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Die Erfindung bezieht sich auf einen Zuggriff für Möbel und einzelne
Möbelstücke, wie sie vorzugsweise bei Küchenmöbeln verwendet werden.
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Die modernen Küchenmöbel bestehen ,aus einzelnen Schrankteilen, die
als Stand- oder Hängeschrank baukastenartig zusammengefügt werden und so eine geschlossene
Kücheneinrichtung darstellen. Die Schrankteile, insbesondere die Standschränke,
sind in unterschiedlicher Weise mit Schüben, Türen, Klappfächern, ausziehbaren Tischteilen
u. dgl. versehen, wobei zur Betätigung der einzelnen Türen und Fächer Zuggriffe
verwendet werden, die- als Knöpfe oder Bügel auf den Vorderseiten der Möbelteile
befestigt sind. Vorstehende Türgriffe sind- vielfach. -hinderlich, da sie die Arbeiten,
die auf der als Arbeitsplatte ausgebildeten Oberseite der Standschränke durchgeführt
werden, stören können. -Weiterhin wird im :möderneri 'Wohnungsbau der Küchenraum
meistens gleichzeitig als Eßraum verwendet. Man versucht daher, den modernen Küchenmöbeln
weitgehend das äußere Ansehen von Wohnmöbeln zu geben und damit die Küche dem gleichzeitigen
Benutzungszweck als Wohnraum anzupassen. Hierbei ist in erster Linie die an den
Vorderflächen der einzelnen Möbelstücke in Erscheinung tretende Aufteilung in verschieden
angeordnete Schubfächer, Türen und Klappfächer hinderlich, die durch die Anordnung
der vorstehenden Zuggriffe besonders unterstrichen wird.
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Hier schafft die vorliegende Erfindung Abhilfe durch den erfindungsgemäß
ausgebildeten Zuggriff, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus einer als Abschluß
eines Teiles der Vorderwand des Möbelstückes dienenden-und diesen an'-seinerü-'-Rahd--ein=--schließenden
Leiste besteht, die sich über die gesamte Breite des Möbelstückes erstreckt und
eine in die Vorderfläche zurückspringende, als Betätigungsgriff dienende rinnenförmige
Auskehlung mit einer waagerechten Abschlußfläche besitzt. Durch diese erfindungsgemäße
Ausbildung des Zuggriffes als eine in die Fläche der Vorderseite des Möbelstückes
zurücktretende Leiste, die sich über die gesamte Breite der. Vorderfläche erstreckt,
werden die den bisher verwendeten Zuggriffen anhaftenden Nachteile vermieden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
die Leiste an ihrem den Rand der Möbelstückvorderwand einschließenden Teil einen
rückseitigen senkrechten und einen vorderseitigen, mit diesem einen spitzen Winkel
bildenden Schenkel besitzt, wobei der Rand der Möbelstückvorderwand mit einer zwischen
die Schenkel eingreifenden Abschrägung versehen ist. Ein weiteres Merkmal besteht
darin, da# in der Fläche der Vorderwand zwei spiegelbildlich zueinander gngeordnrtes
mit ihren, , waage-#. rechten Abschlußflächen einander zugekehrte Leisten vorgesehen
sind, wobei die obere Leiste an der Unterseite, beispielsweise eines Schubfaches,
und die untere Leiste an der Oberseite, beispielsweise einer Tür, angeordnet ist.
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Hierbei sind erfindungsgemäß die Leisten bei allen nebeneinanderstehenden,
eine Reihe bildenden Möbelstücken in gleicher Höhenlage angeordnet, wobei bei einer
sich über die gesamte Höhe des Möbelstückes erstreckenden Tür die beiden spiegelbildlich
angeordneten Leisten, beispielsweise durch Verdübelung, miteinander zu einer einzigen
Griffleiste verbunden sind. Die Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet;.-,laß
bei Anordnung.einer aus dem Möbelstück ausziehbaren Platte die obere Leiste mit
ihrem die Griffrille tragenden Teil an der Vorderseite der ausziehbaren Platte befestigt
ist und mit ihrem die Winkelschenkel tragenden Teil von dem die Griffrille tragenden
Teil durch eine Schnittfuge abgetrennt ist und als Abschluß für eine feststehende
Blende dient und daß die untere Leiste als Betätigungsgriff für eine Schublade oder
Tür dient.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Leiste beschränken sich -nicht
lediglich darauf, daß die bisher verwendeten vorstehenden Griffe in Fortfall kommen
und daß die Wirkung einer fortlaufenden Zierleiste erreicht wird, durch die die
Küchenmöbel in ihrem Aussehen den Wohnmöbeln nähergebracht werden, sondern liegen
außerdem darin begründet, daß sie eine wesentliche Vereinfachung und Rationalisierung
der Herstellung ermöglichen insofern, als die Herstellung und Lagerhaltung von Möbelfrontplatten
unterschiedlicher Größe vereinfacht werden. Die Herstellung von Türenflächen, die
sich über die gesamte Höhe eines als. Standschrank -ausgebildeten Möbelstückes erstrecken,
wird überflüssig, da bei Verwendung des erfindungsgemäßen Zuggriffes zwei an sich
getrennte Vorderwandteile durch eine Verdübelung der beiden spiegelbildlich-- ätgeordneten
Griffe zu einer über die gesamte Höhe des Möbelstückes sich erstreckenden Tür vereinigt
werden. Es ist möglich, die mit den erfindungsgemäßen Zuggriffen ausgestatteten
Vorderteile der Möbelstücke in zwei oder drei unterschiedlichen Größen herzustellen
und mit ihnen jede Kombination von Türen, Fächern, ausziehbaren Plättet' u. dgl.
zu erreichen;'-ihdem beispielsweise der obere Wandteil als Schubkasten, der untere
Wandteil als Tür oder beide Wandteile durch Verdübelung der Leiste zu einer einzigen
geschlossenen Tür vereinigt werden; auch die Anwendung -einer auszie#baren Tischplatte
ist bei Verwendung der gleichen Griffleiste und der gleichen Wandteile möglich,
indem die Leiste durch eine Schnittfuge aufgeteilt wird- wobei der:obere Leistenteil
sieh an- der Vorderwand befindet,- während der untere Leistenteil als Zuggriff für
die ausziehbare Platte dient. Durch die erfindungsgemäßen Zuggriffe lassen, sich
somit die unterschiedlichsten Aufteilungen der einzelnen Möbelstücke in Türen, Schubfächer
u. dgl. erreichen, ohne daß die einzelnen Griffe als solche erkennbar hervortreten.
Sie ergänzen sich bei voller Funktionsfähigkeit vielmehr zu einer gemeinsamett;
über sämtliche Möbelstücke in- gleicher Höhe verlaufenden Leiste, die den zusammengesetzten
einzelnen Möbelstücken den Eindruck einer den Wohnmöbeln ähnlichen Schrankwand verleiht.
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$e1 Hängeschränken- ist in_:weiterer Ausbildung der 'Erfindung die
.Leiste in dem. unteren Türrand angebracht. Auf 'diese Weise; ist., eine
bequeme Betätigung der Türen der einzelnen' Hängeschränke möglich, wobei auch hier
der Eindruck einer gemeinsam sich über sämtliche aneinandergefügten Schrankteile
erstreckenden Zierleiste ergibt.
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Der erfindungsgemäße Zuggriff besteht vorteilhafterweise aus einer
im Strangpreßverfahren verarbeiteten Leiste aus Kunststoff, die von der gelieferten
Länge in den jeweils erforderlichen Längen abgeschnitten werden kann.
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Die Zeichnungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen, und es bedeutet
F
i g. 1 einen Querschnitt durch die Vorderwand eines Möbelstücks, bei dem die obere
Leiste zur Betätigung eines Schubkastens, die untere Leiste zur Betätigung einer
Tür dient.
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F i g. 2 einen Querschnitt gemäß F i g. 1, bei dem die beiden Leisten
durch Verdübelung miteinander verbunden sind, F i g. 3 einen Querschnitt gemäß F
i g. 1, bei dem die untere Leiste zur Betätigung einer Tür und die obere Leiste
nach Durchtrennung ihres Griffteiles zur Betätigung einer ausziehbaren Tischplatte
dient, F i g. 4 eine Teildarstellung eines Hängeschrankes für Küchenmöbel.
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Die F i g. 1 zeigt einen Querschnitt durch den vorderen Teil eines
Möbelstücks, der eine obere, als Arbeitsfläche dienende Abdeckplatte 1 besitzt.
Die Vorderwand des Möbelstücks besteht aus den Holzteilen 2 und 3, zwischen denen
die beiden Griffleisten 4 und 5 eingesetzt sind. Die Griffleisten
4
und 5 sind spiegelbildlich zueinander angeordnet und mit ihren waagerechten
Abschlußflächen 6 einander zugekehrt. Jede Griffleiste 4, 5 springt in die Vorderwand
zurück und zeigt eine als Betätigungsgriff dienende Auskehlung 7. Die Griffleiste
besitzt an ihrem Ende zwei Schenkel 8 und 9, die die mit einer entsprechenden Abschrägung
ausgestatteten Holzteile 2, 3 einschließen. Bei der Ausbildung nach F i g. 1 ist
die obere Leiste 4 mit dem Holzteil 2 als ausziehbares Schubfach ausgebildet und
trägt zu diesem Zwecke den Schubkasten 10. Die untere Griffleiste 5 ist mit ihrem
Holzteil 3 als Tür ausgebildet, die um ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Scharnier geöffnet und geschlossen werden kann.
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Die F i g. 2 zeigt eine sich über die gesamte Höhe des Möbelstücks
erstreckende Tür, die dadurch gebildet wird, daß die beiden Griffleisten
4 und 5 durch einen Dübel 11 zu einer Einheit miteinander verbunden
sind. In diesem Falle vereinigen sich die beiden Leisten 4 und 5 zu einer einzigen
Griffleiste, die eine Öffnung der aus den Holzteilen 2 und 3 gebildeten Tür gestattet.
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Die F i g. 3 zeigt ein Möbelstück, bei dem der obere Holzteil 2, der
von den Schenkeln 8 und 9 eingefaßt ist, durch eine Schnittfuge 12 von dem unteren
Teil 13 des Griffes 4 abgetrennt ist. An dem Teil 13 ist eine ausziehbare Platte
14 befestigt. Der untere Holzteil 3 dient als Tür und trägt an seiner Oberseite
die Griffleiste 5. Die Öffnung der Tür 3 erfolgt über die Griffleiste 5, während
das Ausziehen der Tischplatte 14 durch den Teil 13 der oberen Griffleiste
4 erfolgt, während der Holzteil 2 mit den Schenkeln 8 und 9 als Blende ortsfest
angebracht ist. Die F i g. 4 zeigt im Querschnitt eine Teildarstellung eines Hängeschrankes,
bei dem die Leiste 4 an der Unterkante des als Tür ausgebildeten Holzteiles 15 angebracht
ist.
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Sämtliche Griffleisten 4, 5 sind bei den nebeneinandergestellten Möbelstücken
in gleicher Höhe angeordnet, so daß sich die Griffleisten als eine Zierleiste einer
geschlossenen Möbelvorderwand darstellen.