DE1295830B - Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen amorphen, durchsichtigen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen amorphen, durchsichtigen PolyamidenInfo
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Description
Lineare faserbildende Polyamide, die sich zur Her- sowie auch für Überzugs- und Klebzwecke. Die Fonnstellung
von Reifencord eignen, wurden hergestellt gebung ist möglich durch Tauch-, Gieß-, Spritzguß-,
durch Kondensieren von Terephthalsäure mit Poly- Strangpreß-, Blas- und Kalandrierverfahren.
methylendiaminen, die in der Kohlenwasserstoffkette . .
6 bis 8 C-Atome aufweisen und mit einer oder hoch- 5 B e ι s ρ ι e 1 1
stens zwei Methylgruppen substituiert sind. Bei diesen Man erhitzte 16,6 Teile Terephthalsäure mit 30 ml
Polyamiden, die in der USA.-Patentschrift 2 752 328 Wasser und brachte das Gemisch auf dem Dampfbad
beschrieben werden, handelt es sich um typische fast zum Sieden. Mit Hilfe eines Tropftrichters gab
Polyamide, welche opak und hochkristallin sind, sich man langsam eine Lösung von 18,0 Teilen 2-Methylleicht
zu brauchbaren Fasern verstrecken lassen und io 4-äthyl-heptamethylendiamin in 50 ml Alkohol zu,
in einem engen Temperaturbereich schmelzen. Die wobei sich die Terephthalsäure schließlich voll-Herstellung
ähnlicher Polyamide durch Kondensation kommen auflöste. Nach dem Abkühlen fiel das Salz
von Terephthalsäure mit unsubstituierten Hexa-, in Form von farblosen Kristallen aus.
Hepta- und Octamethylendiaminen ist ebenfalls be- Ein Gemisch aus 300 g des Salzes, 100 ml Wasser
kannt. Schließlich ist auch bekannt, Isophthalsäure 15 und 0,5 g Eisessig wurde in einem 11 fassenden Aufgegebenenfalls
mit Terephthalsäure mit einem aro- lösungsgefäß eines Autoklavs aus rostfreiem Stahl
matischen Diamin zu klären, thermoplastischen mit einem Fassungsvermögen von ebenfalls 11 unter
Polyamiden umzusetzen (vgl. deutsche Auslegeschrift ständigem Rühren und unter Ausschluß von Luft auf
1019 822). 140° C erhitzt, wobei sich das Salz vollständig auf-
Nach einem älteren, nicht vorveröffentlichten 20 löste. Mit Hilfe von reinem Stickstoff wurde die Lö-Vorschlag
erfolgt die Herstellung von Polyamiden sung durch ein Filter in den auf 250° C vorgeheizten
mit den oben beschriebenen faserbildenden Poly- Autoklav befördert. Hierbei fiel die Temperatur im
amiden grundlegend verschiedenen Eigenschaften Autoklav auf 160 bis 180° C ab. Nach Einsetzen des
durch Kondensieren von Terephthalsäure mit Hexa- Erhitzens stiegen Druck und Temperatur rasch an.
methylendiaminen, die als Alkylsubstituenten in 25 Durch Öffnen des Deckelventils wurde Wasserdampf
der Kohlenwasserstoff-Hauptkette 3 Seitenketten-C- abgelassen, derart, daß ungefähr gleichzeitig mit dem
Atome aufweisen. Dabei kann man nach einem wei- Erreichen einer Innentemperatur von 250° C Druckteren
Vorschlag an Stelle von Terephthalsäure Iso- ausgleich mit dem Atmosphärendruck erfolgt war.
phthalsäure oder Gemische aus Terephthalsäure und Die Schmelze wurde nun ohne Überdruck innert
Isophthalsäure, insbesondere solche mit nicht über 30 31/2 Stunden auf 280° C erhitzt. Diese Temperatur
10 Gewichtsprozent Isophthalsäure, verwenden. wurde weitere 2 Stunden lang beibehalten, worauf
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur die Schmelze mittels Stickstoffdruck in Form zylin-Herstellung
von im. wesentlichen amorphen, durch- drischer Stäbe in kaltes Wasser ausgepreßt wurde,
sichtigen Polyamiden durch Kondensation von Das bei der Kondensation gebildete Polyamid war
Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure oder deren 35 durchsichtig und glasklar, schmolz über einem Beamidbildenden
Derivaten mit C-alkylsubstituierten reich von 130 bis 140° C und hatte eine grundmolare
aliphatischen Diaminen oder deren amidbildenden Viskositätzahl von 0,75. Das Polyamid wurde in
Derivaten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Form von Stäben erhalten, welche durch Schneiden
als Diaminkomponente 3,3,5-Trimethyloctamethylen- oder maschinelle Bearbeitung in die gewünschte Form
diamin, 2,4-Diäthyloctamethylendiamin oder 2-Me- 40 gebracht oder auch geschmolzen und zur Herstellung
thyl-4-äthylheptamethylendiamin verwendet. Die er- von Filmen, Folien, Platten und verschiedenartigen
haltenen Polyamide· sind durchsichtig, glasklar, preß- gespritzten oder gepreßten Gegenständen verwendet
und spritzbar sowie in niedrigen Alkoholen stark werden konnten.
quellbar. Beispiel II
Besonders vorteilhaft ist es, als Säurekomponente 45 F
ein Gemisch aus Terephthalsäure und einem nur Zur Herstellung des Salzes ging man gleich vor
geringen Anteil Isophthalsäure, welcher vorzugsweise wie im Beispiel I, wobei man 16,6 Teile Terephthal-5
bis 10 Gewichtsprozent der gesamten Säuremenge säure und 19,5 Teile 3,3,5-Trimethyloctamethylennicht
übersteigt, zu verwenden. diamin verwendete. Das bei der Kondensation ge-Die erfindungsgemäß hergestellten Polyamide 50 bildete Polyamid war durchsichtig und glasklar,
zeichnen sich gegenüber den bekannten Polyamiden schmolz über einem Bereich von 150 bis 160° C und
durch folgende unerwartete technische Vorteile aus: hatte eine grundmolare Viskositätzahl von 0,84. Aus
Sie sind gekennzeichnet durch ihr glasklares, durch- dem gemäß diesem Beispiel erhaltenen Polykondensat
sichtiges Aussehen^,ihre völlig amorphe Natur, ihr konnten Filme und Folien von besonders guter Biegallmähliches
Erweichen über einem weiten Tempe- 55 samkeit hergestellt werden,
raturbereich, durch höhe Zugfestigkeit, Schlagfestig- . keit und Biegsamkeit sowie durch eine Bruchdehnung Beispiel 111
bei Zimmertemperatur von weniger als 10%. Auf Zur Herstellung des Salzes ging man gleich vor
Grund dieser mechanischen Eigenschaften, in Ver- wie im Beispiel I, unter Verwendung von 16,6 Teilen
bindung mit der vollkommen amorphen Natur, sind 60 Terephthalsäure und 21,0 Teilen 2,4-DiäthyIoctadie
erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide für die methylendiamin. Das bei der Kondensation erhaltene
Herstellung künstlicher Textilfasern ungeeignet. Die Polyamid war durchsichtig und glasklar, schmolz
erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide sind außer- über einem Bereich von 130 bis 1500C und hatte
dem in niedrigen Alkoholen stark quellbar und in eine grundmolare Viskositätzahl von 1,05. Das PoIy-Lösungsmittelgemischen
aus 80 Volumteilen Chloro- 65 amid wurde in Form von Stäben erhalten, welche
form und 20 Volumteilen Methanol löslich. Sie durch Schneiden oder maschinelle Bearbeitung in die
eignen sich besonders gut zur Herstellung von Spritz- gewünschte Form gebracht oder auch geschmolzen
und Preßgegenständen, Platten, Folien und Filmen und zur Herstellung von Filmen, Folien, Platten und
Claims (2)
- 3 4einer Vielzahl gespritzter oder gepreßter Gegenstände bis 110° C ab, um sich dann im restlichen Mischungs-verwendet werden konnten. bereich langsamer auf den Schmelzpunkt des 100%R . · ι tv Isophthalsäure enthaltenden Polyamids zu senken.isp Alle Mischpolyamide waren, wie die Polyamide der16,6 Teile einer gemischten Säure, enthaltend 5 reinen Säuren, klar und durchsichtig. Die mecha-95% Terephthalsäure und 5% Isophthalsäure, wur- nischen Eigenschaften der gemäß den Beispielen IVden mit 30 ml Wasser vermischt und auf dem Dampf- und V erhaltenen Polyamide wichen von denjenigenbad bis nahe an den Siedepunkt erhitzt. Mittels eines des reinen Terephthalpolyamids nicht ab. Die Ver-Tropftrichters wurde eine Lösung aus 18,0 Teilen wendung größerer Isophthalsäuremengen hatte in-2-Metyhl-4-äthylheptamethylendiamin in 50 ml Al- io dessen eine merkliche Verschlechterung der verschie-kohol langsam zugetropft, wobei sich die Säure denen mechanischen Eigenschaften, wie Zugfestig-schließlich vollkommen auflöste. Nach dem Abkühlen keit, Schlagfestigkeit oder Biegefestigkeit, zur Folge,fiel das Salz aus dem Säuregemisch und dem substi- welche sich den etwas weniger günstigen Werten destuierten Heptamethylendiamin in Form von färb- Polyisophthalpolyamids näherten,
losen Kristallen aus. Die Ausbeute betrug 90%. 15In einem 11 fassenden Auflösegefäß eines Auto- Beispiel VI
klavs aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von ebenfalls 11 wurde ein Gemisch aus 300 g Bei gleichem Vorgehen wie im Beispiel IV verdes obigen Salzes, 100 ml Wasser und 0,5 g Eisessig wendete man für die Herstellung des Salzes 16,6 Geunter ständigem Rühren und unter Luftausschluß auf ao wichtsteile eines Säuregemisches aus 90% Tere-140° C erhitzt, wobei sich das Salz vollkommen phthalsäure und 10% Isophthalsäure und 19,5 Gelöste. Mittels reinen Stickstoffs wurde die Lösung wichtsteilen 3,3,5-Trimethyloctamethylendiamin. Das durch ein Filter in den auf 250° C vorgeheizten bei der Kondensation erhaltene Polyamid war durchAutoklav übergeführt, wobei die Temperatur im sichtig und glasklar, schmolz bei 140 bis 150° C und Autoklav auf 160 bis 180° C abfiel. Beim Anheizen 35 hatte eine grundmolare Viskositätzahl von 0,76. Aus stiegen Druck und Temperatur rasch. Durch öffnen dem Polyamid dieses Beispiels ließen sich Folien von des Deckelventils wurde Wasserdampf abgelassen, besonders guter Biegsamkeit herstellen,
derart, daß ungefähr gleichzeitig mit dem Erreicheneiner Innentemperatur von 2500C der Druckaus- Beispiel VII
gleich gegenüber dem Atmosphärendruck hergestellt 30war. Bei gleichem Vorgehen wie im Beispiel IV ver-Die Schmelze wurde ohne Überdruck innert wendete man zur Herstellung des Salzes 16,6 Ge-3 V* Stunden erneut auf eine Temperatur von 280° C wichtsteile eines Säuregemisches aus 90% Tereerhitzt. Diese Temperatur wurde 2 Stunden lang bei- phthalsäure und 10 % Isophthalsäure sowie 21,0 Gebehalten, worauf die Schmelze unter Stickstoffdruck 35 wichtsteile 2,4-Diäthyloctamethylendiamin. Das bei in Form zylindrischer Stäbe in kaltes Wasser ausge- der Kondensation gebildete Polyamid war durchpreßt wurde. Das erhaltene Polyamid war durch- sichtig und glasklar, schmolz bei 120 bis 140° C und sichtig, schmolz über einem Bereich von 120 bis hatte eine grundmolare Viskositätzahl von 0,65. Das 130° C und hatte eine grundmolare Viskositätzahl Produkt eignete sich, wie dasjenige des vorhergehenvon 0,98. 40 den Beispiels, zur Herstellung biegsamer Folien.Beispiel VBeispiel VIIIBeim gleichen Vorgehen wie im Beispiel IV gingman von einem Säuregemisch aus 90% Terephthal- Bei gleichem Vorgehen wie im Beispiel I ver-säure und 10% Isophthalsäure und dem gleichen 45 wendete man zur Herstellung des Salzes 16,6 TeileDiamin aus. Das erhaltene Polyamid war klar und eines Gemisches aus 90% Terephthalsäure und 10%durchsichtig, schmolz über einem Bereich von 110 Isophthalsäure sowie 18,0 Teile 2-Methyl-4-äthyl-bis 1200C und hatte eine grundmolare Viskositätzahl heptamethylendiamin. Das bei der Kondensation er-von 0,98. haltene Polyamid war durchsichtig und glasklar,Vergleichsversuche 5° schmoIz bei 110. bis 130° c und hatte eine 8rund-molare Viskositätzahl von 0,74. Seine physikalischenDie gemäß den Beispielen IV und V erhaltenen und mechanischen Eigenschaften waren denjenigenPolyamide wurden mit einer Reihe von aus dem- der Produkte des vorausgehenden Beispiels sehr ähn-selben Diamin und aus Säuregemischen mit Tere- lieh. Es eignete sich zur Herstellung der verschieden-phthalsäuregehalten von 100 bis 0% und Isophthal- 55 artigsten Spritz- und Preßgegenstände.
Säuregehalten von 0 bis 100% erhaltenen Superkondensaten verglichen. Die Polyamide aus 100%Terephthalsäure schmolzen in einem Bereich von Patentansprüche:
130 bis 1400C, diejenigen aus 100% Isophthalsäurein einem Bereich von80bis90°C. Diemechanischen 60 1. Verfahren zur Herstellung von im wesent-Eigenschaften der reinen Terephthalpolyamiden liehen amorphen, durchsichtigen Polyamidenwaren denjenigen der reinen Isophthalpolyamiden durch Kondensation von Terephthalsäure und/etwas überlegen. Die Schmelzpunkte der aus Säure- oder Isophthalsäure oder deren amidbildendengemischen von dazwischenliegender Zusammen- Derivaten mit C-alkylsubstituierten aliphatischensetzung erhaltenen Polyamide verliefen, entgegen der 65 α, ω-Diaminen oder deren amidbildenden Deri-Erwartung, nicht durch einen eutektischen Punkt, vaten, dadurch gekennzeichnet, daßsondern fielen mit dem Zusatz der ersten 20% der man als Diaminkomponente 3,3,5-Trimethylocta-isomeren Säure ziemlich unvermittelt auf etwa 100 methylendiamin, 2,4-Diäthyloctamethylendiaminoder Z-MethyM-äthylheptamethylendiamin verwendet. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus Terephthalsäure und höchstens 10 Gewichtsprozent Isophthalsäure verwendet.
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Legal Events
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |