DE1294547B - Verfahren zum Messen von an Vierpolen auftretenden frequenzabhaengigen Gruppenlaufzeitverzerrungen - Google Patents
Verfahren zum Messen von an Vierpolen auftretenden frequenzabhaengigen GruppenlaufzeitverzerrungenInfo
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Description
Zur Beurteilung der Übertragungsqualität von 1050 441 angegeben, nach denen auch ein bekanntes
Nachrichtenwegen ist die Kenntnis verschiedener Gerät zur Messung von Gruppenlaufzeit- und Dämp-Eigenschaften
des Übertragungssystems erforderlich. fungsverzerrungen arbeitet. Bei diesem bekannten
Ein wesentliches Kriterium für eine verzerrungsfreie Verfahren wird die Frequenz einer mit einer Spalt-Übertragung
ist der Phasenwinkel zwischen der 5 frequenz (/3) modulierten Trägerspannung wechselspannung
am Eingang und Ausgang des Systems. Da weise periodisch mit einer Umschaltfrequenz (/5)
aber eine Phasenwinkelmessung über breite Frequenz- zwischen zwei Werten umgeschaltet, von denen einer
bänder und bei Streckenmessungen schwierig ist, er- veränderbar ist, und der jeweiligen Meßfrequenz (Z1),
mittelt man die sogenannte Gruppenlaufzeit tg, die als und von denen der andere einer im wesentlichen
erste Ableitung des Phasenwinkels nach der Über- io konstanten Vergleichsfrequenz (/2) entspricht, und
tragungsfrequenz definiert ist: der Hub der dabei empfangsseitig auftretenden
periodischen Phasenschwankung der demodulierten
dft Spaltfrequenz (/3), der ein Maß für den Laufzeit-
h = ~~7W· unterschied des Prüflings zwischen der Meßfrequenz
15 (Z1) und der Vergleichsfrequenz (/2) ist, wird mittels
eines Phasenmessers, dessen zweiter Eingang von
Die Kenntnis der Gruppenlaufzeit läßt Rück- einem spaltfrequenten Hilfssignal gespeist wird,
Schlüsse auf das Phasen-(Einschwing-)Verhalten des dessen mittlere Phase starr zur Phase der gesendeten
Nachrichtenweges zu und gestattet bei FM-Systemen, Spaltfrequenz gehalten wird, in eine die Umschalteine
Aussage über die Klirreigenschaften zu machen, ao frequenz aufweisende Rechteckspannung umgewan-Praktisch
alle bekannten Geräte zum Messen der delt und mittels eines den Phasenmesser nachgeschal-Gruppenlaufzeit
benutzen das von Nyquist und teten, mit der Umschaltfrequenz gesteuerten Gleich-Brand
angegebene Verfahren (H. Nyquist und richters vorzeichenrichtig zur Anzeige gebracht.
S.Brand, »Measurement of phase distortion«, Bell Auch dieses Verfahren hat jedoch noch Nachteile:
Syst. techn. Journ., 9 [1930], S. 522). Nach diesem 25 Ein Nachteil besteht darin, daß neben den beiden
Verfahren ist die Phasenverschiebung, die die Hüll- Trägerfrequenzen noch verhältnismäßig viele Hilfskurve
eines amplitudenmodulierten Signals erfährt, frequenzen notwendig sind, die Modulationsfrequenz
ein Maß für die Gruppenlaufzeit des Prüflings. Es (Spaltfrequenz), die Umschaltfrequenz sowie eine
wird dabei eine Spannung der Frequenz Ω mit der weitere Frequenz zur Kennzeichnung des Vergleichssogenannten
Spaltfrequenz a>s amplitudenmoduliert 30 trägers. Diese Kennfrequenz dient zur Übertragung
und ein Spektrum, bestehend aus dem Träger Ω der Umschaltfrequenz über den Prüfling zum Empsowie
dem oberen und unteren Seitenband, auf den fänger. Dies geschieht bei bekannten Geräten durch
Prüfling gegeben. Das an seinem Ausgang vornan- Modulation nur des Vergleichsträgers mit der Kenndene
Signal ist bekanntermaßen um den Winkel frequenz. Durch zweimalige Demodulation des Ver-
35 gleichsträgers im Empfänger erhält man das Um-
j jj _ _(6fl + 0>
__ ba-ω) schaltsignal in Rechteckform zurück, um es in der
2 in den genannten Patenten angegebenen Weise zur
gesteuerten Gleichrichtung und nach Frequenzgegenüber dem Sendesignal phasenverschoben. Die Verdoppelung zur Betätigung einer Störausblendung
Gruppenlaufzeit ist proportional dem Winkel Δ b, 40 zu verwenden. Diese Art der Übertragung gewährder
am Ausgang des Prüflings gegenüber einer leistet keinen praktisch vollkommen phasenstarren
Bezugsphase, die vom Eingangssignal abgeleitet wird, Zusammenhang zwischen dem empfangsseitig regegemessen werden kann: nerierten Umschaltsignal und dem der Sendeseite,
., wodurch die Ausblend- und Meßzeit des Empfängers
tg = . 45 entsprechend unsicher werden und nicht optimal fest-
ω s gelegt werden können. Außerdem stört die während
der gesamten Vergleichsträgersendezeit vorhandene
Die Gruppenlaufzeitmessung nach dem Nyquist- Modulation mit der Kennfrequenz die eigentliche
Verfahren läuft demnach praktisch auf eine Phasen- Messung. Werden, wie bei den bekannten Verfahren,
winkelmessung bei der Modulationsfrequenz hinaus. 50 alle Hilfsfrequenzen unabhängig voneinander erzeugt,
Dabei muß beachtet werden, daß die Modulations- so kann es wegen der Nichtlinearitäten im Prüfobjekt
oder Spaltfrequenz cos hinreichend klein gegen die oder in der Meßeinrichtung vorkommen, daß Kom-Trägerfrequenz
Ω ist. Sollen bei niedriger Modula- binationsschwingungen auftreten, die in der Nähe
tionsfrequenz noch sehr kleine Gruppenlaufzeit- der Modulationsfrequenz liegen und-mit dieser eine
änderungen gemessen werden, so muß die Phasen- 55 Schwebung bilden. Die Frequenz dieser Schwebung
meßeinrichtung außerdem hohen Anforderungen an kann so klein sein, daß ein Herausfiltern dieser
ihre Genauigkeit genügen; dies betrifft vor allem Störung nicht möglich ist. Die Folge sind Meßfehler,
deren zeitliche Konstanz. die sich infolge der voneinander unabhängigen
Bei Streckenmessungen (Eingang und Ausgang des Generatoren für die einzelnen Frequenzen auch noch
Prüflings an entfernten Orten) kann die Bezugsphase 60 zeitlich ändern.
nicht am Eingang des Prüflings abgenommen werden, Ein weiterer Nachteil wird durch die folgende
sondern muß am Ausgang neu erzeugt werden. Be- Überlegung deutlich: Wenn man einen Prüfling mit
sonders in diesem Fall fällt es schwer, die Förde- einer bestimmten Frequenzbandbreite messen will,
rungen an die zeitliche Konstanz der Phasenmeß- so wird man die Meßfrequenz innerhalb des
einrichtungen zu erfüllen. 65 interessierenden Frequenzbereichs verändern, z. B.
Wie die auftretenden Schwierigkeiten umgangen wobbeln. Aus prinzipiellen Gründen (Einschwingen)
werden können, ist im Gruppenlaufzeitmeßverfahren kann dabei die Wobbeifrequenz nicht beliebig hoch
nach den deutschen Patentschriften 1025 072, gewählt werden. Berücksichtigt man ferner, daß
3 4
durch das periodische Einschalten der Vergleichs- sehen ist. — Für die verschiedenen Frequenzteiler
frequenz doppelt so viel Zeit für einen einzelnen werden am besten binäre Teiler verwendet.
Meßpunkt zur Verfügung gestellt werden muß als bei Fig. 2 zeigt den zu dem Sendeteil nach Fig. 1
einem Verfahren ohne Trägerumtastung, so kommt gehörenden Empfangsteil, dessen Kerninstrument ein
man bei breitbandigen Prüflingen unter Umständen 5 Phasenmesser 14 ist. Dieser benötigt ein sogenanntes
zu sehr langen Gesamtmeßzeiten. Diese Meßzeiten Referenzsignal /6, um arbeiten zu können. Das
werden besonders störend, wenn man aus Eigen- Referenzsignal muß in seiner Frequenz exakt der
schwinggründen bei tieffrequenten Prüflingen die Modulations- oder Spaltfrequenz/3 entsprechen und
Wobbeifrequenz ebenfalls sehr tief legen muß. phasenstarr zur Verfügung stehen. Es kann bei
Die Erfindung umgeht bzw. mildert die geschil- io Streckenmessungen, an die im vorliegenden Fall in
derten Nachteile der bekannten Verfahren dadurch, erster Linie gedacht ist, nicht einfach der Sendeseite
daß die sendeseitig notwendigen Hilfsfrequenzen, entnommen, es muß vielmehr im Empfänger erzeugt
nämlich die Spaltfrequenz (/3), die Kennfrequenz (/4) werden. Auch ist auf der Empfangsseite eine der
und die Umschaltfrequenz (/5), aus einer sendeseitig sendeseitigen Umschaltfrequenz /5 entsprechende
vorhandenen einzigen Hilfsfrequenzquelle und die 15 Frequenz erforderlich, um eine gesteuerte Gleichempfangsseitig
notwendigen Hilfsfrequenzen, nämlich richtung (15) durchführen zu können. Es ist daher
die Kennfrequenz (/4), die Umschaltfrequenz (J5) und sinnvoll, auch auf der Empfangsseite die Hilfsdas
Referenzsignal (/6), aus einer empfangsseitig vor- frequenzen durch Frequenzteilung aus einer höher
handenen einzigen frequenzsteuerbaren Hilfsfrequenz- liegenden Oszillatorfrequenz zu gewinnen,
quelle, die mit einer Ausgangsspannung der Phasen- so Das vom Prüfling kommende Signal wird dehub-Meßeinrichtung
zwecks Synchronisation mit der moduliert (10), wodurch man die Spaltfrequenz /3
sendeseitigen Hilfsfrequenzquelle beaufschlagt wird, wieder erhält. Diese gelangt über einen Bandpaß 13
phasenstarr abgeleitet und empfangsseitig in Abhän- an den ersten Eingang des Phasenmessers 14, dessen
gigkeit von der durch die Sendezeit der Kennfrequenz zweiter Eingang mit dem Ausgang eines Frequenzübermittelten
Information periodisch im Rhythmus 35 teilers 17 verbunden ist. Letzterer wird von einem
der Umschaltfrequenz in eine Neutrallage verbracht frequenzgesteuerten Hilfsoszillator 16 gespeist, an
werden und daß die empfangsseitige Phasenhub- dessen Steuereingang eine vom Ausgang des Phasen-Meßeinrichtung
nur während weniger als ein Viertel messers 14 abgenommene Regelspannung angelegt
der Umschaltfrequenzperiode (/5) eingeschaltet ist ist, die die Frequenz des Hilfsoszillators so be-
und diese Einschaltzeit der Phasenhub-Meßeinrich- 30 einflußt, daß Spaltfrequenz fs und Referenzfrequenz /e
tung durch ein Signal bestimmt wird, das aus den an den Eingängen des Phasenmessers gleich sind und
phasenstarren und in Neutrallage gebrachten Hilfs- eine praktisch starre Phasenbeziehung zueinander
frequenzen kombiniert wird. Gegenseitige Schwe- aufweisen. Damit kann aber leicht durch weitere
bungen, die in die Nähe der Modulationsfrequenz Teilung (18) der Hilfsoszillatorfrequenz auch die
fallen können, sind dadurch ausgeschlossen. 35 Umschaltfrequenz fs der Sendeseite hergeleitet wer-
In einer etwas vereinfachten Weise ist in F i g. 1 den, mit der der gesteuerte Gleichrichter 15 gespeist
der Sendeteil und in F i g. 2 der Empfangsteil einer wird. Deren Phasenlage wäre in bezug auf die sende-
Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen seitigen Hilfsfrequenzen praktisch zwar phasenstarr,
Verfahrens dargestellt. jedoch um die Periodendauer der Spaltfrequenz /3
In dem Generator 1 wird die Meßfrequenz Z1 40 und damit des Referenzsignals/6 mehrdeutig. Um
erzeugt, und der Generator 2 liefert die Vergleichs- bei einer Messung die Frequenzteiler 17 und 18 in
frequenz /2. Generator 1 ist wobbelbar, während eine bestimmte Ausgangslage (Neutrallage) bringen
Generator 2 von Hand einstellbar ist. Beide Fre- zu können, wird zusätzlich aus der Kennfrequenz /4
quenzen gelangen über einen Umschalter 3 an einen über einen Bandpaß 11 und einen Impulsformer 12
Modulator 4, in dem sie mit der Modulations- oder 45 eine die Umschaltfrequenz aufweisende Folge von
Spaltfrequenz /3 amplitudenmoduliert werden. Daran »Setzimpulsen« gewonnen und den Frequenzteilern
anschließend werden die Meß- und die Vergleichs- zugeführt. Dadurch ist ein definierter Zusammenhang
frequenz dem Prüfling zugeführt. Mit Hilfe eines der Hilfsfrequenzen in bezug auf ihre Phasenlage auf
Modulators 5 wird in bekannter Weise der Ver- der Sende- und Empfangsseite vorhanden. Auch auf
gleichsfrequenz f, eine Kennfrequenz /4 überlagert, 50 der Empfangsseite kann es sinnvoll sein, die Fre-
um in dem Auswertegerät auf der Empfangsseite eine quenz des Hilfsoszillators höher zu legen als die
Kontrolle zu haben, welche der ankommenden Fre- Kennfrequenz. In diesem Fall ist lediglich der Fre^-
quenzen der Meßfrequenz und welche der Vergleichs- quenzteiler 17 mit einem höheren Teilerfaktor aus-
frequenz entspricht. zuführen. Es ist aber auch möglich, die Hilfs-
Der wesentliche Unterschied zu dem bekannten 55 frequenzen /3, /4 und /6 aus der niedrigen Umschalt-Verfahren
besteht darin, daß sämtliche Hilfsfrequen- frequenz /5 durch Frequenzvervielfachung zu gezen,
die Spalt-, Umschalt- und Kennfrequenz, aus winnen, indem ein entsprechender frequenzgesteuereiner
einzigen Frequenz abgeleitet werden und damit ter Oszillator vorgesehen und mit der Regelspannung
in einem festen Verhältnis zueinander stehen, das des Phasenmessers beaufschlagt wird,
sich zeitlich nicht verändert. Dazu ist ein Hilfs- 60 Eine weitere Ausbildung der Erfindung gestattet
Oszillator 6 vorgesehen, der z. B. die Kennfrequenz/4 auch den durch die Trägerumtastung hervorerzeugt.
Mit Hilfe eines Frequenzteilers 7 gewinnt gerufenen Nachteil einer längeren Gesamtmeßzeit zu
man aus /4 die Spaltfrequenz /3 und mit einem wei- mildern. Hier gilt folgendes: Nach jedem Frequenzteren
Frequenzteiler 8 aus der Spaltfrequenz die wechsel (Trägerumtastung) muß sich der Prüfling
Umschaltfrequenz /5. Es kann unter Umständen sinn- 65 und die Meßapparatur auf die neue Frequenz einvoll
sein, noch einen Frequenzteiler 9 vorzusehen, stellen. Während dieser Einschwingzeit ist dem auswodurch
der Hilfsoszillator 6 in einem höheren zuwertenden Meßergebnis eine unter Umständen um
Frequenzbereich arbeiten kann, der gut zu beherr- Faktoren größere Störung überlagert. Man kann den
Einfluß dieser Störung verringern, wenn man nach der Trägerumtastung eine sehr lange Meßzeit vorsieht.
Diese Meßzeit müßte langer sein als die Einschwingzeit der Störung, so daß die Störung weniger
ins Gewicht fällt, wenn man über eine relativ kurze Zeit mit Störung und eine relativ lange Zeit ohne
Störung mittelt. Dieses Verfahren würde jedoch sehr lange Meßzeiten mit sich bringen und ist daher
technisch nicht sinnvoll.
Besser ist während der Einschwingzeit von Prüfling und Meßapparatur überhaupt nicht zu messen
und erst nach Abklingen der Störung die Messung in möglichst kurzer Zeit durchzuführen. Um hier zu
einer optimalen Lösung zu kommen, bei der die eigentliche Meßzeit außerordentlich kurz ist — man
kann z. B. nur einen einzigen Nulldurchgang der Spaltfrequenzspannung auswerten —, muß man
zeitlich sehr exakt arbeitende, sogenannte Zeitfilter einsetzen. Diese bestehen aus Torschaltungen, die
die eigentliche Meßeinrichtung nur während einer genau bekannten (kurzen) Zeit freigeben. Die Lage
dieser Freigabezeit richtet sich nach dem Ende der Einschwingstörung (und damit nach dem Trägerumschaltpunkt),
nach der Phasenlage des Spaltfrequenzsignals relativ zum Umschaltpunkt und muß auch noch berücksichtigen, ob die Messung zur Auswertung
der Meß- oder der Vergleichsfrequenz freigegeben werden soll. Eine Steuerung der Freigabezeit
von diesen verschiedenen Faktoren ist nur möglich, wenn zwischen dem Phasenverhalten aller
Hilfsfrequenzen ein bekannter Zusammenhang besteht, das bedeutet: alle Hilfsfrequenzen müssen
star voneinander abgeleitet sein, wie das oben beschrieben worden ist. Man kann damit ein Meßgerät
schaffen, das trotz der besonders bei tiefen Frequenzen zu berücksichtigenden langen Einschwingzeiten
genaue Messungen gestattet, obwohl die für jeden Meßpunkt zur Verfügung gestellte
Meßzeit nur wenig langer ist als die Einschwingzeit von Prüfling und Meßapparatur.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine derartige Optimierung der Meßzeit ohne großen
Mehraufwand möglich, wie aus den F i g. 3 und 4 hervorgeht. Diese Figuren entsprechen prinzipiell
den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anordnungen,
ergänzt durch je ein Tor 19 bzw. 25, eine Teilerkette 20 bis 23 bzw. 26 bis 29 sowie eine Koinzidenzschaltung
24 bzw. 30. — Die Optimierung der Meßzeit kommt nun so zustande: Wegen des erwähnten
definierten Phasenzusammenhangs der Hilfsfrequenzspannungen auf der Sende- und Empfangsseite ist
der Empfänger darüber »informiert«, zu welcher Zeit auf der Sendeseite die Trägerfrequenzen umgeschaltet
werden. Es ist deshalb möglich, den Empfänger so zu steuern, daß er seine Messung erst
dann beginnt, wenn keine Einschwingstörungen mehr zu erwarten sind. Die vorteilhafteste Lösung in bezug
auf die benötigte Meßzeit (möglichst hohe Umschaltfrequenz) ist also die, daß die Messung im Empfänger
unmittelbar begonnen wird, sobald die Einschwingstörungen auf ein erträgliches Maß abgeklungen sind.
Die eigentliche Messung ist dann in möglichst kurzer Zeit durchzuführen, wonach auf der Sendeseite eine
erneute Trägerumschaltung erfolgen kann. — Da das Meßergebnis auch durch die Kennfrequenz gestört
werden kann, ist es zweckmäßig, diese Frequenz nicht während der Meßzeit auszusenden. Beispielsweise
ist die Sendezeit der Kennfrequenz so zu wählen, daß das Kennsignal kurz nach Abschluß der
Messung auf der Empfangsseite eintrifft.
Zusammen mit der F i g. 5 sollen die Fi g. 3 und 4 näher erläutert werden. Wie den letztgenannten Figuren
zu entnehmen ist, werden die notwendigen Steuersignale durch Kombination von Signalen der
jeweiligen Teilerkette 20 bis 23 und 26 bis 29 gewonnen (Koinzidenzbildung). In Fig. 5 ist mit A die
Kennfrequenz bezeichnet. B ist die Modulationsoder Spaltfrequenz, C und D sind Teilerfrequenzen,
und E ist die Umschaltfrequenz. F ist das Signal für die Freigabe (an dem Tor 19) der Kennfrequenz, das
aus den Signalen C, D, E kombiniert (24) wird; G ist dann das gesendete Kennsignal, b in F i g. 5 ist die
Referenzfrequenz, c und d sind wieder Teilerfrequenzen, e ist die Umschaltfrequenz und h das
Freigabesignal für den Phasenmesser 14, kombiniert aus c und d. Die eigentliche Freigabe erfolgt durch
das Tor 25. Die Empfängerteiler 26 bis 29 werden wie bei der Anordnung in F i g. 2 wieder durch einen
aus der Kennfrequenz abgeleiteten »Setzimpuls« zu Beginn der Messung in eine definierte Ausgangslage
gebracht. Der »Setzimpuls« wird dabei aus Einschwinggründen etwas gegenüber dem Sendesignal
verzögert. Der Phasenmesser 14 ist demnach bei einem Empfänger nach F i g. 4 nur innerhalb einer
relativ kurzen Zeitspanne eingeschaltet, in der mit Sicherheit keine Einschwingstörungen mehr vorhanden
sind.
Die Erfindung ist insbesondere auch vorteilhaft bei Geräten anwendbar, die neben der Messung von
Gruppenlaufzeitverzerrungen auch erlauben, Dämpfungsverzerrungen zu messen. Bei letzteren sind
dann lediglich auf der Empfangsseite neben den Einrichtungen zur Auswertung der Phase solche zur
Auswertung der Amplitude der Signale eingeschaltet.
Claims (8)
1. Verfahren zur Messung von an Vierpolen auftretenden frequenzabhängigen Gruppenlaufzeitverzerrungen,
bei dem die dem Prüfling zugeführte Meßspannung eine Trägerfrequenzspannung
ist, deren Amplitude mit einer konstanten Hilfsfrequenz (Spaltfrequenz) moduliert
ist und bei dem auf der Empfangsseite die Spaltfrequenz durch Demodulation wiedergewonnen
wird, wobei die Frequenz der gesendeten Trägerspannung mit einer Umschaltfrequenz periodisch
zwischen der jeweiligen Meßfrequenz und einer vorzugsweise konstanten Vergleichsfrequenz umgeschaltet
wird und die Vergleichsträgersendezeit zur Festlegung einer zur Störaustastung und zur
gesteuerten Gleichrichtung auf der Empfangsseite benötigten Information dadurch kenntlich gemacht
wird, daß innerhalb dieser Zeit eine zusätzliche Kennfrequenz übertragen wird, und der
Hub der empfangsseitig auftretenden periodischen Phasenschwankung der demodulierten Spaltfrequenz,
der ein Maß für den Laufzeitunterschied des Prüflings zwischen Meß- und Vergleichsfrequenz
ist, mittels eines Phasenmessers zur Anzeige gebracht wird, dessen zweiter Eingang
von einem Referenzsignal gespeist wird, dessen mittlere Phase starr zur Phase der gesendeten
Spaltfrequenz geschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die sendeseitig
notwendigen Hilfsfrequenzen, nämlich die
Spaltfrequenz Q3), die Kennfrequenz (/4) und die
Umschaltfrequenz (/5), aus einer sendeseitig vorhandenen
einzigen Hilfsfrequenzquelle (6) und die empfangsseitig notwendigen Hilfsfrequenzen,
nämlich die Kennfrequenz (/4), die Umschaltfrequenz (/5) und das Referenzsignal (/6), aus
einer empfangsseitig vorhandenen einzigen frequenzsteuerbaren Hilfsfrequenzquelle (16), die
mit einer Ausgangsspannung der Phasenhub-Meßeinrichtung zwecks Synchronisation mit der
sendeseitigen Hilfsfrequenzquelle beaufschlagt wird, phasenstarr abgeleitet und empfangsseitig
in Abhängigkeit von der durch die Sendezeit der Kennfrequenz übermittelten Information periodisch
im Rhythmus der Umschaltfrequenz in eine Neutrallage verbracht werden, und daß die
empfangsseitige Phasenhub-Meßeinrichtung (14, 15) nur während weniger als ein Viertel der Umschaltfrequenzperiode
(Z5) eingeschaltet ist und diese Einschaltzeit der Phasenhub-Meßeinrich- zo
tung (14,15) durch ein Signal bestimmt wird, das aus den phasenstarren und in Neutrallage gebrachten
(11, 12) Hilfsfrequenzen kombiniert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Sendeseite die Spaltfrequenz
(Z3) und die Umschaltfrequenz (/5) durch
Frequenzteilung (7, 8) aus der Kennfrequenz (/4) gewonnen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sendeseitig die Kennfrequenz
(Z4) durch Frequenzteilung (9) aus einer höher
liegenden Hilfsfrequenz (6) gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsfrequenzen (sendeseitig
/3, /4, empfangsseitig /6) durch Frequenzvervielfachung
gewonnen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltzeit des Phasenmessers
(14, 15) durch die Schaltzeit eines elektronischen Schalters (25) bestimmt wird, den ein
Signal steuert, das in einer Koinzidenzschaltung (30) aus zwei Teilfrequenzen (c, d) gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennfrequenz (/4) nur innerhalb
eines Teils der Vergleichsträgersendezeit übertragen wird und nicht mit der Meßzeit des
Empfängers zusammenfällt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sendezeit der
Kennfrequenz (/4) durch die Schaltzeit eines elektronischen
Schalters (19) bestimmt wird, den ein Signal steuert, das durch Kombination (24) der
Umschaltfrequenz (/5 bzw. E) mit zwei weiteren Teilerfrequenzen (C, D) gewonnen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und den folgenden Ansprüchen, bei dem zusätzlich zu der
Messung des Phasenhubs des Prüflings eine zwischen der Meß- und der Vergleichsfrequenz auftretende
Dämpfungsverzerrung des Prüflings gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Amplituden der demodulierten Spaltfrequenz gemessen und mittels eines gesteuerten Gleichrichters
in bezug auf eine Dämpfung bei der Vergleichsfrequenz vorzeichenrichtige Dämpfungsverzerrungen zur Anzeige gebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 909519/149
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