DE1282420B

DE1282420B - Tiefloch-Bohrmaschine

Info

Publication number: DE1282420B
Application number: DEB64574A
Authority: DE
Inventors: Karl Burgsmueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1961-10-28
Filing date: 1961-10-28
Publication date: 1968-11-07
Also published as: GB980800A; CH426429A; US3158043A

Description

Tiefloch-Bohrmaschine Sogenannte Tiefloch-Bohrmaschinen, deren man sich zur Herstellung tiefer Sacklöcher und zum Einbringen von Durchbohrungen an langen Werkstücken bedient, werden bislang allgemein mit einem die Vorschubbewegung des Bohrers bewirkenden und diesem als Träger dienenden Schlitten ausgestattet, der vor einem umlaufenden Werkstückträger axial verschiebbar ist.
Derartige Ausführungsformen haben sich zwar in ihrer Arbeitsweise einigermaßen bewährt. Sie haben jedoch den erheblichen Nachteil, daß der den Tieflochbohrer an seinem Ende haltende Schlitten ein Bett doppelter Länge des längsten zur Bearbeitung geplanten Werkstücks verlangt. Andernfalls muß der Bohrer während seiner Arbeit ein oder sogar mehrere Male umgespannt bzw. nachgesetzt werden. Im einen Fall muß man erhebliche, teilweise aber gar nicht mögliche Raumbeanspruchungen in Kauf nehmen. Im anderen Fall sind kostspielige Betriebsunterbrechungen unvermeidbar.
Gemäß der Erfindung wurden diese Mängel in idealer Weise dadurch vermieden, daß der Abstand der nicht an der Bohrervorschubbewegung teilnehmenden Vorschubvorrichtung für den Bohrer von dessen Ansatzpunkt am Werkstück geringer ist als seine Arbeitslänge.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Bohrschaft längsverschiebbar zwischen einem oder mehreren Vorschubrollenpaaren geführt, die federnd gegen den Bohrschaft anliegen.
Zur Anpassung an die jeweiligen Arbeitsbedingungen kann der Anpreßdruck der Vorschubrollen regelbar sein, wobei vorzugsweise ein stufenlos regelbarer Antrieb zum Einsatz kommt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform bilden ider Satz der Vorschubrollen, ein für deren Antrieb dienender Motor und der von den Rollen axial verschiebbar gehaltene Bohrerschaft eine als Aufsatzgerät für eine übliche Drehbank od. dgl. verwendbare Baueinheit. Letztere weist zweckmäßig ein in die Bohrung eines Reitstocks einer üblichen Drehbank einsetzbares Element, z. B. ein Flanschrohr, auf.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
F i g. 1 zeigt das Bett 1 einer Tiefloch-Bohrmaschine, auf dem ein Fuß 2 gegenüber einem an sich bekannten und deshalb nicht dargestellten umlaufenden Träger für das zu bohrende Werkstück 3 axial verschiebbar und feststellbar ist. Das freie Ende des Werkstücks 3 ist in einer Lünette 4 um seine Längsachse drehbar gelagert.
Der Fuß 2 trägt in einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse 5 zwei Vorschubrollenpaare 6, 7. Diese führen in ihrer Durchzugsbahn den in der Achse des Werkstückträgers und somit auch des Werkstücks 3 längsverschiebbar von ihnen gehaltenen Bohrerschaft B. Dessen Längsachse steht senkrecht auf der durch die Achsen der beiden Rollen jedes Rollenpaares gehenden Ebene. Auf das Gehäuse 5 ist ein stufenlos regelbarer Antriebsmotor 9 für die Vorschubrollenpaare 6, 7 aufgesetzt.
In F i g. 2 ist gezeigt, daß das Gehäuse 5 im Ausführungsbeispiel ein in seiner Führungsbahn liegendes Flanschrohr 10 trägt, das in einen Reitstock 11, beispielsweise einer üblichen Drehbank, eingesetzt werden kann.
F i g. 3 zeigt die entsprechende Ausbildung in einem etwas größeren Maßstab in Längsansicht. In F i g. 4 ist in gleich großem Maßstab ein Querschnitt durch das Gehäuse 5 mit seiner Anordnung auf dem Bett 1 dargestellt.
Aus dieser Zeichnung ist unter anderem ersichtlich, daß die oberen Rollen 6, 7 je aus zwei spiegelgleichen Teilen bestehen können, die sich mittels einer Spannschraube 16 unter Vermittlung von Tellerfedern 17 mehr oder weniger zusammenspannen lassen, so daß man in einfacher Weise den Anpreßdruck an den B_ohrerschaft 8 regeln kann.
Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß die neue Tiefloch-Bohrmaschine gegenüber dem Bekannten eine nur sehr kurze Baulänge benötigt. Diese ist praktisch nur durch die Länge des zu bohrenden Werkstücks mit dem umlaufenden Werkstückträger und dem Vorschubantrieb für den Bohrerschaft gegeben.
Der Vorschub des Bohrers kann den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden. Seine etwaige überlastung ist ausgeschlossen, falls die Vorschubrollen 6, 7 gemäß der vom Erfinder vorgesehenen speziellen Ausführungsform federnd gegen ihn anliegen.
Durch die Zusammenfassung der Vorschubrollen mit deren Antrieb zu einer Baueinheit ist dieses neuartige Aggregat nicht ortsgebunden. Vielmehr kann es je nach Bedarf in Verbindung mit den verschiedenen umlaufenden Werkstückträgern und dementsprechend wahlweise an verschiedenen Werkzeugmaschinen, z. B. in Verbindung mit einem Reitstock oder an Stelle ;desselben, verwendet werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Tiefloch-Bohrmaschine, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß der Abstand der nicht an der Bohrervorschubbewegung teilnehmenden Vorschubvorrichtung für den Bohrer (8) von dessen Ansatzpunkt am Werkstück (3) geringer ist als seine Arbeitslänge.
2. Tiefloch-Bohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrschaft (8) längsverschiebbar zwischen einem oder mehreren Vorschubrollenpaaren (6, 7) geführt ist, die federnd gegen den Bohrschaft (8) anliegen.
3. Tiefloch-Bohrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck der Vorschubrollen (6, 7) regelbar ist.
4. Tiefloch-Bohrmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubrollen (6, 7) einem stufenlos regelbaren Antrieb (9) unterliegen.
5. Tiefloch-Bohrmaschine nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Satz der Vorschubrollen (6, 7), ein für deren Antrieb dienender Motor (9) und der von den Rollen (6, 7) axial verschiebbar gehaltene Bohrschaft (8) eine als Aufsatzgerät für eine übliche Drehbank od. dgl. verwendbare Baueinheit bilden.
6. Tiefloch-Bohrmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Baueinheit ein in die Bohrung eines Reitstocks (11) einer üblichen Drehbank einsetzbares Element, z. B. ein Flanschrohr (10), aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 867 485; schweizerische Patentschrift Nr. 216 744; Zeitschrift »Maschinenbautechnik«, 8 (1959), Heft 4, S. 221 bis 224.