DE1281587B - Den Tunneleffekt ausnutzende Elektronenquelle - Google Patents
Den Tunneleffekt ausnutzende ElektronenquelleInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES WTWWS PATENTAMT
Int. Cl.:
HOIj
Deutsche Kl.: 21g-13/20
Nummer: 1281587
Aktenzeichen: P 12 81 587.1-33 (G 41250)
Anmeldetag: 3. August 1964
Auslegetag: 31. Oktober 1968
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronenquelle
für Vakuumgeräte/ die die Erscheinung des Tunneleffektes ausnutzt.
Eine Elektronenquelle, die im Vakuum Elektronen emittiert und doch keine hohe, mit einem hohen
Energieverlust verbundene Betriebstemperatur benötigt, wird auf vielen Gebieten der wissenschaftlichen
Forschung nicht nur in Vakuumröhren, sondern auch in anderen evakuierten, eine Elektronenquelle benötigenden
Vorrichtungen, z. B. Spektrographen, Ionenzählern, Kathodenstrahlröhren, Magnetrons, Klystrons
u. dgl., angewendet.
Eine bekannte Vorrichtung, die den Tunneleffekt ausnutzt, ist die Tunneldiode, die aus einem entarteten
p-leitenden Halbleitermaterial besteht, das mit einem entarteten η-leitenden Halbleitermaterial durch einen
schmalen pn-übergang verbunden ist, dessen Dicke _ etwa bei 150 Ä liegt. Der Übergang ist klein,
damit die Elektronen aus dem η-leitenden Halbleiter unter dem Einfluß eines elektrischen Feldes durch den
verbotenen Bereich des Übergangs tunneln können. Bei einer weiteren, den Tunneleffekt ausnutzenden
bekannten Vorrichtung, die auch als Elektronenquelle in Vakuumgeräten verwendet werden soll, sind zwei
metallische Schichten durch ein Isoliermaterial getrennt, dessen Dicke in oder unter der Größenordnung der
mittleren freien Weglänge eines Elektrons in dem isolierenden Material liegt.
In einer solchen Vorrichtung tunneln die Elektronen vom oberen Rand des Fermi-Bandes der ersten Metallschicht
durch den Isolator hindurch und treten in die zweite Metallschicht ein. Wenn die zweite Metallschicht
dünn ist, treten einige Elektronen in den evakuierten Bereich aus. Der Anteil der tunnelnden Elektronen, der
in die zweite Metallschicht eintritt und dessen Energie zum Austreten ausreicht, ist jedoch klein. Infolge einer
Elektronenstreuung innerhalb der zweiten Metallschicht wird der Anteil der Elektronen weiter vermindert,
der die Vakuumgrenzschicht mit einer solchen Energie erreicht, daß er die Sperre überwindet.
Das Ergebnis dieser beiden nachteiligen Erscheinungen besteht darin, daß die Wirksamkeit einer
Vorrichtung, die einen Metall-Isolator-Metall-Tunneleffekt ausnutzt, als Elektronenquelle in Vakuum-
- geräten wesentlich herabgesetzt ist. Bei einer etwas verbesserten Ausführungsform wird eine Dipolschicht
·* angewendet, die aus einer einlagigen Schicht eines
*· Absorbers (Caesium oder orientiertes Bariumoxid) auf
der äußeren Fläche einer weiteren Metallschicht besteht, weil an der Vakuumgrenzschicht eine verminderte
"* Sperrhöhe erreicht wird.
Bei einer den Tunneleffekt ausnutzenden' Elektro-
Bei einer den Tunneleffekt ausnutzenden' Elektro-
Den Tunneleffekt ausnutzende Elektronenquelle
Anmelder:
General Electric Company, Schenectady, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Reichel, Patentanwalt,
6000 Frankfurt 1, Parkstr. 13
Als Erfinder benannt:
Leroy Apker, Schenectady, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. August 1963 (299 995)
nenquelle für Vakuumgeräte mit einer Halbleiterschicht, die gegenüber einer weiteren η-leitenden Halbleiterschicht
durch ein isolierendes Material von einer Dicke
as in der Größenordnung der mittleren freien Elektronenweglänge
in diesem Material oder von geringerer Dicke getrennt ist, und mit elektrischen Anschlüssen
an den Halbleiterschichten werden nach der Erfindung weit bessere Ergebnisse dadurch erreicht, daß das
Halbleitermaterial der einen Schicht, die die Oberfläche der Elektronenquelle bildet, Cs3Sb, Rb3Sb,
Rb2Te, K3Sb und bzw. oder (Cs)Na2KSb ist.
Diese äußere Schicht besteht vorzugsweise im wesentlichen
aus Cs3Sb. Ein leitendes Gitter kann mit der äußeren Oberfläche dieser Schicht verbunden und auf
ihr angeordnet sein.
Die andere zweite Schicht besteht vorzugsweise im wesentlichen aus η-leitendem, .bis zur Entartungskonzentration dotiertem Silicium. Die Isolations-
schicht, die diese Siliciumschicht von der erstgenannten Schicht trennt, besteht vorzugsweise aus SiO2, und
ihre Dicke liegt in oder unter der Größenordnung von 150 Ä.
Wenn zwischen den beiden Halbleiterschichten eine geeignete Spannung anliegt, dann gelangen die Elektronen
von der η-leitenden Halbleiterschicht über die dünne Isolationsschicht zur äußeren Halbleiterschicht,
wo sie aus der äußeren Oberfläche in das Vakuum austreten. Die η-leitende, bis zur Entartungskonzentration
dotierte Halbleiterschicht dient dabei als reichlicher Vorrat für Elektronen von hoher Energie, so
daß möglichst viele Elektronen hoher Energie durch
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die Isolationsschicht in die äußere Halbleiterschicht dern es wird der m das Vakuum austretende Anteil an
gelangen. Da die Elektronenaffinität, d. h. die Energie- Elektronen relativ zu einer zweiten Metallschicht
differenz zwischen der Unterkante des Leitungsbandes (z. B. aus Gold) vergrößert, wobei der Anteil an Elekan
der Oberfläche und dem Vakuumniveau der bei- tronen, der die Vakuum-Grenz- und -Sperrschicht
spielsweise aus Cs3Sb bestehenden äußeren Halbleiter- 5 überwindet, normalerweise in der Größenordnung von
schicht geringer als das verbotene leere Band ist, be- 10 % oder weniger liegt.
steht eine große Wahrscheinlichkeit, daß möglichst viele In Fig. 1, die schematisch den Aufbau einer
Elektronen an der Vakuumgrenzfläche austreten. Da Elektronenquelle gemäß der Erfindung zeigt, ist ein
ferner die Diffusionslänge in dem äußeren Halbleiter Teilschnitt durch einen evakuierten Bereich 1 zu sehen,
groß ist, nimmt die EleKtronenstreuung ab. Dies ist der io der von einer hermetisch abgedichteten Hülle 2 be-FaIl,
weil die Elektronen, deren Energie im Leitungs- grenzt ist, die einen Abschnitt 3 enthält, der eine Elekband
geringer als im leeren Band ist, nicht an den tronenquelle festhält. Die Hülle 2 kann z. B. aus Glas
Elektronen des Valenzbandes streuen können. Daher . oder Quarz aufgebaut sein, wie es in der Vakuumerreicht
eine sehr große Anzahl von Elektronen die röhrentechnik üblich ist. Außerdem kann die Hülle 2
Vakuumgrenzfläche mit einer Energie, die zur Über- 15 verschiedene den Strom steuernde und sammelnde
windung der Sperre an der Grenzfläche ausreicht, so Elektroden (nicht gezeigt) und das Gitter und die
daß sich eine wirksame Emission ins Vakuum ergibt. Anode einer üblichen Vakuumröhre enthalten; in
. Der Aufbau und das Betriebsverhalten der Elektro- diesem Fall kann der die Elektronenquelle halternde
nenquelle gemäß der Erfindung werden an Hand von Abschnitt 3 in unterschiedlicher Weise als Unterläge,
Figuren näher erläutert. '·'-'-'■ '· ao Steg oder Kopfstück bezeichnet werden.'
Fig. 1 zeigt.eine Elektronenquelle gemäß der. Er- In dem evakuierten Bereich'-befindet sich-eine Elek-
findung in einer evakuierten Hülle; , tronenquelle 4, bestehend aus einer Halbleiterschicht 5
Fig. 2 ist ein Energieniveaudiagramm und zeigt die und einer weiteren Halbleiterschicht 6; diese beiden
physikalischen Bedingungen während des Betriebes Schichten sind durch eine isolierende Schicht 7 geder
bevorzugten- Ausführungsform der Elektronen- 25 trennt, deren Dicke der mittleren freien Weglänge der
quelle nach der Erfindung. . -. Elektronen entsprichtoder 'geringer alsdiese ist. ϊ
Zu der Gruppe von Halbleitern^ die für die die Ober- Μ Fi g. 1 sind Anschlüsse diner elektrischen: Schal·
fläche der Elektronenquelle bildende halbleitende rung an die halbleitenden Schichten 5 und 6 dargestellt;
Schicht der Elektronenquelle gemäß der Erfindung die als elektrische Leiter 8 und 9 durch die HMe 2 in
verwendet werden, gehören Cs3Sb, Rb3Sb, Rb2Te, 30 den evakuierten Bereich 1 hineingehen, in dem sie mit
K3Sb und (Cs)JSTa2KSb, das sind Halbleitermaterialien, den Schichten 5 und 6 verbunden sind. Ein leitetfdesGitderen
Elektronenaffinität beträchtlich geringer als das ter kann über der Halbleiterschicht 6 angebracht sein;
leere Band oder, anders ausgedrückt, der Bandabstand damit die Leitfähigkeit zur Seite verbessert wird. Das
ist. Das leere Band des gewählten Halbleiters liegt leitende Gitter kann in verschiedener Weise hergestellt;
vorzugsweise zwischen 2 und 4 eV. Isolatoren mit 35 z.B. als leitendes Material-über eine Blende' aufgrößeren
Bandabständen oder leeren Bändern sind gedampft sein: Um das Vakuum im evakuierten
nicht geeignet. Wenn auch alle zuvor erwähnten Halb- Bereich 1 aufrechtzuerhalten, sind die Leiter 8 und 9 in
leitermäterialien mit Vorteil einzeln oder in Kombi- an sich bekannter Weise am Durchgangspunkt durch
nation mit anderen Halbleitermaterialien Anwendung die Hülle 2 hermetisch abgedichtet: Die Elektronenfinden
können, so bevorzugt man doch bei der Elek- 40 quelle 4 kann von den Leitern 8 und 9 festgehalten
tronenquelle gemäß der Erfindung Cs3Sb, weil dieses werden oder auch mit einem reaktionsunfähigen Klebe-Material,
wie man herausgefunden hat, eine besonders mittel am Abschnitt 3 befestigt sein.,
wirksame Elektronenquelle liefert. Dieses Material Die Leiter 8 und 9 sind außerhalb der Hülle mit je
wirksame Elektronenquelle liefert. Dieses Material Die Leiter 8 und 9 sind außerhalb der Hülle mit je
weist eine geringe Elektronenaffinität und große Wan- einer Klemme 10 oder 11 verbunden, an denen eine
derungslängen für Elektronen von hoher Energie im 45 Stromquelle angeschlossen ist, deren Spannung zur
Leitungsband auf, wenn die Energien geringer als das Herbeiführung des Tunneleffektes für diejenigen
leere Band von etwa 2 eV sind. Die Elektronen, die Elektronen ausreicht, die von der Halbleiterschicht 5
infolge des Tunneleffektes von der ersten Schicht aus- durch die isolierende Schicht 7 zur Halbleiterschicht 6
gehen und deren Energie größer als 2 eV ist, werden tunnehisollen.DieElektronenemissionausderSchichtö
schnell durch Paarbildung im Leitungsband verringert, 50 in dea evakuierten Bereich 1 hinein kann dadurch beworauf
sie nicht weiter abnehmen, wenn man von einflußt werden, daß die an den Klemmen 10 und 11
relativ schwachen Prozessen, z. B. der Gitterstreüungj liegende Spannungsquelle moduliert wird,
absieht. Ein großer Anteil der tunnelnden Elektronen Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
absieht. Ein großer Anteil der tunnelnden Elektronen Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
erreicht die Vakuum-CssSb-Grenzschicht. Zusätzlich Elektronenquelle nach der Erfindung ist die Elektronenwerden
die Elektronen an dieser Vakuumgrenzschicht 55 quelle 4 aus einer η-leitenden, bis zur Entartungsbei
Überwindung der Sperre unterstützt, da das nor- konzentration dotierten Siliciumschicht, der isolierenmalerweise
p-leitende Cs3Sb an der Grenzschicht den Siliciumdioxidschicht 7 und der oberen Schicht 6
weniger p-leitend wird. Das sich ergebende elektrische aus Cs3Sb aufgebaut. Dieser Aufbau wird zweckmä-FeId
trägt zum Austritt der Elektronen in das Vakuum ßigerweise dadurch hergestellt, daß in einem Körper
dadurch bei, daß es die Elektronen in Richtung des 60 aus hochgradig reinem Silicium eine η-leitende VerVakuums beschleunigt. unreinigung, z. B. Antimon, Arsen oder Phosphor,
Durch Messung der Ausbeute bei der photoelek- eindiffundiert wird. Andererseits kann der Siliciümtrischen
Emission hat man bemerkt, daß mehr als 20 % kristall aus einer Schmelze gezüchtet werden, die reich
Elektronen, die die CssSb-Vakuum-Grenzschicht er- an Donatorverunreinigungen ist. Anschließend wird
reichen, in das Vakuum austreten. Somit wird ein 65 der Siliciumkörper in einer Sauerstoff atmosphäre auf
bedeutsamer Vorteil gegenüber den bekannten Vor- eine Temperatur Von etwa 140° C ungefähr 5 bis
richtungen nicht nur im Hinblick auf die Zahl der die 20 Stunden lang erhitzt, damit sich eine dünne SiIi-Grenzschicht
erreichenden Elektronen erzielt, son- ciumdioxidschicht in einer Dicke von etwa 100 Ä oder
weniger ergibt. Diese Dicke ist geringer als die mittlere freie Weglänge eines Elektrons im isolierenden Siliciumoxid,
das 150 Ä übersteigt. Auf diese Weise werden die Schiebt 5 aus η-leitendem, entartetem Silicium und die
isolierende Schicht 7 aus Siliciumdioxid gebildet.
Anschließend wird auf der äußeren Fläche der isolierenden Schicht 7 in an sich bekannter Weise
Cs3Sb niedergeschlagen. Vorzugsweise wird die Schicht 6
dadurch aufgebracht, daß in einer Caesiumatmosphäre bei einer Temperatur von 100 bis 170° C 10 Minuten
bis 1 Stunde lang Antimon (Sb) verdampft wird. An den Schichten 5 und 6 werden die elektrischen Anschlüsse
von aufgedampften Metallen oder in anderer Weise gebildet.
F i g. 2 zeigt ein Energieniveaudiagramm der Elektronenquelle
aus Si—SiO8—Cs3Sb. Über dem Einfluß
eines elektrischen Feldes, das mit Hilfe einer Spannungsquelle von etwa 1 bis 10 V an den Klemmen 11 (positiv)
und 10 (negativ) aufrechterhalten wird, verlassen die Elektronen einen mit ihnen dicht bevölkerten Bereich 12
des Leitungsbandes im Silicium, tunneln durch die dünne isolierende Schicht aus SiO2 hindurch, laufen
durch die Halbleiterschicht aus Cs3Sb hindurch und überwinden die sperrende Grenzschicht zum Vakuum,
falls ihre Energie zum Austritt ins Vakuum ausreicht.
Claims (4)
1. Den Tunneleffekt ausnutzende Elektronenquelle für Vakuumgeräte mit einer Halbleiterschicht,
die gegenüber einer weiteren n-leitenden Halbleiterschicht durch ein isolierendes Material
von einer Dicke in der Größenordnung der mittleren freien Elektronenweglänge in diesem
Material oder von geringerer Dicke getrennt ist, und mit elektrischen Anschlüssen an den beiden
Halbleiterschichten, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halbleitermaterial der einen Schicht (6), die die Oberfläche der Elektronenquelle bildet,
Cs3Sb, Rb3Sb, Rb2Te, K3Sb und/oder (Cs)Na2KSb
ist.
2. Elektronenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese äußere Schicht (6) im
wesentlichen aus Cs3Sb besteht.
3. Elektronenquelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein leitendes Gitter mit der
äußeren Fläche dieser Schicht (6) verbunden und auf dieser angeordnet ist.
4. Elektronenquelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die andere zweite Schicht (5)
im wesentlichen aus η-leitendem, bis zur Entartungskonzentration dotiertem Silicium besteht
und daß die sie von der erstgenannten Schicht (6) trennende Isolationsschicht aus SiO2 besteht und
ihre Dicke (7) in oder unter der Größenordnung von 150 Ä liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift 3 056 073.
USA.-Patentschrift 3 056 073.
Hierzui Blatt Zeichnungen
809 629/1167 10.68 Q Bundesdruckerei Berlin
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ID=23157212
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE1281587B (de) |
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Also Published As
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