DE1262418B - Einrichtung zur Begrenzung von UEberstroemen - Google Patents
Einrichtung zur Begrenzung von UEberstroemenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOIh
H02h
Deutsche KL: 21 c - 68/50
Deutsche KL: 21 c - 68/50
Nummer: 1262418
Aktenzeichen: L 49915 VIII b/21 c
Anmeldetag: 8. Februar 1965
Auslegetag: 7. März 1968
Das Patent 1227129 betrifft eine Einrichtung zur
Begrenzung von Überströmen in Energieversorgungsanlagen, insbesondere an der Kupplungsstelle von
Hochspannungswechselstromnetzen, sowie von Ausgleichsströmen zwischen diesen Netzen im Kurzschlußfall
in einem dieser Netze oder bei Außertrittfallen, wobei in die Verbindung zwischen den zu
kuppelnden Netzen eine Reihenschaltung von zwei Blindwiderständen, nämlich eine Induktivität und
eine Kapazität, eingefügt ist, die im Normalbetrieb etwa die gleiche Größe haben, so daß die Resonanzfrequenz
dieses Reihenschwingkreises etwa der Netzfrequenz entspricht, wobei parallel zum Kondensator
eine eisengeschlossene sättigbare Drosselspule geschaltet ist und bei welcher mit der sättigbaren
Drosselspule ein zusätzlicher Ohmwiderstand R in Reihe liegt, der bei Sättigung der Drossel D den
resultierenden Leitwert der Anordnung überwiegend bestimmt.
Es ist schon die Verwendung eines Reihen-Schwingkreises zur Strombegrenzung in Wechselstromnetzen
und an der Kuppelstelle zweier Netze bekannt, bei dem der Kondensator durch einen
relaisbetätigten Schalter im Kurzschlußfall überbrückt wird. Bei Wiederkehr normaler Verhältnisse
wird über eine Zeitverzögerung die Überbrückung wieder aufgehoben. Da mechanische Schalter mit der
bekannten Zeitverzögerung eingesetzt sind, erfüllt diese Anordnung nicht die gestellte Aufgabe des
Hauptpatents, den dynamischen Stromspitzenwert bereits abzuriegeln.
Eine weitere bekannte Anordnung zur Begrenzung von Kurzschlußströmen in Wechselstromleitungen
besteht ebenfalls aus einer Kapazität und einer Induktivität in Reihenschaltung, die einen auf Resonanz
abgestimmten Schwingkreis bilden. Hierbei wird die Kapazität im Überstromfall durch eine Funkenstrecke,
einen Gasentladungsabieiter oder sonstige Gasentladungsgefäße überbrückt. Durch dieses plötzliche
Ansprechen des Nebenschlusses tritt eine außerordentlich harte kurzzeitige Schalthandlung ein,
die bei höheren Leistungen in Wechselstromnetzen sehr unerwünscht ist. Außerdem ist es heute noch
mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden, wenn nicht gar unmöglich, solche Elemente wie Funkenstrecken
und Gasentladungsableiter zur Überbrückung eines der Blindwiderstände im Kurzschlußfall
für den gewünschten, mit der vorliegenden Erfindung erreichbaren Leistungsbereich herzustellen.
Eine andere Vorrichtung zum Schutz von überstromempfindlichen Verbrauchern, wie z. B. von Geräten
mit Siliziumgleichrichtern oder Transistoren, Einrichtung zur Begrenzung von Überströmen
Zusatz zum Patent: 1227129
Anmelder:
Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,
6000 Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 1
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Bernhard Kalkner, 6380 Bad Homburg; Dipl.-Ing. Hans Becker, 6100 Darmstadt
besteht auch aus einem auf Resonanz abgestimmten Reihenschwingkreis, der im Nennbetrieb einen vernachlässigbaren
Widerstand aufweist, wobei zur Kapazität eine möglichst verlustarme Sättigungsdrossel
parallel geschaltet ist, deren Induktivität im infolge Überstromes gesättigten Zustand Schwingungen
höherer Frequenz zum Zweck einer Umladung des Kondensators ausführt, so daß der durchfließende
Strom unter den Nennstrom herabgedrückt wird. Kippvorgang und rasche Umladungen, deren sich
diese Anordnung zur Strombegrenzung bedient, schließen ihre Anwendung bei höherer Leistung in
Starkstromanlagen praktisch aus. Auch wegen der Oberwellenrückwirkungen infolge der stark verzerrten
Stromkurven ist die Anordnung im Netzbetrieb nicht tragbar.
Nur eine Anordnung gemäß Patent 1 227 129 erfüllt bei wirtschaftlicher Auslegung der Elemente die
für Hoch- und Höchstspannungsnetze in bezug auf Spannungs- und Leistungsbereich gültigen Anforderungen.
Ruhende elektromagnetische Maschinen, wie Transformatoren und Drosselspulen, und Kondensatoren
kann man in jeder benötigten und gewünschten Auslegung herstellen. Insbesondere werden lichtbogenziehende
Schaltgeräte, wie Funkenstrecken und Überspannungsableiter, und Leistungsschalter zum
Anschalten des Kondensatornebenschlusses vermieden. Die ersteren haben den Nachteil, daß sie
durch die außerordentlich leistungsstarken Lichtbögen einem starken Verschleiß unterworfen sein
würden, vorausgesetzt man könnte sie überhaupt für den benötigten Leistungsbereich wirtschaftlich ferti-
809 517/539
gen. Die Leistungsschalter wiederum sind infolge des Umwegs über Fühl- und Betätigungselemente mit
einem unvermeidlichen Zeitverzug versehen, der sie für die gestellte Aufgabe, schon die dynamisch wirksamen
Stromamplituden des Kurzschlußstromes abzuriegeln, ungeeignet machen. Nur das magnetische
Schaltglied in Gestalt der Sättigungsdrossel, deren Sättigung und cjamit Schaltfunktion durch das Ansteigen
des kurzschlußstromabhängigen Spannungs-Aber auch die unter 1 angeführte Bedingung wird
bei einer Auslegung für den 1,5- oder 2fachen Nennstrom wesentlich günstiger. Es steht jetzt mehr Zeit
zur Verfugung, bis der anschwingende Kurzschlußstrom den Wert erreicht, der durch die Sättigungsinduktion der Sättigungsdrossel letzten Endes vorbestimmt
ist. Gleichzeitig wird mit dieser Auslegung erreicht, daß Größe und Phasenlage des vorhandenen
Stromes beim Eintritt des Kurzschlusses sich bei der
abfalls selbst bewirkt wird, kann den Anforderungen io Überlagerung nicht mehr so stark auf die maximale
genügen. Höhe der ersten Halbwellen auswirken. Es läßt sich Der Blindwiderstand dieser Drossel ist im nicht rechnerisch und experimentell nachweisen, daß bei
gesättigten Zustand im normalen Strombereich ent- Eintritt des Kurzschlusses nunmehr die ersten Halbsprechend
hoch, so daß die Kapazität mit der Haupt- wellen nicht wesentlich vergrößert sind gegenüber
drossel einen nicht gestörten Reihenschwingkreis bil- 15 dem endgültig auftretenden Dauerstrom im Kurz-
det. Erreicht der Spannungsabfall über dem Kondensator infolge eines Ansteigens des Stromes einen bestimmten
Grenzwert, so gerät der Drosselkern in Sättigung, und ihr induktiver Widerstand vermindert
sich.
Infolge des nun wirksamen im wesentlichen Ohmschen Nebenschlusses zum Kondensator ist die
Reihenresonanz gestört, und der Schwingkreis weist einen gegenüber vorher um ein Vielfaches vergrößerten
resultierenden Widerstand auf, so daß der Strom in der Verbindungsleitung wirksam begrenzt wird.
Als Begrenzungsstrom, also als Höchstwert des Dauerkurzschlußstromes, kann durch die Begrenzungskupplung
ein Wert erreicht werden, der dem Nennstrom nahe liegen kann.
Wenn man sich zum Ziel setzt, den Kurzschlußstrom möglichst genau auf die Größe des Nennstromes
zu begrenzen, so führt dies zwar der Rechnung nach zu günstigen Werten, es ist aber dabei zu
berücksichtigen, daß
1. für den Einschwingvorgang, der für die erste Halbwelle maßgeblich ist, von ausschlaggebender
Bedeutung ist, wie groß der Strom in dem Augenblick war, als der Kurzschluß eintrat, und
schlußfall.
Die vorbeschriebenen Vorteile lassen sich gemäß der Erfindung dadurch erzielen, daß das Größenverhältnis
des Ohmschen Widerstandes im Parallelao pfad zum Blindwiderstand des Kondensators zwischen
0,3 und 2 liegt:
0,3 <
Xc
und das Größenverhältnis des Blindwiderstandes der parallelgeschalteten Drossel in gesättigtem Zustand
zum Blindwiderstand des Kondensators zwischen 0,1 und 1 liegt:
0,1 <
Xzs
Xc
< 1.
Hierbei bedeutet Xc die Reaktanz des Kondensators,
Xzs die Reaktanz der gesättigten Drossel im Parallelzweig
und R den Wert des Widerstandes im Parallelzweig.
In der Zeichnung ist in F i g. 1 ein Anwendungsbeispiel der Begrenzungskupplung zwischen einer
welche Phasenlage er zur Spannung hatte. 4° Spannungsquelie mit der treibenden Spannung C/~
Durch eine solche Überlagerung des Vorhände- und einem Verbrauchernetz, m dem durch den Bhtz-
pfeu em Kurzschluß angedeutet ist, dargestellt. Der
Reihenschwingkreis besteht aus der linearen Induktivität L mit dem Blindwiderstand XL und aus dem
nen Stromes mit den ersten Halbwellen des Einschwingstromes kann bereits eine Spannung
an Hauptinduktivität und Serienkondensator „ . „ . , ^ , ^
entstehen, die praktisch für die Auslegung be- 45 Kondensator C mit der Reaktanz Xc Der Nebenstimmend
ist und schon in der Gegend des dop- Schluß zum Kondensator besteht aus der sattigbaren
Drossel D mit der Reaktanz X2 im ungesättigten und
der Reaktanz XZs ün gesättigten Zustand sowie aus
einem Ohmschen Widerstand R.
Fig. 2 zeigt eine vereinfachte Blindwiderstandskennlinie der sättigbaren Drossel D. Ferner wird
empfohlen, für diejenige Spannung Uzs, bei der die
Sättigungsdrossel in den Sättigungswert übergeht, die halbe Netzspannung t/~ zu verwenden und im
pelten Wertes liegt, der bei Nennstrom auftritt. 2. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß zwei
Netze im allgemeinen deshalb gekuppelt werden, damit im Störungsfall das eine Netz sich
an der Überlastung des anderen Netzes wesentlich beteiligt. Eine Begrenzung nur auf den
Nennstrom als Übergabestrom würde eine solche selbsttätige Hilfeleistung stark herabset-
zen, und es würde ein Auseinanderfallen des w &
Betriebes begünstigt werden. . ^ erfindungsgemäße Bemessung der Elemente
Erfindungsgemäß soll nun die Auslegung der EIe- der Begrenzungskupplung stellt sicher, daß den Anmente
der Begrenzungskupplung so erfolgen, daß der Sprüchen des Betriebes auf Parallelbetrieb Rechnung
Dauerkurzschlußstrom durch die Begrenzungskupp- 60 getragen wird, ein gleichmäßig sicheres Arbeiten der
lung auf den 1,5- bis 2fachen Wert des Nennstromes Anordnung zuverlässig erfüllt ist und die Ausbildung
festgelegt wird. Hierdurch wird erreicht, daß auch
beim Störungsfall des einen Netzes das andere den
Überlaststoß wesentlich mitträgt, und es wird außerdem ein genügend hohes synchronisierendes Moment 65
von der elektrischen Seite zur Verfügung gestellt, so
daß ein vorzeitiges Außertrittfallen der Netze weitgehend vermieden wird.
beim Störungsfall des einen Netzes das andere den
Überlaststoß wesentlich mitträgt, und es wird außerdem ein genügend hohes synchronisierendes Moment 65
von der elektrischen Seite zur Verfügung gestellt, so
daß ein vorzeitiges Außertrittfallen der Netze weitgehend vermieden wird.
einer überhöhten ersten oder zweiten Halbwelle mit Sicherheit vermieden wird.
Claims (3)
1. Einrichtung zur Begrenzung von Überströmen in Energieversorgungsanlagen, insbesondere
an der Kupplungsstelle von Hochspannungs-
wechselstromnetzen, sowie von Ausgleichsströmen zwischen diesen Netzen im Kurzschlußfall in
einem dieser Netze oder bei Außertrittfallen, bei welcher in die Verbindung zwischen den zu kuppelnden
Netzen eine Reihenschaltung von zwei 5 Blindwiderständen, nämlich eine Induktivität und
eine Kapazität, eingefügt ist, die im Normalbetrieb etwa die gleiche Größe haben, so daß die
Resonanzfrequenz dieses Reihenschwingkreises etwa der Netzfrequenz entspricht, und bei welcher
parallel zum Kondensator eine eisengeschlossene sättigbare Drosselspule geschaltet ist, wobei mit
der sättigbaren Droseslspule ein zusätzlicher Ohmwiderstand (R) in Reihe liegt, der bei Sättigung
der Drossel (D) den resultierenden Leitwert der Anordnung überwiegend bestimmt, nach
Patent 1 227 129, dadurch gekennzeichnet, daß das Größenverhältnis des Ohmschen
Widerstandes im Parallelpfad zum Blindwiderstand des Kondensators im Bereich zwischen 0,3 ao
und 2 liegt:
0,3 <
Xc
< 2,
und das Größenverhältnis des Blindwiderstandes der parallelgeschalteten sättigbaren Drossel im
gesättigten Zustand zum Blindwiderstand des Kondensators zwischen 0,1 und 1 liegt:
0,1 - Xzs
< 1.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung, bei der die Sättigungsdrossel
in die Sättigung übergeht, die halbe Netzspannung beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung, bei der die Sättigungsdrossel
in die Sättigung übergeht, unterhalb des Scheitelwertes der Netzspannung liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1149 801.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1149 801.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 517/539 2. 68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (8)
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