DE125708C

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Publication number: DE125708C
Application number: DENDAT125708D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 13 c.

Das neue Absperrventil, welches gleichzeitig dazu dient, die Leitung im Falle eines Rohrbruches oder bei übermäfsiger Dampfentnahme selbsttätig abzuschliefsen, ist in den Fig. ι und 2 als Ausführungsbeispiel in zwei zu einander senkrechten Schnitten dargestellt.

Auf der Spindel a, welche in dem Ventilgehäuse b in beliebiger Weise geführt und mit Gewinde zum Hinein- und Herausschrauben versehen ist, führt sich lose der Ventilteller c. Die Spindel ist mit. einem Bund d versehen, welcher sich dicht gegen den Ventilteller legt, so dafs das Ventil beim Hineinschrauben der Spindel auf den Sitz e geprefst, und die Leitung abgesperrt wird. Wie aus Fig. ι zu erkennen, ist die Führungshülse f des Ventiltellers beträchtlich verlängert und endet in einem Kolben g, welcher sich dicht schliefsend in einer innerhalb oder am Deckel des Ventilgehäuses angebrachten Führung h bewegt. Der Raum über dem Kolben, welcher nach oben abgeschlossen ist, steht nach unten bezw. mit der Seite, von welcher der Dampf kommt, durch einen zwischen der Ventilführung f und der Spindel ' α frei gelassenen ringförmigen Raum in Verbindung. Bei geschlossenem Ventil ist dieser Raum ebenfalls abgeschlossen, und zwar geschieht dies dadurch, dafs der Bund d sich dichtschliefsend gegen die untere Fläche des Ventiltellers anlegt. Wird nun die Spindel herausgeschraubt, so wird der erwähnte ringförmige Raum geöffnet, und es kann Dampf . auf die innere Seite des Kolbens g bezw. der Führung h und von da durch die Bohrungen i im Boden des Kolbens in den anderen Theil der Rohrleitung treten. Dadurch gleicht sich der Druck auf beiden Seiten des Ventils aus und es kann sich, seiner Schwere folgend, bezw.

wenn diese nicht genügen sollte, unter der Wirkung einer besonderen Feder öffnen.

Die Anordnung des Kolbens g und der Führung h hat den Zweck, dem Ventil einen gewissen Widerstand entgegenzusetzen, damit es sich nicht schon bei kleinen Schwankungen in der Durchtrittsgeschwindigkeit des Dampfes schliefst. Da nämlich in dem Raum oberhalb des Kolbens immer Dampf vorhanden ist, so mufs dieser beim Ventilschlufs durch die Bohrungen i i herausgedrückt werden, wodurch ein gewisser Widerstand entsteht.

Die Löcher i i im Boden des Kolbens dienen hierbei gleichzeitig zum Abfiufs des Condenswassers. Ist der Kolben horizontal angeordnet, müssen die Bohrungen natürlich in der Führung h des Kolbens angebracht werden.

An Stelle des Kolbens kann mit der gleichen Wirkung auch eine Feder benutzt werden.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, dafs das Ventil mit der Spindel nach unten senkrecht steht, derart, dafs der Ventilteller beim Oeffnen herunterfällt. Bei dieser Ausführung ist die Anwendung einer besonderen Feder unnöthig, da das Gewicht des Ventils für die Abwärtsbewegung genügt. Wenn das Ventil bezw. die Spindel desselben dagegen horizontal steht, mufs eine Feder angewendet werden.

Die Anordnung des Kolbens hat weiterhin noch den Zweck, dem Ventil eine gewisse Stabilität zu geben und zu verhüten, dafs es zu schnell schliefst.

Der Druckausgleich kann, wie aus Fig. 2 zu ersehen, auch noch dadurch hergestellt werden, dafs man mittels eines Fahnes k zwei Bohrungen / und m, welche in den Raum

oberhalb bezw. unterhalb des Ventilsitzes münden, mit einander in Verbindung bringt. Diese Einrichtung soll beim dargestellten Ausführungsbeispiel nur zur Aushülfe dienen, kann aber auch selbstständig benutzt werden. Man wird sie insbesondere in den Fällen zu Hülfe nehmen, wo die Leitung sehr lang ist und die Füllung derselben durch die Bohrungen i zwecks Herstellung des Druckausgleiches zu lange dauern würde.

Claims

Patent-An Spruch:
Bei Rohrbruch selbstschliefsendes Absperrventil mit einem lose auf der Spindel zum Verschliefsen des Ventils von Hand verschiebbaren Ventilteller und einer Umströmung zur Herstellung gleichen Druckes auf beiden Seiten, dadurch gekennzeichnet, dafs die Umströmung durch einen zwischen der Spindel (a) und einer mit dem Ventilteller verbundenen Hülse ff) befindlichen Durchlafs erfolgt, welcher bei geschlossenem Ventil durch einen Bund (d) der Spindel abgeschlossen werden kann und andererseits zur Hemmung der Ventilbewegung oberhalb eines mit der Ventilhülse (f) verbundenen Kolbens (g) ausmündet, dessen Führungsraum (h) durch Bohrungen (i) mit der Rohrleitung in Verbindung steht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.