DE1298472B - Einrichtung zum Ziehen und Nachlassen des Bohrgestaenges in Bohrtuermen oder Bohrinseln - Google Patents
Einrichtung zum Ziehen und Nachlassen des Bohrgestaenges in Bohrtuermen oder BohrinselnInfo
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Description
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Einrichtungen zum Ziehen und Nachlassen des sich auf verschiedene Weise, je nach dem Einsatz
Bohrgestänges in Bohrtürmen oder Bohrinseln mit und Zweckmäßigkeit, verwirklichen. So kann der
mindestens einer Seilrolle, einem Bohrseil, einem Antrieb zum Anheben und Absenken des Elevators
Turmhaken, einem Elevator und einem Antrieb zum aus einem mit diesem gekuppelten Motor bestehen.
Betätigen dieser Vorrichtungen sind in verschiedenen 5 Es besteht jedoch ferner die Möglichkeit, daß der
Ausführungsformen bekannt. Bei diesen bekannten Antrieb zum Anheben und Absenken des Elevators
Ausführungsformen erfolgt das Anheben und Ab- aus einer untergetauchten Glocke besteht, über
senken des Bohrgestänges über einen Elevator, der welche zum Anheben mittels Preßluft ein Auftrieb
zumeist über einen Turmhaken an das Bohrseil ange- erzielbar ist.
schlossen ist. Dieses ist über Seilrollen bzw. Seil- ίο Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung bescheiben
im Bereich der Turmspitze geführt. Diese steht der Antrieb zum Anheben und Absenken des
Maßnahme macht erforderlich, daß der gesamte Elevators aus mit ihm gekuppelten Hydraulikzylin-Bohrturm
bis hinauf zu seiner Spitze zur Aufnahme dem. Zweckmäßig ist der Elevator als verdrehbare
der auftretenden Beanspruchungen insbesondere Rohrklemme zum Ergreifen und Festhalten des
beim Ziehen des Bohrgestänges eingerichtet sein 15 Bohrgestänges vorgesehen. Nach einem weiteren
muß. Da die bekannten Bohrtürme im allgemeinen Vorschlag ist eine zweite bewegliche Rohrklemme
schlank und hoch ausgebildet sind, wirkt sich beim zum Ergreifen und Festhalten des Bohrgestänges
Ziehen des Bohrgestänges die ausgeübte Zugkraft vorgesehen. Nach einem besonderen Vorschlag ist
im wesentlichen an der Basis und der Turmspitze die bewegliche Rohrklemme aus mehreren, das festaus.
Das führt zu einer entsprechend aufwendigen 20 zuklemmende Bohrgestänge umgebenden keilförmi-Bauweise
des gesamten Bohrturmes bzw. des zu- gen Segmenten aufgebaut und sind diese von einem
geordneten Teils der Bohrinsel. Insbesondere bei eine Kurvenfläche aufweisenden Druckring umgeben,
Bohrinseln ergibt sich bei Verwirklichung dieser über welchen die Segmente bei senkrechtem Anheben
bekannten Maßnahmen ein verhältnismäßig hoch des Ringes gegen das Rohr preßbar sind und ist
gelegener Schwerpunkt, der die Stabilität beeinträch- 25 außerdem ein den Druckring ergreifender Hebering
tigt. Ferner ist es bekannt (deutsche Auslegeschrift zum Anheben des ihm gegenüber verdrehbaren
1063 096 und britische Patentschrift 941961), auf Druckringes vorgesehen.
ein Ziehen oder Absenken des Bohrgestänges durch Ferner kann die bewegliche Rohrklemme nach
den Turmhaken zu verzichten und mit einer zumeist einem besonderen Vorschlag der Erfindung in einem
einseitig an den Bohrturm angelenkten hydraulischen 30 Gehäuse angeordnet sein, dessen oberes Ende am
Zugvorrichtung zu arbeiten. Diese bestehen aus einer Bohrturm befestigt ist und dessen unteres Ende zum
Vielzahl aneinander "angelenkter Hebel, welche mit- Bohrloch hinabreicht, und ist ferner eine Einrichteis
Zylinderkolbenanordnungen verschwenkbar sind. tung vorgesehen, durch welche das Bohrwasser durch
Neben einem komplizierten Aufbau dieser hydrauli- das Gehäuse in Kontakt mit der Rohrklemme hinsehen
Zugvorrichtungen sind komplizierte Steuerun- 35 durchpreßbar ist.
gen erforderlich, um ein Verkanten des Bohrgestän- Ferner weist nach einem besonderen Vorschlag
ges zu vermeiden und ein genau vertikal ausgerich- der Erfindung die bewegliche Rohrklemme einen die
tetes Ziehen herbeizuführen. Ferner werden durch oberen Enden der Segmente tragenden Ver- und
die einseitige Anordnung der hydraulischen Zug- Entriegelungsring auf, und sind zwischen diesem
Vorrichtung nachteilige Momente in die Konstruktion 40 und dem Hebering Organe angeordnet, über welche
eingeleitet, was sich insbesondere bei Bohrinseln durch Heben oder Senken der Segmente letztere
bemerkbar macht. gegen das Bohrgestänge drückbar oder von diesen
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lösbar sind.
Einrichtung zum Ziehen und Nachlassen des Bohr- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind
gestänges in Bohrtürmen oder Bohrinseln zu schaf- 4S VOr allem darin zu sehen, daß das Oberteil des
fen, die auf Grund ihrer Ausbildung und Anordnung Bohrturmes auf Grund der Anordnung des Elevators
eine wesentliche Senkung des Schwerpunktes bei von den beim Ziehen auftretenden Beanspruchungen
Bohrtürmen und Bohrinseln zuläßt. befreit wird. Das führt zu einer wesentlichen Herab-
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ziehen setzung des Eigengewichts des Turmoberteils und zu
und Nachlassen des Bohrgestänges in Bohrtürmen 50 einer Senkung des Schwerpunktes der Gesamtkonoder
Bohrinseln mit mindestens einer Seilrolle, einem struktion. Insbesondere bei Bohrinseln läßt sich da-Bohrseil,
einem Turmhaken, einem Elevator und bei die erfindungsgemäße Einrichtung unter die
einem Antrieb zum Betätigen dieser Vorrichtung. Die Plattform und sogar unter den Wasserspiegel verErfindung
besteht darin, daß der Elevator von den legen. Dabei läßt sich die Vorrichtung unschwer so
anderen Vorrichtungen getrennt im Unterteil des 55 verwirklichen, daß nachteilige Kippmomente, insbe-Bohrturmes
bzw. der Bohrinsel angeordnet, mit sondere beim Ziehen des Bohrgestänges, nicht mehr
einem eigenen Antrieb versehen und selbständig in Erscheinung treten.
betätigbar ist. Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der EIe- 60 Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
vator für das Bohrgestänge bei Bohrinseln derart F i g. 1 eine schwimmende Bohrinsel, teilweise im
angeordnet ist, daß er zum Ziehen des Bohrgestänges Schnitt,
aus dem Bohrgrund nur in einem unterhalb bzw. F i g. 2 einen Bohrturm, ebenfalls im Schnitt,
in unmittelbarer Nähe des Schwerpunktes der F i g. 3 einen Längsschnitt durch den Elevator für
Schwimmplattform liegenden Bereich bewegbar ist. 65 das Bohrgestänge mit umlaufenden Klemmteilen und
Zweckmäßig ist ferner in an sich bekannter Weise F i g. 4 einen Längsschnitt durch den Elevator für
ein Antrieb zum Drehen des vom Elevator ergriffe- das Bohrgestänge mit zugeordneter Taucherglocke
nen Bohrgestänges vorgesehen. Die Erfindung läßt als Antrieb.
Der in F i g. 1 dargestellte Bohrturm besteht aus einem auf einer waagerechten Plattform 11 aufgebauten
Turm 8, wobei das Ganze durch eine Reihe von Schwimmkammern 14 getragen wird. Zur Verankerung
des Ganzen sind in an sich bekannter Weise Seeanker 16 vorgesehen. Eine Reihe von Bohrrohren
1 werden zusammengekuppelt und je nach Bedarf abgesenkt oder angehoben, wobei sie durch
die Mittelachse des Bohrturmes hindurchlaufen. Zum Senken oder Heben dient ein nachstehend im einzelnen
noch zu beschreibender Elevator 2, welcher mit einer Halteklemme 7 kombiniert ist. Wie die
Figur zeigt, ist ein oberes Bohrgestängeteil IA von dem restlichen Bohrgestänge 1 abgekuppelt und hängt
von der. Spitze des Turmes an einem über eine Seilrolle 9 laufenden Seil 19 herab. Zum Aufsetzen des
Bohrgestänges IA auf das im Bohrloch befindliche Bohrgestänge 1 dient ein Motor 10 als Antrieb, welcher
lediglich das Gewicht des im oberen Teil des Turmes 8 frei hängenden Bohrrohres \A zu tragen braucht.
Nicht mehr benötigte Rohrlängen \A werden nach
Lösung vom Bohrgestänge 1 ebenfalls vom Seil 19 abgenommen und dann, wie in F i g. 1 mit 18 bezeichnet,
in den Behältern 17 am Rande der Plattform 11 untergebracht. Sobald sich im Turm 8 keine
Rohrlänge \A mehr befindet, kann die nächste Rohrlänge 1 folgendermaßen herausgezogen werden:
Die Rohrlänge 1 wird in die in der Figur dargestellten Position abgesenkt. Der Elevator 2 kann in
beliebiger Weise ausgebildet sein, d. h. er kann beispielsweise aus einer Art Schlinge bestehen oder aus
einer hydraulisch betätigten Rohrklemme oder auch aus irgendeiner jedem Fachmann bekannten Klemmvorrichtung.
Der Elevator 2 wird dann geschlossen, so daß er das Bohrrohr 1 ergreift. Daraufhin wird
der Motor 3 eingeschaltet, welcher über ein Hebegeschirr 5 den Elevator verstellt, wobei es über am
unteren Teil des Bohrturmes 4 sitzende Seilrollen 6 eine Zugkraft ausübt. Dieser Motor 3 muß so stark
sein, daß er das Rohr 1 hinausziehen kann, wodurch bei eingeschaltetem Motor das Rohr sich aus dem
Bohrgrund herauszuheben beginnt. Das Hochhieven wird so lange fortgesetzt, bis der Elevator 2 sich der
Halteklemme 7 nähert. Daraufhin wird der Ausziehmotor 3 abgeschaltet und nunmehr die Halteklemme 7
festgeklemmt, so daß sie das Rohr 1 ergreift. Daraufhin wird der Elevator 2 gelöst und bis nach unten
abgesenkt, indem die Laufrichtung des Motors 3 umgeschaltet wird. Daraufhin wird der Elevator 2 erneut
an das Rohr 1 angeschlossen und die Halteklemme 7 gelöst, woraufhin der soeben beschriebene Vorgang
erneut abläuft. Der vollständige Arbeitsablauf wird so oft wiederholt, bis das Bohrgestänge mit seinem
oberen Ende an der Seilrolle 9 angekommen ist. Während dieses Hochhievens oder Anhebens eines
Bohrgestänges 1 dienen die Maschinen 10, das Seil 19 und die an der Spitze des Turmes 8 gelagerte
Seilrolle 9 lediglich zum Führen und Manipulieren der Rohrlänge IA, da lediglich das Eigengewicht in
dem Turm 8 angehoben zu werden braucht. Mit anderen Worten, die Maschine 10 wird nicht zum
Herausziehen der Rohrlänge 1 aus dem Bohrgrund verwendet, und die über das Seil 19 übertragene Zugkraft
ist wesentlich kleiner als die zum Herausreißen des im Bohrgrund festsitzenden Rohres, welche
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung über die Maschine 3, die Seilscheiben 6 und das Hebegeschirr
5 erzeugt wird.
Während der vorbeschriebenen Arbeitsgänge wird das Bohrgestänge 1 ständig durch den Antrieb 13
in Drehung versetzt, welcher die hierzu erforderliche Kraft über die Antriebswelle und das Getriebe 12
an das Bohrgestänge 1 überträgt.
Aus der vorbeschriebenen Verwendung des erfindungsgemäßen Bohrturmes ergeben sich gewisse
Vorteile:
Erstens sind, da die zum Ausziehen der Rohrlänge erforderliche Auszugskraft an einer unter dem
Schwerpunkt des Bohrturmes liegenden Stelle am Rohr angreift, die beim Herausziehen entstehenden
Momente Richtmomente, d. h. diese Momente erhöhen die Stabilität des schwimmenden Aggregates.
Infolgedessen kann die gesamte Anlage wesentlich kleinere Abmessungen aufweisen als dies bisher
üblich war und sie liegt wesentlich sicherer unter allen Betriebsbedingungen. Der Konstrukteur braucht
daher keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um den Bohrturm stabiler zu machen,
da er im Prinzip bereits stabil ist. Das Hauptaugenmerk bei der Konstruktion des erfindungsgemäßen
Bohrturmes oder der Bohrinsel ist darauf zu richten, daß die Auftriebskraft der Bohrinsel größer ist als
die Summe aus dem Eigengewicht der Anlage und der zum Herausziehen des Bohrgestänges erforderlichen
Kraft.
Zweitens ist durch die erfindungsgemäße Ausbildung, selbst wenn die Auszugskraft an einer etwas
über dem Schwerpunkt des Bohrturmes liegenden Stelle ansetzt, was beispielsweise der Fall sein kann,
wenn die Bohrarbeiten von gewissen Schiffen aus oder von in Niedrigwasser ankernden Bohrinseln aus
durchgeführt werden, die Stabilität der gesamten Bohrinsel wesentlich größer als bei den bisher bekannten
Ausführungen, da die Auszugskräfte nicht an der Spitze des Bohrturmes ansetzen, wie dies
sonst üblich ist. Wenn die zum Ausziehen einer Rohrlänge erforderliche Kraft an einem nahe der
Spitze des Bohrturmes liegenden Turmhaken angreift, ergeben sich sehr große Momente, und zwar insbesondere
bei rauher See, welche unter Umständen die Bohrinsel zum Kentern bringen, es sei denn, daß
die Plattform oder sonstigen schwimmenden Träger der Bohrtürme sehr große Abmessungen haben, um
die erforderliche Stabilität zu erreichen.
Drittens sind ein erfindungsgemäßer Bohrturm oder eine Bohrinsel wesentlich leichter zu verankern,
da ihre Abmessungen wesentlich kleiner sind als bei den bisher üblichen Bohrinseln. Infolge der kleineren
Abmessungen ergeben sich wesentlich geringere Widerstände gegenüber Wind, Wellen, Strömungen
und anderen Störkräften. Infolgedessen können schwächere Ankerseile oder schwächere Anker verwendet
werden, bzw. bei Verwendung gleichartiger Verankerungselemente wie bei den bisher üblichen
Bohrinseln läßt sich die erfindungsgemäße Bohrinsel wesentlich leichter an der gewünschten Stelle bei
jeglichem Zustand der See verankern.
Schließlich läßt sich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der eigentliche Bohrturm wesentlich
kleiner und leichter ausführen als dies bei den bisher üblichen Bohrtürmen der Fall ist. Dies resultiert
daher, daß der eigentliche Turm lediglich die sich aus dem Gewicht der frei hängenden Bohrlänge
im oberen Teil des Turmes ergebende Kraft aufzunehmen braucht. Es wird in diesem Zusammenhang
nochmals darauf hingewiesen, daß der eigentliche
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Turm in keiner Weise der eigentlichen zum Heraus- beschriebenen Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenreißen
der Rohrlänge unter der Plattformhöhe erfor- folge ab. Der in F i g. 2 dargestellte und vorstehend
derlichen Zugkraft zu widerstehen braucht. Da der beschriebene erfindungsgemäße Bohrturm hat gegeneigentliche
Bohrturm leichter ist als bisher, ergibt über bisher üblichen Bohrtürmen einen bedeutenden
sich, daß der Schwerpunkt der gesamten Bohrinsel 5 Vorteil. Da lediglich der untere Teil des Bohrturmes
ebenfalls niedriger liegt. Dadurch wird zusätzlich die den zum Herausziehen des Rohres erforderlichen
Stabilität der gesamten Anlage vergrößert. Zugkräften zu widerstehen braucht, braucht lediglich
Zusammenfassend ist daher festzustellen, daß das dieser Turmteil sehr kräftig und verhältnismäßig
Bohrgerüst nach der Erfindung wesentliche Ein- schwer ausgebildet zu werden. Der obere Turmteil
sparungen bei der Konstruktion von Bohrtürmen io braucht lediglich das Gewicht der abgekuppelten
ermöglicht, da, während alle anderen Faktoren gleich Rohrlänge und der Antriebswelle zu tragen, so daß
sind, die gesamte Anlage wesentlich kleiner und er leicht gebaut werden kann, wodurch wesentlich
wesentlich leichter gebaut werden kann. Dies be- weniger Material, insbesondere für seine Versteifung,
deutet, daß wesentlich weniger Baumaterial erforder- erforderlich ist und infolgedessen der Turm wesentlich
ist und die Bauzeit wesentlich kurzer ist. Infolge 15 lieh schneller aufgebaut werden kann. Die Konstrukder
kleineren Abmessung ist auch die zum Versetzen tion des erfindungsgemäßen Turmes und die zu
einer erfindungsgemäßen Anlage von einer Einsatz- seinem Aufbau erforderlichen Kosten sind daher
stelle zur anderen erforderliche Kraft wesentlich wesentlich geringer als bei den bisher bekannten
kleiner. Schließlich sind die Verankerungsprobleme Konstruktionen.
infolge der relativ kleinen Abmessung des erfindungs- ao In F i g. 3 ist eine umlaufende Keilrohrklemme in
gemäßen Bohrturmes wesentlich geringer, gelöster Position dargestellt. Diese Klemme besitzt
Bei dem in Fig. 2 dargestellten für Bohrungen an mehrere keilförmige Elemente 30, welche rund um
Land bestimmten erfindungsgemäßen Bohrturm trägt die festzuklemmende Rohrlänge 1 herum und mit
eine im Bohrgrund 24 verankerte horizontale Platt- ihren oberen Enden an einem Ver- und Entriegeform
26 einen senkrecht aufragenden Turm. Dieser 25 lungsring 29 angeordnet sind. Zum Anheben wird in
Turm besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, wobei Hydraulikzylindern 32 eine nach oben wirkende
der untere Teil 8 A des Turmes relativ massiv, steif Druckkraft erzeugt. Mehrere derartige Zylinder sitzen
und kräftig ausgebildet ist, während das obere Teil auf einer Plattform 34, wobei die Kolbenstangen
8 B des Turmes langgestreckt und schlank ausge- 32 A durch diese Plattform hindurchgehen und an
bildet ist und wesentlich schwächer ist als der untere 30 mehreren Stellen am Außenrand eines Heberinges 33
Turmteil. In F i g. 2 ist das Bohrgestänge I gerade angeschlossen sind. Wenn in die Zylinder 32 ein entherausgezogen
worden. Die keilartige Halteklemme sprechendes Druckmittel eingeleitet wird, wird der
IA hat gerade das Bohrgestänge ergriffen und hält Hebering so weit angehoben, bis seine Tragfläche
es fest. Der Elevator 2 zum Herausziehen des Rohres 33.4 an der Tragfläche 3XA des Druckringes anliegt,
ist bereits gelöst worden und befindet sich in seiner 35 Sobald beide Ringe aneinander anliegen, wird der
obersten Lage. Die Rohrlänge IA ist vom unteren eine mit dem anderen angehoben. Bei dieser AufBohrgestänge 1 losgeschraubt worden und hängt an wärtsbewegung beginnt der Druckring 31, die verder
sie in Drehung versetzten Welle 27. Diese An- schiedenen Keilsegmente 30 zu ergreifen und drückt
triebswelle besitzt im allgemeinen quadratischen sie gegen die Rohrlänge 1, so daß ihre Innenflächen
Querschnitt und ist derart ausgebildet, daß sie durch 40 304 fest gegen den Mantel des Rohres 1 gepreßt
das hydraulisch angetriebene, sich ständig drehende werden. Durch weitere Zufuhr des Druckmittels zu
Getriebe 23 hindurchläuft, Dieses Getriebe wird den Zylindern 32 klemmen diese Keile das Rohrl
über einen Hydraulikmotor und eine Welle 23 A in zwischen sich fest. Die hierbei auftretende Reibung
Drehung versetzt, welches das hydraulische Drucköl reicht aus, um der zum Herausreißen des Rohres 1
von einer Pumpe 25 über eine Druckleitung 20 45 aus dem Bohrgrund mittels der Hydraulikzylinder 32
erhält. Der abgekuppelte Rohrabschnitt IA und die erforderlichen Kraft widerstehen zu können.
Antriebswelle 27 werden durch das Seil 19, welches Während des gesamten Auflaufes der vorgenannüber die an der Bohrturmspitze angeordnete Seil- ten Arbeitsgänge und auch während des Absenkens rolle 9 hinwegläuft, vertikal festgehalten. Die Maschine des Bohrgestänges kann das Bohrgestänge selbst in 10 wird zum Anheben oder Senken der Antriebs- 50 Drehung versetzt werden. Beispielsweise wird es, wie welle 27 und des Bohrgestänges IA verwendet. Nach bei der Ausbildung nach Fig. 1, über den Motor 13 dem Ankuppeln der Rohrlänge XA vom Bohrge- und die Antriebswelle mit dem zugeordneten Gestänge 1 wird die Rohrlänge XA von der Antriebs- triebe 12 in Drehung versetzt. Solange die vorbewelle27 abgezogen und beiseite gelegt. schriebene umlaufende Keilklemme nicht fest am
Antriebswelle 27 werden durch das Seil 19, welches Während des gesamten Auflaufes der vorgenannüber die an der Bohrturmspitze angeordnete Seil- ten Arbeitsgänge und auch während des Absenkens rolle 9 hinwegläuft, vertikal festgehalten. Die Maschine des Bohrgestänges kann das Bohrgestänge selbst in 10 wird zum Anheben oder Senken der Antriebs- 50 Drehung versetzt werden. Beispielsweise wird es, wie welle 27 und des Bohrgestänges IA verwendet. Nach bei der Ausbildung nach Fig. 1, über den Motor 13 dem Ankuppeln der Rohrlänge XA vom Bohrge- und die Antriebswelle mit dem zugeordneten Gestänge 1 wird die Rohrlänge XA von der Antriebs- triebe 12 in Drehung versetzt. Solange die vorbewelle27 abgezogen und beiseite gelegt. schriebene umlaufende Keilklemme nicht fest am
Um das Bohrgestänge weiter herauszuziehen, wird 55 Rohr anliegt, dreht sich keines ihrer Teile. Sobald
der Elevator 2 so weit wie möglich nach unten ge- sich jedoch die Keile festklemmen, beginnen sie, den
bracht. Der Elevator wird dann derart betätigt, daß Druckring in Drehung zu versetzen, welcher am
sie das Bohrgestänge 1 festklemmt. Alsdann wird die Hebering anliegt, so daß die Flächen 31A und 33 A
Antriebswelle 27 abgesenkt und mit dem Bohrge- aufeinanderliegen.
stange verbunden. Sodann wird das Getriebe 23 ein- 60 Bei der in F i g. 3 dargestellten Ausführung der
geschaltet, die Keilklemme IA gelöst und der Motor 3 Erfindung ist die gesamte umlaufende Keilklemme
eingeschaltet. Dieser betätigt über die Seile 5 den in einem Gehäuse 38 angeordnet. Dieses Gehäuse 38
Flanschenzug 22 und zieht dadurch den Elevator 2 ist an der Plattform 34 befestigt und ragt nach unten
und das mit ihr verbundene Bohrgestänge 1 nach bis zum Bohrloch hinab. In diesem Gehäuse ist
oben. Sobald die in Fig. 2 dargestellte Position 65 zentral das Bohrgestänge 1 und die Greifeinrichtung
erreicht ist, wird der vorbeschriebene Arbeitsablauf angeordnet. Die Bohrkrone am untersten Ende des
wiederholt, und zwar so lange, bis das gesamte Rohr Bohrgestänges 1 wird unter Druck eine Bohrspülung
herausgezogen ist. Zum Absenken laufen die vor- 39 zugeführt. Diese Bohrspülung 28 wird dann unter
Claims (12)
- 7 8Druck durch das Gehäuse 38 nach oben gedruckt, bis dargestellte Ausführung der Erfindung arbeitet fol-sie durch die Leitung 28' austritt. Die Bohrspülung gendermaßen:wird dann über Pumpen dem Bohrgestänge wieder Das Bohrgestänge 1 wird in Drehung versetzt undzugeleitet. Während die Bohrspülung beim Bohrvor- soll bei der nachfolgenden Beschreibung angehoben gang als Schmiermittel dient, umfließt sie beim Hoch- 5 werden. Das Bohrgestänge 1 wird dadurch ange-steigen die gesamte Greif- oder Klemmeinrichtung, hoben, daß entsprechende Preßluft für die Leitung 46wodurch die Reibung infolge der gegenseitigen in den Innenraum 42^4 der Glocke 42 gepreßt wird.Drehung zwischen den Flächen 31Λ und 33,4 her- Infolge des Eindringens der Luft wird das Wasserabgesetzt wird. Um den Hebering 33 festzuhalten, aus der Glocke 42 verdrängt, der Wasserspiegel 15,4 d. h. an einer Drehung infolge der über den Druck- io sinkt und es entsteht eine Auftriebskraft. Die unterering 31 ausgeübten Drehkraft zu hindern, sind die Klemme 2 L wurde inzwischen auf dem Bohrge-verschiedenen Kolbenstangen 32,4 derart steif ausge- stange 1 durch Einleiten eines Druckmittels in diebildet, daß sie den durch die Drehkräfte ausgeübten Hydraulikzylinder 36 L über die Leitung 47 festge-Spannungen widerstehen können. Als Alternative zur klemmt. Der Klemmvorgang läuft dabei, wie beiVerhinderung einer Drehung des Heberinges 33 ist 15 F i g. 3 beschrieben, ab. Um eine Drehung der Glockeeine vertikale Führung 40 an der Wandung des Ge- 42 zu verhindern, wird sie durch Führungsarme 43häuses 38 vorgesehen, auf welcher der Führungsring auf Führungsschienen 44 geführt.33 in einem Schlitz 41 an seinem Umfang entlang- Die obere Klemme 2 U ist während des Anhebensgleiten kann. Infolgedessen kann sich die gesamte natürlich gelöst, so daß das Rohr 1 ungehindert durchKlemm- oder Greifeinrichtung ungehindert mit fest- ao sie hindurchgleiten kann.geklemmten Keilen und umlaufendem Bohrgestänge Das Anheben wird so lange fortgesetzt, bis dieohne Verdrehung des Heberinges 33 auf und ab Glocke 42 an der Wasseroberfläche erscheint bzw.bewegen. bis ihre Unterkante über dem Wasserspiegel 15 liegt.Um die umlaufende Keilklemme 30 zu lösen, wird An dieser Stelle ist kein Auftrieb mehr vorhanden,das Bohrgestänge 1 angehalten. Die unteren Keile 7 25 so daß die Glocke das Bohrgestänge 1 nicht mehrnach der Ausbildung von Fig. 1 bzw. IA nach anheben kann. Alsdann wird die Klemme2U be-Fig. 2 werden eingetrieben, um das Bohrgestänge tätigt, indem den Zylindern 36U ein Druckmittelfestzuhalten. Sodann wird über die Öffnung 36 in die zugeführt wird, um das Bohrgestänge festzuhalten.Hydraulikzylinder 35 ein Druckmittel eingeführt und Die Keile der Klemme 2 U beginnen dann, sich mitder Hebering 33 dadurch nach unten gegen den 30 dem Rohr zusammen zu drehen, halten das RohrDruckring 31 gepreßt, wodurch die Keile 30 frei- jedoch in seiner vertikalen Position fest, wenn zumkommen. nächsten Anheben die untere Klemme 2 L gelöstAnstatt die einfachen Keile 7 oder IA zum Fest- wird. Sobald diese Klemme 2 L gelöst ist, kann diehalten des Rohres während des Lösens der Greif- Glocke 42 wieder abgesenkt werden, indem einfachoder Klemmeinrichtung zu verwenden, läßt sich 35 die Luft abgelassen wird. Da sie beim Ablassen derauch alternativ eine zusätzliche umlaufende Keil- Luft den größten Teil ihrer Schwimmkraft verliert,klemme einsetzen. Durch Verwendung zweier der- sinkt sie unter ihrem Eigengewicht ab und nimmtartiger Klemmen kann das Bohrgestänge ständig in die Klemme 2 L mit nach unten, bis beide den An-Drehung bleiben, während es festgeklemmt, ange- schlagring 45 erreicht haben,hoben, gelöst oder abgesenkt wird. 40 Sobald die Glocke ihre tiefste Position wiederDer Hauptvorteil der in F i g. 3 dargestellten erfin- erreicht hat, wird die Klemme 2 L erneut festge-dungsgemäßen Klemme besteht darin, daß sich das klemmt und die obere Klemme 2 U gelöst, woraufhinBohrgestänge selbst während des Herausziehens erneut Luft in die Glocke eingeleitet wird und derdrehen kann. Bei der heute allgemein üblichen Praxis vorbeschriebene Vorgang erneut abläuft. Dies wirdläßt sich diese kombinierte Wirkung bei einer ein- 45 so lange wiederholt, bis das gesamte Bohrgestängezigen, zwischen den Enden eines sich drehenden herausgezogen ist.Rohres angeordneten Klemme nicht durchführen. Durch Verwendung der vorbeschriebenen Kombi-Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nation einer Hebeglocke mit der umlaufenden Keilin F i g. 4 dargestellt. Hierbei wird eine Schwimm- klemme, kann das Bohrgestänge abgesenkt oder kammer verwendet, um die zum Herausziehen des 50 angehoben werden, während es sich dreht. Dies ließ Bohrgestänges aus dem Bohrloch erforderliche ver- sich bisher bei Bohrtürmen nicht durchführen, welche tikale Zugluft zu erzielen. Wie F i g. 2 zeigt, wird zum Anheben während des Bohrens Hebeglocken diese Luftkammer zusammen mit einer oder zwei verwendeten. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, umlaufenden Keilklemmen eingesetzt. Bei Verwen- daß die Auftriebskraft genau auf die Erfordernisse dung nur einer einzigen Klemme 2 L zum Anheben 55 des Bohrvorganges eingestellt werden kann, so daß kann die Halteklemme 2 U in irgendeiner üblichen die Bohrung mit optimaler Bohrkraft durchgeführt Form ausgebildet werden. Bei Verwendung von zwei werden kann, keilartigen Klemmen, d. h. einer Klemme 2 L undeiner anderen 2 t/, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist, Patentansprüche· läßt sich das Bohrverfahren, und zwar entweder das 60 F eigentliche Bohren oder das Herausziehen des Bohrgestänges, kontinuierlich durchführen, während das 1. Einrichtung zum Ziehen und Nachlassen des Bohrgestänge 1 sich ständig dreht, falls dies erforder- Bohrgestänges in Bohrtürmen oder Bohrinseln lieh erscheint. Durch Verwendung einer geeigneten mit mindestens einer Seilrolle, einem Bohrseil, Steuerung läßt sich das gesamte Bohr- oder Auszug- 65 einem Turmhaken, einem Elevator und einem verfahren automatisch durchführen. Derartige Steue- Antrieb zum Betätigen dieser Vorrichtungen, d a rungen sind allgemein bekannt und sollen daher hier durch gekennzeichnet, daß der Elevator nicht besonders beschrieben werden. Die in F i g. 4 (2) von den anderen Vorrichtungen getrennt imUnterteil (8 Ä) des Bohrturmes (8) bzw. der Bohrinsel angeordnet, mit einem eigenen Antrieb (3, 32, 42) versehen und selbständig betätigbar ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elevator (2) für das Bohrgestänge bei Bohrinseln derart angeordnet ist, daß er zum Ziehen des Bohrgestänges aus dem Bohrgrund nur einem unterhalb bzw. in unmittelbarer Nähe des Schwerpunktes der Schwimmplattform liegenden Bereich bewegbar ist.
- 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise ein Antrieb (13) zum Drehen des vom Elevator (2) ergriffenen Bohrgestänges (1) vorgesehen ist.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb zum Anheben und Absenken des Elevators (2) aus einem mit diesem gekuppelten Motor (3) besteht.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb zum Anheben und Absenken des Elevators aus einer untergetauchten Glocke (42) besteht, über welche zum Anheben mittels Preßluft ein Auftrieb erzielbar ist.
- 6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb zum Anheben und Absenken des Elevators (2) aus einem mit ihr gekuppelten Hydraulikzylinder (32) besteht.
- 7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Elevator als verdrehbare Rohrklemme (2L) ausgebildet ist.
- 8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge-kennzeichnet, daß außerdem eine feststehende Rohrklemme (7, 7 A) zum Ergreifen und Festhalten des Bohrgestänges vorgesehen ist.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite bewegliche Rohrklemme (2 U) zum Ergreifen und Festhalten des Bohrgestänges vorgesehen ist.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Rohrklemme aus mehreren das festzuklemmende Bohrgestänge (1) umgebenden keilförmigen Segmenten (30) besteht und diese von einem eine Kurvenfläche aufweisenden Druckring (31) umgeben sind, über welchen die Segmente bei senkrechtem Anheben des Ringes gegen das Rohr preßbar sind, und daß außerdem ein den Druckring ergreifender Hebering (33) zum Anheben des ihm gegenüber verdrehbaren Druckringes vorgesehen ist.
- 11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Rohrklemme in einem Gehäuse (38) angeordnet ist, dessen oberes Ende am Bohrturm befestigt ist und dessen unteres Ende zum Bohrloch hinabreicht, und daß eine Einrichtung vorgesehen ist, durch welche die Bohrspülung (39, 28) durch das Gehäuse in Kontakt mit der Rohrklemme hindurchpreßbar ist.
- 12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Rohrklemme einen die oberen Enden der Segmente (30) tragenden Ver- und Entriegelungsring (29) aufweist und zwischen diesem und dem Hebering (33) Organe (35) angeordnet sind, über welche durch Heben oder Senken der Segmente letztere gegen das Bohrgestänge drückbar oder von diesem lösbar sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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