DE1287763B - - Google Patents
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- DE1287763B DE1287763B DENDAT1287763D DE1287763DA DE1287763B DE 1287763 B DE1287763 B DE 1287763B DE NDAT1287763 D DENDAT1287763 D DE NDAT1287763D DE 1287763D A DE1287763D A DE 1287763DA DE 1287763 B DE1287763 B DE 1287763B
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Description
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- zu physikalischer Zersetzung, wenn sie derart behanstellung
von glaskeramischen Gegenständen mit wahl- delt werden, jedoch kann diese Neigung entweder
weise modifizierten Eigenschaften. Sie betrifft ins- völlig überwunden oder sehr stark in glaskeramischen
besondere die Herstellung eines verfestigten glas- Gegenständen, welche die für gut entwickelte glaskeramischen
Gegenstandes, der eine unter Druck- 5 keramische Materialien charakteristische feinkörnige
spannung stehende Oberflächenschicht hat, in welcher Struktur haben, vermindert werden. Auf Grund dieser
die chemische Zusammensetzung innerhalb der Entdeckungen ist es möglich, einen Gegenstand aus
Kristallphase durch einen Ionenaustausch verändert einem glaskeramischen Material gegebener Zusammenist,
setzung herzustellen und durch anschließende che-Ein glaskeramisches Material wird ursprünglich io mische Behandlung innerhalb einer Oberflächenschicht
als Glas hergestellt, welches dann durch eine gleich- des Gegenstandes ein glaskeramisches Material von
mäßige durchgehende Entglasung einer Phasentrennung verschiedener chemischer Zusammensetzung und verunterworfen
wird, um eine feine kristalline Struktur schiedenen physikalischen Eigenschaften zu erzeugen,
innerhalb einer glasigen Grundmasse zu entwickeln, Es wurde weiter gefunden, daß gewisse glaskerawobei
das so erzeugte Material physikalische Eigen- 15 mische Materialien in einem beträchtlichen Ausmaß
schäften hat, die wesentlich verschieden sind von denen durch einen Ionenaustausch, der von einer solchen
des Stammglases und eher denen ähneln, die ein her- thermochemischen Behandlung herrührt, verfestigt
kömmliches kristallines keramisches Material auf- werden können. Eigenartigerweise ist dieses Verweist.
Die charakteristische Festigkeit eines glas- festigungsvermögen beschränkt und allein anwendbar
keramischen Materials ist häufig größer als die des ao auf bestimmte Kristalle oder Kristallstrukturen. Zum
Stammglasmaterials; üblicherweise beobachtet man Beispiel wurde gefunden, daß eine Glaskeramik, die
eine Zunahme der Festigkeit nach Abrieb von nur eine metastabile /3-Eucryptit-Kristallphase enthält,
352 kg/cm2 im Glasmaterial auf 703 bis 844 kg/cm2 durch einen solchen Ionenaustausch nicht verfestigt
in dem entsprechenden glaskeramischen Material. werden kann, während das gleiche Material nach
Es ist jedoch häufig wünschenswert, diese Eigenfestig- 25 thermischer Umwandlung der Kristallphase in die
keit noch weiter zu erhöhen. Das gilt insbesondere für /5-Spodumenform leicht verfestigt wird. Es wurde
solche Gegenstände, welche hart gestoßen werden, weiter gefunden, daß andere glaskeramische Gegenz.
B. Küchengeräte, und für solche Gegenstände, stände in ähnlicher Weise wie die /9-spodumenwelche
gelegentlich schweren Belastungen ausgesetzt glaskeramischen Gegenstände verfestigt werden könwerden.
30 nen, wenn diese Gegenstände eine thermisch stabile Es ist bekannt, die mechanische Festigkeit eines /S-Eucryptit-, eine Nephelin-, eine Carnegieit- oder
Glasgegenständes dadurch zu erhöhen, daß man auf eine »aufgefüllte« ß-Quarz-Kristallphase haben,
dem Gegenstand eine unter Druckspannung stehende Der Ausdruck »ß-Spodumen« wurde zur Bezeich-Oberflächenschicht
entwickelt. Das ist normalerweise nung eines Kristalls verwendet, der zu der trapezoeine
relativ dünne Schicht, die sich gleichmäßig über 35 edrischen Gruppe des tetragonalen Systems gehört,
die Oberfläche des Gegenstandes erstreckt und Druck- die Formel Li2O · Al2O3 · 4 SiO2 hat und eine Hochspannungen
aufweist, die durch Spannungen im temperaturform von oc-Spodumen darstellt, aus wel-Inneren
des Gegenstandes kompensiert werden. Bisher eher er durch Erwärmen auf eine Umwandlungswurde
eine solche Verfestigung gewöhnlich durch eine temperatur von etwa 700° C gewonnen wird. Ebenso
Hitzebehandlung erreicht, die als Tempern bezeichnet 40 wurde der Ausdruck »ß-Eucryptit« zur Bezeichnung
wird und bei welcher die Oberfläche eines Glaskörpers eines Kristalls in der trapezoedrischen Gruppe des
plötzlich von einer erhöhten Temperatur abgekühlt hexagonalen Systems verwendet, der die Formel
wird. Kürzlich wurden chemische Verfestigungs- Li2O ■ Al2O3 · 2 SiO2 hat und eine Hochtemperaturverfahren
bekannt, bei welchen Druckspannungen in form von «-Eucryptit ist. In lithiumaluminiumsilikateiner
Oberflächenschicht eines Glaskörpers oder 45 glaskeramischemMaterialentsprichtjedochdieKristall-
-gegenstandes durch Ionenaustausch entwickelt wer- phase nicht streng einer der natürlich vorkommenden
den. Kristallphasen. Vielmehr liegen sie in Form einer Gläser und kristalline Keramiken sind so eigentüm- festen Lösung vor, die im allgemeinen der Formel
liehe und voneinander so grundlegend verschiedene Li2O-Al2O3-HSiO2 entspricht, in welcher »κ« zwi-Materialien,
daß jede Wechselbeziehung im Verhalten 50 sehen 2 und 7 oder mehr schwanken kann, in Ab-
oder in den Eigenschaften normalerweise nicht zu er- hängigkeit vom Siliciumdioxidgehalt des Stammwarten
ist. Die verschiedenen chemischen und thermo- glases. Es gibt Anzeichen dafür, daß auch solche
chemischen Behandlungen, die auf Glasgegenstände Ionen, wie Magnesium, in der Kristallphase auftreten
angewandt werden, sind gewöhnlich bei kristallinen können, wenn sie in dem Glas vorhanden sind.
Keramiken unwirksam oder zeigen an diesen beiden 55 Jedoch zeigt die Röntgenstrahlbeugung ohne Ausnahme
Materialien ganz unterschiedliche Wirkungen. Ebenso einen Kristall der trapezoedrischen Gruppe entweder
haben die Verfahren zur thermischen Behandlung von im hexagonalen oder tetragonalen System. Deshalb
Gläsern normalerweise kein Gegenstück bei den ist es bei der Identifizierung von Glaskeramiken
kristallinen Materialien wegen der deutlichen Unter- üblich, solche Lithiumaluminiumsilikat-Kristallphasen,
schiede in den physikalischen Eigenschaften und der 60 die zur trapezoedrischen Gruppe des hexagonalen
Struktur. Systems gehören, als /3-Eucryptit-Kristallphasen, und
Es wurde nun ganz überraschend gefunden, daß solche, die zur trapezoedrischen Klasse des tetrazwischen
einem Material, welches mit einem glas- gonalen Systems gehören, als ß-Spodumen-Kristallkeramischen
Gegenstand in Berührung steht, und den phasen zu bezeichnen. Diese Bezeichnungsweise wird
darin enthaltenen Kristallen Ionen ausgetauscht wer- 65 auch hier angewandt.
den können, so daß die Kristallphase innerhalb des Wenn das stöchiometrische Oxidverhältnis in den
Gegenstandes in situ chemisch verändert wird. Her- Kristallen so ist, daß der Koeffizient »«« zwischen 2
kömmliche gesinterte keramische Gegenstände neigen und etwa 3,5 in der Formel Li2O-Al2O3-WSiO2
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liegt, wird normalerweise eine stabile /i-Eucryptit- öffentlichung Nr. 1309 des Geophysical Laboratory
Kristallphase beobachtet. Bei größeren Anteilen an mit dem Titel »Nepheline Solid Solutions«).
SiO2 (»«« größer als etwa 3,5) entwickelt sich ein In der glaskeramischen Technik ist die Situation
ß-Eucryptit-Kristall von metastabiler Natur anfäng- ähnlich. Auch hier wird der Ausdruck »Nephelin«
lieh bei Temperaturen von etwa 800° C. Dieser 5 zur Bezeichnung eines ziemlich breiten Bereiches
wandelt sich in einen Kristall vom /9-Spodumentyp von Feststoiflösung-Kristallphasen verwendet, welche
um, wenn er bei noch höheren Temperaturen in der Merkmale haben, die denen des Minerals entsprechen.
Größenordnung von 900 bis 11500C wärmebehandelt Die Kristalle können in ihrer Zusammensetzung
wird. beträchtlich schwanken, sind jedoch im wesentlichen
Der Ausdruck »/?-Quarz« wurde zur Bezeichnung io Natrium- oder Natriumkalium-Aluminiumsilikateiner
hexagonalen trapezoedrischen Form von SiO2 Kristalle im hexagonalen System und haben ein
verwendet, die zwischen 573 und 87O0C stabil ist und gemeinsames Röntgenstrahlbeugungsmuster in der
die außerdem durch einen leicht negativen Wärme- Röntgenanalyse. Während also jeder Nephelinkristall
ausdehnungskoeffizienten und durch eine sehr geringe ein charakteristisches Muster zeigt, können die AbDoppelbrechung
gekennzeichnet ist. Es ist bekannt, 15 stände und Intensitäten der Maxima in Abhängigkeit
daß dieser Kristall und der als /3-Eucryptit bekannte von der Natur der Kristallphase ein wenig variieren.
(Li2O · Al2O3 · 2 SiO2) eine vollständige Reihe von Von besonderem Interesse im Zusammenhang mit festen Lösungen bilden. Diese festen Lösungen wur- dem vorliegenden Problem der glaskeramischen Verden von Bürger in seinem Aufsatz »The Stuffed festigung ist eine Familie oder ein System von Nephelin-Derivatives of the Silica Structures«, Am. Mineral., 20 Feststofflösungen-Kristallphasen, die in ihrer chemi-39, 600-14 (1954), als »ausgefüllte Derivate« (stuffed sehen Zusammensetzung im allgemeinen der Formel derivatives) von /?-Quarz bezeichnet. Der Autor Na8-^ KxAl8 Si8 O32 entspricht, in welcher χ von 0 schreibt diesen festen Lösungen eine Struktur zu, in bis etwa 4,73 schwanken kann. Es wurde beobachtet, welcher einige der tetraedrischen Siliziumionen im daß in Glaskeramiken vom Nephelintyp die vernormalen /3-Quarz durch Aluminiumionen ersetzt und 25 schiedenen Ionen und insbesondere die Alkalimetallder entstandene elektrische Ladungsunterschuß durch kationen dazu neigen, in der Kristallphase im wesent- »Auffüllen« der Zwischenraumleerstellen in der SiO2- liehen in den gleichen Mengenverhältnissen zu er-Doppelhelix mit Lithiumionen ausgeglichen wird. scheinen wie in der Stammglaszusammensetzung.
(Li2O · Al2O3 · 2 SiO2) eine vollständige Reihe von Von besonderem Interesse im Zusammenhang mit festen Lösungen bilden. Diese festen Lösungen wur- dem vorliegenden Problem der glaskeramischen Verden von Bürger in seinem Aufsatz »The Stuffed festigung ist eine Familie oder ein System von Nephelin-Derivatives of the Silica Structures«, Am. Mineral., 20 Feststofflösungen-Kristallphasen, die in ihrer chemi-39, 600-14 (1954), als »ausgefüllte Derivate« (stuffed sehen Zusammensetzung im allgemeinen der Formel derivatives) von /?-Quarz bezeichnet. Der Autor Na8-^ KxAl8 Si8 O32 entspricht, in welcher χ von 0 schreibt diesen festen Lösungen eine Struktur zu, in bis etwa 4,73 schwanken kann. Es wurde beobachtet, welcher einige der tetraedrischen Siliziumionen im daß in Glaskeramiken vom Nephelintyp die vernormalen /3-Quarz durch Aluminiumionen ersetzt und 25 schiedenen Ionen und insbesondere die Alkalimetallder entstandene elektrische Ladungsunterschuß durch kationen dazu neigen, in der Kristallphase im wesent- »Auffüllen« der Zwischenraumleerstellen in der SiO2- liehen in den gleichen Mengenverhältnissen zu er-Doppelhelix mit Lithiumionen ausgeglichen wird. scheinen wie in der Stammglaszusammensetzung.
Seit dieser Zeit ist bekannt, daß auch andere Ionen, Auch pflegt bei größerem Anteil an vorhandenen
wie das Magnesiumion, entweder allein oder in Ver- 30 Kaliumionen, als oben angegeben, ein unterschied-
bindung mit dem Lithiumion in der SiO2-Struktur licher Kristalltyp, und zwar Kalsilit, sich als die ur-
»aufgefüllt« werden können. Zum Beispiel wird in sprüngliche Kristallphase in der Glaskeramik zu
einer Veröffentlichung von W. Schreyer und bilden.
J. R. S chai r e r, »Metastable Solid Solutions with In dieser Familie von Glaskeramiken kann die
Quartz-Type Structures on the Join SiO2—MgAl2O4*, 35 Kristallphase nach dem gleichen Schema geordnet
Geophys. Lab. Paper No. 1357 (1961), gezeigt, daß werden, daß von D ο η η a y und Mitarbeitern auf
eine Reihe von metastabilen festen Lösungen von das Mineral Nephelin angewendet wurde. Unter
ß-Quarz auch in der Verbindungskette SiO2—MgAl2O4 Bezugnahme auf die Formel Na8 ~x K3Al8 Si8 O32 kann
gebildet werden kann. In diesem Falle ist der Ersatz der Nephelinkristall als in den folgenden Formen vor-
von Aluminium gegen Silicium durch eine Magnesium- 40 liegend angesehen werden:
auffüllungder/S-Quarz-Zwischenraumleerstellenbeglei- ΛΛ1. rt„,
tet. Bei einem Ersatz von 2 AP+ gegen 2 Si4+ ist in Kaliumarm, wobei χ von 0,0 bis 0,25 reicht;
diesem Falle nur ein Magnesium2+-Ion erforderlich, mit mäßigem Kaliumgehalt, wobei χ von 0,25
während im Falle des /3-Eucryptits 2 Li+-Ionen not- bis 2,0 reicht;
wendig sind _ 45 kaliumreich, wobei χ von 2,0 bis 4,73 reicht.
In einer bekannten Gruppe von durchsichtigen
glaskeramischen Materialien wurde festgestellt, daß Der Ausdruck »Carnegieit« wird zur Bezeichnung
die vorwiegende Kristallphase aus /3-Quarzkristallen eines Kristalls verwendet, der die allgemeine Formel
bestand, die mit Mg++ mit oder ohne Li+ oder Zn++- Na2O · Al2O3 · 2 SiO2 und eine bestimmte Kristall-Ionen
»aufgefüllt« waren. Auf der Grundlage der vor- 50 geometrie aufweist. Es wurde nun gefunden, daß glasstehend
diskutierten Mineralterminologie wurden diese keramische Materialien hergestellt werden können,
glaskeramischen Materialien als »aufgefüllte« /2-Quarz- die eine primäre Kristallphase enthalten, welche in
Glaskeramiken erkannt. ihrem Röntgenstrahlbeugungsmuster dem Kristall
Zwar sind nicht alle »aufgefüllten« ß-Quarz-Glas- Carnegieit entspricht. An Hand der Kristallmusterkeramiken
durchsichtig, jedoch wird die bei den 55 terminologie wurden solche glaskeramische Materiadurchsichtigen
Glaskeramiken angewandte Termino- lien und ihre Kristallphasen ebenfalls mit dem Namen
logie auch hier verwendet und auf alle Glaskeramiken »Carnegieit« belegt.
ausgedehnt, die eine entsprechende »aufgefüllte« Normalerweise ist, wenn Gläser, die im wesentlichen
Kristallstruktur haben. aus beträchtlichen Mengen von Na2O · Al2O3 und
Der Ausdruck »Nephelin« wird zur Bezeichnung 60 SiO2 zusammengesetzt sind, mit Hilfe von Kristalleines
natürlichen Minerals verwendet, das eine zum keimen unter Bildung von glaskeramischen Materialien
hexagonalen Kristallsystem gehörende Kristallstruktur kristallisiert werden, die primäre Kristallphase, die
hat und durch die chemische Formel (Na, K) AlSiO4 sich abscheidet, eine Nephelin-Kristallphase aus
gekennzeichnet ist. Jedoch wurde von D ο η η e y Kristallen, welche den Mustern des Nephelinkristalls
und Mitarbeiter darauf hingewiesen, daß das Mineral 65 entsprechen. Jedoch kann in einem begrenzten
Nephelin in einem weiten Bereich von festen Lösungen Zusammensetzungsbereich und in Abwesenheit eines
existiert, dessen Grenzen sogar durch die obige Keimbildungsmittels eine sogenannte in sich gekeimte
Formel nicht einmal genau angegeben sind (Ver- Carnegieit-Kristallphase durch geeignete Wärme-
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behandlung vom Na2O—Al2O3—SiO2-Gläsern ent- enthaltendes Material, d. h. ein Ion, welches innerwickelt
werden. halb eines Glaskörpers wandern oder diffundieren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ver- kann, genügend lange mit einer glaskeramischen
festigen eines glaskeramischen Gegenstandes, der eine Oberfläche in Berührung bringt, um einen Austausch
Stammkristallphase hat, welche ein austauschbares 5 zwischen einem austauschbaren Ion aus der Kristall-Alkalimetallion
enthält und ß-Spodumen, thermisch phase des glaskeramischen Materials und dem ausstabiler
/S-Eucryptit, Nephelin, Carnegieit oder /?-Quarz tauschbaren Ion aus dem Berührungsmaterial zu
ist, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet bewirken. Das Ausmaß und die Tiefe des Austausches
ist, daß man die Oberfläche des Gegenstandes mit ändern sich gemäß den Prinzipien der Diffusion mit
einem Material in Berührung hält, welches ein Ion io der Zeit. Im allgemeinen ist eine Temperatur von
mit größerem Ionendurchmesser als das Alkalimetall- mindestens 200° C erforderlich, um einen nennension
der Stammkristallphase enthält, die miteinander werten Austausch zu bewirken und im allgemeinen
austauschbar sind, um dieses größere Ion und das sind, in Abhängigkeit von dem betreffenden Material,
Alkalimetallion innerhalb einer Oberflächenschicht höhere Temperaturen zur Erzielung der Verfestigung
des Gegenstandes auszutauschen und dabei Druck- 15 erforderlich.
spannungen in dieser Oberflächenschicht zu ent- Die Geschwindigkeit des Austausches steigt mit
wickeln. der Temperatur, so daß es wünschenswert ist, bei
Ein austauschbares Ion ist ein positives oder einer so hohen Temperatur zu arbeiten, wie es prak-Metallion,
d. h. eins der Alkalimetallionen, welches tisch möglich ist, um Zeit zu sparen. Theoretisch ist
in der Lage ist, innerhalb eines glasigen Mediums 20 die obere Temperaturgrenze diejenige, bei welcher
zu wandern oder zu diffundieren und durch ein die Kristallstruktur schmilzt oder sich deformiert,
anderes wanderndes Ion ersetzt zu werden. Die um Spannungen auszuschalten. In der Praxis jedoch
Bewegung und der Austausch der Ionen kann bewirkt werden durch andere Faktoren, insbesondere durch
werden durch die gemeinsame Wirkung einer ehe- die Frage des Vorhandenseins eines Salzmaterials,
mischen Kraft, in diesem Falle dem Unterschied in 25 welches eine geeignete Schmelztemperatur hat und
der Ionenkonzentration zwischen dem glaskera- chemisch relativ inert ist, viel tiefere Temperaturmischen
und dem Berührungsmaterial und einer grenzen erzwungen.
physikalischen Kraft, welche Hitze und/oder ein Die Geschwindigkeit des Ionenaustausches und
elektrisches Potential sein kann. Die Bewegung damit die Entwicklung von verfestigenden Druckfindet
normalerweise so lange statt, bis die wirksame 30 spannungen schwankt mit und hängt ab von dem
Kraft entfernt wird oder eine Gleichgewichtsbedingung besonderen Typ des betreffenden glaskeramischen
erreicht wird. Bei solch einem Austausch ist in der Materials. Außerdem hängt die Geschwindigkeit des
äußersten Oberfläche der Austauschgrad sehr hoch Ionenaustausches und der Verfestigung von der
und nimmt nach innen zu stetig ab. Größe des Ions ab, welches ausgetauscht wird, sowie
Der Ionenaustausch kann nachgewiesen werden 35 von den Bedingungen des Austausches. Zum Beispiel
durch eine Veränderung in der chemischen Analyse, ist die Austauschgeschwindigkeit zwischen Kalium-Röntgenstrahlbeugung
und durch physikalische Eigen- oder Cäsiumionen und Lithiumionen beträchtlich schäften. Nach einem Ionenaustausch zeigt das geringer als zwischen Natrium- und Lithiumionen.
Röntgenstrahlbeugungsmuster häufig alle charakte- Infolgedessen sind stärkere Austauschbedingungen,
ristischen Maxima der ursprünglichen Kristallphase, 40 d. h. längere Dauer und/oder höhere Temperatur
die jedoch in ihrer Lage und Intensität leicht ver- bei dem erstgenannten Austausch erforderlich, um
schoben sind. Hierdurch wird angezeigt, daß eine ein vergleichbares Ausmaß an Austausch und VerVerformung,
jedoch keine Zerstörung der Ursprung- festigung zu erzielen. Obwohl auch Alkalimetalllichen
Kristallbauzelle vorliegt. In einigen Fällen ionen, die größer als Natrium und Kalium sind,
jedoch zeigt sich ein neues Muster von Brechungs- 45 ausgetauscht werden können, ist es gewöhnlich
maxima, daß eine echte Kristallumbildung erfolgt. unzweckmäßig, solche Ionen zu verwenden, wegen
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung der niedrigen Austauschgeschwindigkeit und der
wird ein glaskeramischer Gegenstand, welcher eine äußerst hohen Kosten geeigneten Materials für Ausder
angegebenen Kristallphasen mit einem austausch- tauschzwecke. Wie bereits erwähnt wurde, nimmt
baren Ion enthält, in bekannter Weise hergestellt. 5° in jedem Falle das Ausmaß des Ionenaustausches
Im allgemeinen werden solche glaskeramischen Ma- und der Verfestigung mit der Temperatur und/oder
terialien dadurch hergestellt, daß man zunächst der Zeit zu. Es wurde jedoch gefunden, daß die in
eine geeignete Glaszusammensetzung schmilzt und einem bestimmten Material erreichbare Festigkeit
formt und danach den gebildeten Gegenstand einer allmählich bis zu einem Maximalwert zunimmt und
Wärmebehandlung unterwirft, durch welche die Ent- 55 dann im wesentlichen diesen Wert beibehält, ohne
wicklung einer Knstallphase in dem ganzen Material Rücksicht auf weiteren Ionenaustausch,
ausgelöst wird. Es sind Zusammensetzungen bekannt, Wenn in dieser Erfindung nicht anders angegeben
die in sich selbst Kristallkeime bilden, jedoch ist es ist, ist die Festigkeit eines bestimmten Gegenstandes
im allgemeinen notwendig, ein besonderes kern- oder Materials unter der Bezeichnung »Festigkeit
bildendes Mittel der ursprünglichen Glaszusammen- 60 nach Abrieb im Taumler« als Bruchmodul angegeben.
Setzung zuzusetzen und die Wärmebehandlung in Das ist ein Maß für die Biegefestigkeit eines einem
zwei Stufen durchzuführen, von denen die erste Abrieb unterworfenen Teststückes, z. B. eines Stabs
Stufe die kernbildende Stufe ist. oder einer Stange von bekanntem Querschnitt, und
In ihrem breitesten Rahmen betrifft die vorliegende dieses Maß wird in herkömmlicher Weise ermittelt.
Erfindung die Synthese einer chemisch veränderten 65 Es wird als »Festigkeit nach Abrieb im Taumler«
kristallinen Phase durch Ionenaustausch innerhalb bezeichnet, weil die Teststücke, normalerweise zylineines
glaskeramischen Körpers. Das kann dadurch drische Stangen von 10 cm Länge und 0,6 cm Durcherreicht
werden, daß man ein ein austauschbares Ion messer, vor der Festigkeitsmessung einer harten
Abriebsbehandlung unterworfen werden. Es ist be- weise zwischen 700 und 8000C anzuwenden. Bei
kannt, daß alle Gegenstände bei ihrer Verwendung Temperaturen über 800° C tritt eine Phasenumeinem
gewissen Abrieb unterliegen und daß jede Wandlung zwischen den Kristallphasen der Oberpraktische Festigkeitsmessung diesen Faktor berück- flächenschicht des Gegenstandes, deren Ionen aussichtigen
muß. 5 getauscht wurden, ein. Infolgedessen geht die ver-
Bei dem Taumierabriebtest werden zehn zylin- festigende Wirkung des Ionenaustausches verloren,
drische Teststücke mit 200 cm3 Siliziumcarbidpar- weshalb als obere Grenze für die Behandlungstempetikeln
von einem Durchmesser bis zu 0,6 mm ver- ratur 800° C angesehen werden müssen,
mischt und 15 Minuten in einem Nr.-0-Kugelmühl- Um Temperaturen bis zu etwa 600° C zu erzielen,
mischt und 15 Minuten in einem Nr.-0-Kugelmühl- Um Temperaturen bis zu etwa 600° C zu erzielen,
gefäß einer taumelnden Bewegung bei 90 bis io kann ein Kaliumnitratbad (KNO3) verwendet werden,
100 U/Minute unterworfen. Kontrollversuche haben jedoch neigt dieses Salz dazu, sich ziemlich schnell
ergeben, daß die bei dieser Taumelabriebbehandlung zu zersetzen und sowohl die Glaskeramik als auch
erzielten Oberflächendefekte denen gleichen, die bei die Betriebsvorrichtungen bei höheren Temperaturen
schwerem Abrieb und beim Aufstoßen der Gegen- anzugreifen. Auch Chloride sind normalerweise stark
stände während der Benutzung, z. B. als Koch- 15 korrodierend, insbesondere bei erhöhten Temperageschirr,
tatsächlich auftreten. türen, jedoch ist ein Gemisch des Chlorids und
Nachdem die zylindrischen Teststücke der Taumel- Sulfats von Kalium relativ inert und deshalb für
abriebbehandlung unterworfen waren, wird dieBruch- die Verfestigungszwecke besonders geeignet. Dieses
belastung für jedes Teststück dadurch festgestellt, Gemisch bildet ein Eutektikum bei etwa 52°/o KCl
daß man das Stück zwischen zwei in bestimmtem 20 und 48% K2SO4 mit einem Schmelzpunkt von etwa
Abstand voneinander befindlichen Messerschneiden 690° C. Zwar kann die Zusammensetzung des Bades
auflegt, ein zweites Paar von Messerschneiden in im Bereich von etwa 50 bis 60°/0 KCl und 40 bis
gleichmäßig gewähltem Abstand zwischen den ersten 50% K2SO4 variiert werden, jedoch ist das angebeiden
Messerschneiden auf dem Teststück montiert gebene eutektische Gemisch das am allgemeinsten
und das zweite Paar belastet, bis Biegebruch erfolgt. 25 verwendbare.
Der Bruchmodul des Teststücks wird dann unter Ein sehr zufriedenstellendes Ausmaß an Verfesti-
Berücksichtigung der Belastung, der Größe und gung kann dadurch erreicht werden, daß man Na-Gestalt
der Probe und der geometrischen Test- trium gegen Lithiumionen in einem /3-Spodumenbedingungen
in kg/cm2 berechnet und stellt die Material austauscht, aber die erzielte Verfestigung
höchste Zerreißbelastung dar, die an der Oberfläche 30 kann schnell verlorengehen, wenn der Gegenstand
des Teststücks gegenüber der Belastung erzeugt wird. für längere Zeit auf erhöhte Temperaturen gebracht
Die Erfindung wird ferner unter Berücksichtigung oder bei diesen Temperaturen verwendet wird. Wenn
der Bedingungen der Verfestigungsbehandlung be- ζ. B. ein /2-spodumenglaskeramischer Gegenstand
schrieben, die besonders wirksam bei jeder Art durch Austausch von Natrium gegen Lithiumionen
von glaskeramischem Material sind. 35 verfestigt und danach einer kontinuierlichen Wärme-
Ein glaskeramisches Material, das entweder eine behandlung bei etwa 400 0C unterworfen wird, gehen
/3-Spodumen- oder eine thermisch stabile /3-Eucryptit- etwa 2/3 der Festigkeitszunahme innerhalb etwa
Kristallphase enthält, kann leicht dadurch verfestigt 100 Stunden wieder verloren. Infolgedessen sind die
werden, daß man den Gegenstand in ein Natrium- Anwendungsmöglichkeiten begrenzt, wenn der Gegensalzschmelzbad
eintaucht, vorzugsweise bei einer 40 stand auf diese Weise verfestigt wird.
Temperatur über 45O0C. Zur Erzielung einer opti- Zwar ist es schwieriger, eine entsprechende Vermalen Festigkeit wird der Gegenstand im Bad vor- festigung durch einen Austausch von Kalium gegen zugsweise bei einer Badtemperatur von 500 bis 600°C Lithiumionen zu erzielen, wenn jedoch die entf ür eine Dauer von etwa 4 Stunden bis herab zu sprechende Festigkeitszunahme erreicht ist, wird sie wenigen Minuten gehalten. Jedoch kann eine ent- 45 längere Zeiten bei Temperaturen bis zu 6000C beisprechende Verfestigung auch bei tieferen Tempe- behalten. Infolgedessen kann ein nach diesem Verraturen erhalten werden, wenn man die Dauer der fahren verfestigter Gegenstand bei Temperaturen Behandlung verlängert. Zum Beispiel kann in einem verwendet werden, die um etwa 200° höher liegen ß-Spodumen-Material eine optimale Festigkeit durch als die Maximaltemperaturen für einen ähnlichen Behandeln in einem Natriumsalzbad während 30 Mi- 50 Gegenstand, welcher durch einen Austausch von nuten bei 575° C oder während 2 Stunden bei 525° C Natrium gegen Lithiumionen verfestigt worden ist. erzielt werden. Bei /3-Eucryptit-Materialien ist es Dieser offensichtliche Vorteil erweitert beträchtlich zweckmäßig, ein Salzbad von 585 bis 59O0C zu das Anwendungsgebiet für durch Ionenaustausch verwenden; bei dieser Temperatur wird die optimale verfestigte glaskeramische Materialien.
Festigkeit in etwa 10 bis 20 Minuten erreicht. Um 55 Die »aufgefüllten« /J-Quarz-Glaskeramiken sind diese Temperaturen zu erzielen, ist es zweckmäßig, insofern ungewöhnlich, als solch ein glaskeramischer ein Natriumnitratbad zu verwenden, vorzugsweise Gegenstand durch eine herkömmliche Ionenausunter Zusatz von etwa 15% Natriumsulfat. tauschbehandlung in einem geschmolzenen Natrium-
Temperatur über 45O0C. Zur Erzielung einer opti- Zwar ist es schwieriger, eine entsprechende Vermalen Festigkeit wird der Gegenstand im Bad vor- festigung durch einen Austausch von Kalium gegen zugsweise bei einer Badtemperatur von 500 bis 600°C Lithiumionen zu erzielen, wenn jedoch die entf ür eine Dauer von etwa 4 Stunden bis herab zu sprechende Festigkeitszunahme erreicht ist, wird sie wenigen Minuten gehalten. Jedoch kann eine ent- 45 längere Zeiten bei Temperaturen bis zu 6000C beisprechende Verfestigung auch bei tieferen Tempe- behalten. Infolgedessen kann ein nach diesem Verraturen erhalten werden, wenn man die Dauer der fahren verfestigter Gegenstand bei Temperaturen Behandlung verlängert. Zum Beispiel kann in einem verwendet werden, die um etwa 200° höher liegen ß-Spodumen-Material eine optimale Festigkeit durch als die Maximaltemperaturen für einen ähnlichen Behandeln in einem Natriumsalzbad während 30 Mi- 50 Gegenstand, welcher durch einen Austausch von nuten bei 575° C oder während 2 Stunden bei 525° C Natrium gegen Lithiumionen verfestigt worden ist. erzielt werden. Bei /3-Eucryptit-Materialien ist es Dieser offensichtliche Vorteil erweitert beträchtlich zweckmäßig, ein Salzbad von 585 bis 59O0C zu das Anwendungsgebiet für durch Ionenaustausch verwenden; bei dieser Temperatur wird die optimale verfestigte glaskeramische Materialien.
Festigkeit in etwa 10 bis 20 Minuten erreicht. Um 55 Die »aufgefüllten« /J-Quarz-Glaskeramiken sind diese Temperaturen zu erzielen, ist es zweckmäßig, insofern ungewöhnlich, als solch ein glaskeramischer ein Natriumnitratbad zu verwenden, vorzugsweise Gegenstand durch eine herkömmliche Ionenausunter Zusatz von etwa 15% Natriumsulfat. tauschbehandlung in einem geschmolzenen Natrium-
Der entsprechende Austausch von Kalium- gegen salzbad nicht verfestigt wird, wenn er nur Lithium-Lithiumionen
kann so bewirkt werden, daß man 60 ionen enthält, die während der ursprünglichen
den glaskeramischen Gegenstand in ein geschmolzenes Kristallbildung in den Kristall eingeführt worden sind.
Kaliumsalzbad eintaucht, um eine innige Berührung Jedoch kann solch ein glaskeramischer Gegenstand
zwischen den Kaliumionen des Salzbades und der durch einen entsprechenden Austausch von Kalium
Oberfläche des glaskeramischen Gegenstandes hervor- gegen Lithiumionen in einem Kaliumsalzbad verzurufen.
Um einen Ionenaustausch in brauchbarem 65 festigt werden. In diesem Falle können sowohl das
Ausmaß zwischen Kalium- und Lithiumionen in Salzbad als auch die Behandlungsbedingungen denen
angemessener Zeit zu erzielen, ist es im allgemeinen entsprechen, die für die Austauschbehandlung von
notwendig, Temperaturen über 55O0C und Vorzugs- Kalium gegen Lithiumionen bei einem ß-spodumen-
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9 10
glaskeramischen Gegenstand beschrieben wurden. Im wicklung einer Nephelin-Kristallphase zu ermögallgemeinen
wird eine optimale Verfestigung bei liehen, die in ihrer Zusammensetzung einer an Kalium
Temperaturen zwischen 700 und 8000C in einer Zeit mäßig reichen oder reichen Form entspricht, wird
von 4 bis 6 Stunden erzielt. die Glaskeramik normalerweise leichter oder schneller
Im Gegensatz dazu kann ein Gegenstand, der eine 5 verfestigt als eine Nephelinglaskeramik mit geringerem
/J-Quarz-Kristallphase hat, die durch Ionenaustausch Kaliumgehalt. Zum Beispiel erfordert eine Nephelineingeführte
Lithiumionen enthält, durch einen Na- glaskeramik, deren Kaliumgehalt der kaliumarmen
trium- gegen Lithiumaustausch oder einen Kalium- Kristallform entspricht, einen Ionenaustausch bei
gegen Lithiumaustausch weiter verfestigt werden. relativ höheren Temperaturen oder während einer
Die Herstellung solcher /?-Quarzgegenstände durch io längeren Zeit, um eine Zunahme der Festigkeit nach
einen Austausch von Lithium gegen Magnesium- Abrieb zu erzielen. Außerdem ist die erzielbare
ionen ist in einer gleichzeitig laufenden Erfindung maximale Festigkeit in den an Kalium armen Mades
gleichen Erfinders beschrieben. terialien unter optimalen Behandlungsbedingungen
Gemäß der Lehre dieser gleichzeitig laufenden beträchtlich niedriger als bei den kaliumreichen
Erfindung können »aufgefüllte« ß-Quarz-Glaskera- 15 Materialien. Der kaliumreiche Bereich scheint optimiken
einen Ionenaustausch durchmachen, bei wel- male Möglichkeiten für die Verfestigung zu bieten
chem Magnesiumionen aus der Kristallphase durch und weist damit auf mögliche teilweise Verände-Lithiumionen
innerhalb einer Oberflächenschicht des rungen bei den an Kalium mäßig reichen Zusammen-Gegenstandes
ersetzt werden, wobei Druckspannungen Setzungen hin.
entwickelt werden und die Festigkeit des Gegen- 20 Die Bedingungen des Ionenaustausches hängen
Standes erhöht wird. Durch diese Art von Ionen- somit von der Zusammensetzung und Natur der
austausch, insbesondere wenn derselbe bei Tempe- ursprünglich entwickelten Nephelinkristallphase ab.
raturen über 8000C durchgeführt wird, kann ein Diese kann dadurch gesteuert werden, daß man
brauchbares Ausmaß an Verfestigung erreicht werden. genügend Kaliumionen in der Stammglaszusammen-Jedoch
greifen bei solchen relativ hohen Tempera- 25 setzung vorsieht, so daß sich während der Ausscheituren
die verwendeten geschmolzenen Lithiumsalze dung der Kristallphase eine gewünschte Form von
das zu behandelnde Material und die Betriebsvor- Nephelinkristallen entwickelt. Gemäß den vorstehend
richtungen an. gegebenen Formulierungen bezüglich der Ionen sollte
Dieses Problem kann dadurch gemildert werden, das Verhältnis von Kalium zu Natriumionen auf
daß man den Austausch der Lithiumionen gegen die 30 Ionenbasis in der Nephelin-Kristallphase mindestens
Magnesiumionen bei Temperaturen unter 8000C 1:31 (0,25 bis 7,75) und vorzugsweise über 1:4 sein,
durchführt. Jedoch ist das erzielbare Ausmaß an In diesem Falle kann eine Zunahme der Festigkeit
Verfestigung, wenn man den Austausch während nach Abrieb bei Temperaturen zwischen 400 und
einer zweckmäßigen Zeitdauer, d.h. bis zu etwa 6000C innerhalb 24 Stunden erzielt werden, jedoch
16 Stunden durchführt, relativ gering. Zum Beispiel 35 können auch höhere Temperaturen angewendet werwurde
eine Zunahme von etwa 842 kg/cm2 in einer den, um die Geschwindigkeit des Austausches zu
16stündigen Behandlung bei einer Salzbadtemperatur erhöhen und auch das Ausmaß der in einer bestimmten
von 775°C erzielt. Zeit erzielbaren Verfestigung zu verbessern.
Eine sehr bedeutende Zunahme der Festigkeit Die Bedingungen für eine optimale Verfestigung in
dieses einem Lithiumionenaustausch unterworfenen 40 einem glaskeramischen Gegenstand vom Carnegieittyp
glaskeramischen Gegenstandes kann nun dadurch ähneln denen, wie sie soeben für Gegenstände vom
erreicht werden, daß man anschließend Natrium- Nephelintyp beschrieben wurden. So wird in beiden
oder Kaliumionen gegen die in der ersten Austausch- Typen von glaskeramischen Gegenständen die maxibehandlung
eingeführten Lithiumionen austauscht. male Festigkeit normalerweise in weniger als 16 Stun-Die
gleiche Verfestigungswirkung wird bei jS-Quarz- 45 den erreicht, indem man den Gegenstand in ein
materialien beobachtet, in welche das Lithiumion gemischtes KCl-K2SO4-Salzbad von 700 bis 8000C
bei Temperaturen über 8000C eingeführt wird. Jedoch taucht. Die nachfolgenden Beispiele erläutern weiter
ist sie von erheblicher Bedeutung bei der Behandlung die praktische Durchführung der Erfindung und
von Materialien, in welche das Lithiumion bei tie- die dabei erzielbaren Vorteile,
feren Temperaturen eingeführt wurde und welche 50
normalerweise durch eine Einzelbehandlung schwierig
normalerweise durch eine Einzelbehandlung schwierig
in hinreichendem Maße zu verfestigen sind. Vorzugs- Beispiel 1
weise wird jede der einzelnen Ionenaustauschbehand-
lungen bei Temperaturen zwischen 750 und 8000C Es wurden Rohmaterialien gemischt und geschmol-
durchgeführt, wobei optimale Verfestigungen in etwa 55 zen, die zu einem Glas der folgenden Oxidzusammen-4
bis 16 Stunden erzielt werden. setzung führten (Gewichtsprozentbasis): SiO2 69,7%,
Ein glaskeramischer Gegenstand vom Nephelintyp Na2O 0,3%, K2O 0,1%, Li2O 2,6%, MgO 2,8%,
wird dadurch verfestigt, daß ein einwertiges Ion, Al2O3 17,9%, ZnO 1,0%, TiO2 4,8% und As2O3
welches größer ist als Natrium, vorzugsweise ein 0,9%. Das Glas wurde zu Stangen von 0,6 cm Durch-Kaliumion,
gegen das Natriumion der Nephelin- 60 messer gezogen, welche zu Längen von 10 cm ge-Kristallphase
ausgetauscht wird. Das erzielbare Aus- schnitten wurden. Diese Glasproben wurden zu
maß an Verfestigung und die Le chtigkeit, mit der glaskeramischen Proben vom /?-Spodumentyp durch
bei diesem Verfahren die Verfestigung erreicht wird, Wärmebehandlung nach dem folgenden Schema
hängen von der Zusammensetzung ab. Insbesondere umgewandelt: Erwärmen mit 300°C/Stunde auf
macht die Gegenwart einer wesentlichen Menge an 65 7500C; Erwärmen mit 100°C/Stunde auf 8500C;
Kalium in dem Nephelinstammkristall dasselbe für Erwärmen mit 300°C/Stunde auf 10800C; 2 Stunden
diese Art Verfestigung geeigneter. bei 10800C gehalten. Rasche Abkühlung auf Raum-
Wenn genügend K2O vorhanden ist, um die Ent- temperatur.
Diese glaskeramischen Proben wurden dann in Gruppen von je sechs Stück eingeteilt für die Ionenaustauschbehandlung
in einem geschmolzenen Salzbad, welches aus 85% NaNO3 und 15% Na2SO4
bestand. Jede Gruppe von Proben wurde in das Salzbad eingetaucht und nach einem individuellen
Zeit-Temperatur-Schema behandelt. Nach Herausnehmen aus dem Bad und Reinigen wurde jede
ionenausgetauschte Probe einem Taumlerabrieb unterworfen und ihre charakteristische Bruchmodule, wie
oben beschrieben, bestimmt.
Mehrere Gruppen von Proben wurden bei 525° C verschieden lange behandelt, um den Einfluß der
Behandlungsdauer auf die Verfestigung zu ermitteln. Die nachfolgende Tabelle gibt die Bruchmodulwerte
(in kg/cm2 · IO3) und die entsprechende Behandlungszeit wieder:
Zeit
0 Minuten
15 Minuten
30 Minuten
30 Minuten
1 Stunde .
2 Stunden
4 Stunden
4 Stunden
16 Stunden
Durchschnittlicher Bruchmodul ao
0,842
1,27
2,35
3,01
5,04
5,50
5,59
Einige weitere Gruppen von Glasproben wurden 30 Minuten bei unterschiedlichen Temperaturen behandelt,
um den Einfluß der Temperatur auf die erzielbare Verfestigung zu demonstrieren. Die nachfolgende
Tabelle gibt die erhaltenen Werte wieder, wobei im Vergleich zu der vorstehenden Tabelle
die Zeit durch die Temperatur ersetzt ist:
Temperatur
475°C 1,34
500°C 1,94
50C 2,35
55O0C 4,67
Durchschnittlicher Bruchmodul
45
B e i s ρ i e 1 2
Um die praktischen Vorteile der Erfindung zu demonstrieren, wurde eine Gruppe von achtzehn
2,5-1-Filtrierstutzen aus dem Glas von Beispiel 1 geblasen und danach durch Wärmebehandlung gemaß
dem in diesem Beispiel beschriebenen Schema in den glaskeramischen Zustand umgewandelt. Die
Stutzen waren identisch, soweit es die Herstellungstoleranzen zuließen.
Eine Gruppe von sechs Stutzen wurde als Vergleichsstandard beiseite gestellt. Eine zweite Gruppe
von zwölf Stutzen wurde in das geschmolzene Salzbad von Beispiel 1 3 Stunden bei einer Temperatur von
475°C eingetaucht, wobei dieses Schema gewählt wurde, um einen möglichen chemischen Angriff des
Salzmaterials an der glaskeramischen Oberfläche zu vermeiden. Beide Gruppen von Stutzen wurden dann
an der Oberfläche, die gegenüber der im nachfolgenden Schlagtest benutzten Oberfläche lag, gleichmäßig
abgeschliffen. Dieser Abrieb wurde so vorgenommen, daß man die Oberfläche unter gleichförmigen
Zeit- und Druckbedingungen mit Schleifpapier (Körnchengröße bis 0,1 mm Durchmesser)
rieb.
Nach dem Abrieb wurde jeder Stutzen in eine Schlagtestapparatur montiert und aufeinanderfolgenden
Schlägen von zunehmender Stärke ausgesetzt, bis Bruch erfolgte. Der Apparat enthielt ein mit
Preßplatten umkleideten Block, auf welchem der Stutzen fest aufsaß, und einen Kugelschlaghammer
aus Kunststoff, der am Ende eines Pendelarmes angebracht war. Jeder Stutzen war identischerweise
aufmontiert, so daß der Schlag auf die Wandung des Stutzens entlang einer Linie höchsten Durchmessers
erfolgte. Die zum Zerbrechen erforderliche Stoßenergie betrug bei den unbehandelten Stutzen
0,036 Meterkilogramm und bei den verfestigten Stutzen 0,268 Meterkilogramm.
Um die Zunahme der Schlagfestigkeit solcher Gegenstände weiter zu demonstrieren, wurden zwei
Gruppen von Tiegeln aus dem gleichen Glase erzeugt und nach dem gleichen Keramikbildungsschema behandelt.
Sie wurden einem Fallkugelaufpralltest unterworfen, bei welchem eine Stahlkugel von 225 g
auf die Mitte der Bodenfläche des Gegenstandes fallen gelassen wurde, wobei man die Kugel aus
jeweils zunehmender Höhe fallen ließ, bis Bruch erfolgte. Bei diesem Versuch zeigten die unbehandelten
Tiegel eine durchschnittliche Schlagfestigkeit von 0,042 Meterkilogramm und die behandelten
Tiegel eine Schlagfestigkeit von 0,334 Meterkilogramm.
Ein Glas mit der folgenden berechneten Zusammensetzung
(Gewichtsprozent): 62,5 SiO2, 24,0 Al2O3,
4,9 Li2O, 4,8 TiO2, 0,5 F, 1,4 CaO wurde geschmolzen,
zu Stangen ausgezogen und nach dem Behandlungsschema von Beispiel 1 durch Wärmebehandlung
in ein glaskeramisches Material umgewandelt. Die entstandenen glaskeramischen Stäbe hatten eine primäre
kristalline Phase von jß-Spodumen. Diese Stäbe
wurden in zwei Gruppen eingeteilt für eine thermochemische Ionenaustauschbehandlung in einem 85%-NaNO3-15%-Na2SO4-Salzschmelzbad
bei 580°C. Eine Gruppe von Proben wurde nach halbstündiger Behandlung
und die andere Gruppe nach 3stündiger Behandlung aus dem Bad herausgenommen. Die
berechneten durchschnittlichen Bruchmodulwerte betrugen 8580 kg/cm2 für die Gruppe mit der halbstündigen
Behandlung und 9080 kg/cm2 für die Gruppe mit der 3stündigen Behandlung.
Glaskeramische Stäbe vom /S-Spodumentyp wurden
nach dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt und in Gruppen von je sechs Proben eingeteilt für eine
Ionenaustauschbehandlung in einem Salzbad, das aus einem 52- zu 48gewichtsprozentigem Gemisch
aus KCl und K2SO4 bestand. Das Bad wurde bei
einer Temperatur von 7200C gehalten, und jede Gruppe von Proben wurde 7 Stunden lang eingetaucht;
dieses Zeit-Temperatur-Schema war als be-
sonders wirksam für die Verfestigung erkannt wor- Glaskeramik auftretende Höchsttemperatur in der
den. Größenordnung von 550 bis 6000C liegt, daß jedoch
Nach Entnahme aus dem Bad und Reinigung diese Temperatur nur teilweise beim Ein- und Auswurden
die Gruppen von Proben in Luft in einem schalten erreicht wird. Zur Bestimmung der mechaelektrisch
beheizten Ofen weiter erwärmt, wobei die 5 nischen Festigkeit wurde ein Versuch ausgewählt,
Zeit und die Temperatur der Wärmebehandlung welcher darin besteht, daß man ein 2 kg schweres
zwischen den einzelnen Gruppen aus Vergleichs- Metallgefäß auf die Scheibenoberfläche fallen läßt,
gründen variiert wurden. Im Anschluß an diese Wenn der Gegenstand diesen Test erfolgreich überzusätzliche
Wärmebehandlung wurde jedes wärme- stehen soll, muß er den Aufprall dieses Gefäßes
behandelte Stück dem Taumlerabrieb unterworfen io lOmal aus einer Höhe von 1,80 m aushalten,
und sein Bruchmodul bestimmt. Zu Beginn dieses Versuches überstanden sowohl
Zu Vergleichszwecken wurden weitere Gruppen die durch Natriumaustausch als auch die durch
von glaskeramischen Proben, wie vorstehend be- Kaliumaustausch verfestigten Scheiben den Test mit
schrieben, hergestellt und 3 Stunden in ein Schmelz- Leichtigkeit, wie an Hand ihrer relativ identischen
bad getaucht, welches aus 85% NaNO3 und 15°/0 15 Festigkeiten bei den Stabproben zu erwarten war.
Na2SO4 bestand und bei 475° C gehalten wurde. Nach 1 Woche Versuchsbetrieb brach jedoch die
Nach dieser Behandlung wurden die Proben gereinigt Natriumionenaustauschprobe jedesmal weit unter der
und jede Gruppe wurde einer Wärmebehandlung vorgeschriebenen Fallhöhe von 1,80 m. Im Gegenunterworfen,
die der derjenigen Proben ähnelte, die satz dazu trat der erste Versager in einer Gruppe
dem Kaliumionenaustausch unterworfen worden wa- 20 von Kaliumionenaustauschscheiben nach 3000 Beren.
Danach wurden die Proben abgerieben und triebsstunden auf. ihre Festigkeit in gleicher Weise bestimmt wie die
der Kaliumproben.
der Kaliumproben.
Die nachfolgende Tabelle gibt die berechneten Beispiel 5
durchschnittlichen Bruchmodule (in kg/cm2 · 1O+3) 25
für jede Gruppe von Proben und die betreffende Die nachfolgende Tabelle gibt (in Gewichtsprozent)
Wärmebehandlung wieder. Unter der Zeit Null ist die berechneten Zusammensetzungen von drei Gläjedesmal
eine Gruppe von Proben angegeben, die sern wieder, die zu Glaskeramiken umgewandelt
ohne Behandlung beiseite gesetzt worden war und werden konnten, welche eine stabile /S-Eucryptit-
30 Kristallphase haben. Der durchschnittliche thermische Ausdehnungskoeffizient jedes Glases (mal 10~7 und
zwischen 0 und 3000C) ist ebenfalls angegeben.
als Vergleichsstandard | Tem peratur 0C |
diente. | Zeit (St 10 |
anden) 100 |
1000 |
Ion | 400 500 500 600 |
0 | 2,81 1,76 3,31 3,44 |
1,55 0,85 3,02 2,39 |
0,98 |
Na | 3,44 3,02 3,31 3,31 |
||||
Na | — | ||||
K | |||||
K |
SiO2 48,5 45,6 39,8
Al2O3 38,0 39,9 35,7
Li2O 8,5 9,5 7,5
40 TiO2 5,0 5,0 5,0
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die durch BaO — — 12,0
Natriumionenaustausch verfestigte Probe ihre zusatzliehe
Festigkeit durch eine lOOstündige Behandlung
bei 400 0C weitgehend verloren und in 1000 Stunden Gruppen von glaskeramischen Stabproben wurden
bei dieser Temperatur völlig verloren hat. Der durch- 45 aus jedem Glase hergestellt und dann einer Ionenschnittliche
Bruchmodul für eine abgeriebene Probe austauschbehandlung bei 580 bis 590°C unterworfen,
vor dem Ionenaustausch beträgt etwa 844 kg/cm2. indem eine Gruppe von Stabproben für eine beim
Gegensatz hierzu erlitten die dem Kaliumionen- stimmte Dauer in ein geschmolzenes Salzbad von
austausch unterworfenen Proben keinen Festigkeits- 85% NaNO8 und 15% Na2SO4 eingetaucht wurde,
verlust in 10 Stunden bei 600° C und behielten einen 50 welches bei konstanter Temperatur gehalten wurde,
wesentlichen Teil der Festigkeit sogar nach 100 Stun- Nach Entnahme aus dem Bad und Reinigung wurde
den Betrieb. Das bedeutet, daß die thermische Zuver- jede ionenausgetauschte Probe dem Taumlerabrieb
lässigkeit oder die maximal erlaubbare Betriebs- unterworfen und sein Bruchmodul, wie weiter oben
temperatur für ionenausgetauschte ß-Spodumen-Glas- beschrieben, bestimmt.
keramiken mindestens um 2000C für einem Kalium- 55 Die nachfolgende Zusammenstellung zeigt die
ionenaustausch unterworfenen Gegenstände höher Maximaltemperatur, bis zu welcher jede Gruppe
liegt als für einem Natriumionenaustausch unter- von Proben bei der betreffenden Keramikbildungsworfenen
Gegenstände. behandlung erwärmt worden ist, den Ausdehnungs-
Um diese Ergebnisse bezüglich des Festigkeits- koeffizienten des entstandenen glaskeramischen Maverlustes
auf ein praktisches Anwendungsgebiet zu 60 terials, die Zeit und die Temperatur des Ionenausbeziehen,
wurde ein weiterer Versuch mit quadra- tausches und den durch die angegebene Behandlung
tischen Scheiben aus dem vorstehend beschriebenen erzielten durchschnittlichen Bruchmodul der durch
glaskeramischen Material durchgeführt, welche eine Ionenaustausch verfestigten und im Taumler abge-Kantenlänge
von 25 cm und eine Dicke von etwa riebenen glaskeramischen Proben. Alle Temperaturen
0,034 cm hatten. Solche Scheiben sind als Basis für 65 sind in Grad Celsius und alle Zeiten in Minuten
ein Heizelement bestimmt, welches auf der einen angegeben. In jedem Falle war die vorherrschende
Seite der Scheibe aufmontiert wird. Es wird ange- Kristallphase ß-Eucryptit, wie durch Röntgenstrahlnommen,
daß während des Betriebes die in der beugungsanalyse gezeigt werden konnte.
Keramik | Aus | Ionenaus | Bruch | |
Glas | bildungs | dehnungs | tausch 7ρλ\ ΊϊτΐίΊ |
modul |
temperatur | koeffizient | £-XiiX UUU Temperatur |
(mal 10+3) | |
1 | 720 | 3,9 | 20 — 580 | 2,72 |
1 | 830 | 1,6 | 20 — 580 | 1,91 |
1 | 1060 | 1,5 | 10 — 580 | 2,43 |
1 | 1060 | 2,0 | 10 — 580 | '2,31 |
(60 Minuten Halt) | ||||
1 | 1200 | 2,3 | 20 — 580 | 2,25 |
2 | 700 | 5,6 | 10 — 590 | 2,07 |
2 | 835 | 6,6 | 20 — 590 | 2,34 |
2 | 1100 | 6,7 | 20 — 590 | 2,71 |
2 | 1195 | 6,3 | 10 — 590 | 1,92 |
Vergleichsweise zeigten unbehandelte glaskeramische Stäbe aus jedem Glas, die in gleicher Weise abgerieben
worden waren, durchschnittliche Bruchmodule von 560 bis 630 kg/cm2. Das Glas Nr. 3 wurde
folgendermaßen in eine Glaskeramik umgewandelt: Erwärmen mit 300°C/Stunde auf 9650C; dort IStunde
gehalten; Erwärmen mit 10°C/Stunde auf 705°C; Erwärmen mit 300°C/Stunde auf 112O0C; dort
4 Minuten gehalten; Erwärmen mit 10°C/Stunde auf 117O0C; dort 30 Minuten gehalten; Abkühlen.
An größeren kristallinen Phasen wurden /S-Eucryptit und Celsian (BaO · AIgO3 · 2 SiO2) beobachtet;
das glaskeramische Material hatte einen durchschnittlichen Ausdehnungskoeffizienten von 14,4 ·
io-7/°c.
Die Stabproben wurden 10 Minuten in das 85 %~ NaNO3- bis 15 %-Na2SO4-Salzbad bei 5800C eingetaucht,
gereinigt, abgerieben und wie üblich getestet. Der durchschnittliche Bruchmodul für diese
Proben betrug 1760 kg/cm2, verglichen mit einem durchschnittlichen Bruchmodul von 950 kg/cm2 für
abgeriebene, jedoch unbehandelte glaskeramische Stabproben.
0,6 cm starke zylindrische glaskeramische Teststücke wurden aus einem Glas der folgenden berechneten
Zusammensetzung (Gewichtsprozent auf Oxidbasis) hergestellt: 70,8% SiO2, 18,6% Al2O3, 4,4%
MgO, 1,9% Li2O, 3,8% ZrO2 und 0,5% As2O3.
Das glaskeramische Material war durch eine Kristallphase vom /3-Quarztyp gekennzeichnet. Das Glas
wurde in den glaskeramischen Zustand umgewandelt unter Verwendung eines Wärmebehandlungsschemas,
bei welchem das Material während je 4 Stunden bei 780° C, 850° C und 900° C gehalten wurde. Zwischen
diesen Temperaturen wurde der Ofen mit maximaler Geschwindigkeit beheizt und, nachdem die Wärmebehandlung
abgeschlossen war, durch Öffnen an der Luft abgekühlt.
Die so erhaltenen glaskeramischen Stäbe wurden in Längen von 10 cm geschnitten und 6 Stunden in
ein Salzschmelzbad getaucht, welches aus 48 % K2SO4
und 52% KCl bestand und bei einer Temperatur von 78O0C gehalten wurde. Nach Abkühlen und
Reinigen wurden die Stabproben im Taumler abgerieben und ihre individuellen und durchschnittlichen
Bruchmodule bestimmt. Dabei ergab sich ein Festigkeitswert von 3650 kg/cm2 für dieses bestimmte
Material und diese Ionenaustauschbehandlung. Vergleichsweise hat ein unbehandelter Stab, der in
gleicher Weise abgerieben wurde, einen durchschnittlichen Bruchmodul von etwa 844 kg/cm2.
Eine Reihe von Stabproben, die, wie oben beschrieben, in den keramischen Zustand übergeführt
und verfestigt worden waren, wurden an der Luft verschieden lange auf unterschiedliche Temperaturen
ίο erwärmt. Nach dieser Behandlung wurden sie im
Taumler abgerieben und ihre Bruchmodule in der üblichen Weise bestimmt. Die nachfolgende Tabelle
zeigt die Zeiten (in Stunden) und Temperaturen (in ° C) der Behandlung und die durchschnittlichen Bruchmodule
nach Abrieb (in 103 kg/cm2), die für jede Gruppe nach der angegebenen Behandlung bestimmt
worden waren.
20 | 500° 600° 700° |
Temperatur | 0 | Zeit in Stunc 10 |
en | 100 |
C | 3,65 3,65 3,65 |
3,61 3,59 2,69 |
||||
C | ||||||
C | ||||||
3,23 | ||||||
3,49 | ||||||
3,48 |
Aus diesen Daten ergibt sich die Fähigkeit zur Beibehaltung der Festigkeit bei hohen Temperaturen oder
die Beständigkeit gegenüber thermischem Verfall, durch den die durch Ionenaustausch verfestigten
/S-Quarz-Glaskeramiken gekennzeichnet sind. Wegen
dieser Eigenschaft sind sie für eine lang andauernde Verwendung bei Temperaturen in der Größenordnung
von 600 bis 7000C geeignet.
Eine weitere Gruppe von glaskeramischen Stabproben, die, wie im Beispiel 6 beschrieben, hergestellt
worden waren, wurde 16 Stunden in das gleiche Salzbad getaucht, welches bei 7500C gehalten wurde.
Der durchschnittliche Bruchmodul, der für diese Reihe von Proben nach einer vergleichbaren Abriebsbehandlung berechnet wurde, war 3530 kg/cm2.
Daraus ergibt sich, daß man vergleichbare Festigkeiten bei etwas niedrigeren Temperaturen und längeren
Zeiten erreichen kann.
Ein Glas mit der folgenden berechneten Zusammensetzung in Gewichtsprozent: 71,0 SiO2, 18,7 Al2O3,
3,6 MgO, 2,6 Li2O, 3,5 ZrO2 und 0,6 As2O3 wurde
gemäß dem Wärmebehandlungsverfahren der vorhergehenden Beispiele in den glaskeramischen Zustand
umgewandelt. Zwei Reihen von Stabproben wurden dann für die Ionenaustauschbehandlung hergestellt.
Eine Reihe wurde 16 Stunden in das 48%-K2SO4-52%-KCl-Salzbad
bei einer Temperatur von 720°C eingetaucht. Die zweite Reihe wurde in dieses Bad
5 Stunden bei 7800C eingetaucht. Nach Abkühlen und Reinigen wurden die Stabproben im Taumler
abgerieben und dann belastet, um ihre Biegefestigkeit nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren zu
bestimmen. Der berechnete durchschnittliche Bruchmodul für die bei 7200C behandelten Proben betrug
3130 kg/cm2, während der Vergleichswert für die bei 7800C behandelten Proben 2580 kg/cm2 betrug,
woraus hervorgeht, daß bei 7800C eine etwas längere
Behandlungsdauer für eine optimale Verfestigung erforderlich ist.
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Beispiele 10 bis 13
Mehrere Gruppen von glaskeramischen Stabproben vom /J-Quarztyp wurden aus dem Material und nach
dem Verfahren von Beispiel 6 hergestellt.
Jede Gruppe wurde zunächst in ein Salzbad getaucht, welches vorwiegend aus Lithiumsulfat bestand
und mit Kalium- oder Natriumsulfat oder saurem Sulfat verdünnt war. Das Behandlungsbad wurde bei
7750C gehalten, und die Behandlung wurde entweder
4 oder 8 Stunden lang durchgeführt. Danach wurden die Gruppen von Proben entnommen und gereinigt
und dann in ein zweites Bad gegeben, welches aus 48 % Kalium- oder Natriumsulfat und 250% Kaliumoder
Natriumchlorid bestand. Diese Salzbäder wurden ebenfalls bei 775° C gehalten, und die Behandlungsdauer war entweder 4 oder 8 Stunden. Nach der
Entnahme aus dem Salzbad und der Reinigung wurde jede Stabprobe im Taumler abgerieben, und
die Bruchmodule wurden bestimmt.
In der nachfolgenden Tabelle ist eine Anzahl solcher
Ionenaustauschbehandlungen zusammengestellt, wobei die ursprüngliche Lithiumsalzbadzusammensetzung
(erstes Bad), die Art des im zweiten Salzbad verwendeten Salzes (Natrium oder Kalium), die Zeit (in
Stunden) der jeweiligen Ionenaustauschbehandlung und der durchschnittliche Bruchmodul (in kg/cm2
mal 1O+3) für jede Gruppe mit der entsprechend angegebenen Behandlung aufgeführt sind.
zweites Bad getaucht, welches bei 800° C gehalten wurde und aus 80% K2SO4 und 20% Li2SO4 bestand.
Im Anschluß an diese zweite Ionenaustauschbehandlung, bei welcher die durch das erste Bad eingeführten
Lithiumionen durch Kaliumionen ersetzt wurden, wurden die glaskeramischen Stäbe wieder
gereinigt und in der üblichen Weise abgerieben. Jede abgeriebene Probe wurde dann bis zur Zerstörung
ίο belastet und die einzelnen und durchschnittlichen Bruchmodule berechnet. Der durchschnittliche Bruchmodul
nach Abrieb der auf diese Weise behandelten Stäbe betrug 4190 kg/cm2.
In der nachfolgenden Tabelle ist eine Reihe von beispielhaften Glaszusammensetzungen auf Oxidbasis
in Gewichtsprozent angegeben, welche in der Lage sind, eine Glaskeramik vom Nephelintyp zu bilden:
Erstes Bad | Zweites Bad | Zeit | Bruch modul |
65% Li2SO4 35% KHSO4 |
Kalium | 4 — 4 8 — 8 |
1,05 3,09 |
75% Li2SO4 25% KHSO4 |
Natrium | 4 — 4 8 — 8 |
1,12 2,25 |
65% Li2SO4 35% KHSO4 |
Natrium | 4 — 4 8 — 8 |
0,63 2,32 |
80% Li2SO4 20% KHSO4 |
Kalium | 4 — 4 8 — 8 |
1,12 2,04 |
1 | 2 | 3 |
49,5 | 47,5 | 48 |
26 | 28 | 34 |
17 | 17 | 18 |
5 | 5 | 8 |
0,5 | 0,5 | 0,5 |
2 | 2 | — |
Vergleichsweise haben unbehandelte und abgeriebene glaskeramische Proben normalerweise einen
Bruchmodul von etwa 562 kg/cm2. Nach einer 4stündigen Behandlung bei 775° C in einem Lithiumsalzbad,
wie es in der vorstehenden Tabelle angeführt ist, ist der Bruchmodul einer abgeriebenen Probe im wesentlichen
unverändert, während nach einer 8 stündigen Behandlung bei dieser Temperatur der Bruchmodul
nach Abrieb etwa 914 kg/cm2 beträgt.
Aus einem zweiten glaskeramischen Material vom /3-Quarztyp wurden Stabproben in im wesentlichen
der gleichen Weise, wie oben beschrieben, hergestellt. Dieses zweite glaskeramische Material hatte die
folgende Oxidzusammensetzung (in Gewichtsprozent):
47,5 SiO2, 37,5 Al2O3, 15 MgO und 12 ZrO2.
Eine Reihe von 0,6 cm starken Stäben aus diesem glaskeramischen Material wurde 16 Stunden in ein
geschmolzenes Salzbad getaucht, welches bei 790° C gehalten wurde und aus 75% Li2SO4 und 25% K2SO4
bestand. Danach wurde diese Gruppe von Proben entnommen und gereinigt und dann 8 Stunden in ein
SiO2 49,5 47,5 48 40
Al2O3 26 28 34 32
BaO — — — 16
Na2O 17 17 18 12
TiO2
As2O3
MgO
0,6 cm starke Glasstäbe wurden durch eine entsprechende Wärmebehandlung in den glaskeramischen
Zustand übergeführt, wobei eine Nephelinkristallphase in den Gläsern 1 bis 3 und ein Gemisch von Nephelin-
und Celsian-Kristallphasen in Glas 4 erzeugt wurde. Die bei jedem Glas angewandte Wärmebehandlung
war folgendermaßen:
1 + 2 mit 200°C/Stunde auf 68O0C; mit 60°C/Stunde auf 1040°C;
2 Stunden Halt bei 1040° C; abkühlen mit 200°C/Stunde.
3 mit 300°C/Stunde auf 850°C; 4 Stunden Halt bei 85O0C;
mit 300°C/Stunde auf 110O0C; 4 Stunden Halt bei HOO0C;
abkühlen im Ofen.
4 mit 300°C/Stunde auf 85O°C; 4 Stunden Halt bei 850°C;
mit 300°C/Stunde auf 116O0C; 4 Stunden Halt bei 116O0C;
abkühlen im Ofen.
Die so hergestellten glaskeramischen Stäbe wurden dann für die Ionenaustausch-Verfestigungs-Behandlung
zu Gruppen zusammengefaßt. Diese Behandlung bestand darin, daß man jede Gruppe in ein geschmolzenes
Kaliumsalzbad von einer bestimmten Temperatur und für eine bestimmte Dauer eintauchte, um einen Austausch
von Kaliumionen aus dem Salzbad gegen Natriumionen aus den Nephelinkristallen in einer
Oberflächenschicht der Stäbe zu bewirken. Innerhalb der einzelnen Gruppen wurde sowohl die Zeit als
auch die Temperatur der Behandlung variiert, um den Einfluß solcher Variationen festzustellen. Für
Temperaturen von 600° C und darunter wurde ein Kaliumnitratbad (KNO3) verwendet, während für
höhere Temperaturen ein aus 52% Kaliumchlorid (KCl) und 48°/o Kaliumsulfat (K2SO4) zusammengesetztes
Bad genommen wurde.
Nach der Salzbehandlung wurde jeder Stab gereinigt und im Taumler abgerieben, bevor der Bruchmodul
in der üblichen Weise bestimmt wurde.
In der nachfolgenden Tabelle sind die verschiedenen Ionenaustauschbehandlungen, die Nummer der Zusammensetzung,
die Salzbadtemperatur (Temperatur), die Behandlungszeit und der durchschnittliche berechnete
Bruchmodul (mal 1O+3) für jede Gruppe von Proben zusammengefaßt.
Zu | Tem | Zeit | Bruchmodul mal 10+3kg/cm2 | mit Abrieb |
sammen | peratur | 0,77 | ||
setzung | 0C | Stunden | ohne Abrieb | 0,77 |
1 | 1,69 | 0,63 | ||
T-H | 525 | 4 | 3,59 | 3,09 |
1 | 525 | 16 | 3,66 | 0,84 |
T-H | 580 | 72 | — | 0,56 |
2 | — | — | 1,48 | 0,70 |
2 | 525 | 4 | 4,22 | 0,84 |
2 | 525 | 16 | 4,85 | 6,12 |
3 | 590 | 8 | — | 5,20 |
3 | 590 | 96 | — | 8,65 |
3 | 730 | 8 | — | 0,70 |
3 | 775 | 8 | — | 4,01 |
4 | 500 | 4 | — | |
4 | 550 | 64 | — | |
Es wurde eine Reihe von Gläsern zusammengesetzt, welche die früher erwähnten »Kalium«-Kristallformen
umfaßte. In diesen Gläsern wurden Natriumoxid und Siliciumoxid in einem ausgewählten Grundglas durch
zunehmende Mengen an Kaliumoxid ersetzt. Die Glaszusammensetzungen sind in der nachfolgenden
Tabelle in Gewichtsteilen auf Oxidbasis des Gemenges zusammengestellt. Die Tabelle zeigt auch den »x«-Wert
für das Kaliumion in der Nephelinkristallphase, welche sich entwickelt, wenn das Glas in den glaskeramischen
Zustand übergeführt wird.
G | H | I | J | L | N | O | U |
47,9 | 47,7 | 47,5 | 47,3 | 46,7 | 46,1 | 45,6 | 45,1 |
34,0 | 34,0 | 34,0 | 34,0 | 34,0 | 34,0 | 34,0 | 34,0 |
18,1 | 17,9 | 17,6 | 17,0 | 15,9 | 14,7 | 13,6 | 12,7 |
0,0 | 0,4 | 0,9 | 1,7 | 3,4 | 5,2 | 6,8 | 8,2 |
8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 |
0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 | 0,8 |
0,0 | 0,1 | 0,25 | 0,5 | 1,0 | 1,5 | 2,0 | 2,4 |
SiO2 ..
Al2O3 .
Na2O .
K2O ..
TiO2 .
As2O5
χ (Mol)
Al2O3 .
Na2O .
K2O ..
TiO2 .
As2O5
χ (Mol)
44,6
34,0
11,8
0,6 cm starke Stäbe aus jedem Glas wurden in den glaskeramischen Zustand umgewandelt durch die
folgende Wärmebehandlung:
Keramikbildungszyklus
Erwärmen auf 8500C mit 300°C/Stunde;
4 Stunden Halt auf 85O°C;
erwärmen auf HOO0C mit 300°C/Stunde;
4 Stunden Halt bei 11000C;
abkühlen im Ofen.
Danach wurden zwei Gruppen von 10 cm langen Stäben von jeder Zusammensetzung ausgewählt und
je eine Gruppe davon wurde jeder der nachfolgenden Ionenaustauschbehandlungen unterworfen:
1. 8 Stunden Eintauchen in ein Bad aus geschmolzenem Kaliumnitrat (KNO3) bei einer Temperatur
von 5900C;
2. 8 Stunden Eintauchen in ein geschmolzenes Bad aus 52% KCl und 48% K2SO4 bei 73O0C.
Im Anschluß an diese Behandlung wurde jeder Stab gereinigt und im Taumler abgerieben, bevor der
Bruchmodul bestimmt wurde. Die berechneten durchschnittlichen Bruchmodule (mal 1O+3) für jede Gruppe
sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben:
Probe | Bad | Durchschnittlicher Bruchmodul mal 1O+3 |
G | 1 2 |
0,87 5,17 |
G | 1 2 |
0,83 6,87 |
H | T-H CS τ- | 1,15 4,62 4,10 |
H | 2 1 2 1 |
11,40 6,13 14,25 6,68 |
I | 2 | 13,77 |
I | 1 2 1 2 |
7,24 13,08 8,70 11,80 |
J | 1 2 |
8,80 13,91 |
J | ||
L | ||
L | ||
N | ||
N | ||
O | ||
O | ||
U | ||
U | ||
W | ||
W |
Es wurde ein Glas hergestellt, welches die folgende berechnete Zusammensetzung in Gewichtsprozent auf
Oxidbasis hatte:
45 SiO2, 40 Al2O3 und 15 Na2O.
Es wurden Tafeln gegossen und in rechteckige Stangen von 4,5 · 6 · 120 mm geschnitten, welche in
einen glaskeramischen Zustand, der durch eine Carnegieit-Kristallphase gekennzeichnet war, durch
die folgende Wärmebehandlung umgewandelt wurden:
Erwärmen mit 300°C/Stunde auf 8500C;
4 Stunden Halt bei 85O0C; *5
erwärmen mit 300°C/Stunde auf HOO0C;
4 Stunden Halt bei HOO0C;
abkühlen mit der Eigengeschwindigkeit des
Ofens. ao
Ofens. ao
Eine Reihe der so hergestellten glaskeramischen Teststangen wurde in ein geschmolzenes Salzbad eingetaucht,
welches aus 52 Gewichtsprozent KCl und 48 Gewichtsprozent K2SO4 bestand. Nach 8 stündigem
Eintauchen in dieses Bad bei 5750C wurden die Teststangen
entnommen, gereinigt und im Taumler abgerieben, bevor der Bruchmodul bestimmt wurde.
Die ionenausgetauschten Testproben hatten einen durchschnittlichen Bruchmodul nach Taumlerabrieb
von 2300 kg/cm2. Im Vergleich hierzu hatten unbehandelte glaskeramische Teststangen, die in ähnlicher
Weise abgerieben worden waren, einen Bruchmodul nach Abrieb von 1200 kg/cm2.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verfestigung eines glaskeramischen Gegenstandes, der als eine ein austausch-
35 bares Alkalimetallion enthaltende Stammkristallphase /J-Spodumen, thermisch stabilen ß-Eucryptit,
Nephelin, Carnegieit oder /?-Quarz enthält, dadurch ge kennzeichnet, daß man die
Oberfläche des Gegenstandes mit einem Material in Berührung hält, das ein Ion enthält, dessen
Ionendurchmesser größer als der des Alkalimetallions der Stammkristallphase ist und das mit
jenem austauschbar ist, um größere Ionen und Alkalimetallionen innerhalb einer Oberflächenschicht
des Gegenstandes gegeneinander auszutauschen und auf diese Weise Druckspannungen
in dieser Oberflächenschicht zu entwickeln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Stammkristallphase /?-Spodumen oder thermisch
stabiler ß-Eucryptit ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche des Gegenstandes mit
einem Bad aus geschmolzenem Natriumsalz bei einer Temperatur über 4500C in Berührung hält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Stammkristallphase Lithiumionen enthaltender
/5-Spodumen, thermisch stabiler /J-Eucryptit oder
/S-Quarz ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche des Gegenstandes mit einem Bad aus
geschmolzenem Kaliumsalz bei einer Temperatur von 550 bis 8000C in Berührung hält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaliumsalzbad aus 50 bis 60°/0
KCl und 40 bis 50% K2SO4 besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Stammkristallphase Kalium- und Natriumionen
enthaltendes Nephelin ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis Kaliumionen zu Natriumionen
in der Nephelinkristallphase wenigstens 1:31, vorzugsweise über 1:4, beträgt und man die Oberfläche
des Gegenstandes mit geschmolzenem Kaliumsalz in Berührung hält. .
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