatismus, Blutanhäufung und dergl. führen.
Auf der anderen Seite sind die als Albuminmyosin, Globulin, Paraglobulin und Eisenalbumin bezw. als gerinnbare Muskeleiweifsstoffe bekannten Stoffe in heifsem Wasser oder dergl. sowie in bestimmten Lösungsmitteln von saurer oder alkalischer Reaction unlöslich. Sie geben den sie enthaltenden Präparaten infolge ihrer Unlöslichkeit ein dunkles Aussehen und bilden flockige Niederschläge.
Die letztgenannten Stoffe (Muskeleiweifsstoffe) sind in hohem Grade nahrhaft und blutbildend, gleichen die Abnutzung des Zellgewebes wieder aus und befördern seinen Aufbau. Sie geben, sobald sie frei von den vorher erwähnten Verluststoffen bezw. Derivaten sind, keine Veranlassung zu den angeführten Krankheiten, wie Gicht und dergl., da sie sich nicht ansammeln, sondern, im Körper vollständig nutzbringend verwendet, ein Theil des Körpers selbst werden.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist nun die Gewinnung des gröfsten Theiles der Muskeleiweifsstoffe aus dem Fleische sowie die Reinigung dieser Stoffe von den vorher erwähnten Derivaten oder Verluststoffen, wie Xanthin und Fleischmilchsäure, wobei die Muskeleiweifsstoffe in solchen Mengen gewonnen werden, dafs sie sowohl für sich allein als auch zur Ver-
besserung und Anreicherung bereits vorhandener Präparate oder in sonst geeigneter Weise ver.-wendet werden können.
Infolge der Unlöslichkeit der gerinnbaren Muskeleiweifsstoffe unter gewissen Verhältnissen, so beispielsweise während der Erhitzung bei dem bekannten Liebigprocefs, gingen diese Stoffe bisher, soweit es sich um ihre gewerbliche Verwerthung handelte, nulzlos verloren, da sie in dem Fleisch unlöslich gemacht wurden. Man suchte dadurch Abhülfe zu schaffen, dafs man durch chemische, mechanische oder Gährungsprocesse ihre physikalischen Eigenschaften änderte, wie beispielsweise bei der Herstellung von Pepton.
Nach vorliegender Erfindung, welche sich auf langjährige Versuche und Erfahrungen stützt, ist es ermöglicht, sämmtliche Muskeleiweifsstoffe auf äufserst leichte und billige Weise in grofsen, gewerblich verwerthbaren Mengen herzustellen. Man kann den gröfsten Theil der Muskeleiweifsstoffe aus dem Fleische herausziehen und sie vollkommen frei von allen Derivaten, Verluststoffen und gelatineartigen Stoffen erhalten, so dafs man sie als gewerblich verwerthbare Nahrungsmittel verwenden kann.
Das vorliegende Verfahren ist folgendes:
Zunächst wird das Fleisch auf mechanischem Wege, wie beispielsweise durch Zerreiben oder Zerhacken, fein gepulvert und entweder vor, während oder nach dem Zerkleinern zum Gefrieren gebracht. Durch das Gefrieren werden die Zellwände brüchig und spröde gemacht, während die eintretende Ausdehnung des Zellinhaltes die Zellwände völlig zerreifst und infolge dessen gestattet, späterhin ihren Inhalt unbekümmert um ihre eigene Löslichkeit auszuscheiden.
Fleisch, welches in pulverförmigem Zustande als Nahrungsmittel verwendet werden soll, zwecks besserer Zerkleinerung zum Gefrieren zu bringen, ist bekannt. Es hat dieses jedoch mit dem vorliegenden Verfahren nichts zu thun. Nach letzterem kann das Gefrieren ebenso gut nach als vor dem Zerkleinern eintreten und dient dazu, die Zellwände zu brechen sowie den Inhalt der Zellen flüssig zu machen, um eine bessere Wirkung des nachher zugeführten Lösungsmittels zu bewirken.
Darauf wird dem Fleisch eine Salzlösung verschiedener Substanzen, wie Chlorkalium, Magnesiumchlorid, Nitrate, Sulfate, Carbonate oder Lactate u. s. w. bei einer Temperatur von etwa 15 bis 400 C. zugesetzt, welche von dem Fleische angesaugt wird und in die einzelnen Zellen eindringt, deren Inhalt sie löslich macht.
Die Auflösung kann auch durch Verbindung der Säuren und Alkalien in Gegenwart des Fleisches geschehen. Die Stärke der Salzlösung wird derart gewählt, dafs sie die Muskeleiweifsstoffe und die anderen Stoffe theils durch Lösung und theils durch Auswaschen in der umgerührten Masse freimacht. Andererseits aber wird die Lösung nicht stark genug gehalten, um einen nennenswerthen Betrag anderer Bestandtheile als der Muskeleiweifsstoffe löslich zu machen; die Lösung darf auch nicht stark genug sein, um die Muskeleiweifsstoffe chemisch umzuwandeln.
Die pulverisirte Masse des Fleisches wird im Ganzen der Einwirkung der Salzlösung unterworfen und beide in folgenden Verhältnissen gemischt.
Dem Fleische wird zunächst eine ungefähr loproc. Salzlösung zugesetzt, im Verhältnifs von ungefähr 60 g der Lösung auf 1 kg der Fleischmasse.
Diese starke Lösung wird rasch, ungefähr innerhalb 5 Minuten, durch Hinzugabe von Wasser auf eine Lösung von 1 bis 0,5 pCt. vermindert, so dafs dann auf 1 kg Fleisch ungefähr 5 1 der Lösung kommen. Die Fleischmasse mit der 1 bis 0,5 proc. Lösung wird darauf ungefähr 10 Minuten lang gut umgerührt und dann auf eine Lösung von ungefähr 0,005 pCt. verdünnt.
Die Flüssigkeit enthält jetzt
1. gerinnbare Eiweifsstoffe, welche in der Salzlösung in fein vertheiltem Zustande enthalten sind.
2. Natürliche Amidoextractive,
3. Fleischrückstände.
Die gerinnbaren Eiweifsstoffe werden so aus der sie enthaltenden Fleischfaser mit Hülfe gröfserer Mengen der neutralen oder zusammengesetzten kalten Lösung ausgeschieden.
Darauf werden die in fein vertheiltem Zustande in der Flüssigkeit enthaltenen Eiweifsstoffe von den übrigen in der Flüssigkeit enthaltenen Bestandtheilen dadurch getrennt, dafs diese durch ein Filter aus feinem Mousseline oder feinem Linnen getrieben wird, wobei die Fleischrückstände in dem Filter zurückgehalten werden, während die in fein vertheiltem Zustande in der Lösung suspendirten Eiweifsstoffe und ebenso die natürlichen, in der Lösung enthaltenen Amidoextractive durch das Filter hindurchtreten und abgesondert werden.
Die Eiweifsstoffe werden aus dem Filtrat entweder auf chemischem Wege (durch Ausfällen) oder zweckmäfsiger durch Erhitzen der Lösung wieder gewonnen. Die Erhitzung, welche bis zu ungefähr ioo° getrieben wird, erfolgt in ruhigem Zustande möglichst rasch, einerseits um eine Auflösung, andererseits um eine Zerlegung der gerinnbaren Eiweifsstoffe zu verhindern.
Die in der Lösung enthaltenen Eiweifsstoffe haften nach der Erhitzung theilweise an den Wänden des Kessels, theilweise schwimmen
sie in der Lösung als dicker, flockiger Niederschlag.
Die Flüssigkeit wird nun aus dem Behälter abgehoben, worauf man die zurückbleibenden Eiweifsstoffe, welche in geeigneter Weise von dem ihnen anhaftenden Wasser befreit werden können, sammelt.
Die in oben beschriebener Weise von der Lösung getrennten Fleischrückstände werden darauf in der von den Eiweifsstoffen befreiten Flüssigkeit weiter behandelt, um auch die Derivate oder Verluststoffe noch aus den Rückständen und der Lösung zu gewinnen. Eines der bekannten Verfahren zur Gewinnung dieser Derivate, gelatineartigen Substanzen oder Verluststoffe, wie beispielsweise das Lieb ig'sehe Verfahren, kann dabei Verwendung finden.
Durch das beschriebene Verfahren ist es ermöglicht, die in dem Fleische enthaltenen Muskeleiweifsstoffe zu gewinnen, bevor sie in dem Fleische unlöslich gemacht bezw. durch einen der bekannten Processe zur Gewinnung der Verluststoffe unwiderruflich verloren sind.
Die beschriebene Behandlung des rohen Fleisches, d. h. die Zerkleinerung zu einem mikroskopisch feinen Pulver, die Löslichmachung der Muskeleiweifsstoffe, das Ausscheiden und Auswaschen der letzteren von dem Pulver durch gro.fse Mengen einer schwachen kalten Salzlösung, die Gewinnung der Eiweifsstoffe aus der von den Rückständen des Fleisches getrennten Lösung durch Niederschlagen sowie die Reinigung der Eiweifsstoffe nennt der Erfinder den kalten Lösungs- und Gewinnungsprocefs der eiweifshaltigen Stoffe.
Bei diesem kalten Lösungs- und Gewinnungsprocefs dürfen die zur Lösung verwendeten Mittel nicht anders in unmittelbare Berührung mit dem zu behandelnden Fleische gebracht werden als vorher angegeben. %
Die gewonnenen Eiweifsstoffe können in mannigfacher Weise rein oder mit anderen Stoffen vermischt Verwendung finden.
Der beschriebene Procefs kann auch in gleicher Weise auf frisches Blut der in Betracht kommenden Thiere angewendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Gewinnung der im Fleisch enthaltenen Eiweifsstoffe mittelst Löslichmachens der Eiweifsstoffe durch Salzlösungen, dadurch gekennzeichnet, dafs das Fleisch vor oder auch nach dem Zerkleinern zum Gefrieren gebracht wird, um die Zellenwände zu zerreifsen sowie das innere Zellengewebe aufzubrechen, das Fleisch dann zwecks Trennung und Löslichmachung der Eiweifsstoffe mit einer infolge des Zerreifsens der Zellenwände in das Innere der Zellen eintretenden Salzlösung angefeuchtet wird und darauf die innerhalb der Zellenwände befindlichen losen oder gelösten Eiweifsstoffe rasch, bevor sie noch niederschlagen können, durch gröfsere Mengen reinen Wassers ausgewaschen und schliefslich nach Trennung der Lösung von den Fleischrückständen durch irgend ein bekanntes Verfahren, beispielsweise durch Erhitzen oder Coagulation, ausgeschieden werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1993002569A1 (en) * 1991-08-09 1993-02-18 Griffith Laboratories Worldwide, Inc. Poultry-derived ground red meat substitute and its method of manufacture

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1993002569A1 (en) * 1991-08-09 1993-02-18 Griffith Laboratories Worldwide, Inc. Poultry-derived ground red meat substitute and its method of manufacture

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