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Die Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung zum Feststellen von Spannfutterbacken
beim Abrichten in Form eines der Backenzahl entsprechenden Polygons, das aus einer
der Eckenzahl des Polygons entsprechenden Anzahl gleichartiger Elemente zusammengesetzt
ist.
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Bei aus der französischen Patentschrift 907 771 bekannten derartigen
Stellvorrichtungen, die als Hilfsgeräte beim Bearbeiten weicher Klemmbacken für
eine Werkzeugmaschine verwendet werden, ist das Ende jedes Elementes mit einer Backe
verbunden und mit einem Bogenschlitz versehen, den ein Klemmbolzen durchquert, der
am Ort der Verbindung `der im Uhrzeigersinn- benachbarten Backe mit dem ihr zugeordneten
Element vorgesehen ist: Beim Verstellen der Klemmbacken nach innen oder außen verschieben
sich die Klemmbolzen in den Schlitzen. Ist die Einstellung der Backen auf den gewünschten
Durchmesser erreicht, so werden die auf den Klemmbolzen sitzenden Klemmschrauben
so fest angezogen, daß sich die Klemmbolzen nicht mehr in den Schlitzen verschieben
können. Die Elemente bilden dann ein Polygon mit so viel Ecken, wie das Spannfetter
Backen aufweist. Sofern eine der Backen vor dem Festziehen der Klemmschrauben eine
andere Entfernung von der Achse des Spannfutters hat als die beiden anderen oder
alle Backen von dieser Achse verschieden weit entfernt sind, werden die Winkel in
den Polygonecken verschieden. Es sind daher Fehleinstellungeri möglich, die Ungenauigkeiten
beim Abrichten der Backen zur Folge haben.
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Soll diese bekannte Vorrichtung auf ein Dreibackenfutter aufgesetzt
werden, so m_ üssen die Zapfen der Vorrichtung in '-entsprechende Löcher -der auszudrehenden
weichen Backen eingesetzt und danach festgestellt werden. Dann können die Backen
mit der futtereigenen Spannvorrichtung nach innen gespannt werden. Es ist auch möglich,
die Backen nach außen zu drängen, bis sie kein Spiel mehr aufweisen, und hiernach
die Zapfen der Verstellvorrichtung festzuspannen. Beides ist umständlich, weil die
Zapfen, welche in die Sacklöcher der weichen Backen eingreifen, sich nicht zwangläufig
auf den Ecken eines bestimmten Polygons, bei drei Elementen für ein Dreibackenfutter
ruf den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks, sondern an willkürlichen Stellen befinden:
Unter Umständen läßt sich der eigentliche Zweck der Vorrichteng, nämlich die Backen
im Futter gleichmäßig nach außen zu drängen und in dieser Lage festzuhalten, mit
der bekannten Stellvorrichtung gar nicht erreichen. Sind nämlich die Klemmbolzen
an zwei Ecken festgelegt, dann läßt sich:der dritte Bolzen nicht mehr willkürlich
verstellen. Daher ist ein wirklich gleichmäßiges Spannen aller Backen kaum erreichbar.
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Bei einer aus:der deutschenPatentschrift 1109 485 bekannten Ausführung
sind die die Seiten des Polygons, nämlich eines gleichseitigen Dreiecks, bildenden
Elemente in zwei gelenkig miteinander verbundene Hälften aufgeteilt, so daß die
Teile, wenn sie ausgeknickt sind, ein Sechseck bilden. Diese Aufteilung bietet die
Möglichkeit; die Polygonseiten gegenüber ihrer größten Länge, bei der die beiden
Hälften sich gegenseitig- in gestreckter Lage fortsetzen, zu verkürzen. Sie erfüllt
also nur die gleiche Aufgabe wie die Schlitze in den Elementen der zuerst behandelten
bekannten Stellvorrichtung, gegenüber der sie nur den Vorteil hat, robuster zu sein,
da ihre Elemente nicht durch Schlitze geschwächt sind. Im übrigen besitzt sie aber
die gleichen Mängel, die der mit den geschlitzten Elementen ausgerüsteten Stellvorrichtung
eigen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Stellvorrichtung der genannten
Art die Elemente zwei einen festen Winkel einschließende Schenkelteile aufweisen,
von denen einer stangenartig und der andere hülsenartig ausgebildet ist, wobei die
Schenkelteile benachbarter Elemente teleskopartig ineinander verschiebbar sind und
die Stellvorrichtung unter zwangläufiger Beibehaltung kongruenter Polygonformen
in der Größe verstellbar ist. Im Fall des Dreibackenfutters bilden die drei Elemente
also bei jeder Größenverstellung ein gleichseitiges Dreieck.
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Bei der Stellvorrichtung nach der Erfindung sind sämtliche Polygonseiten
durch eine einzige Verstellung längenveränderbar, und zwar so, daß sie in jeder
eingestellten Lage unter sich gleich sind oder im gleichen Längenverhältnis zueinander
stehen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Elemente schafft auch die Voraussetzung
dafür, daß zwei Aufgaben gleichzeitig erfüllt werden können, nämlich die Klemmbacken
auseinanderzudrücken und sie außerdem in auseinandergedrückter Lage festzustellen,
während die genannten bekannten Geräte nur die zweite Aufgabe erfüllen. Eine Weiterbildung
der Erfindung liegt demgemäß darin, daß die stangenartigen Schenkelteile als Gewindestangen
mit Stellmuttern ausgebildet sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Stellvorrichtung
nach der Erfindung_yereinfacht dargestellt und eine Verwendung desselben gezeigt.
Es zeigt F i g. 1 eine Stellvorrichtung zur Bearbeitung weicher Backen in Ansicht,
F i g. 2 ein Element in Ansicht von vorn, F i g. 3 eine Draufsicht auf das Element
und F i g. 4 ein Dreibackenfutter mit einer darauf aufgesetzten Stellvorrichtung
nach F i g.1.
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F i g. 1 zeigt eine Stellvorrichtung, die insbesondere als Hilfsgerät
zum Bearbeiten der Backen eines Dreibackenfutters geeignet ist. Die Stellvorrichtung
hat die Form eines gleichseitigen Dreiecks und ist aus drei gleichen Elementen zusammengesetzt.
Es umfaßt eine Scheibe 1, aus der' zwei Schenkelteile 2, 3, die einen Winkel von
60° einschließen, herausragen. Schenkelteil 2 hat die Form einer Gewindestange,
auf die eine Stellmutter 4 aufgeschraubt ist, und Schenkelteil 3 ist eine Hülse.
Die: Gewindestange 2 ist in die Scheibe 1 eingeschraubt und die Hülse 3 ist mit
Festsitz eingepreßt. Auf einer Seite der Scheibe steht ein Zapfen 5 vor. Drei solcher
Elemente zusammen bilden eine Stellvorrichtung, wie in F i g.1 dargestellt ist.
Die teleskopartig ineinandergreifenden Schenkelteile lassen sich leicht auseinanderziehen.
Man braucht nur -zwei Elemente zu fassen und auseinanderzuziehen, so gleitet von
selber das -dritte Element mit. Eine solche Vergrößerung der Stellvorrichtung durch
Auseinanderziehen ist in F i g. 1 durch die strichpunktierten Linien angedeutet.
Das Gesagte gilt für die dargestellte Stellvorrichtung. Eine ähnliche Stellvorrichtung
in Form eines Vierecks muß zum Auseinanderziehen immer an zwei einander diametral
gegenüberliegenden Ecken auseinandergezogen werden, weil es sich sonst leicht verklemmt.
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An Hand von F i g. 4 läßt sich die Wirkungsweise der Stellvorrichtung
nach F i g. 1 bis 3 erläutern. Hier
ist ein Dreibackenfutter
10 mit drei weichen Backen 11 dargestellt. Diese sind je mittels zweier versenkter
Schrauben 12 auf den Grundbacken des Futters aufgeschraubt. Will man beispielsweise
diese weichen Backen auf einen Durchmesser D ausdrehen, so stellt man sie zuerst
mittels eines Stellschlüssels 13 auf einen Durchmesser ein, der ein wenig kleiner
ist als D. Danach setzt man die Stellvorrichtung nach F i g. 1 auf, wobei deren
Zapfen 5 in die für die Schrauben 12 vorgesehenen Sacklöcher eingreifen. Durch Anziehen
der Schrauben 4 drückt man die weichen Backen 11 auseinander, so daß sie kein Spiel
mehr aufweisen. Danach kann man die weichen Bakken auf den gewünschten Durchmesser
D ausdrehen.
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Neben der beschriebenen Verwendung der Stellvorrichtung beim Bearbeiten
weicher Backen sind andere Verwendungsarten, beispielsweise bei Gestellen oder Stützböcken
möglich. Die Stellvorrichtung kann dabei auch die Form eines nicht gleichseitigen
Polygons, beispielsweise eines gleichschenkligen Dreiecks aufweisen.