-
Die Erfindung betrifft einen Kugelschreiber mit umschaltbarer Mine
und bezweckt, ein aus möglichst wenigen Teilen und damit billig herzustellendes
Schreibgerät zu schaffen, dessen Bedienung einfach ist und dessen Umschaltmechanik
zuverlässig arbeitet.
-
Die bekannten Typen Kugelschreiber besitzen zumeist eine Einrichtung
zur Umschaltung ihrer Mine aus der Schreib- in die Ruhestellung und umgekehrt. Zur
Rückstellung der Mine benötigen sie entweder eine Feder oder eine andere mechanische
Einrichtung wie z. B. eine mittels einer Handhabe gedrehte Exzenterscheibe, die
eine auf die Mine klemmend aufgeschobene Hülse hebt bzw. senkt.
-
Es ist deutlich, daß mit einer Minenumschaltung versehene Kugelschreiber
sich verbilligen müssen, sobald auf das besondere Rückstellmittel verzichtet werden
kann, ohne daß die sonstige Einrichtung des Schreibgeräts sich damit komplizieren
würde.
-
Ein bekannter Kugelschreibertyp mit umschaltbarer Mine, z. B. entsprechend
dem deutschen Gebrauchsmuster 1731005, weist als Verriegelungselement zur
Feststellung der Mine eine mit dem Kugelschreiberkopf fest verbundene federnde Zange
auf, deren Federblätter an ihren unteren Enden einwärts gebogen sind, um damit hinter
entsprechend angeordnete Bunde des Schaltstiftes einfedernd die Verriegelung des
Schaltstiftes und über diesen die Verriegelung der Mine gegen die Kraft einer Rückstellfeder
zu bewirken. Diese Einrichtung mit den verschiedenen zur Entriegelung und Rückholung
der Mine erforderlichen Körpern ist vielteilig und daher teuer in Herstellung und
Montage. Auch weist sie den Nachteil auf, daß die als Riegel benutzten dünnen Federblattenden
bei allen Schaltbewegungen unter erhöhtem Andruck auf der Oberfläche des Schaltstiftes
schleifen, was natürlich ihre Lebensdauer verkürzen muß.
-
Mit der französischen Patentschrift 1108 489 wird ein Kugelschreiber
ohne besonderes Rückstellmittel vorgeschlagen, doch ist dort statt dessen eine besondere
wendelförmige Druckfeder funktionsnotwendig. Außerdem ist die Mine in ihrer Schreibstellung
nicht fest nach ihrem rückwärtigen Ende abgestützt, vielmehr nur zwischen einigen
Zungen eingeklemmt, was keine sichere Fixierung der Schreibstellung der Mine zuläßt
oder was besondere Formgebung der Zungen und der Mine verlangt, was wiederum das
Schreibgerät verteuert. Weiterhin wären dort wesentliche Teile notwendig aus Metall
zu fertigen, was bei deren Kompliziertheit teuer ist. Da auch, bedingt durch die
Keilwirkung der in der Minenschreibstellung verklemmten Teile jener Schreibgerättype,
die Spitze der Hülse besonders stark gehalten sein muß, wird es damit erschwert
und verteuert, dem Kugelschreiber eine gefällige und praktische Form zu geben. Außerdem
können darin nur spezielle, sehr schlanke, also kurzlebige Minen verwendet werden,
was den Benutzer benachteiligt. Zudem ist bei diesem bekannten Schreibgerät die
Mine in ihrer Ruhestellung nicht festgehalten, sondern frei beweglich, woraus bei
entsprechenden Bewegungen des Schreibgerätträgers Stöße auf die Mine und erhöhte
Wahrscheinlichkeit des Austritts von Schreibflüssigkeit und Verschmutzung der Schreibspitze
folgen können. Schließlich bewegt sich die Mine bei Umschaltung des bekannten Schreibgeräts
unter dem Einfluß der Schwerkraft nicht in eine bestimmte, stets gleichbleibende
Schreibstellung, sondern sie wird einmal mehr, einmal weniger weit oder ganz aus
dem Kugelschreibergehäuse herausgetrieben, weil kein Fallbegrenzungsanschlag für
die Mine vorhanden ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kugelschreiber mit
umschaltbarer Mine zu schaffen, bei dessen Umschaltung die Riegelflächen nicht auf
einem relativ zu ihnen bewegten Körper schleifen, und gleichzeitig eine bequem zu
handhabende und zuverlässige Umschaltmechanik aus weniger Teilen zu schaffen; schließlich
soll das für Kugelschreiber vergleichbarer Art bisher benötigte Rückstellmittel
entbehrlich gemacht werden.
-
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einem konusförmigen
Absatz im vorderen Teil des Kugelschreibergehäuses, der in einem Ab-
stand
von den Riegelflächen der Federblätter angeordnet ist, der der Länge des verdickten
Teils der Mine entspricht, ferner durch an den Federblättern oberhalb und unterhalb
der Riegelflächen angeordneten Klemmflächen zum Festklemmen der Mine in ihrer Ruhe-
bzw. Arbeitsstellung und schließlich durch eine Abschrägung der Konusflächen am
Schaltknopf und an den Federblättern, die eine Selbsthemmung ausschließt.
-
Die Venneidung des Schleifens der Riegelflächen auf relativ dazu bewegten
Teilen kommt der Lebensdauer wie der Funktionssicherheit des Kugelschreibers zugute.
Die Umschaltmechanik des erfindungsgemäßen Kugelschreibers besteht aus nur zwei
einstückig, z. B. aus Kunststoff hergestellten Teilen, aus dem Kugelschreiberkopf
mit den daran ausgeformten Federblättern sowie aus dem Schaltstift. Eine Rückholfeder
wird nicht benötigt. Solche Vereinfachung und Einsparung von Teilen verbilligt den
Kugelschreiber hinsichtlich der Herstellungs- und Montagekosten.
-
In der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsforin
der Erfindung ergeben sich Einzelheiten an Hand der zugehörigen Zeichnung.
-
Die Zeichnung stellt die wesentlichen Teile eines erfindungsgemäßen
Kugelschreibers bei vertikal aufgeschnittenen Außenteilen dar.
-
Der Kugelschreiberkopf 1 besitzt in herkömmlicher Weise ein
Außengewinde 2, mit dem er in das Innengewinde 3 in der Kugelschreiberhülse
4 eingeschraubt ist. Der untere Abschnitt 5 des Kugelschreiberkopfes
1 ist vertikal mehrfach geschlitzt und bildet so mehrere Federblätter
6. Die Federblätter 6 besitzen je eine Riegelfläche
7, eine Klemmfläche 8, eine Schrägfläche 9 sowie eine weitere
Klemmfläche 21. Im Kugelschreiberkopf 1 ist eine Bohrung 18 enthalten,
in welche vom unteren Ende her unter Spreizung der Federblätter 6 ein Schaltstift
10 eingeführt werden kann, er findet mit einem Absatz 11 Höhenanschlag
an dem Bohrungsabsatz 12 des Kugelschreiberkopfes 1. In dem unteren Ende
des Schaltstiftes 10 ist eine Sackbohrung 13 angeordnet zur Aufnahme
des oberen Endes der Mine 14. In der Kugelschreiberhülse 4 ist eine nahe dem oberen
Ende der Mine 14 auf diese wirkende Zentrierung 15 angeordnet, in der Zeichnung
als die Mine führende Bohrung dargestellt, die zwecks Materialersparnis aber auch
aus mehreren vertikal und axial im Innem der Kugelschreiberhülse 4 angegossenen
Längsrippen oder auch aus einem auf das obere Minenende klemmend aufgeschobenen
zylindrischen Stopfen, der dann von der Wandung der erweiterten Bohrung der Kugelschreiberhülse
4 geführt ist bestehen kann. Ein dem Minenkonus
16 angepaßter
konischer Absatz 17 in der die Mine mit wenig Spiel führenden Bohrung
19 hat einen solchen Abstand von den in Arbeitsstellung befindlichen Riegelflächen
7, daß die Mine 14 bei Anlage ihres Konus 16 an den Absatz
17 mit ihrem oberen Ende unter den Riegelflächen 7 bleibt. Der kreisringartige
untere Rand des Schaltstiftes 10 bildet einen Konus 20.
-
Die Zeichnung zeigt die Mine 14 in ihrer Schreibstellung verriegelt.
Zu ihrer Umschaltung in Ruhestellung wird der Schaltstift 10 eingedrückt,
dabei wirkt der Konus 20 auf die Schrägflächen 9 der Federblätter
6 und spreizt die Federblätter auseinander. Wenn nun gleichzeitig der Kugelschreiber
»über-Kopf « gewendet wird, treibt die Schwerkraft die Mine 14 in die Sackbohrung
13 des Schaltstiftes 10. Läßt der Fingerdruck auf den Schaltstift
nun nach, drücken die Federblätter 6 mit Hilfe ihrer Schrägflächen
9 über den Konus 20 den Schaltstift aufwärts, bis die Federblätter
6 mit ihren Klemmflächen 8 die Mine 14 zwischen sich festklemmen,
die Mine ist in Ruhestellung. Erneutes Eindrücken des Schaltstiftes 10 spreizt
wieder die Federblätter 6, die Mine wird frei von der Klemmung und kann,
bei normaler Haltung des Kugelschreibers, Spitze nach unten gerichtet, durch die
Schwerkraft in Schreibstellung gezogen werden. Nachlassen des Fingerdrucks auf den
Schaltstift ermöglicht den Federblättern 6, ihn anzuheben und mit ihren Riegelflächen
7 die Mine 14 in Schreibstellung zu verriegeln, usw.
-
Statt die Federblätter 6 als Teile des Kugelschreiberkopfes
1 auszuformen, können sie auch als Teile der Kugelschreiberhülse 4 ausgeformt
werden. Zwei parallele, vertikale Schlitze durchbrechen die Wandung der Hülse 4,
ein Querschlitz verbindet die beiden Vertikalschlitze an ihren Enden, so daß ein
nur noch an einer Schmalseite mit dem Hülsenmaterial verbundenes Federblatt gebildet
ist. Mehrere der Federblätter können so mit Zwischenräumen gebildet werden, sie
besitzen dann jeweils auch Riegel-, Klemmen-und Schrägflächen, wobei die Minenzentrierung
entweder als Vertikalrippen zwischen den Federblättern oder als auf die Mine aufgeschobener
Klemmstopfen unterhalb des Klemmbereichs der Federblätter angeordnet ist.