DE1264187B - Abdichtung drehbeweglicher Wellen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

F16 j

Deutsche KL: 47 f-22/85

Nummer: 1264187

Aktenzeichen: D 46402 XII/47 f Anmeldetag: 30. Januar 1965

Auslegetag: 21. März 1968

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtung für Wellen mittels wenigstens einer elastischen Manschette, insbesondere zur Abdichtung gegen flüssige Medien, wobei die Manschette einen radial sich erstreckenden Halteflansch mit an seinem äußeren Umfang angeordnetem, im Querschnitt kreisförmigem Wulst aufweist und zum Festlegen des Wulstes zwei gehäusefeste, gegeneinander verspannte und sich unmittelbar aufeinander abstützende, den Wulst zwischen sich aufnehmende Teile vorgesehen sind, die nur am Wulst, jedoch nicht am Halteflansch selbst angreifen.

Die Erfindung bezweckt, eine Abdichtung zu schaffen, bei welcher die Dichtmanschette in einer Weise eingespannt ist, welche eine Verformung der Dichtlippe durch Verdrängen des Halteflansches unmöglich macht.

Es sind bereits früher Vorschläge gemacht worden, welche sich mit Abdichtungen rotierender Wellen gegen flüssige Medien befassen und bei welchen elastische Manschetten Verwendung fanden. Bei dem Gegenstand der deutschen Patentschrift 878 364 waren diese Manschetten beispielsweise so ausgeführt, daß sie an ihrem äußeren Umfang eine flache, flanschähnliche.Form aufwiesen, mit welcher sie zwischen zwei Gehäuseteilen eingespannt wurden, um einen Durchtritt der abzudichtenden Medien an dieser Stelle zu verhüten. Bekanntlich erfordern solche Flachdichtungen einen verhältnismäßig hohen Anpreßdruck, um ein sicheres Abdichten zu erreichen, um so mehr als bei dehi genannten Beispiel die Spannmittel durch die Gehäuseteile und die Manschetten hindurchgeführt werden mußten.

Darüber hinaus erfordert der Zusammenbau einer solchen Abdichtung mit elastischen Manschetten eine große Erfahrung, da eine zu starke Einspannung am äußeren Umfang der Manschette schädlich ist, weil hierdurch das Material des Manschettenflansches zur Wellenmitte, also zur Dichtlippe hin verdrängt wird und somit eine Verformung der Lippe bzw. der ganzen Manschette zur Folge hat, während eine zu schwache Einspannung der Manschette zu Leckagen an der Einspannstelle führt.

Die vorstehend geschilderte Verformung geschieht meistens in der Weise, daß die auf der rotierenden Welle abdichtende Dichtlippe der Manschette sich in axialer Richtung verschiebt, so daß sie nicht mehr, wie vorgesehen, auf einer Linie aufliegt, sondern auf einer Fläche von unterschiedlicher Größe. Das kann unter Umständen zu einem Wärmestau an der Dichtfläche zwischen Welle und Manschette, damit zur Zerstörung der Manschette und als Folge davon zum Abdichtung drehbeweglicher Wellen

Anmelder:

Deutsche Werft Aktiengesellschaft,
2000 Hamburg 1

Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Walter Kollenberger,
2000 Hamburg-Großflottbek

Undichtwerden der Abdichtung führen, da das Material der Manschette ein schlechter Wärmeleiter ist und somit die an der Dichtlippe entstandene Reibungswärme schlecht abgeführt werden kann.

Neben der vorbeschriebenen Art der Einspannung von Manschetten mit einer am äußeren Umfang flachen, flanschähnlichen Form, sind bereits durch die französische Patentschrift 1 269 347 Manschetten bekanntgeworden, welche am äußeren Umfang einen wulstartigen, im Querschnitt etwa kreisförmigen Ring aufweisen, der zwischen zwei Flanschen zusammengepreßt wird. Auch hier gilt das gleiche wie bei der Einspannung von Manschetten mit flacher flanschähnlicher Form, wo das Material des Flansches beim Einspannen zur Wellenmitte hin verdrängt wird und dadurch eine Verformung der Dichtlippe zur Folge hat.

Auch der Gedanke, Lippendichtungen zwischen Ringen einzuklemmen, ist bereits durch die USA.-Patentschrift 1425 268 bekanntgeworden.

Auch beim Gegenstand der französischen Patentschrift 1 011 674 handelt es sich um das Einspannen einer Dichtmanschette mit wulstartigem Rand, wobei jedoch kein axialer Begrenzungsanschlag zwischen den die Dichtungen zwischen sich einklemmenden Teilen vorgesehen ist, so daß ein Verspannen der Dichtlippe und damit eine Veränderung des Anpreßdruckes erfolgt.

Die vorbeschriebenen Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung dadurch, daß sie Mittel vorsieht, welche eine Formveränderung der Manschette ausschließen und gleichzeitig ein sicheres Abdichten an der Einspannstelle gewährleisten.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach dem Hauptmerkmal der Erfindung darin, daß die beiden den Wulst erfassenden Teile mit ringförmigen Ausnehmungen versehen sind, die der Form des Wulstes angepaßt sind.

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Eine derartige erfindungsgemäße Abdichtung weist auch konstruktive Vorteile auf. Die zum Einspannen des Wulstes erforderlichen Ausnehmungen in den Gehäuseteilen werden vorteilhafterweise für alle Wellengrößen gleich stark ausgeführt, so daß für ihre Herstellung nur ein einziges Dreh- oder Fräswerkzeug benötigt wird.

Auch kann die Anzahl der zum Zusammenspannen der Gehäuseteile benötigten Spannmittel gering gehalten werden, da entsprechend der Form des WuI-stes und der ringförmigen Ausnehmungen in den den Wulst erfassenden Teilen nur ein geringer Anpreßdruck erforderlich ist.

Da nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in bekannter Weise das eine der den Wulst zwischen sich aufnehmenden Teile ein Maschinengehäuseteil und das andere ein im Gehäuse befestigter Zwischenring ist, gestattet die erfindungsgemäße Bauart die Verwendung von verhältnismäßig kleinen Gehäusedurchmessern bei einer sehr kurzen Baulänge. Auch werden die zum Zusammenspannen der Gehäuseteile , benötigten Spannmittel nicht mehr durch die Manschetten und die Gehäuseteile hindurchgeführt, sondern sind oberhalb der Einspannstellen angeordnet, wodurch eine weitere kürzere Bauweise der gesamten Abdichtung ermöglicht wird.

In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die zur Befestigung des Wulstes dienenden Teile aus zwei am Maschinengehäuse befestigten Ringen ausgebildet, so daß, da beide Ringe in ihren Baumaßen gleich sind, eine Vereinfachung bei der Herstellung und in der Ersatzteilhaltung ermöglicht wird. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.

A b b. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Abdichtung in zusammengebautem Zustand;

Ab b. 2 zeigt ebenfalls einen Längsschnitt mit auseinandergezogenen Gehäuseteilen ohne eingesetzte Manschetten.

An einem Ende eines Gehäuses 1 wird in einer Bohrung ein Zwischenring 2 geführt und mit einem Ring 3 festgezogen, während das andere Ende des Gehäuses 1 mit einem vorzugsweise gleich großen Ring 4 abgeschlossen wird. Dabei sind das Gehäuse 1, der Zwischenring 2 und die Ringe 3, 4 mit ringartigen Nuten 5, 6,7, 8,9,10 von halbkreisförmigem Querschnitt versehen, welche zur Aufnahme von Wülsten 11,12,13 am äußeren Umfang der Manschetten 14, 15,16 dienen. Durch Schrauben 17 werden die Ringe 3,4 am Gehäuse 1 festgezogen, bis durch metallisches Aufeinanderliegen der Gehäuseteile 1,2,3,4 bei 18,19, 20 gleichzeitig das Maß für das Zusammenpressen der Wülste 11, 12, 13 der Manschetten 14,15,16 begrenzt wird. Das Abdichten gegenüber der rotierenden Welle, welche vorteilhafterweise mit einer auf der Welle befestigten und mit dieser umlaufenden Buchse 21 versehen ist, erfolgt in an sich bekannter Weise über die Dichtlippen 22, 23,24 der Manschetten 14,15,16, wobei die Lippen durch Ringfedern 25, 26, 27 auf die Buchse 21 gepreßt werden und somit gegen diese abdichten.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Abdichtung für Wellen mittels wenigstens einer elastischen Manschette, insbesondere zur Abdichtung gegen flüssige Medien, wobei die Manschette einen radial sich erstreckenden Halteflansch mit an seinem äußeren Umfang angeordnetem, im Querschnitt kreisförmigem Wulst aufweist und zum Festlegen des Wulstes zwei gehäusefeste, gegeneinander verspannte und sich unmittelbar aufeinander abstützende, den Wulst zwischen sich aufnehmende Teile vorgesehen sind, die nur am Wulst, jedoch nicht am Halteflansch selbst angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden den Wulst (11,12,13) erfassenden Teile (3, 2; 2,1; 1, 4) mit ringförmigen Ausnehmungen (9, 8; 7, 6; 5, 10) versehen sind, die der Form des Wulstes (11,12,13) angepaßt sind.

2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise das eine der den Wulst (12) zwischen sich aufnehmenden Teile ein Maschinengehäuseteil (1) und das andere ein im Gehäuse befestigter Zwischenring (2) ist.

3. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Befestigung des Wulstes (11,13) dienenden Teile aus zwei am Maschinengehäuse befestigten Ringen (3,4) bestehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 317 607;
französische Patentschriften Nr. 1 269 347,
011 674;
USA.-Patentschriften Nr. 1425 268, 2 276 225.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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