DE1301531B - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisatenInfo
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Description
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo-
oder -mischpolymerisaten durch Lösungspolymerisation bekannt, wobei als Lösungsmittel
Dimethylsulfoxyd mit einem Gehalt von weniger als 5 Gewichtsprozent Wasser und als Polymerisationskatalysatoren
Azobisverbindungen verwendet werden (vgl. japanische Auslegeschrift 8742/1961). Gemäß
dieser bekannten Arbeitsweise werden zwar gute Ergebnisse bezüglich Reaktionsgeschwindigkeit, Ausbeute
und Polymerisationsgrad erzielt. Jedoch werden nur gelblichbraungefärbte Polymerisate erhalten. Es
sind daher bereits Verfahren bekannt, bei denen zur Vermeidung oder Unterdrückung dieser Verfärbung
die Lösungspolymerisation in Gegenwart von verschiedenen Verfärbungsinhibitoren durchgeführt wird
(vgl. japanische Auslegeschriften 1288/1961, 16447/ 1961 und 13 890/1962). Auch diese Verfahren liefern
jedoch keine farblosen Polymerisatlösungen.
Aus der französischen Patentschrift 1341089 ist
bereits ein Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril- ao
homo- oder -mischpolymerisaten durch Polymerisation von Acrylnitril, gegebenenfalls mit weiteren
mischpolymerisierbaren Vinylmonomeren, in Dimethylsulfoxyd als Lösungsmittel unter Verwendung
von Azobisverbindungen als Katalysatoren bekannt, »5
wobei Schwefeldioxyd als Inhibitor gegenüber einer Verfärbung und ß-Styrolsulfonsäure oder deren Salze
als Kettenübertragungsmittel verwendet werden. Der Farbindex der bei diesem bekannten Verfahren
erhaltenen Polymerisatspinnlösungen läßt jedoch ebenfalls noch zu wünschen übrig. Außerdem reagiert
Schwefeldioxyd mit üblichen Kettenübertragungsmitteln, die bei der Lösungspolymerisation von Acrylnitril
verwendet werden, so daß seine Anwendbarkeit auf den Einsatz von /J-Styrolsulfonsäure oder deren
Salzen als Kettenübertragungsmittel begrenzt ist.
Aus der japanischen Auslegeschrift 8742/1961 ist schließlich ein Verfahren zur Lösungspolymerisation
von Acrylnitril oder Gemischen mit mehr als 85 Gewichtsprozent Acrylnitril und weniger als 15 Gewichtsprozent
von damit mischpolymerisierbaren Monomeren in Gegenwart von Dimethylsulfoxyd unter Anwendung von Azoverbindungen als Katalysatoren
bekannt, bei dem zur Erhöhung der Polymerisationsgeschwindigkeit der pH-Wert des Polymerisationssystems
durch Verwendung von Schwefelsäure innerhalb des sauren Bereichs eingestellt wird.
Bei dieser Arbeitsweise konnten jedoch keine von Verfärbung freien Polymerisate erhalten werden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten durch
Polymerisation von Acrylnitril oder Monomerengemischen, die außer Acrylnitril bis zu 15 Molprozent
weitere mischpolymerisierbare Vinylverbindungen enthalten, in Lösung in Dimethylsulfoxyd,
das gegebenenfalls bis zu 5 Gewichtsprozent Wasser enthält, unter Verwendung von Azobisverbindungen,
gegebenenfalls in Gegenwart von 0,01 bis 1 g/l Schwefelsäure, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches,
gefunden, bei dem dann ein beachtlieh verbesserter Weißgrad erzielt wird, wenn die
Polymerisation außerdem in Gegenwart von 0,3 bis 5,0 g/l bzw. — falls unter Verwendung von Schwefelsäure
gearbeitet wird — von 0,05 bis 5,0 g/l, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches, mindestens
eines Hydroxylaminsalzes durchgeführt wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1152 822 ist
zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung von unmittelbar verspinnbaren Lösungen von Acrylnitrilpolymerisaten
oder -mischpolymerisaten mit einem überwiegenden Gehalt an der Acrylnitrilkomponente
durch Polymerisation der Monomeren in konzentrierter wäßriger Zinkchlorid- oder Zinkchlorid-Calciumchlorid-Lösung
in Gegenwart von Peroxydkatalysatoren, gegebenenfalls unter Zusatz von Salzsäure,
bei Raumtemperatur bekannt, bei dem die Polymerisation in Anwesenheit von Hydroxylaminhydrochlorid
durchgeführt wird, um dadurch die Viskosität der erhaltenen Polymerisatlösungen zu
verringern.
Auf Grund dieses Standes der Technik konnte jedoch nicht vorausgesehen werden, daß der Einsatz
von Hydroxylaminsalzen bei dem Verfahren der Erfindung zu einer Verbesserung des Weißgrades
der erhaltenen Polymerisate führt.
Der erfindungsgemäße Einsatz von Hydroxylaminsalzen hat außer der Verbesserung des Weißgrades
den Vorteil, daß man — anders als bei Einsatz von Schwefeldioxyd als Verfärbungsinhibitor — nicht
auf die Verwendung von /J-Styrolsulfonsäure bzw.
von deren Salzen beschränkt ist, wenn man Kettenübertragungsmittel verwenden will.
Die besonderen Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung können nicht erhalten werden, wenn
ein anderes Polymerisationsmedium als Dimethylsulfoxyd verwendet wird oder wenn andere bekannte
Katalysatoren an Stelle von Azobisverbindungen eingesetzt werden. So werden z. B. keine verbesserten
Wirkungen bei Zusatz von Hydroxylaminsalzen während der Polymerisation von Acrylnitril unter
Anwendung eines wäßrigen Systems erhalten. Auch wenn die Lösungspolymerisation in Gegenwart
eines Hydroxylaminsalzes mit Dimethylsulfoxyd als Lösungsmittel durchgeführt wird, tritt die Polymerisationsreaktion
in solchen Fällen nicht ein, bei denen z. B. Ammoniumpersulfat als Katalysator verwendet
wird.
Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene Polymerisatlösung kann als solche als
Spinnlösung verwendet werden, und aus dieser Spinnlösung können Acrylnitrilfasern mit einem
hervorragenden Weißgrad hergestellt werden.
Beispiele für mit Acrylnitril mischpolymerisierbare Vinylverbindungen sind Acrylsäure, Methacrylsäure,
Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Acrylamid, Methacrylamid oder deren Monoalkylsubstitutionsprodukte,
Styrol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylester von Carbonsäuren, wie Vinylacetat, Vinylchloracetat
oder Vinylbenzoat, Vinylpyridine, wie 2-Vinylpyridin oder deren Alkylsubstitutionsprodukte,
wie 2-Methyl-5-vinylpyridin, und alkenylaromatische Sulfonsäuren, Vinylsulfonsäure, AlIyI-sulfonsäure,
Methallylsulfonsäure und deren Salze.
Als Azobisverbindungen werden solche der allgemeinen Formel
X-N=N-C
X X
X X
verwendet, worin R1 und R2 einen Alkyl- oder substituierten
Alkylrest und X eine funktionelle Gruppe, z. B. eine Nitrilgruppe oder ein Carbonsäurederivat,
bedeuten.
Zweckmäßig wird das Verfahren der Erfindung bei einer Polymerisationstemperatur von 40 bis
60° C während 20 bis 40 Stunden ausgeführt.
Obgleich Dimethylsulfoxyd allein als Polymerisationslösungsmittel verwendet werden kann, werden
noch bessere farbverhütende Effekte bei Verwendung von Dimethylsulfoxyd mit einem geringen, 5 Gewichtsprozent
nicht überschreitenden Gehalt an Wasser erzielt. Bei mehr als 5 Gewichtsprozent Wasser tritt Gelbildung ein. to
Vorzugsweise wird das Verfahren der Erfindung in Abwesenheit von Sauerstoff, der eine Störung der
Polymerisation herbeiführen kann, ausgeführt, wobei als geeignete Inertgase Stickstoff oder Kohlendioxyd
verwendet werden können. Die Polymerisation kann kontinuierlich oder ansatzweise nach bekannten
Verfahren ausgeführt werden.
Brauchbare Hydroxylaminsalze, die bei dem Verfahren der Erfindung zur Anwendung gelangen
können, sind Hydroxylaminhydrochlorid, Hydroxyl- ao aminsulfat, Hydroxylaminoxalat, Hydroxylaminphosphat
und Hydroxylaminacetat. Es können auch Salzgemische, z. B. die Hydroxylaminsalzlösung, die
bei der Herstellung von ε-Caprolactam verwendet wird, zur Anwendung gelangen. as
Obgleich bei Verwendung der Hydroxylaminsalze allein, d. h. in Abwesenheit von Schwefelsäure, hervorragende
Ergebnisse erzielt werden, kann jedoch die Polymerisationsgeschwindigkeit in Gegenwart
von Sauerstoff oder einem sauerstoffhaltigen Gas, z. B. Luft, verringert werden. Es ist daher in Abwesenheit
von Schwefelsäure bei alleiniger Verwendung der Hydroxylaminsalze zweckmäßig, die Polymerisation
vollständig unter einer inerten Atmosphäre durchzuführen. Bei gemeinsamer Anwendung von
Hydroxylaminsalzen und Schwefelsäure werden Polymerisate mit einem guten Weißgrad in guter Ausbeute
und ohne Erniedrigung der Polymerisationsgeschwindigkeit in Gegenwart einer geringen Menge
Luft erhalten.
Die Hydroxylaminsalze werden vorzugsweise in Abwesenheit von Schwefelsäure in einer Menge von
0,5 bis 2 g/l, bezogen auf das Volumen der Reaktionsmischung, d. h. das Gesamtlösungsvolumen, zugegeben.
Wenn die Hydroxylaminsalze zusammen mit Schwefelsäure zur Anwendung gelangen, werden
sie vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 2 g/l, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches,
verwendet.
Bei Anwesenheit von mehr als 5,0 g/l, bezogen auf das Volumen der Reaktionsmischung an Hydroxylaminsalzen,
wird in Abwesenheit von Schwefelsäure eine Kettenübertragungswirkung beobachtet, wobei
der Polymerisationsgrad des sich ergebenden Polymerisats abnimmt. Außerdem nimmt auch die Polymerisationsgeschwindigkeit
infolge der Wirkung von Sauerstoff, dessen Gegenwart unter praktischen Bedingungen nicht vollständig vermieden werden
kann, ab.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Homopolymerisat- oder Mischpolymerisatlösungen
können zur Herstellung von Acrylnitrilfasern oder -fäden oder anderen Formkörpern mit einem bemerkenswert
verbesserten Weißgrad und überlegenen physikalischen Eigenschaften verarbeitet werden.
Beispiele 1 und 2
Es wurden zwei Lösungspolymerisationsreaktionen unter Verwendung der nachstehenden Lösungsmittel
ausgeführt:
A. Dimethylsulfoxyd,
B. Dimethylsulfoxyd mit einem Gehalt von 3%
Wasser.
Die Lösungspolymerisationsreaktionen wurden bei 50° C unter Verwendung von 18,5 Teilen Acrylnitril,
1,5 Teilen Methylacrylat, 80 Teilen von jeweils einem der vorstehend angegebenen Lösungsmittel A bzw. B
und 0,34 Teilen Azobisisobutyronitril ausgeführt. Als Verfärbungsinhibitoren wurden Hydroxylaminhydrochlorid
und -sulfat gemäß der Erfindung sowie übliche Färbungsinhibitoren, nämlich Oxalsäure,
Schwefelsäure, Schwefeldioxyd und Zinnoxalat [Zinn(II)-Verbindung], in getrennten Anteilen dem
Reaktionsgemisch in entsprechender Menge jeweils einverleibt, um eine Konzentration von 1 g/l zu
ergeben. Beim Erhitzen der Reaktionsmischungen während 25 Stunden wurde in allen ein Polymerisationsumsatz
in der Größenordnung von 90% erreicht. Die Verfärbungsgrade wurden unter Anwendung
des Shimazu Giki Spektrophotometers bestimmt, wobei eine Polymerisatlösung in eine Glaszelle
mit einer Fläche von 1 cm2 und einer Höhe von 4 cm eingebracht wurde, wobei die Bildung von
Schäumen in der Lösung vermieden wurde. Die Zelle wurde in einen Probenraum gebracht. Auf der
Kontrastseite wurde das als Polymerisationslösungsmittel verwendete Dimethylsulfoxyd in eine Zelle mit
der gleichen Gestalt, wie vorstehend beschrieben, eingebracht.
Die Durchlässigkeitskurve der Polymerisatlösung bei einem Wellenlängenbereich von 400 bis 700 πιμ
wurde bestimmt. Aus den Extinktionen bei 425, 550 und 650 πιμ wurden die Verfärbungsgrade unter
Anwendung der nachstehenden Gleichung
CI = -
425
+ log
T550 +
log
T(
650
■100
errechnet, worin CI den Farbindex und log TIndexzahI
die Durchlässigkeit bei der im Index angegebenen Wellenlänge in ηΐμ bedeuten. Je höher der Wert von
CI ist, um so tiefer ist die Verfärbung. Dabei gelten die folgenden Definitionen:
Durchlässigkeit: T =
Extinktion:
E = IOg10(^I = -log10 T.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt.
Versuch
Verfärbungsinhibitor
Lösungsmittel A
(Dimethylsulfoxyd allein)
Lösungsmittel B
(Dimethylsulfoxyd mit 3 °/o Wassergehalt)
Vergleichsversuch 1
Vergleichsversuch 2
Vergleichsversuch 3
Vergleichsversuch 4
Vergleichsversuch 5
Beispiel 1
Beispiel 2
Vergleichsversuch 2
Vergleichsversuch 3
Vergleichsversuch 4
Vergleichsversuch 5
Beispiel 1
Beispiel 2
kein
Oxalsäure (japanische Auslegeschrift 16447/1961 ..
Schwefelsäure (japanische Auslegeschrift 8742/1961)
Zinn(II)-oxalat (japanische Auslegeschrift 1288/1961
Schwefeldioxyd (französische Patentschrift 1341089)
Schwefelsäure (japanische Auslegeschrift 8742/1961)
Zinn(II)-oxalat (japanische Auslegeschrift 1288/1961
Schwefeldioxyd (französische Patentschrift 1341089)
Hydroxylaminsulfat
Hydroxylaminhydrochlorid
11,0
4,5 4,7 4,1 3,0 2,8 2,5
9,5 4,0 3,9 5,0 2,9 1,8 1,4
praktisch farblos, und es wurden daraus Acrylnitrilfasern mit einem ausgezeichneten Weißgrad erhalten.
Unter Anwendung der im Beispiel 1 angegebenen Polymerisationsbedingungen mit der Abänderung,
daß die Reaktionsdauer 30 Stunden betrug, wurde die Beziehung zwischen der Menge an zugesetztem
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, aminhydrochlorid und 80 Teilen Dimethylsulfoxyd
daß die Wirkung der Hydroxylaminsalze bezüglich als Lösungsmittel wurde 30 Stunden bei einer Temder
Verhinderung der Verfärbung der Polymerisat- peratur von 50° C gehalten. Der erzielte Polymerilösung
größer ist als diejenige von bisher bekannten sationsumsatz betrug 93 %. Die Viskosität der PoIy-Inhibitoren.
Die nach den Beispielen 1 und 2 der 20 merisatlösung bei 42° C betrug 250 Poise, das PolyErfindung
erhaltenen Polymerisatlösungen waren merisat war sehr klar und hatte einen Farbindex
von 2,5.
Zum Nachweis der vorteilhaften Eigenschaften des in der vorstehenden Weise hergestellten PoIymerisats
wurde die Polymerisatlösung nach Entfernung der Blasen aus einer Spinndüse mit 7000 Löchern mit einem Durchmesser von jeweils
0,08 mm in eine wäßrige 4O°/oige Dimethylsulfoxydlösung
von 30° C mit einer Austrittsgeschwindigkeit
Hydroxylaminsulfat und dem Farbindex der sich 3° von 120 g/min unter Bildung von Fadengarn verergebenden
Polymerisatlösung untersucht. Die dabei spönnen. Die Fäden in dem Bad waren transparent,
erhaltenen Ergebnisse sind in der Zeichnung gra- Diese Fäden wurden mit einer Aufnahmegeschwinphisch
dargestellt, worin die Kurve χ das bei Ver- digkeit von 3 m/min nach Durchgang durch das Bad
wendung des Lösungsmittels A erhaltene Ergebnis über eine Tauchlänge von 3 m abgenommen. Dieses
und die Kurve y das bei Verwendung des Lösungs- 35 unverstreckte Garn wurde unmittelbar anschließend
mittels B erhaltene Ergebnis darstellen. Dabei sind in eine wäßrige 6°/oige Dimethylsulfoxydlösung mit
auf der Ordinate die Farbindizes (CI) aufgetragen einer Temperatur von 95° C eingeführt, worin es
und auf der Abszisse die Mengen (g/l) des zugesetz- über eine Tauchlänge von 2 m auf das Fünffache
ten Hydroxylaminsulfats. Aus diesen Ergebnissen ist gestreckt wurde. Anschließend wurde dieses Garn
ersichtlich, daß die Zusatzmenge an Hydroxylamin- 40 in eine wäßrige l°/oige Dimethylsulfoxydlösung einsalz
wenigstens 0,3 g/l und vorzugsweise wenigstens geführt, worin es über eine Tauchlänge von 2 m
einer Entspannung von 17% unterworfen wurde. Anschließend wurde das Garn während 30 Minuten
durch Wasser bei Raumtemperatur geleitet, um jegliches restliches Dimethylsulfoxyd zu entfernen.
Danach wurde das Garn während 5 Minuten in einem Trockner getrocknet, wobei sein Wassergehalt auf
weniger als 3% erniedrigt wurde. Es konnte überhaupt keine Entglasung im Aussehen der so erhal-
nitril zur Anwendung gelangten. Die Farbindizes der 50 tenen Faser beobachtet werden, die einen ausgezeich-Homopolymerisatlösungen
ohne Anwendung eines neten Glanz, einen sehr hohen Weißgrad und keine Verfärbungsinhibitors und bei Zusatz von 1 g/l Hohlräume in ihrer Schnittfläche aufwies. Die physi-Schwefelsäure
bzw. 1 g/l Hydroxylaminsulfat sind kaiischen Eigenschaften der erhaltenen Faser waren
ausgezeichnet; sie besaß eine Festigkeit von 3,4 g Denier, eine Dehnung von 30% und eine spezifische
Knotenfestigkeit von 86%. Die spezifische Knotenfestigkeit ist in »JIS-L-0208« Japanese Industrial
Standard beschrieben und ergibt sich aus
0,5 g/l betragen muß und daß bei Zugabe von höheren Mengenanteilen als 2 g/l keine weitere Erhöhung
des Farbverhütungseffekts erzielt wurde.
Die im Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wurde mit der Abänderung wiederholt, daß kein Methylacrylat
verwendet wurde und nur 20 Teile Acryl-
nachstehend aufgeführt:
Verfärbungsinhibitor | Lösungs mittel A |
Lösungs mittel B |
Keiner (Vergleichsversuch) ... Schwefelsäure (Vergleichsversuch) Hydroxylaminsulfat |
11,5 4,3 2,9 |
9,8 3,9 1,8 |
Knotenfestigkeit
•100.
Ein Gemisch aus 19 Teilen Acrylnitril, 1,5 Teilen Methylacrylat, 0,3 Teilen Natriumstyrolsulfonat,
0,35 Teilen Azobisisobutyronitril, 0,1 Teilen Hydroxyl-
Zugfestigkeit (trocken)
(vgl. auch »Manual of Synthetic Fiber«, S. 173, 1963,
veröffentlicht von Maruzen Kabushiki Kaisha, Japan).
Der Weißgrad dieser Faser, dargestellt durch das Reflexionsausmaß bei 480 ηΐμ, betrug 80%. Die
Anfärbbarkeit dieser Faser war ausgezeichnet, wobei die Farbstoffaufnahme oder Farbbaderschöpfung
von einem Färbebad mit einem Gehalt von 5%
Methylenblau, bezogen auf Fasergewicht, unter Behandlungsbedingungen
von einer Stunde und 98° C 70% betrug.
Beispiele 6 bis 9
Die Lösungspolymerisation eines Reaktionsgemisches aus 18,5 Teilen Acrylnitril, 1,5 Teilen
Methylacrylat, 0,5 Teilen Natriumstyrolsulfonat, 80 Teilen von Dimethylsulfoxyd mit einem Gehalt
von 1,0% Wasser als Lösungsmittel und 0,34 Teilen Azobisisobutyronitril wurde bei 500C ausgeführt.
Die Reaktion wurde ausgeführt, nachdem 0,5 g/l Hydroxylaminsulfat und Schwefelsäure in der in der
nachstehenden Tabellen angegebenen Menge zugegeben worden waren. Die Polymerisationsumsätze
und die Verfärbungsgrade der Polymerisatlösungen nach 27 Stunden bei Anwesenheit von Luft und
unter einem Vakuum von 10-4 mm Hg sind in der
ίο nachstehenden Tabelle II aufgeführt.
Versuch
Schwefelsäurezusatz
(g/l)
Gegenwart geringer Mengen Luft Farbindex
der Polymerisatlösung
(CD Polymerisationsumsatz
Vollständige Abwesenheit von Luft
Farbindex
der Polymerisatlösung
der Polymerisatlösung
(CD
Polymerisationsumsatz
Vergleichsversuch 6
0,01
0,1
0,5
1,0
2,1
2,2
2,3
2,4
2,4
2,2
2,3
2,4
2,4
Zugesetzte | Verfärbungs | PrJv | |
Versuch | Menge an Hydroxyl |
grad der Polymerisat |
JrUIy- merisations- |
aminsulfat | lösung | umsatz | |
(g/l) | (CD | C/o) | |
Vergleichs | |||
versuch 7 | 0 | 4,0 | 92,0 |
Beispiel 10 | 0,05 | 2,7 | 92,0 |
Beispiel 11 | 0,10 | 2,4 | 91,9 |
Beispiel 12 | 0,50 | 2,1 | 91,7 |
Beispiel 13 | 1,0 | 1,8 | 91,7 |
Beispiel 14 | 3,0 | 1,9 | 90,8 |
Beispiel 15 | 5,0 | 1,6 | 90,5 |
55
6o 83,5
91,5
91,7
92,0
92,3
91,5
91,7
92,0
92,3
1,9
2,0
2,0
2,1
2,3
2,4
2,3
2,4
91,0 92,0 93,0 92,8 92,5
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß, während der Verfärbungsgrad der Polymerisatlösung
bei Zugabe einer geringen Menge Schwefelsäure kaum irgendeinen Unterschied zeigt, der Polymerisationsumsatz
ansteigt, wobei dieser Anstieg insbesondere in Gegenwart von Luft bemerkenswert ist. Ferner ist auch die gemeinsame Verwendung der
Hydroxylaminsalze mit Schwefelsäure gemäß einem bevorzugten Merkmal der Erfindung gezeigt. Die
vorstehend beschriebenen Polymerisatlösungen ergaben alle Acrylnitrilfasern mit einem ausgezeichneten
Weißgrad.
Beispiele 10 bis 15
Zur Lösungspolymerisation von Acrylnitril wurde Dimethylsulfoxyd mit einem Wassergehalt von 1%
als Lösungsmittel verwendet, und die Polymerisation wurde bei 50° C unter Zugabe von 18,5 Teilen Acrylnitril,
1,5 Teilen Methylacrylat, 0,5 Teilen Natriumstyrolsulfonat, 80 Teilen des Lösungsmittels und
0,35 Teilen Azobisisobutyronitril ausgeführt, nachdem 0,05 g/l Schwefelsäure und Hydroxylaminsulfat
in den in der nachstehenden Tabelle III angegebenen Mengen zugesetzt worden waren. Der Polymerisationsumsatz
und der Verfärbungsgrad der Polymerisatlösungen nach Durchführung der Polymerisationsreaktion
während 27 Stunden in Gegenwart von Luft sind in der nachstehenden Tabelle III aufgeführt.
Aus den vorstehenden Angaben ist ersichtlich, daß bei Anwesenheit des Hydroxylaminsulfats in einer
Menge von wenigstens 0,05 g/l der Weißgrad der Polymerisatlösung eine bemerkenswerte Verbesserung
gegenüber der Anwendung von Schwefelsäure allein im Polymerisationssystem zeigt; der Polymerisationsumsatz
nimmt geringfügig ab, wenn die Zusatzmenge des Hydroxylaminsulfats zunimmt, wobei
jedoch dieser Unterschied bis zu einer Zugabe in der Größenordnung von etwa 3 g/l unbedeutend ist.
Es wurde eine Lösungspolymerisation bei 50° C durchgeführt, wobei 19 Teile Acrylnitril, 80 Teile
Dimethylsulfoxyd, 1 Teil Wasser und 0,4 Teile Azobisisobutyronitril zugegeben wurden. Die Beziehung
zwischen den Zusatzmengen eines Gemisches aus 15 Teilen Hydroxylaminsulfat, 5 Teilen Schwefelsäure,
20 Teilen Ammoniumsulfat und 40 Teilen Wasser, wie es bei der Herstellung von ε-Caprolactam
verwendet wird, und dem Verfärbungsgrad der Polymerisatlösungen sowie dem Polymerisationsumsatz nach 30 Stunden ist aus den nachstehend aufgeführten
Ergebnissen ersichtlich (vgl. Tabelle IV).
Zugesetzte Menge an Hydroxylamin- |
Verfärbungsgrad der Polymerisat |
Polymerisations- l]TTIS3t7 |
salzlösung | lösung | |
(g/l) | (CI) | (%>) |
0 | 10,1 | 92,0 |
0,5 | 2,6 | 92,0 |
1,0 | 2,0 | 91,7 |
2,0 | 1,5 | 91,5 |
5,0 | 1,4 | 90,5 |
Bei alleinigem Zusatz von 1 g/l Schwefelsäure, d. h. ohne Hydroxylaminsalz, betrug der Farbindex
4,3.
Unter Verwendung von 18,5 Teilen Acrylnitril und 1,5 Teilen Styrol in 80 Teilen Dimethylsulfoxyd,
909534/501
ίο
Teil Wasser und 0,34 Teilen Azobisisobutyronitnl wurde nach Zugabe von 1,0 g/l Hydroxylaminoxalat
und Schwefelsäure in den in der nachstehenden Tabelle V angegebenen Mengen die Lösungspolymerisation
bei 50° C ausgeführt. Der Polymerisationsumsatz und der Verfärbungsgrad der Polymerisatlösungen
nach 27 Stunden in Gegenwart von etwas Luft sowie bei völliger Abwesenheit von Luft (Luftentfernung
durch ein Vakuum von 10~4mm Hg)
sind nachstehend aufgeführt.
Luft anwesend | Polymeri sations- umsatz |
Luft abwesend | Polymeri sations- umsatz |
|
Schwefel- säure- zusatz |
Farbindex der Poly merisat lösung |
C/o) | Farbindex der Poly merisat lösung |
(°/o) |
(g/l) | (CI) | 40,5 | (CI) | 85,5 |
0 | 2,0 | 85,0 | 1,6 | 90,5 |
0,01 | 2,1 | 91,0 | 1,7 | 92,0 |
0,1 | 2,2 | 91,5 | 1,9 | 92,3 |
0,5 | 2,3 | 91,8 | 2,0 | 92,5 |
1,0 | 2,4 | 1,9 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten durch Polymerisation von Acrylnitril oder Monomerengemischen, die außer Acrylnitril bis zu 15 Molprozent weitere mischpolymerisierbare Vinylverbindungen enthalten, in Lösung in Dimethylsulfoxyd, das gegebenenfalls bis zu 5 Gewichtsprozent Wasser enthält, unter Verwendung von Azobisverbindungen, gegebenenfalls in Gegenwart von 0,01 bis 1 g/l Schwefelsäure, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation außerdem in Gegenwart von 0,3 bis 5,0 g/l bzw. — falls unter Verwendung von Schwefelsäure gearbeitet wird — von 0,05 bis 5,0 g/l, bezogen auf das Volumen des Reaktionsgemisches, mindestens eines Hydroxylaminsalzes durchgeführt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5587563 | 1963-10-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1301531B true DE1301531B (de) | 1969-08-21 |
Family
ID=13011252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET27229A Pending DE1301531B (de) | 1963-10-21 | 1964-10-17 | Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilhomo- oder -mischpolymerisaten |
Country Status (8)
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---|---|
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AT (1) | AT261892B (de) |
BE (1) | BE654534A (de) |
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DK (1) | DK120973B (de) |
GB (1) | GB1074878A (de) |
NL (2) | NL6412192A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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