DE1296962B - Verfahren zur Gewinnung von als Futtermittel geeignetem nicht-epidermischem Fleisch und gegebenenfalls Wachsarten aus den Blaettern der Agavenpflanzen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von als Futtermittel geeignetem nicht-epidermischem Fleisch und gegebenenfalls Wachsarten aus den Blaettern der AgavenpflanzenInfo
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Description
Unter der Chloroplastenschicht (im ursprünglichen Blatt) befindet sich ein inneres Gewebe, das frei von
Pigmenten ist und hauptsächlich aus Kohlehydraten (fast 50 Gewichtsprozent) sowie einigen anderen Sub-Die
Blätter der Agavenpflanzen ergeben bekannt- io stanzen, die mit einigen der in der Chloroplasten-Iich
Sisalfasern. Diese Fasern bilden aber nur 2 bis . schicht befindlichen Substanzen identisch sind, ein-5
Gewichtsprozent der Blätter, und bei allen bekann- schließlich etwa 15 bis 20 Gewichtsprozent a-Celluten
Verfahren zur Isolierung dieser Fasern werden lose, besteht.
die restlichen 95 bis 98 % der Agavenblätter, ein- Nachfolgend werden die Chloroplastenschicht und
schließlich des Saftes und des Fleisches, als Abfall 15 das innere Gewebe zusammen als nicht-epidermisches
verworfen. Fleisch, im Gegensatz zum Gesamtfleisch, be-
Es wurde bereits versucht, das Fleisch der Agaven- zeichnet.
blätter zur Herstellung von Tierfutter zu verwenden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun die
So wurden Futtermittel beschrieben, die außer ande- Schaffung eines Verfahrens, das sich gut zur Durchren
Bestandteilen eine Kohlehydratquelle enthalten, ao führung in technischem Maßstab eignet, und die Gedie
von dem Fleisch verschiedener Pflanzen, unter an- winnung von als Futtermittel geeignetem nicht-epiderderem
auch Agaven, extrahiert werden kann. Die mischem Fleisch und gegebenenfalls Wachsarten aus
Versuche zur Verwertung von Agavenblättern zur den Blättern der Agavenpflanze erlaubt. Das erfin-Herstellung
von Futter schlugen aber in der Praxis dungsgemäße Verfahren geht von der Umwandlung
hauptsächlich deshalb fehl, weil es schwierig ist, das 25 der natürlichen Blätter durch Zerdrücken und Zer-Fleisch,
das die Nährsubstanzen enthält, von der CeI- quetschen in Fasern, die länger als 0,5 m sind, und
Mose und anderen Blattbestandteilen, die keinen eine breiförmige Masse und mechanischem Trennen
Nährwert haben, zu trennen. des erhaltenen Breies in Gesamtfleisch, Saft und
Es ist auch bekannt, daß Agavenblätter wertvolle kurze Fasern von unter 0,5 m Länge aus und zeichnet
Substanzen, wie z. B. Vitamine, Saponine, Chloro- 30 sich dadurch aus, daß das erhaltene Gesamtfleisch in
phyll und Wachse enthalten. So wurde festgestellt. Epidermis und nicht-epidermisches Fleisch getrennt
daß sich aus Sisalabfall mit Benzol, Toluol oder wird, indem eine wäßrige Dispersion des Gesamt-Tetrachlorkohlenstoff
Wachse herauslösen lassen. fleisches, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Men-Abgesehen
von der Gewinnung von Hecogenin aus gen eines mit Wasser nicht mischbaren organischen
dem Saft wurden aber keine brauchbaren Verfahren 35 Lösungsmittels, wie Benzol, einer Flotationsbehandzur
Gewinnung wertvoller Produkte aus den nicht lung unterworfen wird und die schwimmende Epiderfaserartigen
Bestandteilen der Agavenblätter in tech- mis entfernt und das nicht-epidermische Fleisch aus
nischem Maßstab beschrieben. der wäßrigen Dispersion gewonnen wird oder eine
Das gesamte Fleisch des Agavenblatts, d. h. die wäßrige Dispersion des Gesamtfleisches mit einem
gesamte feste Substanz, die nach der Entfernung des 40 mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungs-Safts
und der langen Fasern zurückbleibt, bildet in mittel innig vermischt wird, die wäßrigen und organischen
Phasen durch Absitzenlassen getrennt werden und die Epidermis aus der organischen Phase und
das nicht-epidermische Fleisch aus der wäßrigen 45 Phase gewonnen wird oder das Gesamtfleisch getrocknet
und einer Aufladungsbehandlung unterzogen und die so aufgeladene Epidermis durch Behandlung
des Gesamtfleisches mit einem elektrostatischen Feld von dem entgegengesetzt geladenen oder ungeladenen
50 nicht-epidermischen Fleisch getrennt wird, und gegebenenfalls aus der erhaltenen Epidermis die Wachsarten
durch Extraktion gewonnen werden.
Das nicht-epidermische Fleisch ist besonders als Zusatz zu Kükenfutter geeignet, mit dem es in einer
sehen 20 und 30 Gewichtsprozent. Die Epidermis ent- 55 Menge von z. B. 5 bis 25 Gewichtsprozent vermischt
hält etwa 20 Gewichtsprozent Wachse und Harze, werden kann.
5 bis 10% Asche, 50 bis 60% Kohlenwasserstoffe Bei den Arbeitsweisen unter Trockentrennung hat
und 10 bis 20% Hemicellulosen und Glucoside und es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Aufist
vom Ernährungsstandpunkt, ebenso wie die kur- ladung der epidermischen Teilchen durch Behandzen
Fasern, wertlos. 60 lung des getrockneten Gesamtfleisches mit einem
Die Chloroplasten des Blatts bilden eine Schicht trocknen Luftstrom oder durch Hindurchführen
von etwa 0,5 mm Dicke unter der Epidermis. Die des trocknen Gesamtfleischs zwischen Entladungs-Chloroplastenschicht
enthält 0,05 bis 0,07 Gewichts- elektroden durchzuführen. Bei weiterhin bevorzugten
prozent Chlorophyll, 0,04 bis 0,06 %Carotinoide, etwa Arbeitsweisen wird das Gesamtfleisch dann nach der
2 bis 4% Fette, 3 bis 6% Proteine, 6 bis 13% 65 Aufladung zwischen den Platten eines aufgeladenen
Asche und 30 bis 40% Clucoside, Zucker und CeIIu- Kondensators oder zwischen entgegengesetzt geladelosen.
Der Cellulosegehalt der Chloroplastenschicht nen und sich entgegengesetzt drehenden Trommeln
hängt von der Menge der darin enthaltenen kurzen hindurchgeführt.
trockenem Zustand 17 bis 35 Gewichtsprozent der Trockensubstanz des Blatts und enthält die folgenden
Pflanzenteile:
1. die Epidermis,
2. die Chloroplastenschicht,
3. das innere Pflanzengewebe,
4. die kurzen Fasern (bis zu 50 cm Länge),
5. anorganische und organische Verbindungen.
Der Anteil der Epidermis im Fleisch variiert zwi-
Bei der gegebenenfalls vorgenommenen Extraktion von Wachsarten hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
praktisch den gesamten Gehalt an Wachsarten durch eine einzige Extraktion mit organischen Lösungsmitteln
aus der Epidermis zu extrahieren oder die Wachsarten durch aufeinanderfolgende Extraktionen
mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln aus der Epidermis zu extrahieren.
Im folgenden soll nun das Gesamtverfahren der Verarbeitung der Agavenblätter und insbesondere
die erfindungsgemäße Trennung des Gesamtfleischs in Epidermis und nicht-epidermisches Fleisch und
Gewinnung von Wachsarten noch näher beschrieben werden.
Zunächst wird das Entrinden oder Abschälen der Blätter zur Isolierung der langen Fasern in bekannter
Weise ausgeführt, indem die Blätter mittels einer Mahlvorrichtung, die im allgemeinen als Schälmaschine
bezeichnet wird, zerdrückt und ausgequetscht werden. Diese Vorrichtung zerdrückt die
gesamte Blattmasse und läßt nur die langen Fasern unversehrt; die zerdrückte Masse wird von den restlichen
langen Fasern durch Spülen entfernt. Es kann besonders zweckmäßig sein, dieses Spülen mit einem
Teil des Safts, der aus dem Brei nach der Abschälung isoliert wird, vorzunehmen.
Die Auftrennung des nach der Abschälung zurückbleibenden Breies in kurze Fasern, Fleisch und Saft
kann ausgeführt werden, indem zunächst der Saft vom Gesamtfleisch und von den kurzen Fasern nach
einfachen, üblichen mechanischen Verfahren, z. B. Filtrieren durch ein geeignetes Sieb, Pressen durch
ein Tuch, Zentrifugieren od. dgl., abgetrennt wird. Es können zwei oder mehrere verschiedene Verfahren
kombiniert angewendet werden. Ein Teil des Saftes kann vorteilhafterweise, wie bereits erwähnt, zurückgeleitet
werden, um die Fleisch-Saft-Mischung der abgeschälten Fasern zu spülen. Die nach der Abtrennung
des Safts erhaltene Masse besteht aus dem Gesamtfleisch und den kurzen Fasern von unter
0,5 m Länge. Zur Abtrennung der kurzen Fasern vom Gesamtfleisch kann man die Masse in Wasser
aufschlämmen und die Fasern z. B. mittels drehbarer Rechen, die in den Brei eintauchen und die Fasern
aus diesem herausfischen, entfernen. Man kann auch beispielsweise ein etwas geneigtes Trommelsieb verwenden,
das in Sektoren mit allmählich wachsender Sieböffnungsgröße eingeteilt und so angeordnet ist,
daß sich der Sektor mit den kleinsten Sieböffnungen nahe dem oberen Zufuhrende und der Sektor mit den
größten Sieböffnungen nahe am unteren Abflußende befindet. Wenn die Mischung von Fleisch und kurzen
Fasern, entweder trocken oder in Wasser aufgeschlämmt, in die Drehtrommel gebracht wird, ballen
sich die Fasern allmählich zusammen, während das Fleisch durch das Sieb hindurchgeht.
Gewünschtenfalls kann die Folge der Verfahrensschritte zur Trennung von Saft, Fleisch und kurzen
Fasern umgekehrt werden. In diesem Falle werden die kurzen Fasern zunächst aus dem Brei gewonnen,
der nach der Abschälung und Isolierung der langen Fasern zurückbleibt, z. B. nach oben angegebenen
Methoden, und erst dann wird der zurückbleibende Brei filtriert, gepreßt oder zentrifugiert, um das
Fleisch und den Saft voneinander zu trennen.
Nach den obigen Verfahren werden die ursprünglichen Agavenblätter in lange Fasern, kurze Fasern,
Saft und Gesamtfleisch in bekannter Weise aufgetrennt. Versuche ergaben die folgenden Durchschnittsmengen
für die einzelnen Bestandteile:
lange Fasern — Trockensubstanz 3,0%,
kurze Fasern — Trockensubstanz 0,9 %,
Saft 63,5%,
Gesamtfleisch — Trockensubstanz 3,0%.
Mechanische Verluste und Entfernung von Wasser aus dem Fleisch ergeben die restlichen 28,4%.
Erfindungsgemäß wird nun das so erhaltene Gesamtfleisch in Epidermis und nicht-epidermisches
Fleisch getrennt, wobei Naß- oder Trockenverfahren angewendet werden.
Die Naßverfahren beruhen darauf, daß die Epidermis hydrophob, das nicht-epidermische Fleisch dage-
ao gen hydrophil ist. Eine Dispersion des Gesamtfleisches in wäßrigem Medium kann daher so behandelt
werden, daß sich das nicht-epidermische Heisch absetzt, während die Epidermis auf der Oberfläche
schwimmt. Verfahren dieser Art werden kurz als Flotation bezeichnet. Gewünschtenfalls kann die Ansammlung
der Epidermis auf der Oberfläche durch Zugabe relativ geringer Mengen mit Wasser nicht
mischbaren organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol, erleichtert werden.
Andere Naßtrennverfahren bestehen darin, daß man das Fleisch in Wasser oder einer wäßrigen Flüssigkeit
suspendiert, schüttelt oder auf andere Weise die wäßrige Suspension zeitweilig mit einem mit Wasser
nicht mischbaren Lösungsmittel innig vermischt und die zwei Phasen sich trennen läßt. Die Epidermis
wandert in die nicht-wäßrige Phase, während das nicht-epidermische Fleisch in der wäßrigen Phase
bleibt, aus der es gewonnen werden kann. Solche Verfahren werden anschließend kurz als Extraktion
bezeichnet.
Die Trockenverfahren beruhen auf den Unterschieden in den Dielektrizitätskonstanten der Epidermis
und des nicht-epidermischen Fleisches und darauf, daß Reibung auf dem trockenen, zerkleinerten Gesamtfleisch,
z. B. durch Bewegung in einem trockenen Luftstrom, eine negative elektrische Ladung auf
der Epidermis erzeugt. Wenn das nicht-epidermische Fleisch genügend trocken ist, nimmt es gleichzeitig
eine positive Ladung an; anderenfalls bleibt es ungeladen. Die Ladung kann auch auf der Epidermis
durch Korona-Entladung oder andere geeignete Mittel erzeugt werden. Wenn die Epidermis und gegebenenfalls
das nicht-epidermische Fleisch elektrisch aufgeladen sind, wird die Mischung aus Epidermis
und nicht-epidermischem Fleisch durch ein elektrostatisches Feld, z. B. zwischen zwei Kondensatorplatten
oder zwischen entgegengesetzt aufgeladene Trommeln, die sich in entgegengesetztem Sinn drehen
(Trommelkollektor), geleitet, so daß die Epidermis vom positiven Pol angezogen wird und sich darauf
oder in dessen Nähe ansammelt, während das nichtepidermische Fleisch zum negativen Pol gezogen wird
oder unbeeinflußt bleibt. (Eine Beschreibung eines solchen Trommelkollektors befindet sich in George
Granger Brown and Colab, »Unit Operations«, John Wiley & Sons Inc., New York, Chapmann & Hall
Limited, London, 1950, Electrostatic Classification S. 96/97).
Bei der erschöpfenden Extraktion werden im allgemeinen einige Verunreinigungen zusammen mit den
Wachsen extrahiert. Der Anteil der mitextrahierten Verunreinigungen hängt von der Art des Extraktionsmittels ab. So extrahieren z. B. Äthylalkohol und
Ν,Ν-Dimethylformamid, Chlorophyll und verschiedene Glucoside zusammen mit den Wachsen. Tetrahydrofuran
extrahiert dagegen einen viel geringeren Glucosidanteil. Das gleiche ist bei Furfurol der Fall,
doch hat letzteres den Nachteil, einen recht hohen Siedepunkt zu haben, so daß es schwieriger vom Extrakt
entfernt werden kann.
Bei dem kombinierten Verfahren wird das Ausgangsprodukt zunächst erschöpfend, z. B. mit Benzol,
extrahiert. Das Extraktionsmittel wird dann verdampft und der Rückstand fraktioniert mit verschiedenen
Extraktionsmitteln, wie z. B. Petroläther, einer Mischung von Petroläther und Methanol und schließlich
reinem Methanol, extrahiert. Wenn man z. B. so
Aus der so isolierten Epidermis können erfindungsgemäß dann verschiedene Wachsarten gewonnen werden.
Hierzu kann die Epidermis mit einer Anzahl verschiedener Lösungsmittel nacheinander extrahiert
werden. Ein Beispiel für eine solche Reihe von Lösungsmitteln ist Petroläther, Aceton, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff
und Äthylalkohol. Diese Arbeitsweise wird anschließend als fraktionierte Extraktion
bezeichnet.
Die Epidermis kann aber auch einer sogenannten erschöpfenden Extraktion unterworfen werden, d. h.
einer Extraktion mit einem Lösungsmittel, das alle verschiedenen in der Epidermis enthaltenen Wachsfraktionen
auflösen kann. Aus dem so erhaltenen Extrakt kann dann das Lösungsmittel, beispielsweise
durch Vakuumverdampfung, Sprühverdampfung oder nach einer anderen geeigneten Methode entfernt
werden.
Man kann schließlich auch die obenerwähnten beiden Methoden kombinieren, indem man zunächst die ao vorgeht und die obigen Lösungsmittel in der obigen
Epidermis erschöpfend extrahiert, das Lösungsmittel Reihenfolge verwendet, erhält man eine erste Wachsentfernt und dann den Rückstand fraktioniert extra- fraktion, die auch eine erhebliche Menge von Fetten
hiert. Diese Arbeitsweise wird anschließend als korn- und Pigmenten enthält, zwei weitere Wachsfrakbiniertes
Verfahren bezeichnet. tionen, die sich voneinander durch ihre Schmelz-
Man kann bei der fraktionierten Extraktion z. B. 25 punkte unterscheiden, und einen harzartigen Rückmit
einem niedrigsiedenden Kohlenwasserstoff, wie stand. Letzterer kann auf 120° C erhitzt und bei die-Petroläther,
Hexan, Heptan, Octan u. dgl., beginnen.
Durch Extraktion mit einem Lösungsmittel erhält
man im allgemeinen eine Wachsfraktion, die infolge
der mitextrahierten Carotinoide eine tiefgelbe Farbe 30
aufweist. Diese Wachsfraktion hat wachsartige Konsistenz und schmilzt bei 68 bis 73° C.
Durch Extraktion mit einem Lösungsmittel erhält
man im allgemeinen eine Wachsfraktion, die infolge
der mitextrahierten Carotinoide eine tiefgelbe Farbe 30
aufweist. Diese Wachsfraktion hat wachsartige Konsistenz und schmilzt bei 68 bis 73° C.
Die Konsistenz des bei einer solchen Extraktion erhaltenen Wachses hängt in gewissem Maße von der
Art des Extraktionsmittels ab. Wenn man z. B. Cyclohexan verwendet, erhält man ein gelbes Fett, das
zwischen 65 und 71° C schmilzt.
Anschließend kann man z. B. mit Aceton als Extraktionsmittel oder mit anderen aliphatischen und
alicyclischen Ketonen extrahieren. Diese Extraktion 40 nicht mitextrahiert. Ein Beispiel für ein solches selekergibt
im allgemeinen eine hellgelbe wachsartige Sub- tives Extraktionsmittel für alle oder die meisten
stanz, die bei 81 bis 86° C schmilzt. Der Extrakt ist Wachse ist Benzol.
ein typisches Wachs, das aber zahlreiche Verunreini- Gemäß einer Abänderung der obigen Verfahrens-
gungen, wie z. B. Chlorophyll und einige Glucoside, weise kann die Extraktion der Epidermis mit der
enthält, die in an sich bekannter Weise entfernt wer- 45 erschöpfenden Extraktion der Wachse daraus kombiden
können. niert werden. Man kann hierzu das Fleisch mit einem
ser Temperatur gehalten werden, so daß er polymerisiert. Restliche Wachse können dann aus dem Polymerisat
extrahiert werden.
Die Wachse können zwar wichtig sein, sind aber Nebenprodukte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Gewinnung der Wachse aus der Epidermis soll so einfach wie möglich und mit so wenigen Verfahrensmaßnahmen
wie möglich durchgeführt werden. Es ist daher im allgemeinen vorzuziehen, die Epidermis
erschöpfend mit einem Lösungsmittel, das alle in dieser enthaltenen Wachse auflöst, zu extrahieren.
Dieses Lösungsmittel soll vorzugsweise selektiv wirken, indem es andere nicht wachsartige Substanzen
Eine weitere Fraktion kann durch Extraktion mit Benzol oder einem anderen aromatischen Lösungsmittel,
wie z. B. Toluol oder Xylol, erhalten werden. Die bei dieser Extraktion erhaltene Fraktion kann im
allgemeinen in zwei Fraktionen aufgetrennt werden: ein weißes Pulver, das etwa 30% ausmacht und von
90° C ab unter Polymerisation und Umwandlung in eine feste, unlösliche Masse schmilzt, und gelbe
Wachse, die bei 92 bis 97° C schmelzen.
Wenn der nach der Extraktion mit Benzol oder einem anderen aromatischen Kohlenwasserstoff zurückbleibende
Rückstand mit einem chlorierten Paraffin, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, extrahiert wird,
erhält man ein hellgelbes Harz, das von 9O0C ab
unter Polymerisation und Umwandlung in eine feste, unlösliche Masse schmilzt. Weiteres Extrahieren des
Rückstandes mit einem niederen einwertigen Alkohol ergibt im allgemeinen keine weiteren Wachse.
nicht polaren Lösungsmittel für alle Wachse zusammen mit Wasser oder einem Wasser-Alkohol-Gemisch
vermischen, so daß die Epidermis, die die Wachse enthält, in die nicht polare Schicht wandert, während
die Wachse gleichzeitig extrahiert werden. So werden zwei Schichten erhalten, eine obere lipophile, die aus
dem Lösungsmittel mit den darin aufgelösten Wachsen und der darin suspendierten extrahierten Epidermis
besteht, und eine untere wäßrige, die aus dem suspendierten nicht-epidermischem Fleisch und den
darin vorhandenen Saponinen und Sapogeninen sowie anderen Glycosiden, Zuckern, Pigmenten u. dgl. besteht.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ermöglicht, aus den Blättern der Agavenpflanze nach
der Abtrennung der langen Fasern in einer in technischem Maßstab leicht durchführbaren Weise das
nieht-epidermische Fleisch, das als Futtermittel
55
Beispiele für geeignete Lösungsmittel, die bei der 65 hohen Wert besitzt und auch als Ausgangsmaterial
erschöpfenden Extraktion verwendet werden können, zur Gewinnung verschiedener wertvoller Materialien,
sind niedrige aliphatische Alkohole, Tetrahydrofuran, wie Saponine, Sapogenine und Hecogenin dienen
Ν,Ν-Dimethylformamid, Furfurol und Terpentin. kann, und gegebenenfalls Wachsarten zu isolieren.
Auf diese Weise ist es möglich, die großen Mengen an Abfallprodukten in wirtschaftlicher Weise auszunutzen.
Das Verfahren bietet insbesondere den Vorteil, daß es erlaubt, nach der Gewinnung der Sisalfasern
die angefallenen Abfallprodukte an Ort und Stelle zu verarbeiten und so wertvolle Futtermittel
und Wachse zu gewinnen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
5,6 kg frisch geschnittene Agavenblätter von einer durchschnittlichen Länge von 100 cm werden zwischen
entgegengesetzt rotierenden Walzen ausgequetscht und eine Mischung aus Fleisch und Saft,
die 67 % des Blattgewichts ausmacht, gesammelt.
Die Mischung wird durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,43 mm gepreßt, und man erhält
getrennt 51,4% Saft und 11,1% Fleisch (bezogen auf das Gewicht der frischen Blätter). Das Fleisch wird
zentrifugiert und dadurch etwas mehr Saft abgetrennt, der mit dem im Sieb abgetrennten Saft vereinigt wird.
Insgesamt ergibt die Mischung 56,6% Saft und 5,2% Fleisch. Das Fleisch enthält 79% Wasser. Seine
Trockensubstanz beträgt 1,26% des Gewichts der frischen Blätter.
Das Blattgerippe wird zerdrückt und ergibt 3,5% lange Fasern (berechnet als Trockensubstanz auf das
Gewicht der frischen Blätter), die einen geringen Anteil restliches Fleisch enthalten, sowie 19,1% Brei
aus Fleisch und kurzen Fasern, verdünnt mit Spülwasser.
Aus dem Brei werden 0,9% kurze Fasern (berechnet als Trockensubstanz auf das Gewicht der frischen
Blätter) mit Rechen entfernt. Diese Fasern enthalten 5% restliches Fleisch, bezogen auf das Trockengewicht
der Fasern. Dann wird das Fleisch aus dem Brei gewonnen; es enthält 81,5% Wasser. Die Trokkensubstanz
beträgt 3,12% des Gewichts der frischen Blätter.
Das Fleisch enthält etwa 0,5% des eigenen Gewichts an kurzen Fasern.
Die Gesamtausbeute, bezogen auf das Gewicht der frischen Blätter, beträgt:
Saft 56,6%
Fleisch, das beim Ausquetschen
erhalten wird 1,26%
Fleisch, das beim Zerdrücken
erhalten wird 3,12%
kurze Fasern (nicht gereinigt) .. 0,91%
lange Fasern (nicht gereinigt) .. 3,50%,
berechnet
als
als
Trockensubstanz
Das Fleisch wird dann mit der halben Gewichtsmenge einer Mischung aus Kerosin und Wasser im
Gewichtsverhältnis 1:1 innig vermischt. Das Vermischen
wird 30 Minuten fortgesetzt; dann läßt man die Phasen sich trennen. Das Fleisch sammelt sich
am Behälterboden unter der wäßrigen Phase, während die Epidermis sich in der Kerosinphase sammelt.
Nach der Trennung von der Kerosinschicht wird die wäßrige Schicht gerührt oder geschüttelt, um das
Fleisch zu suspendieren; dann wird die Mischung durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von
0,54 mm gepreßt und der Rückstand gewaschen und durch Zentrifugieren getrocknet. So erhält man 165 g
nicht-epidermisches Fleisch, das als Kükenfutterzusatz verwendet werden kann.
Das Lösungsmittel wird von der gallertigen Kerosinschicht abzentrifugiert; die restliche Epidermis
macht 94,5 % der theoretischen Ausbeute aus.
ίο Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn das
Kerosin durch Xylol ersetzt wird.
Das in diesem Beispiel beschriebene Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden. Zu
diesem Zweck verwendet man eine Vorrichtung aus drei Gefäßen. Im ersten Behälter wird das Fleisch
in einer Mischung aus Wasser, Saft und Lösungsmittel dispergiert und die Dispersion in den zweiten
Behälter übergeführt, wo das Fleisch absitzen kann; die überstehende Flüssigkeit mit der darin disper-
ao gierten Epidermis wird dann in den dritten Behälter geleitet, der ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,43 mm enthält und die Epidermis zurückhält, während die Flüssigkeit, die durch das Sieb hindurchgeht,
in den ersten Behälter zurückgeleitet wird.
Gewünschtenfalls kann der pH-Wert des nichtepidermischen Fleisches auf 7 bis 8,5 eingestellt werden,
indem die darin enthaltenden Säuren in jeder beliebigen Verfahrensstufe durch Zugabe von festem
Natriumcarbonat oder einer konzentrierten wäßrigen Lösung desselben, von gelöschtem Kalk, Dicalciumphosphat
od. dgl. neutralisiert werden. Eine solche Einstellung des pH-Werts ist besonders günstig, wenn
das nicht-epidermische Fleisch als Zusatz zu Kükenfutter
verwendet wird.
Das Fleisch kann auch auf folgende Weise aus
den Blättern erhalten werden:
10 kg Abfallmasse werden von einer Schälvorrichtung im Laufe eines normalen Arbeitsgangs zur
Gewinnung von Sisalfasern entfernt. Der Abfall wird in einen Jutesack gebracht und dann in einer Presse
ausgequetscht; man erhält 4,9 kg Fleisch, das 72,6% Wasser enthält. Der Rest ist ein trüber grüner
Saft.
Das so erhaltene Fleisch wird von Hand aufgelokkert und durch ein Trommelsieb gesiebt, das aus einer
Folge von Sieben mit lichten Maschenweiten von 0,75, 1,50 und 3,00 mm besteht. Die durchgesiebte
Substanz wird bei 90° C getrocknet; man erhält so 320 g kurze Fasern und 970 g Fleisch.
32 kg Sisalagavenblätter von einer durchschnittliehen
Länge von 1 m werden gequetscht, gedrückt und die langen Fasern abgetrennt. Das so erhaltene
Fleisch wird allmählich in einen Behälter gebracht, der mit zuvor erhaltenem Saft gefüllt ist, und die
durch den Behälter fließenden kurzen Fasern werden herausgefischt. Insgesamt werden so 303,3 g kurze
Fasern abgetrennt; das entspricht einer Ausbeute von etwa 17,4%, berechnet als Trockensubstanz auf die
Trockensubstanz des Fleisches. Die Mischung von Fleisch und Saft wird in den unteren Teil eines
Flotationsbehälters von 11 Arbeitsvolumen -gebracht,
der konisch gebaut und mit einem Propellerrührer, der 1400 Umdrehungen pro Minute machen kann,
ausgestattet ist. Dann wird komprimierte Luft in den
909523/35?
Behälter geleitet und anschließend die Mischung in einen Absitzbehälter von 61 Fassungsvermögen gebracht,
der nahe am Boden ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,54 mm aufweist. In diesem Behälter
wird das nicht-epidermische Fleisch durch das Sieb zurückgehalten, während die Mischung von Saft
und Wasser abgezogen wird. Die Geschwindigkeit der Einführung der Mischung in den Flotationsbehälter
wird im Gleichgewicht mit der Geschwindigkeit des Abfließens der Flüssigkeit aus dem Behälter gehalten,
so daß der Behälter stets aufgefüllt bleibt. Gleichzeitig wird die hydrophobe Epidermis durch Luftblasen
an die Flüssigkeitsoberfläche gebracht, wo sie sich als Schaum ansammelt und von wo sie mit
Schaufeln entfernt werden kann. Ein Teil der vom Absitzbehälter abgezogenen Flüssigkeit wird zur Aufarbeitung
eines anderen Fleischansatzes verwendet.
Die Flotation des nicht-epidermischen Fleisches wird viermal wiederholt, und nach der vierten Flotation
wird das gesammelte Fleisch zentrifugiert und so getrocknet. So werden insgesamt 1080 g trockenes
nicht-epidermisches Fleisch erhalten, das als Kükenfutterzusatz verwendet werden kann.
Die abgetrennte Epidermis beträgt 280 g, entsprechend 76% der Gesamtmenge der im Gesamtfleisch
enthaltenden Epidermis. Die beim Verfahren auftretenden mechanischen Verluste und die im
Wasser bei der Flotation aufgelösten Substanzen machen hauptsächlich die restlichen 24% aus.
30
Extrakt in Gewichts- |
Beschreibung des Extrakts |
Schmelz punkt |
|
Lösungsmittel | bezogen auf die trockenen Agaven blätter |
gelbes Wachs | 68,0 |
Benzin | 4,0 | gelbes Wachs | 70 |
Petroläther ... | 0,28 | hellgelbes hartes Wachs |
85,6 |
Aceton | 8,00 | hellgelbes hartes Wachs |
96,4 |
Benzol | 9,30 | hellgelbes hartes Wachs |
97,1 |
Trichlor- äthylen |
0,40 | gelbbraune helle Masse |
— |
Äthanol | 2,5 | ||
Die Epidermis des Agavenblatterfleisch.es, die
gemäß Beispiel 2 erhalten wurde, wird mit 95%igem Äthanol erschöpfend extrahiert; dann wird das
Äthanol im Vakuum abgedampft und der Rückstand nacheinander mit Benzin, Petroläther, Aceton, Toluol,
Chloroform und Äthanol extrahiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
6,5kg durchschnittlich Im lange Sisalagavenblätter
werden zerquetscht und zerdrückt und die langen Fasern abgetrennt. Der zurückbleibende Brei, der die
kurzen Fasern enthält, wird ausgequetscht, um den Saft abzutrennen, und anschließend durch ein Trommelsieb
gesiebt, wo die kurzen Fasern zurückgehalten werden.
Das nasse Fleisch wird zentrifugiert, in einem Luftstrom bei 70° C getrocknet und so zerkleinert, daß
es durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,43 mm hindurchgeht. Das Fleisch wird dann mit
einem trockenen Luftstrom zu einem Cyclon geblasen. Die dabei auftretende Reibung erzeugt negative elektrische
Ladungen auf den einzelnen Teilchen der Epidermis und positive Ladungen auf den Teilchen
des nicht-epidermischen Fleisches. Anschließend läßt man die Teilchen zwischen zwei vertikalen Kondensatorplatten,
die 4 cm Abstand voneinander haben und eine Potentialdifferenz von 10 000 Volt aufweisen,
herunterfallen. Die Epidermis sammelt sich unter der Anode an, während die nicht-epidermischen
Fleischgewebe sich unter der Kathode ansammeln. So erhält man 222 g nicht-epidermisches Fleisch und
46 g Epidermis.
Fleisch von Agavenblättern wird von der Epidermis nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Flotationsverfahren
getrennt und die Epidermis fraktioniert mit Benzin, Petroläther, Aceton, Benzol, Trichloräthylen
und Äthanol in der angegebenen Reihenfolge extrahiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
wiedergegeben:
35 Lösungsmittel
40 Benzin | 50 | 3,10 |
Petroläther Aceton |
0,20 6,15 |
|
45 Toluol | 7,21 0,30 20,5 Beispiel 6 |
|
Chloroform Äthanol |
Extrakt in
Gewichtsprozent,
bezogen auf die
Gewichtsprozent,
bezogen auf die
trockenen
Agavenblätter
Agavenblätter
Beschreibung
des Extrakts
des Extrakts
gelbes Wachs
gelbes Wachs
gelbes Wachs
grünes
hartes Wachs
hartes Wachs
olivengelbes
hartes Wachs
hartes Wachs
gelbes Wachs
Gemäß der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise erhaltenes Gesamtfleisch von Agavenblättern wird
luftgetrocknet und zu Teilchen zerkleinert, von denen 95 % durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 0,43 mm hindurchgehen, während nur 1 % ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,075 mm
passiert. Das Gesamtfleisch enthält 8,8% Gesamtfeuchtigkeit. Dieses Gesamtfleisch besteht aus
25,4 Gewichtsprozent epidermischen Materials, das 2,4% Feuchtigkeit enthält, und 74,6 Gewichtsprozent
nicht-epidermischen Fleisches, das etwa 11 Gewichtsprozent Feuchtigkeit enthält.
Das zerkleinerte Fleisch wird durch ein Kunststoffrohr mit einer Länge von 2 m und einem Durchmesser
von 50 mm mit Hilfe eines Druckluftstroms von 22° C und 55% relativer Feuchtigkeit geblasen.
Ein Absetzen der Teilchen in dem Kunststoffrohr wird durch geeignete Einstellung der Stärke des Luftstroms
verhindert.
Während des Transports der Teilchen werden einige auf Grund der Reibung zwischen ihnen elektrostatisch
aufgeladen. Wegen des verhältnismäßig hohen Feuchtigkeitsgehalts ist jedoch die Oberflächenleitfähigkeit
der Teilchen des nicht-epidermischen Fleisches hoch, und diese Teilchen verlieren die elektrostatische
Ladung sehr rasch. Demgegenüber ist die Entladung der relativ trockenen epidermischen Teilchen
sehr langsam.
Der Luftstrom mit den Teilchen wird von dem Kunststoffrohr aus zwischen einem Paar von Elektrodenplatten,
an die eine Potentialdifferenz von 15 kV angelegt wurde, hindurchgeführt. Beim ersten Durchgang
können 65 % des gesamten epidermischen Materials gewonnen werden. Mit Hilfe eines nochmaligen
Durchgangs des nicht-epidermischen Rückstands zwischen den Elektroden wird die Gesamtausbeute ao
auf 85 % erhöht.
Das Ausgangsmaterial ist dasselbe wie im Beispiel 6. Dieses Material wird aus einem Vorratsbehälter
auf ein vibrierendes Förderband gebracht und von dort aus auf eine geerdete rotierende Trommel
mit einem Durchmesser von 10 cm. Gegenüber dieser Trommel befindet sich eine weitere Trommel
mit einem Durchmesser von 2 cm, die in der entgegengesetzten Richtung rotiert und positiv aufgeladen
ist. Die Spannung zwischen den beiden rotierenden Trommeln liegt in der Größenordnung
von 20 kV. Die auf die Oberfläche der großen geerdeten Trommel fallenden Teilchen werden von
dieser in den Zwischenraum zwischen den beiden Trommeln befördert und laden sich beim Durchgang
durch das elektrische Feld auf. Das nicht-epidermische Fleisch verliert auf Grund seiner besseren elektrischen
Leitfähigkeit seine Ladung, sobald es aus dem elektrostatischen Feld gelangt. Die epidermischen Teilchen
verlieren dagegen ihre Ladung nicht und werden in Richtung auf die Trommel mit kleinerem Durchmesser
hin abgelenkt. Durch zweimaliges aufeinanderfolgendes Durchführen erhält man eine Epidermisfraktion,
die 83 % der in der Beschickung enthaltenen Epidermis enthält.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung von als Futtermittel geeignetem nicht-epidermischem Fleisch
und gegebenenfalls Wachsarten aus den Blättern der Agavenpflanzen durch Umwandlung der
natürlichen Blätter durch Zerdrücken und Zerquetschen in Fasern, die länger als 0,5 m sind,
und eine breiförmige Masse und mechanisches Trennen des erhaltenen^ Breies in Gesamtfieisch,
Saft und kurze Fasern von unter 0,5 m Länge, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene
Gesamtfleisch in Epidermis und nichtepidermisches Fleisch getrennt wird, indem eine
wäßrige Dispersion des Gesamtfleisches, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Mengen eines
mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels, wie Benzol, einer Flotationsbehandlung
unterworfen wird und die schwimmende Epidermis abgetrennt und das nicht-epidermische Fleisch aus
der wäßrigen Dispersion gewonnen wird oder eine wäßrige Dispersion des Gesamtfleisches mit einem
mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel innig vermischt wird, die wäßrigen und
organischen Phasen durch Absitzenlassen getrennt werden, die Epidermis aus der organischen Phase
und das nicht-epidermische Fleisch aus der wäßrigen Phase gewonnen wird oder das Gesamtfleisch
getrocknet und einer Aufladungsbehandlung unterzogen und die so aufgeladene Epidermis
durch Behandlung des Gesamtfleisches mit einem elektrostatischen Feld von dem entgegengesetzt
geladenen oder ungeladenen nicht-epidermischen Fleisch getrennt wird und gegebenenfalls aus der
erhaltenen Epidermis die Wachsarten durch Extraktion gewonnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung der epidermischen
Teilchen durch Behandlung des getrockneten Gesamtfleisches mit einem trockenen Luftstrom
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung der epidermischen
Teilchen durch Hindurchführen des trockenen Gesamtfleisches zwischen Entladungselektroden bewirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtfleisch
nach der Aufladung zwischen den Platten eines aufgeladenen Kondensators hindurchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtfleisch
nach der Aufladung zwischen entgegengesetzt geladenen und sich entgegengesetzt drehenden
Trommeln hindurchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß praktisch der gesamte Gehalt
an Wachsarten durch eine einzige Extraktion mit organischen Lösungsmitteln aus der Epidermis
extrahiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wachsarten durch aufeinanderfolgende
Extraktionen mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln aus der Epidermis extrahiert werden.
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