DE1266573B

DE1266573B - Befestigung eines Dichtungsbalges am Gehaeuse von allseitig beweglichen Gelenken, insbesondere Kugelgelenken

Info

Publication number: DE1266573B
Application number: DE1966L0054703
Authority: DE
Inventors: Friedhelm Langhorst
Original assignee: ZF Lemfoerder GmbH
Current assignee: ZF Lemfoerder GmbH
Priority date: 1966-10-01
Filing date: 1966-10-01
Publication date: 1968-04-18

Description

Befestigung eines Dichtungsbalges am .Gehäuse von allseitig beweglichen. Gelenken, insbesondere Kugelgelenken Die Erfindung bezieht sich auf die Befestigung eines Dichtungsbalges am Gehäuse von allseitig beweglichen Gelenken, insbesondere Kugelgelenken, bei denen der Dichtungsbalg in einer Ringnut des Gelenkgehäuses festgelegt ist.
Es sind allseitig bewegliche Gelenke bekannt, bei denen die Durchtrittsöffnung für den Gelenkzapfen durch einen elastischen Balg abgedichtet ist. Dabei ist der gehäuseseitige Rand des Dichtungsbalges in der Regel in eine an der äußeren Umfangsfläche des Gelenkgehäuses waagerecht umlaufende Nut oder Rinne eingefügt, wo er entweder durch einen Spannring oder ausschließlich durch Vorspannung gehalten wird.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß Spannringe für die Befestigung elastischer Dichtungsbälge verschiedene Nachteile haben. Die außenliegenden Ringe rosten leicht, so daß das elastische Dichtungsmaterial des Balges schnell angegriffen und der Balg bald beschädigt oder völlig zerstört wird, wodurch die Dichtwirkung verlorengeht. Da die üblichen Spannringe nur einen verhältnismäßig geringen Querschnitt aufweisen, der häufig auch noch scharfkantig ausfällt, wirkt sich deren Verwendung bei dem benötigten hohen Anpreßdruck besonders ungünstig auf das elastische Material des Balges aus.
Um den Nachteilen der Spannringverbindung zu begegnen, sind auch schon Balgdichtungen bekanntgeworden, bei denen der am Gelenkgehäuse angreifende Balgrand und der Spannring durch eine besondere Ringbandage gegen schädliche äußere Einflüsse abgedeckt ist. Hierdurch wird die Befestigung des Balges aufwendiger und die Montage zeitraubender, wobei eine absolute Dichtheit auch nicht erwartet werden kann.
Werden die Dichtungsbälge zur Vermeidung solcher und anderer Nachteile lediglich unter Vorspannung in der Umfangsnut des Gelenkgehäuses gehalten, so könnte bei kleineren Winkelbewegungen eines Gelenks mitunter vielleicht auf die Verwendung der bekannten zusätzlichen Befestigungsmittel verzichtet werden. Bei Gelenken mit größeren Winkelbewegungen reicht aber die material- und montageseitig zulässige Vorspannung nicht aus, um eine dauerhafte und wirklich dichte Verbindung herzustellen. Häufig sind deshalb auch noch über den normalen Randwulst eines Dichtungsbalges hinausgehende Verdickungen des Balgrandes erforderlich, um eine Erhöhung der Vorspannung zu erreichen. Hierdurch wird die Balgform aber kompliziert und bei höherem Aufwand an teurem Elastomer-Material auch die Herstellung erschwert. Es sind auch Gelenkabdichtungen bekannt, bei denen der Dichtungsbalg durch einen am Außenrand des Gelenkgehäuses befestigten, zu einer Fassung des Balgwulstes umgebördelten Schalenring gehalten wird. Bei dieser Befestigungsart entfällt zwar die sonst notwendige Einbringung und Bearbeitung einer in waagerechter Ebene in das Gelenkgehäuse eingestochenen Nut. Dagegen wird aber die Herstellung eines besonderen Formteiles und dessen Anbringung am Gelenkgehäuse durch Schweißen erforderlich.
Demgegenüber wird durch die Erfindung eine Vereinfachung der Befestigung von Dichtungsbälgen bei völliger Dichtheit der Verbindung und weitestmöglicher Unversehrtheit des Balgrandes angestrebt.
Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß die Befestigungsnut für den am Gelenkgehäuse angreifenden Rand des Dichtungsbalges sich von der Stirnkante des Gehäuses aus lotrecht oder im wesentlichen lotrecht in dessen Wandung erstreckt, so daß am äußeren Gehäuserand eine zungenförmige, ringsum laufende Randzone verbleibt, die gegen den zuvor in die Nut eingefügten Rand des Dichtungsbalges andrückbar ist.
In besonders zweckmäßiger Ausführung der Erfindung ist der Querschnitt der parallel oder im wesentlichen parallel zur Längsmittelebene des Gelenkgehäuses verlaufenden Befestigungsnut nach außen erweitert. Diese Ausbildung macht es möglich, den gegebenenfalls mit einem normalen Wulst versehenen Rand des Dichtungsbalges leicht und schnell in die Ringnut einzufügen und anschließend durch Einbördeln der ringsum laufenden Randzone der Gehäusewandung zu befestigen.
Auf diese Weise wird eine außerordentlich einfache und sichere Befestigung eines elastischen Dichtungsbalges am Gelenkgehäuse erzielt. Die lotrecht in der Gehäusewandung verlaufende Ringnut braucht nicht eingestochen und bearbeitet zu werden, sondern kann mit der Herstellung des Gehäuses eingeformt werden, wodurch erhebliche Einsparungen an Zeit und Arbeit ermöglicht werden. Die Befestigungsnut kann infolge ihres lotrechten Verlaufs in der Gehäusewandung auch verhältnismäßig tief ausgebildet sein, so daß eine entsprechend breite Randzone entsteht. Dadurch ist es möglich, den Balgrand auf großer Fläche unter Vermeidung eines schädlichen hohen Anpreßdruckes sicher zu befestigen, ohne eine vorzeitige Zerstörung oder Aufhebung der Dichtwirkung selbst bei größten Winkelbewegungen des Gelenks befürchten zu müssen.
Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt dargestellt.
In der Abbildung ist das Gelenkgehäuse mit 1 bezeichnet, in dem unter Zwischenschaltung einer Lagerschale 2 der Kugelkopf 3 eines Gelenkzapfens 4 gelagert ist. Das Gehäuse 1 ist an seiner der Zapfenaustrittsöffnung gegenüberliegenden Seite in üblicher Weise durch einen Deckel s geschlossen. Von der Stirnseite des die Durchtrittsöffnung für den Gelenkzapfen 4 bildenden Gehäuserandes 6 ist eine ringsum laufende Nut 7 vorgesehen, die sich lotrecht in der Wandung des Gelenkgehäuses 1 erstreckt und zur Aufnahme des oberen Randes 8 eines Dichtungbalges 9 dient. Nachdem der Balgrand 8 in die Ringnut 7 eingefügt ist, wird die hutbegrenzende äußere Randzone 10 des Gelenkgehäuses gegen den Balgrand 8 gebördelt, wie in der rechten Hälfte der Abbildung dargestellt. In der linken Hälfte der Abbildung ist die Nute mit sich nach außen einseitig erweiterndem Querschnitt gezeigt. Die Randzone 10 des Gehäuses ist dabei geringfügig nach außen gerichtet, so daß der Balgrand 8 leicht in die Nut eingefügt werden kann. Die sichere Befestigung des Dichtungsbalges wird hier ausschließlich durch eine gehäuseeigene; d. h. mit dieser aus einem Stück bestehende Bördelzunge erreicht. Die Lage und der Verlauf der Nut ermöglichen ihre Herstellung zusammen mit der Formgebung des Gelenkgehäuses. Insgesamt gesehen wird durch die Erfindung auf einfachste Art `eine haltbare und völlig undurchlässige Befestigung eines Dichtungsbalges am Gelenkgehäuse erreicht.

Claims

Patentansprüche: 1. Befestigung eines Dichtungsbalges am Gehäuse von allseitig beweglichen Gelenken, insbesondere Kugelgelenken, wobei der Dichtungsbalg in einer Ringnut des Gelenkgehäuses festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsnut sich lotrecht oder im wesentlichen lotrecht von der Stirnseite des Gehäuses aus in dessen Wandung erstreckt, so daß am äußeren Gehäuserand eine zungenförmige, ringsum laufende Randzone verbleibt, die gegen den zuvor in die Nut eingefügten Rand des Dichtungsbalges andrückbar ist. z. Befestigung eines Dichtungsbalges nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsnut einen sich nach außen erweiternden Querschnitt aufweist.