DE1266675B

DE1266675B - Vorrichtung zum Formen von Tellern od. dgl. aus keramischen Massen

Info

Publication number: DE1266675B
Application number: DEB72337A
Authority: DE
Inventors: Ernst Brueckner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1963-06-19
Filing date: 1963-06-19
Publication date: 1968-04-18
Also published as: GB1023814A; US3386140A; GB1048743A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 28 b

Deutsche Kl.: 80 a - 45/05

Nummer: 1 266 675

Aktenzeichen: B 72337 V/80 a

Anmeldetag: 19. Juni 1963

Auslegetag: 18. April 1968

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen von Tellern od. dgl. aus keramischen Massen mit einem auf ein auf einer Aufnahmespindel aufliegendes Massestück einwirkenden kegelförmigen Rollwerkzeug, das während der Formgebung eine Kippbewegung erhält und in bezug auf die mit ihrer lotrechten Mittelebene die Aufnahmespindel zentrisch schneidenden Kippachse in Richtung seiner Antriebsachse verstellbar ist.

Bei einer bekannten Vorrichtung liegt die Kippachse höhenmäßig fest, und erfolgt das Heranführen des Rollwerkzeuges an das Massestück durch eine kreisbogenförmige Schwenkbewegung um eine feste Schwenkachse. Die Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß zur Durchführung des Formvorganges das Formgebungswerkzeug um zwei Achsen geschwenkt werden muß. und zwar kreisbogenförmig um die Schwenkachse der gesamten Vorrichtung und ferner um die rechtwinklig zu ihr angeordnete Kippachse für die Kippbewegung des Rollwerkzeuges. Bei der kreisbogenförmigen Schwenkbewegung der Vorrichtung um die Schwenkachse verbleibt bei dem Formvorgang die Spitze des Rollwerkzeuges nicht unveränderlich in der Mitte des Massestückes, sondern wird seitlich auf demselben verschoben, wodurch oft fehlerhafte Ware entsteht. Ferner muß bei einer Veränderung der Scherbenstärke die Aufnahmespindel entsprechend vertikal so verstellt werden, daß die Spitze des Rollwerkzeuges mit der Mitte seiner Kippachse übereinstimmt. Diese Einstellung ist nicht nur zeitraubend, sondern erfordert auch eine kostspielige Ausbildung der Spindel und ihrer Lagerungen, was besonders bei Drehtischen mit mehreren Spindeln sehr ungünstig ist.

Gemäß der Erfindung werden diese Mängel dadurch behoben, daß die Kippachse an einer lotrechten Führung in bezug auf die Aufnahmespindel höhenverstellbar und sich während der Formgebung absenkend ausgebildet ist. Damit entfällt eine besondere Schwenkachse und die Aufnahmespindel kann in ihrer Höhenlage unveränderlich sein.

Ferner kann durch die lotrechte Auf- und Abbewegung des Rollwerkzeuges der Hub desselben kleiner sein als bei einer Schwenkbewegung.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 die Vorderansicht der Vorrichtung in Verbindung mit einem Drehtisch,

F i g. 2 die Vorrichtung ohne Drehtisch in der Seitenansicht,

F i g. 3 die Stellung des Rollwerkzeuges vor Beginn der Formgebung und

Vorrichtung zum Formen von Tellern od. dgl.
aus keramischen Massen

Anmelder:

Ernst Brückner,

8672 Selb, Adalbert-Stifter-Weg 7

Als Erfinder benannt:
Ernst Brückner, 8672 Selb

F i g. 4 dieselbe nach Beendigung der Formgebung.

Die Vorrichtung besteht aus dem Rollwerkzeug 1,

das in einer Hülse 2 gelagert ist und durch einen auf dieser befestigten Elektromotor 3 über einen

ao variablen Keilriemenantrieb 4 angetrieben wird. Die Hülse 2 ist auf einem mit einer Schlittenführung versehenen Tragarm 5 angeordnet, der auf der Kippachse 6 befestigt ist. Mittels Handrad 7 kann das Rollwerkzeug durch Verschieben der Hülse 2 so eingestellt werden, daß seine Spitze genau in der Mitte der in dem Lager 8 geführten Kippachse 6 übereinstimmt. Das Lager 8 ist auf dem lotrecht beweglichen Tisch 9 angeordnet, der auf den Säulen 10,11 geführt wird, die in einer Grundplatte 12 befestigt und oben durch eine Traverse 13 miteinander verbunden sind. An Stelle des Tisches und seiner Führung kann auch ein Ständer vorgesehen werden, in dem ein Schlitten vertikal beweglich ist, der zur Aufnahme der Kippachse 6 dient.

Die Aufwärtsbewegung des Tisches 9 erfolgt nach beendigter Formgebung soweit, daß bei der erfolgenden Drehung des Drehtisches 14 der Formling 15 mitsamt der in dem Scheibenkopf 16 der Aufnahmespindel 17 ruhenden Gipsform 18 unbehindert unter dem Rollwerkzeug vorbeigehen kann. Das Anheben des Tisches 9 erfolgt auf eine einstellbare Höhe durch den in einem Druckluftzylinder 19 geführten Kolben 20. Sobald der Drehtisch 14 seine hierauf erfolgende Drehung ausgeführt hat und sich die nächste Gipsform mit der darauf befindlichen Massescheibe unter dem Rollwerkzeug befindet, wird durch Kontaktgabe ein Magnetventil geöffnet, durch das die Luft aus dem Druckluftzylinder austritt und sich der Tisch 9 mitsamt dem Rollwerkzeug durch sein Eigengewicht absenkt, wobei sich die Spitze des Rollwerkzeuges in der in F i g. 3 gezeigten Stellung befindet. Das Absenken des Tisches wird durch eine einstellbare,

809 539/103

ölhydraulisch betätigte Bremse 21 auf die für das dabei erfolgende Überformen des Formlings benötigte Geschwindigkeit abgebremst. Das Ende der Abwärtsbewegung wird durch das Auftreffen der Stellschraube 22 auf die Grundplatte herbeigeführt. Mit dem Ende der Senkbewegung kann gleichzeitig die Scherbenstärke des Formlings eingestellt werden oder ein Ausgleich bei Verwendung von Formen mit anderen Höhen erfolgen.

Damit nun das Rollwerkzeug am Ende der Senkbewegung oder kurz vorher durch eine Kippbewegung in die Stellung gemäß F i g. 4 gebracht werden kann, ist an der Kippachse 6 ein zweiter Arm 23 angebracht, der sich in der in F i g. 3 stark gezeichneten Winkelstellung 24 befindet, in der er durch den an der Traverse 13 befestigten Druckluftzylinder 25 bzw. den von diesem pneumatisch betätigten Kolben 26 so lange gehalten wird, bis vor Beginn der Kippbewegung durch Kontaktgabe auf ein Magnetventil die Luft abgelassen wird und das Rollwerkzeug durch sein Eigengewicht so weit seitlich auskippt, bis die Stellschraube 27 an den Anschlag 28 antrifft. Die Kippgeschwindigkeit wird hierbei ebenfalls durch eine ölhydraulische Bremse 29 auf die gewünschte Ausformgeschwindigkeit abgebremst.

Am Ende der Kippbewegung befindet sich der Arm23 in der in Fig. 4 stark gezeichneten Winkelstellung 30, in der er auch bei der anschließenden Aufwärtsbewegung verbleibt, damit sich das Rollwerkzeug lotrecht vom Formling abhebt. Am Schluß der Aufwärtsbewegung wird durch Einführung von Druckluft in den Druckluftzylinder 25 der Arm 23 und damit gleichzeitig das Rollwerkzeug in die Ausgangsstellung zurückgebracht.

Statt der ölhydraulisch abgebremsten Druckluftbetätigung ist auch eine mechanische oder ölhydraulische Betätigung möglich.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Formen von Tellern od. dgl. aus keramischen Massen mit einem auf ein auf einer Aufnahmespindel aufliegendes Massestück einwirkenden kegelförmigen Rollwerkzeug, das während der Formgebung eine Kippbewegung erhält und in bezug auf die mit ihrer lotrechten Mittelebene die Aufnahmespindel zentrisch schneidenden Kippachse in Richtung seiner Antriebsachse verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippachse (6) an einer lotrechten Führung (10,11) in bezug auf die Aufnahmespindel (17) höhenverstellbar und sich während der Formgebung absenkend ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippachse (6) auf einem mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch hebbaren und durch sein Eigengewicht absenkbaren, an der lotrechten Führung (10, 11) geführten Tisch (9) angeordnet ist, der eine Stellschraube (22) zur Begrenzung seiner Abwärtsbewegung aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 950 357.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen