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Anordnung zur Multiplikation von Gleich- oder Wechselstromgrößen,
insbesondere zur Leistungsmessung, nach dem Verfahren der Pulsdauer- und Pulsamplituden-Modulation
Es sind bereits Anordnungen zur Multiplikation elektrischer Größen bekannt, bei
denen der einen Größe das Verhältnis von Tmpulsdauerdifferenz zur Periodendauer
und der anderen die Amplitude eines Pulses mit senkrechten Flanken entspricht. Der
arithmetische Mittelwert der pulsdauer- und pulsamplitudenmodulierten Ausgangsgröße
ist dem Produkt proportional. Dabei erzeugt eine selbstschwingende Kippanordnung
mit einem magnetischen Wandler, dessen Kern eine rechteckförmige Hystereseschleife
aufweist, sowie mit zwei Transistoren und einer Betriebsspannungsquelle den Puls.
Das Verhältnis von Impulsdauerdifferenz zu Perioden dauer wird durch die eine als
Multiplikator bezeichnete Größe, die die Ummagnetisierungsdauer des Wandlers beeinflußt,
gesteuert. Die Amplitudenmodulation durch die zweite, Multiplikand genannte Größe
erfolgt anschließend in einer Schaltanordnung mit zwei oder mehr Transistoren.
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Eine derartige Multiplikationsanordnung für Gleichstromgrößen zeichnet
sich hinsichtlich der Kippanordnung dadurch aus, daß eine dem Multiplikator proportionale
Spannung in den einen Transistorkreis gleichsinnig mit der Betriebsspannung und
in den anderen Transistorkreis gegensinnig dazu eingeführt wird. Der Puls wird auf
diese Weise durch den Multiplikator dauermoduliert. Diese Anordnung ist besonders
zweckmäßig, da für die gesamte Multiplikationsanordnung nur ein einziger magnetischer
Wandler benötigt wird und ein getrennter Pulsgenerator nicht erforderlich ist. Der
Wandler ist einerseits Bestandteil der Kippanordnung; andererseits liefert er über
getrennte Wicklungen die Steuerspannungen für die Schaltanordnung. Bei dieser Anordnung
wird der Multiplikator durch den magnetischen Wandler galvanisch von dem Multiplikanden
getrennt. Es ist aber für bestimmte Anwendungsfälle mit besonderen Erdungsverhältnissen
störend, daß der Multiplikator über Widerstände leitend mit der Betriebsspannungsquelle
verbunden ist. Dieser Nachteil läßt sich, allerdings nur bei Wechselstromstößen,
durch einen Zwischenwandler vermeiden. Wenn größere Genauigkeit gefordert wird,
geht der Vorteil des einfachen Aufbaues teilweise wieder verloren.
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Man könnte deshalb versuchen, auf die seit längerem bekannten Multiplikationsanordnungen
mit induktiver Einkopplung des Multiplikators zurückzugreifen, die ebenfalls nach
dem Verfahren der Pulsdauer- und Pulsamplitudenmodulation arbeiten.
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Bei einer derartigen, zum Stand der Technik gehörenden Anordnung wird
der Multiplikator, eine Spannung, über eine Diode und einen Vorwiderstand
als Strom
einer Richtung in die eine von drei Wicklungen eines magnetischen Wandlers mit einem
Kern mit rechteckförmiger Hystereseschleife eingespeist. Die zweite Wicklung ist
mit einem getrennten Pulsgenerator, ebenfalls über eine Diode und einen Vorwiderstand,
verbunden. Der dritten Wicklung wird die Steuerspannung für die Schaltanordnung
abgenommen. Der getrennte Pulsgenerator erfordert einen zusätzlichen Aufwand. Hinzu
kommt, daß für die Multiplikation mit einem Multiplikator wechselnder Richtung sowie
von Wechselstromgrößen zusätzlich ein zweiter, dem ersten gleichartiger magnetischer
Wandler, drei Hilfsspannungsquellen und sechs Dioden erforderlich sind. Zwei dieser
Spannungsquellen sind galvanisch miteinander und mit dem Multiplikator verbunden,
während die dritte davon getrennt ist. Die induktive Einkopplung des Multiplikators
bringt deshalb nur bei der einfachen Anordnung für einen Multiplikator einer Richtung
eine galvanische Trennung des Multiplikatorkreises von den übrigen Stromkreisen.
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Einen erheblichen Aufwand bedingt auch eine bekannte Multiplikationsanordnung
für Gleichstromgrößen beider Richtungen, die zwei Wandler und zwei vormagnetisierte
Drosseln enthält. Der eine Wandler bildet mit vier Wicklungen und zwei Transistoren
eine Kippanordnung, wie sie am Anfang beschrieben ist. Über weitere Wicklungen dieses
Wandlers werden ein Modulator und ein Demodulator gesteuert. Ein zweiter Wandler
großer Bandbreite koppelt Modulator und Demodulator. Der Multiplikator beaufschlagt
zur Pulsdauermodulation
zwei vormagnetisierte Drosseln, die in den
beiden Steuerkreisen des Demodulators liegen. In den Modulator wird der Multiplikand
zur Pulsamplitudenmodulation eingeführt.
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Es liegt nun die Aufgabe vor, eine mit hoher Genauigkeit arbeitende,
möglichst überlastungsfeste Anordnung zur Multiplikation von Gleichstrom- oder Wechselstromgrößen
zu schaffen, bei der die elektrischen Größen bzw. ihre Quellen auch dann weitgehend
beliebig geerdet sein dürfen, wenn mehrere derartige Anordnungen ausgangsseitig
miteinander verbunden sind. Insbesondere soll der Multiplikatorkreis von den übrigen
Kreisen der Anordnung galvanisch getrennt sein. Die Anordnung, die diesen Anforderungen
genügt, soll sich durch einen möglichst geringen Aufwand auszeichnen.
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Die Erfindung betrifft also eine Anordnung zur Multiplikation von
Gleich- oder Wechselstromgröß en, insbesondere zur Leistungsmessung, nach dem Verfahren
der Pulsdauer- und Pulsamplitudenmodulation mit Hilfe eines magnetischen Wandlers,
der einerseits mit mehreren Wicklungen, zwei Transistoren und einer Betriebsspannungsquelle
eine selbstschwingende Kippanordnung bildet, wobei die eine Größe (Multiplikator)
zur Pulsdauermodulation derart eingeführt wird, daß sie im leitenden Zustand des
einen Transistors gleichsinnig mit der Betriebsspannung und im leitenden Zustand
des anderen Transistors gegensinnig zur Betriebsspannung auf den Wandler einwirkt,
der andererseits über mindestens eine weitere Wicklung den dauermodulierten Puls
an eine Schalt anordnung abgibt, in der er durch die zweite Größe (Multiplikand)
amplitudenmoduliert wird.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist gekennzeichnet durch eine zusätzliche
Wicklung des Wandlers, in die der Multiplikator als Strom eingespeist wird, und
einen mit der Betriebsspannungsquelle in Reihe liegenden Widerstand, an dem außer
einer konstanten Gleichspannung eine von dem Strom in der zusätzlichen Wicklung
und dem Schaltzustand der Transistoren abhängige Spannung abfällt.
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Weitere wesentliche Maßnahmen, die der Lösung -der angegebenen Aufgabe
dienen, werden in der folgenden Beschreibung genannt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt bezüglich der Dauermodulation
des Pulses ähnlich wie eine bekannte Anordnung, bei der die dem Multiplikator entsprechende
Spannung (Gleichspannung) je zur Hälfte in dem einen Transistorkreis gleichsinnig
mit der Betriebsspannung, in dem anderen Transistorkreis gegensinnig zu dieser zugeschaltet
wird. In der neuen Anordnung wird aber der Multiplikator nicht als Spannung unmittelbar
in die Transistorkreise eingespeist; vielmehr wirkt der Multiplikator über eine
zusätzliche Wicklung als Strom auf den magnetischen Wandler ein, wobei der Strom
sowohl ein Gleich- als auch ein Wechselstrom sein kann.
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Dieser Strom erzeugt an dem mit der Betriebsspannungsquelle in Reihe
liegenden Widerstand einen zusätzlichen Spannungsabfall, der den Puls dauermoduliert.
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Die induktive Einkopplung des Multiplikators ist für größere Ströme
möglich, so daß normalerweise (bei Wechselstrom) ein besonderer Zwischenwandler
entfällt. Eine Erdung des Multiplikators ist auch bei geerdeter Betriebsspannungsquelle
möglich. Ferner läßt sich zwischen der Wicklung, in die der Multi-
plikator eingespeist
wird, und den übrigen Wicklungen des Wandlers leicht eine verhältnismäßig hohe Spannungsfestigkeit
erreichen, wobei diese Wicklung ohne besondere Schwierigkeiten für eine hohe thermische
Belastbarkeit ausgebildet werden kann. Der Leistungsverbrauch der zusätzlichen Wicklung
allein ist sehr gering. Die Transistoren der Kippanordnung werden selbst bei einer
hohen Stoßbelastung auch ohne zusätzliche Begrenzung nicht überlastet oder gar zerstört.
Außerdem lassen sich ohne besondere Schwierigkeiten noch weitere galvanisch voneinander
und von der Betriebsspannungsquelle getrennte Wicklungen für gleichen oder unterschiedlichen
Nennstrom auf dem Wandlerkern aufbringen, wobei ein getrennter Abgleich für die
einzelnen Wicklungen nicht erforderlich ist.
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Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand einer Zeichnung mit drei
Figuren erläutert. Die Klemmen-und Anschlußpunktbezeichnungen stimmen in allen Figuren
überein.
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Fig. 1 stellt die Kippanordnung dar, während in F i g. 2 und 3 Ausführungsformen
der Schaltanordnung gezeigt sind.
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Mit 10 bis 17 sind in F i g. 1 Wicklungen bezeichnet, die auf einem
nicht dargestellten Kern aus einem Material mit rechteckförmiger Hystereseschleife
aufgebracht sind. In der Kippanordnung bilden die Wicklungen 10, 11 zusammen mit
den Kollektor-Emitter-Strecken zweier pnp-Transistoren 18, 19 der an die Klemmen
20 angeschlossenen Betriebsspannungsquelle und dem Widerstand 21 zwei Stromkreise;
dabei sind die Betriebsspannungsquelle und der Widerstand beiden Stromkreisen gemeinsam.
Die transistorseitigen Enden der Wicklungen 10, 11 sind zusätzlich durch den Widerstand
23 verbunden. Die Basis jedes Transistors ist über den hochohmigen Widerstand 24
bzw. 25 mit prallelliegendem Kondensator 26 bzw. 27 über je eine Wicklung 12 bzw.
13 und den gemeinsamen hochohmigen Widerstand 22 an den Minuspol der Betriebsspannungsquelle
angeschlossen. Wie die Punktmarkierungen gleichartiger Wicklungsenden zeigen, sind
beide Transistoren mit entgegengesetzten Wicklungsenden verbunden.
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An die Wicklung 15 bzw. die Wicklungen 15 und 16 ist die in Fig.
2 bzw. 3 dargestellte Schaltanordnung angeschlossen. Zwischen den Wicklungen 10
bis 13 und den Wicldungen 15 und 16 liegt die mit dem Potentiometer 28 überbrückte
Schirmwicklung 17. Der Abgriff des Potentiometers ist geerdet. Als äußerste Wicklung
des Wandlers ist die an Klemmen geführte Wicklung 14 aufgebracht.
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Die Kippanordnung hat folgende Wirkungsweise: Wie an sich bekannt,
ist abwechselnd einer der Transistoren 18, 19 leitend, während der andere gesperrt
ist. Wenn beispielsweise zu Beginn des Schaltzyklus der Transistor 18 leitend ist,
liegt bei Steuerstrom Null die um den Spannungsabfall an dem Widerstand 21 verminderte
Betriebsspannung an der Wicklung 10. Der Transistor 18 wird dabei durch die in der
Wicklung 12 induzierte Spannung leitend gehalten, während der Transistor 19 durch
die entgegengesetzt wirkende Spannung der Wicklung 13 gesperrt wird. Dieser Betriebszustand
(Aufmagnetisieren) hält so lange an, bis der Kern in die Sättigung kommt. Dann aber
steigt auf Grund der kleinen Sättigungsinduktivität des Wandlers der Kollektorstrom
stark an, und die Spannung an der Wiclung 1Q)
sinkt wegen des großen
Spannungsabfalles an dem Widerstand 21 erheblich ab. Gleichzeitig vermindert sich
die in der Wicklung 12 induzierte Spannung so weit, daß der Transistor 18 gesperrt
wird, wodurch dessen Kollektorstrom und die Spannungen an den Wicklungen schnell
zusammenbrechen. Die Anordnung kippt. Dabei verläßt der Kern seinen Sättigungszustand
(Abmagnetisieren) und die Wicklungsspannungen kehren sich um. Das bedeutet, daß
der Transistor 19 leitend wird und der Transistor 18 weiterhin gesperrt bleibt.
Der Kern wird abmagnetisiert, bis der entgegengesetzte Sättigungszustand erreicht
ist.
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Wesentlich ist, daß sich die Ummagnetisierungszeit und damit die
Impulsdauer reziprok zu der mittleren Windungsspannung in diesem Zeitabschnitt verhält.
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Wenn die Kippanordnung symmetrisch aufgebaut ist, sind also die Ummagnetisierungszeiten
gleich.
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Wird die Kippanordnung mit dem Multiplikator, dem Strom über die
Wicklung 14, gesteuert, so entsteht an dem Widerstand 21 ein zusätzlicher Spannungsabfall,
der vom Strom und vom Schaltzustand der Transistoren abhängt. Dieser Spannungsabfall
ändert das Tastverhältnis. Der Puls wird dauermoduliert.
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Der Puls wird durch den Strom um so stärker moduliert, je größer
das Verhältnis der Windungszahlen der Wicklung 14 und der Wicklung 10 bzw. 11 und
je größer der Widerstand 21 ist.
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Der Aussteuerbereich der Kippanordnung ist dadurch begrenzt, daß
der Strom in den Kollektorstromkreisen der Transistoren 18, 19 seine Richtung nicht
umkehren darf, da sonst ein einwandfreies Arbeiten der Transistoren nicht mehr gewährleistet
ist. In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung sind
nun die transistorseitigen Enden der Wicklungen 10, 11 durch den Widerstand 23 verbunden.
Als Folge dieser zusätzlichen Belastung darf der Steuerstromkreis bei unveränderter
Windungszahl der Wicklung 14 erheblich größere Werte als ohne den Widerstand 23
annehmen, ohne daß der Strom in den Kollektorkreisen seine Richtung umkehrt. Außerdem
vergrößert der Widerstand 23 die Linearität der Kippanordnung erheblich.
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Um eine große Genauigkeit der Multiplikationsanordnung zu erreichen,
die eine sehr genau definierte Impulsdauer erfordert, muß die Kippanordnung sehr
schnell innerhalb eines bestimmten Bereiches der Spannung an den Wicklungen 10,
11 des Wandlers kippen. Für beide Transistorkreise muß das möglichst gleichmäßig
geschehen. Um beides zu erreichen, sind die Basisanschlüsse der Transistoren 18,
19 über die hochohmigen Widerstände 24, 25 an jeweils ein Ende der Wicklungen 12,
13 angeschlossen, während die anderen Enden dieser Wicklungen über den gemeinsamen
hochohmigen Widerstand 22 mit dem Minuspol der Betriebsspannungsquelle verbunden
sind. Zur weiteren Beschleunigung des- Kippvorganges ist den Widerständen 24, 25
je ein Kondensator 26 bzw. 27 parallel geschaltet. Diese Stromsteuerung hat im Gegensatz
zu der sonst üblichen Spannungssteuerung den Vorteil, daß der jeweils leitende Transistor
bei Sättigung des Kernes bereits abgeschaltet wird, wenn die induzierte Spannung
in der Wicklung 12 bzw. 13 noch verhältnismäßig groß ist. Da sich beim Abschalten
des einen Transistors der Spannungsabfall
an dem Widerstand 22 sprunghaft vermindert,
wird das Basispotential des anderen Transistors sprunghaft negativer, was das schnelle
Leitendwerden dieses Transistors begünstigt. Die beiden Kondensatoren 26, 27 beschleunigen
den Sperrvorgang durch schnelle Ableitung der Ladungsträger aus der Basiszone.
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In der Kippanordnung sind außer der Betriebsspannungsquelle die Wicklungen
14 und die Widerstände 21 bis 23 beiden Transistorkreisen gemeinsam.
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Die hieraus resultierende zwangläufige Symmetrierung begünstigt die
Genauigkeit und den Feinabgleich der Multiplikationsanordnung wesentlich.
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Der in der Kippanordnung erzeugte, mit dem Multiplikator dauermodulierte
Puls wird mit dem Multiplikanden in der an den Wandler angeschlossenen Schaltanordnung
mit weiteren Transistoren amplitudenmoduliert.
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Die Transistoren der Schaltanordnung müssen sehr schnell und nicht
überlappend geschaltet werden, um eine große Genauigkeit der Multiplikationsanordnung
zu erzielen. Außerdem müssen die Spannungsabfälle an diesen Transistoren im leitenden
Zustand vernachlässigbar klein sein.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Schaltanordnung, die diesen Anforderungen
genügt, ist in F i g. 2 dargestellt. Die Schaltanordnung arbeitet mit zwei npn-Transistoren
40, 41, deren Basisanschlüsse einerseits über die Widerstände 42, 43 mit der Wicklung
15 des Wandlers in F i g. 1 und andererseits über die beiden Dioden 44, 45 und die
gemeinsame Zenerdiode 46 mit ihren Kollektoren verbunden sind.
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Der Multiplikand, die Spannung, wird über die Klemmen 47 und den
Widerstand 48 zwischen die miteinander und mit der Kathode der Zenerdiode verbundenen
Kollektoren und die Mitte der miteinander verbundenen Widerstände 49, 50 in die
Schaltanordnung eingespeist. An die Widerstände 49, 50 mit dem parallelgeschalteten
Kondensator 51 ist das Anzeigeinstrument für das Produkt oder ein Gerät, das das
Produkt weiterverarbeitet, angeschlossen. Wenn die Spannung geerdet ist, dann wird
der Abgriff 34 des Potentiometers 28 (Fig. 1) mit dem Erdungspunkt A verbunden.
Ist dagegen die Spannung erdfrei und der Ausgangskreis geerdet, dann wird der Abgriff
des Potentiometers an den Erdungspunkt B angeschlossen.
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In der beschriebenen Schaltanordnung werden die Transistoren 40,
41 von der Spannung an der Wicklung 15 des Wandlers derart gesteuert, daß abwechselnd
ein Transistor leitet, während der andere gesperrt ist. Die Dioden 44, 45 und die
Zenerdiode 46 dienen zur schnellen Durchsteuerung der Transistoren und zur Begrenzung
der Steuerspannung. Die Transistoren werden invers betrieben, um die Spannungsabfälle
an ihnen im leitenden Zustand möglichst klein zu halten. Bei der Multiplikation
von Gleichstromgrößen mit wechselndem Vorzeichen der Spannung und von Wechselstromgrößen
werden die Kollektor-Emitter-Strecken in beiden Richtungen ausgenutzt. Der genauigkeitsmindernde
Einfluß der Spannungsabfälle an den Transistoren wird in besonders vorteilhafter
Weise dadurch weiter verkleinert, daß die Spannung mittels des Widerstandes 48 in
einen eingeprägten Strom umgewandelt wird.
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Auf diese Weise kann bei höheren Wechselspannungen außerdem ein Spannungswandler
zur Anpassung an die Grenzwerte der Transistoren eingespart werden, sofern dieser
nicht zur galvanischen
Trennung bei der Addition von Produkten erforderlich
ist. Weiterhin läßt sich eine Anpassung an verschiedene Nennspannungen sowohl bei
Gleichspannung als auch bei Wechselspannung leicht durchführen. Hinzu kommt, daß
die Schaltanordnung mit eingeprägtem Strom an Stelle von eingeprägter Spannung erheblich
überlastungsfester ist. Als Vorteil ist noch die wesentlich geringere Belastung
von Spannungsquellen oberhalb der Grenzwerte der Transistoren zu nennen, da der
sonst erforderliche Spannungsteiler vermieden wird.
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Der Kondensator 51 glättet die Ausgangsspannung, Die Schaltanordnung
wird über das Potentiometer 28 bezüglich kapazitiver Fehlströme symmetriert.
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Der arithmetische Mittelwert der an den Widerständen 49, 50 mit parallelgeschaltetem
Kondensator 51 auftretenden Ausgangsgröße ist dem Produkt von Strom und Spannung
(bei Gleichstromgrößen) bzw. dem zeitlichen Mittelwert des Produktes der Momentanwerte
von Strom und Spannung (bei Wechselstromgrößen) proportional. Bei sinusförmigen
Produktbildnern gleicher Frequenz ist die Ausgangsgröße dem Produkt der Effektivwerte
von Strom und Spannung sowie dem Cosinus des Winkels zwischen diesen beiden proportional.
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Eine hinsichtlich der Erdungsverhältnisse und der Genauigkeit bei
Wechselspannungsbetrieb besonders zweckmäßige Schaltanordnung wird an Hand von Fig.3
erläutert. In der Schaltanordnung nach Fig.3 bilden die Kollektor-Emitter-Strecken
von vier npn-Transistoren 60 bis 63 eine Brücke. Dabei sind die Kollektor-Emitter-Strecken
von je zwei Transistoren in den diagonal gegenüberliegenden Brückenzweigen gegeneinandergeschaltet.
Je zwei Transistoren 60, 61 bzw. 62, 63 in nebeneinanderliegenden Brückenzweigen
sind, wie bereits für F i g. 2 beschrieben, an je eine Wicklung 15 bzw. 16 des Wandlers
in F i g. 1 angeschlossen. Die Spannung in diesem Fall nur Wechselspannung - wird
über die Klemmen 6A und den Stromwandler 65 mit dem vorgeschalteten Widerstand 66
bei C und D in die Schaltanordnung eingespeist. An den Widerstand 67 mit dem parallelliegenden
Kondensator 68 ist als Verbraucher das Anzeigeinstrument für das Produkt oder ein
Gerät, das das Produkt weiterverarbeitet, angeschlossen. Die Erdung der Schaltanordnung
erfolgt im Punkt B, an den auch der Abgriff des Potentiometers parallel zur Schirmwicldung
des Wandlers in F i g. 1 geführt ist. Der Stromwandler 65 erhält zweckmäßigerweise
eine nicht eingezeichnete statische Abschirmung zwischen der Primär- und der Sekundärwicklung,
die ebenfalls geerdet wird. Die Dioden 70, 71, 72, 73 und die Zenerdioden 74, 75
dienen ebenfalls wie in der Schaltung nach F i g. 2 zur schnellen Durchsteuerung
der Transistoren und zur Begrenzung der Steuerspannung.
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Die Schaltanordnung wird derart angesteuert, daß abwechselnd je zwei
diagonal gegenüberliegende Transistoren leitend sind, während gleichzeitig mindestens
ein weiterer Transistor gesperrt wird. So fließt während eines aufsteuernden Impulses
für die Transistoren 61) und 63 ein Strom von der Selcundärwicklung des Stromwandlers
65 über den Transistor 6(), die Widerstands--Kondensator-Kombinaffon 67, 68 mit
Verbraucher und den Transistor 63 zum Stromwandler zurück. Bei Umkehr der Steuerspannungen
kommt der Stromfluß über den Transistor 62, die Kombination 67, 68 mit Verbraucher
und
den Transistor 61 zustande. Wechselt die Polarität der Spannung, so fließen die
Ströme in der Brückenschaltung jeweils in umgekehrter Richtung.
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Die Transistoren arbeiten invers. Der Stromwandler 65 übersetzt den
Widerstand 66 entsprechend dem Quadrat des Windungszahlverhältnisses von Sekundär-
zu Primärwicklung auf seine Sekundärseite, so daß eine sehr gute Einprägung des
Schalterstromes erzielt werden kann.
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Die angegebene Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß für jede
Polarität der Spannung ein Transistor in bevorzugter Richtung leitet, während der
vom gleichen Strom durchflossene zweite Transistor dieses Kreises in nicht bevorzugter
Richtung arbeitet. Die Schaltanordnung nach F i g. 3 ist deshalb besonders gut für
den Betrieb mit Wechselspannung geeignet. Das gleiche gilt für den Betrieb ohne
Stromwandler bei Gleichspannung wechselnder Richtung.
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Ferner sind bei der Anordnung nach Fig, 3 die Erdungsverhältnisse
besonders günstig. Wenn die Anordnung in Punkt B geerdet wird, sind der Wandler
in F i g. 1 und die Schaltanordnung völlig erdsymmetrisch belastet. Eine noch vorhandene,
sehr geringe Unsymmetrie infolge kapazitiver Fehlströme wird mit dem Potentiometer
parallel zur Schirmwicklung beseitigt. Die besonders gute Erdsymmetrie ist vor allen
Dingen dann von Wichtigkeit, wenn zwei oder mehr Produkte addiert werden sollen,
z. B. bei der mehrsystemigen Leistungsmessung. Die Spannungen sind dabei von dem
geerdeten Teil der Schaltanordnung galvanisch getrennt und können galvanisch miteinander
verbunden und auch geerdet sein, Bei der möglichen Summation von Produkten von Strömen
und solchen Spannungen, die galvanisch getrennt sowie nicht geerdet sind und die
ohne Stromwandler in die Schaltanordnung eingespeist werden können, wirkt sich die
Erdsymmetrie ebenfalls günstig aus.
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Die Verwendung eines Stromwandlers an Stelle eines Spannungswandlers
hat den Vorteil, daß man bei gleicher Genauigkeit beim Stromwandler mit einem kleineren
Kern auskommt. Außerdem kann über den Vorwiderstand des Stromwandlers die Nennspannung
der Schaltanordnung leicht variiert werden. Hinsichtlich der Überlastungsfestigkeit
gilt das schon für die Anordnung nach F i g. 2 Gesagte.
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Obwohl die erfindungsgemäße Anordnung zur Multiplikation insbesondere
im Hinblick auf die Leistungsmessung ausgebildet ist, kann sie auch bei entsprechender
Einspeisung der Produktbildner für andere Anwendungsfälle vorteilhaft eingesetzt
werden.