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Anlage zum Speichern und Weiterbefördern von durch Entladewagen angeliefertem
Erntegut Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Speichern und Weiterbefördern
von durch Entladewagen angeliefertem Erntegut, bestehend aus einem gegebenenfalls
durch die Wagen befahrbaren Zwi-,chenlager mit Rollboden und einem nachgeschalteten
Förderer, dem das Gut über eine Dosiereinrichtung zugeführt wird.
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Einrichtungen zum Speichern und Weiterbefördern von fasrigen landwirtschaftlichen
Gütern, wie Gras, Heu, Luzerne usw., sind bekannt. Meist bestehen diese Vorrichtungen
aus einer stationär angeordneten, mit Seitenwänden versehenen Plattform, die für
das Weiterbefördern des Erntegutes mit einem Roll- oder Kratzboden ausgerüstet ist
und an der der Gutaufnahme gegenüberliegenden Stirnseite mit einer meist aus Fräswalzen
bestehenden Dosiereinrichtung versehen ist (USA.-Patentschrift 3 143 380). Daneben
sind aufwickelbare Planen und mittels Seilzug bewegliche Gittermatten bekanntgeworden,
mittels deren ebenfalls das Erntegut an Dosier- bzw. Fräswalzen herangezogen wird,
um es in kleinen Portionen einem Querförderer, einem Gebläse oder Höhenförderer
zuzuführen. Bei einfacheren Einrichtungen, bei denen Fräs- bzw. Dosierwalzen fehlen,
wird das Erntegut von Hand mittels einer Gabel oder Harke den weiteren Fördereinrichtungen
zugeführt. Beschickt werden diese als Zwischenlager dienenden Vorrichtungen in der
Art und Weise, daß der mit Erntegut gefüllte Sammelwagen rückwärts an die den Fräs-
bzw.
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Dosierwalzen gegenüberliegende Stirnseite des Zwischenlagers heranfährt
und mittels seines Kratzbodens das Erntegut in bzw. auf das Zwischenlager entleert.
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Das zuerst vom selbstaufnehmenden Sammelwagen aufgenommene Gut gelangt
also beim Abladen auch zuerst auf die Plattform des Zwischenlagers und auch zuerst
in den Bereich der Fräs- bzw. Dosierwalzen oder in den Bereich der Handbedienung.
Es ist allgemein bekannt, daß das Erntegut entsprechend der Aufnahme- und Preßeinrichtung
in einem selbstaufnehmenden Erntewagen von vorn nach hinten in möglichst dichter
Pressung schuppenartig ineinandergreifend gefördert wird. Somit gelangt entsprechend
dem Ladeprinzip von selbstaufnehmenden Erntewagen fest ineinandergeschachteltes
Gut in den Bereich der auflösenden Organe, also der Fräs- und Dosierwalzen bzw.
zur Handverteilung. Fräs- und Dosierwalzen können so fest miteinander verflochtenes
Gut aber nur gut aufgelöst den weiterfördernden Einrichtungen zuführen, wenn das
Gut direkt abgeschnitten oder mit scharfen Messern und Gegenkanten abgefräst wird.
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Diese Einrichtungen erfordern einen erheblichen Aufwand an Energie
und Genauigkeit. Soll nun solches Gut gar mit einer Gabel oder Harke von Hand aufgelöst
und kleinere für ein Gebläse oder Häcksler verdauliche Portionen zugeführt werden,
so ist dies wegen der so innigen Verflechtung der einzelnen fasrigen Erntegutteilchen
nur durch schwerste Handarbeit möglich.
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Man ist daher bereits den Weg gegangen, einen als Zwischenspeicher
wirkenden Rollboden auf die Plattform von Lastkraftwagen aufzusetzen, der bei der
Gutaufnahme in der einen und bei der Gutabgabe in der anderen Richtung umläuft (USA.-Patentschrift
1 081 697).
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Von diesem Prinzip der umschaltbaren Förderrichtung des Rollbodens
bei Gutabgabe macht die Erfindung Gebrauch. Sie geht dabei von der Aufgabe aus,
bei Anlagen der eingangs beschriebenen Bauart Zwischenlager und Förderer derart
anzuordnen, daß die bei landwirtschaftlichen Gütern erforderliche schonende Behandlung
gewährleistet ist, gleichzeitig aber ein rationelles Be- und Entladen von einem
Entladewagen auf den Zwischenspeicher und von diesem auf den Hof erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Förderrichtung
des Rollbodens zu seiner Entleerung umkehrbar, der nachgeschaltete Förderer an dem
der Rückwand des Zwischenlagers entgegengesetzten Ende des Rollbodens angeordnet
und die Dosiereinrichtung an diesem Rollbodenende in Arbeitsstellung bringbar ist.
Durch den mit einer solchen Anlage herbeigeführten Rückfluß des gespeicherten Erntegutes
beim Entleeren kann das beim Beladen des Zwischenspeichers sich verflechtende Gut
leicht und ohne großen Energieaufwand wieder aufgelöst werden, bevor es dem weiterfördernden
Quer- oder Hochförderer zugeführt wird.
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Vorteilhafterweise fährt der zu entleerende Sammelwagen rückwärts
auf einer Auffahrrampe an die geöffnete Stirnseite des Abgabeendes des Zwischenlagers
heran. Sind dort Querfördereinrichtungen unterhalb der Ladefläche angeordnet, so
wird durch Auffahren des Entladewagens auf dieser Rampe dessen Ladefläche über die
Höhe der Querfördereinrichtung und mindestens auf gleiches Niveau mit dem Zwischenlager
angehoben.
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Sind am Abgabeende des Zwischenlagers als Fördervorrichtung Fräs-
oder Dosierwalzen angeordnet, so können diese in bekannter Weise durch horizontales
Verschwenken in Arbeitsstellung gebracht werden.
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Mit gleich guter Wirkung kann das Zwischenlager beschickt werden,
wenn der mit Erntegut beladene Sammelwagen das Zwischenlager selbst von seiner festen
Rückwand her überfährt und das Gut in üblicher Weise nach hinten derart ablädt,
daß das vom Sammelwagen zuletzt aufgenommene Gut am Abgabeende des Zwischenlagers
abgelegt wird.
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An Hand der Zeichnung sind einige Beispiele nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Anlage zum Speichern und Weiterbefördern von durch
Erntewagen angeliefertem Gut in Seitenansicht mit Querförderer und Gebläse; F i
g. 2 zeigt das Zuführen von Erntegut von Hand aus einer Speichereinrichtung auf
einen Quer- und Höhenförderer.
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Die Anlage arbeitet wie folgt: Der mit Erntegut gefüllte Sammelwagen
1 fährt zur Beschickung einer Speichereinrichtung 2 rückwärts auf einer schiefen
Ebene 3 an das Abgabeende der geöffneten Stirnseite der Speichereinrichtung 2 heran.
Dabei muß die schiefe Ebene 3 von solcher Höhe sein, daß der unter dem Abgabeende
angeordnete Querförderer 4 von der Plattform des Sammelwagens 1 nicht berührt und
überfahren werden kann. Nach Öffnen der Rückwand und Einschalten des Kratzbodens
5 am Sammelwagen 1 wird das zuerst aufgenommene Gut auf den Kratzboden 6 der Speichereinrichtung
2 gefördert. Je
nach Abladegeschwindigkeit und Menge fördert der Kratzboden 6 der
Speichereinrichtung 2, angetrieben durch einen Elektromotor, das Erntegut zunächst
entgegen der normalen Förderrichtung in Richtung seiner Rückwand 7. Nach völliger
Entleerung und Abfahrt des Sammelwagens 1 wird die Förderrichtung des Kratzbodens
6 der Speichereinrichtung 2 umgeschaltet und nun das Gut in Richtung des Querförderers
4 gefördert. Somit gelangt das vom SalIlmelwagen 1 zuletzt aufgenommene Gut als
erstes in den Bereich der auflösenden Handbetätigung oder bei anderen Einrichtungen
in den Bereich von Fräs-bzw. Dosierwalzen. aSo zugeführtes Gut läßt sich leicht
in kleine Portionen auflösen und dem Querförderer 4 zuführen, weil es vom gesamten
Erntegutballen so abgenommen wird, wie es zugeführt worden ist.