-
Stereomikroskop Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stereomikroskop
mit austauschbaren Objektivpaaren, vorzugsweise mit extrem voneinander abweichender
Vergrößerung.
-
Es sind bereits Mikroskope bekannt, bei denen die Objektive auf einer
Trommel oder Revolverscheibe mit horizontal oder vertikal liegender Achse oder auf
einem hin- und herverschiebbaren Wechselschlitten angeordnet sind und wahlweise
in den Beobachtungsstrahlengang gebracht werden können. Da die Wechselebene oberhalb
des Objektivs mit schwächster Vergrößerung liegen muß, ergibt sich für die näher
an der Objektebene liegenden Objektive hoher Vergrößerung eine relativ große Baulänge.
Sie sind daher nicht nur teuer, sondern erfordern auch eine stabilere Wechselvorrichtung,
was wiederum zur Folge hat, daß der an sich knappe, der Unterbringung von Prismen
dienende Raum oberhalb der Wechselebene beschnitten wird. Eine Verbesserung in dieser
Hinsicht wird durch ein ebenfalls bekanntes Stereomikroskop erzielt, bei dem die
Ebene der Wechslung nach der Objektseite zu verlegt ist. Dies geschieht jedoch unter
Verzicht auf eine Schnellwechselvorrichtung (Revolver od, dgl.), da für das Objektiv
schwacher Vergrößerung eine zusätzliche Vertikalbewegung über die Wechselebene hinaus
erforderlich ist.
-
Auch ist bereits ein Stereomikroskop bekannt, bei dem das Objektiv
mit schwacher Vergrößerung in ein Zwischenstück eingesetzt ist, das gegen ein anderes
Zwischenstück mit schwalbenschwanzförmiger Aufnahme für die Objektive stärkerer
Vergrößerung austauschbar ist. Diese Wechslung ist jedoch unbequem und zeitraubend.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wechselvorrichtung
zu schaffen, die die aufgezeigten Nachteile beseitigt. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß zwei Wechselebenen vorgesehen sind, von denen die eine, okularseitig
liegende, dem Objektivpaar schwacher Vergrößerung zugeordnet ist, das mittels einer
in bekannter Weise auch Öffnungen für den freien Strahlendurchtritt aufweisenden
Wechselvorrichtung in den Strahlengang einschaltbar ist, und von denen die andere,
unterhalb der erstgenannten liegende Ebene den Objektiven stärkerer Vergrößerung
zugeordnet ist, die je für sich austauschbar sind. Sowohl für die okularseitige
als auch für die objektivseitige Wechselanordnung kann ein Schieber oder auch ein
Revolver mit vertikaler Achse benutzt werden. Auch ist es möglich, für jedes der
Objektivpaare mit starker Vergrößerung eine eigene Steckfassung, vorzugsweise mit
Schwalbenschwanzführung, vorzusehen. Jede Wechselvorrichtung kann je für sich betätigt
werden. Dabei ist es zweckmäßig, eine Sicherungsvorrichtung vorzusehen, die verhindert,
daß zwei Objektivpaare zugleich in den Strahlengang gebracht werden.
-
Nach einen weiteren Vorschlag ist die Wechselvorrichtung für das Objektivpaar
schwacher Vergrößerung durch übertragungselemente derart mit den Objektiven starker
Vergrößerung bzw, deren Wechselvorrichtung kombiniert, daß die Wechslungen in gegenseitiger
Abhängigkeit voneinander durchgeführt werden können. Dadurch wird automatisch beim
Einbringen eines Objektivs in den Strahlengang das zuvor in Arbeitsstellung befindliche
Objektiv herausgebracht.
-
Außerdem kann die Anordnung so getroffen sein, daß bei der Entnahme
bzw. beim Herausschieben eines der Objektive starker Vergrößerung das Objektivpaar
schwacher Vergrößerung selbsttätig in den Strahlengang eingeschaltet wird. Hierzu
steht z. B. die Wechselvorrichtung für das Objektivpaar schwacher Vergrößerung unter
der Wirkung einer Feder, entgegen deren Kraft die Einschaltung der Objektive stärkerer
Vergrößerung erfolgt. Damit die letztgenannten Objektive nach dem Einbringvorgang
in der Arbeitsstellung verbleiben, ist eine zusätzliche Raste vorgesehen.
-
Eine Anordnung dieser Art ist auch anwendbar für solche Stereomikroskope,
bei denen, wie eingangs beschrieben, das Objektivpaar schwacher Vergrößerung in
vertikaler Richtung in einen Tubus einzuschieben ist. Werden die Objektive auf einem
Wechselschlitten od. dgl. angeordnet, so kann durch eine Steucranordnung erreicht
werden, daß beim Herausbringen eines der Objektivpaare starker Vergrößerung aus
dem Strahlengang das Objektivpaar schwacher Vergrößerung automatisch in die richtige
Arbeitsstellung gebracht wird.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 ein Stereomikroskop mit- einer Revolverscheibe
für das Objektivpaar schwacher Vergrößerung sowie eine Wechselvorrichtung mit Schiebern
für die Aufnahme von Objektiven stärkerer Vergrößerung in Vorderansicht, teilweise
geschnitten, F i g. 2 das gleiche Mikroskop in Seitenansicht, F i g. 3 die Revolverscheibe
in Draufsicht, teilweise geschnitten, F i g. 4 ein Stereomikroskop mit einer Revolverscheibe
für das Objektivpaar schwacher Vergrößerung sowie einer schwalbenschwanzförmigen
Aufnahme für den Austausch von Objektiven stärkerer Vergrößerung in Vorderansicht,
teilweise geschnitten, F i g. 5 die zugehörige Seitenansicht, F i g. 6 die Revolverscheibe
im Querschnitt, F i g. 7 ein Stereomikroskop mit einer Revolverscheibe für das Objektivpaar
schwacher Vergrößerung sowie einer Schiebeführung für die gleichzeitige Aufnahme
mehrerer Objektive mit stärkerer Vergrößerung in Vorderansicht, teilweise geschnitten,
F i g. 8 eine Anordnung, bei der das Objektivpaar schwacher Vergrößerung auf einem
Schieber angeordnet ist, im Querschnitt, F i g. 9 die zugehörige Seitenansicht.
-
Das Stereomikroskop gemäß den F i g. 1 bis 3 enthält eine Traghülse
1, auf der die beiden Prismengehäuse 2 a und 2 b schwenkbar montiert sind.
Die Traghülse 1 ist drehbar auf einem Ring 4, der am nicht dargestellten Stativ
befestigt ist. Seine Achse 6 ist Lagerstelle für eine Revolverscheibe 5, in der
das Objektivpaar 7, 8 eingesetzt ist. In der Traghülse 1 ist ein Ausbruch 9 vorgesehen,
durch den ein mit der Revolverscheibe 5 verbundener Stellhebel 10 nach außen ragt.
Auf der Revolverscheibe 5 sind ferner zwei Ausbrüche 11 a, 11 b (F i g. 3) für den
freien Strahlendurchtritt vorgesehen. Mit 12 sind Rastanschläge bezeichnet, die
zur Fixierung der Revolverscheibe in den beiden Endstellungen dienen. Die Traghülse
1 ist verbunden mit einem Zwischenstück 13, das zwei Ansätze 15,16 aufweist. Die
beiden Ansätze tragen die Führungsstange 17, auf der die beiden Schieber 18,19 in
Richtung der Pfeile C hin- und hergleiten können.
-
Die Schieber weisen auf ihrer Unterseite Schwalbenschwanzführungen
20, 21 auf für die Aufnahme der Objektivstutzen 22 a, 22 b. Diese sind durch andere
Stutzen 22 c, 22 d austauschbar (F i g. 1). Der Verstellweg wird von Schrauben 23
a, 23 b an den Schiebern begrenzt. Zur seitlichen Orientierung der Schieber 18,19
dienen zwei Paar Führungsklötzchen 24 a, 24 b und 25 a, 25 b, die
auf Bahnen 26 des Zwischenstücks 13 gleiten. Von jedem Klötzchenpaar steht jeweils
eines (24 b, 25 b) unter der Wirkung einer Andruckfeder 27, während das korrespondierende
durch eine Justierschraube 28 nachstellbar ist. Dadurch wird eine spielfreie Lagerung
erzielt.
-
Um zu verhindern, daß der Strahlengang mit dem Einbringen eines der
Objektivstutzen 22 a, 22 b, 22 c
oder 22 d, die in der durch die Linie
A-A gekennzeichneten Wechselebene verschiebbar sind, durch das in der Ebene B-B
bewegliche Objektivpaar 7, 8 blockiert wird und auch umgekehrt, sind entsprechende
Sicherungsmittel vorgesehen. Diese bestehen aus zwei durch das Zwischenstück 15
hindurch in den Verschiebeweg der beiden Schieber ragende Mitnehmerstifte 29 und
30 an der Revolverscheibe 5.
-
Die Wirkungsweise der Wechselvorrichtung ist wie folgt: Mittels des
Stellhebels 10 kann das Objektivpaar 7, 8 in den Beobachtungsstrahlengan
geschwenkt werden. Dabei führen die Mitnehmerstifte 29 und 30 eine solche Bewegung
aus, daß gegebenenfalls der eine oder andere der beiden Schieber 18, 19 (F i g.
2) mit gegebenenfalls eingesetztem Objektiv aus dem Strahlengang herausgeschoben
wird. Soll nun umgekehrt eines der beiden letztgenannten Objektive für die Beobachtung
benutzt werden, so wird beim Einbringen des entsprechenden Schiebers in Richtung
des Pfeiles C über den einen der beiden Mitnehmerstifte die Revolverscheibe 5 gedreht
und in eine Stellung gebracht, in der die C)ffnungen 11 a,11 b den Durchtritt der
Strahlen freigeben. Beim Austausch der beiden in der Ebene A-A beweglichen Objektivstutzen
untereinander (z. B. 22 a, gegen 22 c und 22 b gegen 22 d) bleibt der Revolver 5
in der zuletzt geschilderten Position, und das zuvor eingefahrene Objektiv wird
nun lediglich in die Bereitschaftsstellung (F i g. 2) zurückgedrängt.
-
Gemäß einer Weiterbildung dieser Konstruktion kann der Revolver 5
ferner unter der Wirkung einer Rückholfeder 31 stehen, durch die bewirkt wird, daß
beim Herausfahren eines der Objektivstutzen 22 a bis 22 d das Objekiivpaar 7, 8
selbsttätig in den Strahlengang gebracht wird. Hierbei kann also der Stellhebel
10 entfallen. Allerdings ist es erforderlich, für die Festhaltung der Objektive
22 a bis 22 d in der Arbeitsstellung eine Rastvorrichtung vorzusehen, um zu verhindern,
daß das gerade eingebrachte Objektiv durch den Federdruck sofort wieder in die Ausgangs-(Ruhe-)lage
zurückgleitet. Diese ist im vorliegenden Beispiel mit der Justiervorrichtung 24
bis 27 kombiniert. Die mit den Klötzchen 24 a, 24 b und 25 a, 25 b
zusammenwirkende
Rastkerbe ist mit 26 a bezeichnet.
-
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 4 bis 6 ist an Stelle
der Führungsstange, auf der Schieber für die Objektive gleiten, am Zwischenstück
13 a eine Schwalbenschwanzführung 32 vorgesehen, in die die mit Schwalbenschwanzleisten
versehenen Objektivstutzen 22 a, 22 b usw. einzeln einsetzbar sind. Die Schraube
33 dient als Anschlagbegrenzung.
-
Um zu verhindern, daß eines dieser Objektive eingeschoben wird, wenn
sich bereits das Objektivpaar 7, 8 im Strahlengang befindet, ist hierbei ebenfalls
eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen. Diese besteht aus der am Revolver 5 befestigten
Hülse 34 mit Steuerkurve 35 und einem unter der Wirkung der Feder 36 stehenden Bolzen
37, der in dem Zwischenstück 13 a vertikal verschiebbar gelagert ist.
-
Der Bolzen 37 ragt bei eingeschaltetem Objektivpaar 7, 8 so weit aus
der Schwalbenschwanzführung heraus, daß er den Einschub der Objektivpaare 22 a,
22 b verhindert. Erst nach Umschaltung des Revolvers 5 und Mitdrehung der Steuerkurve
weicht der Bolzen 37 unter seiner Federwirkung zurück und gibt den Weg für den Einschub
eines dieser Objektive frei. Bei eingesetztem Objektiv 22a oder
22b kann der Revolver 5 wegen der Blockierung seiner Steuerkurve 35 nicht
betätigt werden.
-
Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 zeigt eine Anordnung, bei der
die Schwalbenschwanzführung 32 a eine solche Länge hat, daß zwei Wechselobjektive,
z. B. 22 a, 22 b, zugleich aufgenommen werden können. Die Wechsel- und Sicherheitsvorrichtung
ist ansonsten die gleiche wie bei dem zuvor beschriebenen Beispiel.
-
Gemäß einem weiteren in den F i g. 8 und 9 dargestellten Beispiel
ist an Stelle einer Revolverscheibe
für das Objektivpaar 7, 8 ein
Schieber 38 vorhanden. In der Auszugsstellung des Schiebers 38 können die Strahlen
ungehindert durchtreten. Als Sicherungs-und Rastvorrichtung dient hierbei der in
die Kerbe 39 eingreifende, unter der Wirkung der Feder 40 stehende Stift 41.