DE1253704B - Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Carbonsaeurenitrile - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ungesaettigter Carbonsaeurenitrile

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DE1253704B
DE1253704B DEF42779A DEF0042779A DE1253704B DE 1253704 B DE1253704 B DE 1253704B DE F42779 A DEF42779 A DE F42779A DE F0042779 A DEF0042779 A DE F0042779A DE 1253704 B DE1253704 B DE 1253704B
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Dr Karl Matterstock
Dr Gerhard Lohaus
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung ungesättigter Carbonsäurenitrile Zur Herstellung von Carbonsäurenitrilen ist eine Reihe von Verfahren bekannt. Sofern es sich nicht um Aufbaureaktionen handelt, beruhen diese Verfahren im allgemeinen auf der Dehydratisierung von Carbonsäureamiden durch Einwirkung wasserabspaltender Mittel oder durch Erhitzen. Diese Darstellungsweisen erfordern energische Bedingungen, wodurch bei empfindlichen Verbindungen leicht Nebenreaktionen hervorgerufen werden können.
  • Außerdem ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 036 250 ein Verfahren bekannt, p-Lactam-N-sulfonsäurechloride durch Hydrolyse in saurem Reaktionsmittel in Säureamide überzuführen. Die Reaktion verläuft jedoch uneinheitlich, und durch die hohe Reaktionstemperatur entstehen Nebenprodukte; in manchen Fällen entstehen dabei unter anderem auch ungesättigte Nitrile.
  • Es wurde gefunden, daß man in einfacher Weise zu ungesättigten Carbonsäurenitrilen gelangt, wenn man ,8-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide, besonders solche, die an dem in 3-Stellung des Vierrings befindlichen Kohlenstoffatom noch ein Wasserstoffatom tragen, mit mindestens der äquivalenten Menge acyclischer oder cyclischer Verbindungen, die eine oder mehrere Carbonsäureamidgruppen enthalten und die am Stickstoffatom der Carbonsäureamidgruppe mono-oder disubstituiert sein können, bei einer Temperatur zwischen -20 und 120°C, vorzugsweise zwischen 0 und 70"C, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, umsetzt.
  • Die Umsetzung sei beispielsweise an der Herstellung des Zimtsäurenitrils unter Anwendung von Dimethylformamid formelmäßig erläutert [X = Halogen, vorzugsweise Chlor].
  • Das Verfahren wird dadurch besonders wertvoll, daß die nach der Erfindung als Ausgangsstoffe einzusetzenden B-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide, besonders die Chloride, nach bereits bekannten Methoden leicht zugänglich sind. Man kann sie z. B. nach dem Verfahren der deutschen Patentschriften 941 849 oder 1 119 277 durch Anlagerung von Chlorsulfonylisocyanat an Olefine gewinnen, die geradkettig oder verzweigt, einen oder mehrere gesättigte oder ungesättigte alicyclische Ringe enthalten, und ferner durch aromatische Reste sowie funktionelle Gruppen, wie z. B. Halogenatome, Estergruppen oder Nitrilgruppen, substituiert sein können. Natürlich können sie auch mehr als eine Doppelbindung im Molekül enthalten, wodurch sich die Zahl der nach dem Verfahren der Erfindung einführbaren Nitrilgruppen entsprechend erhöht. Als Beispiele für derartige Olefine seien genannt: Buten-(1), Buten-(2), Isobutylen, Dodecen-(1), Octadecen-(1), Diisobutylen, Tetramethyläthylen, Olefine und Olefingemische, die durch Aufbaureaktion von Äthylen zugänglich sind, Cyclopenten, Cyclohexen, Bicyclohepten, Methylencyclohexan, Dimethylencyclohexan, Styrol, Chlorstyrol, Divinylbenzol, Ester und Nitrile der Ölsäure oder Linolsäure sowie Naturstoffe wie Terpene, Steroide und Kautschuk. Weiterhin sind nach dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1 134 993 jB-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide durch Umsetzung von Aldehyden mit Halogensulfonylisocyanat und nachfolgende Anlagerung von Keten an die intermediär gebildeten Schiffschen Basen zugänglich.
  • Als Beispiele für Aldehyde, die in dieser Weise zu p-Lactam-N-sulfonsäurehalogeniden umgesetzt werden können, seien genannt: Benzaldehyd, p-Toluylaldehyd, Zimtaldehyd, Terephthaldialdehyd.
  • Eine zusammenfassende Übersicht über die Herstellung der ,B-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide wird in Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 661, 1963, S. 111 bis 157, gegeben.
  • In Verbindung mit den beschriebenen bereits bekannten Verfahren zur Herstellung der ß-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide ermöglicht also das Verfahren der Erfindung die Einführung von Nitrilgruppen in olefinische Verbindungen sowie die Umwandlung von Aldehyden in ungesättigte Nitrile unter Verlängerung des Kohlenstoffgerüsts um ein Kohlenstoffatom.
  • Es ist nicht erforderlich, die ß-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide in reiner Form einzusetzen, sondern man kann das bei ihrer Herstellung anfallende Reaktionsgemisch zur Überführung in die Nitrile unmittelbar weiterverarbeiten. Vorteilhafterweise verfährt man so, daß man die Lösung des Chlorsulfonylisocyanats in einem inerten Lösungsmittel mit einem Olefin versetzt, wobei unmittelbar die Anlagerung zum ß-Lactam-N-sulfonsäurechlorid erfolgt. Anschließend fügt man zum Reaktionsgemisch ein Säureamid und erwärmt gegebenenfalls noch kurze Zeit, beispielsweise auf 50"C. Aus dem Reaktionsgemisch läßt sich dann, gegebenenfalls nach Neutralisation der abgespaltenen Säure, das entstandene Nitril gewinnen.
  • Als Verbindungen, die die Carbonsäureamidgruppierung enthalten, eignen sich z.B. Formamid, Dimethylformamid, N-Methylformanilid, Diphenylformamid, Diäthylacetamid, N-Acetylmorpholin, N-Butyrylpiperidin, Essigsäurecyclohexylamid, Benzoesäuredimethylamid, Phenylessigsäurepropylamid, Brenzschleimsäuredimethylamid, Adipinsäure-bis-dimethylamid, Sebazinsäure-bis-monobutylamid, N,N'-Dipropionylhexamethylendiamin, Lactame, wie 4,4-Dimethylazetidinon, cu-Pyrrolidon, N-Methyl-pyrrolidon, Caprolactam, sowie auch Polyamide, wie sie beispielsweise durch Polykondensation von Diaminen mit Dicarbonsäuren oder Lactamen oder auch durch Polymerisation von Acrylamiden, N-Vinylamiden oder N-Vinyllactamen entstehen. Die Verwendung solcher Verbindungen, die mehr als eine Carbonsäureamidgruppierung im Molekül enthalten und deshalb nur sehr wenig oder gar nicht flüchtig sind, ist besonders dann vorteilhaft, wenn die hergestellten Carbonsäurenitrile, gegebenenfalls nach der Neutralisation der Säure, unmittelbar abdestilliert werden sollen.
  • Da das Amid die während der Reaktion abgespaltene Halogensulfonsäure bindet, ist es erforderlich, je Mol des eingesetzten ß-Lactam-N-sulfonsäurehalogenids wenigstens die äquivalente Menge Carbonsäureamid zu verwenden. Die Amide können nach Beendigung der Reaktion aus dem Reaktionsgemisch durch Zusatz von Wasser und gegebenenfalls Neutralisation der abgespaltenen Säure zurückgewonnen und wieder verwendet werden. Flüssige Amide, die meistenteils hohes Lösevermögen besitzen, beispielsweise Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon, sind auch als Lösungsmittel für die Umsetzung unmittelbar geeignet. Bei der Anwendung fester Amide führt man die Umsetzung zweckmäßigerweise in einem Lösungsmittel wie Benzol, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Acetonitril, Nitromethan, Tetrahydrofuran oder Tetramethylensulfon durch.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Carbonsäurenitrilen unterscheidet sich das vorliegende Verfahren grundlegend sowohl hinsichtlich der Art als auch der Leichtigkeit der Umsetzung, die im allgemeinen schon bei Temperaturen zwischen 0 und 70"C in kurzer Zeit abläuft.
  • Es ist überraschend, daß Carbonsäureamide, die im allgemeinen als weitgehend reaktionsträge Verbindungen angesehen werden, bei der Einwirkung auf ,B-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide unter so milden Bedingungen eine derartige spezifische Reaktion, nämlich die Öffnung des ß-Lactamringes und Abspaltung von Halogensulfonsäure unter Bildung eines ungesättigten Nitrils, auslösen können, wobei die Nitrile frei von Nebenprodukten und in guter Ausbeute erhalten werden. In den schonenden Reaktionsbedingungen, unter denen andere funktionelle Gruppen im Molekül unberührt bleiben, liegt gleichzeitig ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber bereits bekannten Methoden.
  • Verbindungen, die Nitrilgruppen enthalten, besitzen sowohl als Zwischenprodukte als auch als Endprodukte auf vielen Gebieten der organischen Chemie große Bedeutung.
  • Beispiel 1 Zu einer Lösung von 100 Gewichtsteilen (0,505 Mol) 4,4 - Dimethylazetidinon - (2) - N - sulfonsäurechlorid in 150 ml Acetonitril läßt man unter Rühren 50 Gewichtsteile Dimethylformamid (0,68 Mol) zutropfen. Anschließend rührt man noch 1 Stunde bei 25"C und 1 Stunde bei 50"C. Man gießt das Reaktionsgemisch auf Eis, trennt die Schichten und extrahiert die wäßrige Schicht noch einmal mit Methylenchlorid und destilliert die vereinigten organischen Schichten. Bei 52 bis 55"C und 12 Torr gehen 33 Gewichtsteile ß,ß-Dimethylacrylsäurenitril, entsprechend 81 01o der Theorie, über.
  • Beispiel 2 Man erwärmt eine Lösung von 15 Gewichtsteilen 3,3 ,4,4-Tetramethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,067 Mol) in 10 Gewichtsteilen Dimethylformamid (0,137 Mol) 3 Stunden auf 50"C. Anschließend gießt man die Mischung auf Eis, trennt die Schichten und extrahiert die wäßrige Schicht noch zweimal mit Methylenchlorid. Durch Destillation erhält man 5 Gewichtsteile (69 0/o der Theorie) 2,2-Dimethyl-3-methylen-butyronitnl vom Siedepunkt 40 bis 43°C bei 12 Torr.
  • Beispiel 3 Zu einer Lösung von 42 Gewichtsteilen 4-Phenylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurefluorid (0,183 Mol) in 150 ml Diisopropyläther läßt man unter Rühren 50 Gewichtsteile Dimethylformamid zutropfen. Man rührt noch 2 Stunden bei 25"C. Dann gießt man das Reaktionsgemisch auf Eis, trennt die Schichten, extrahiert die wäßrige Schicht mit Methylenchlorid und destilliert die vereinigten organischen Schichten. Bei 115 bis 117"C und 0,1 Torr gehen 11,5 Gewichtsteile (49 °/0 der Theorie) Zimtsäurenitril über.
  • Beispiel 4 Zu einer Lösung von 70 Gewichtsteilen Chlorsulfonylisocyanat (0,5 Mol) in 150 ml Methylen chlorid läßt man bei 20"C 50 Gewichtsteile Styrol (0,49 Mol) zutropfen und rührt noch 1 Stunde bei 25"C. Anschließend läßt man bei 20"C unter Rühren 50 Gewichtsteile N-Dimethylacetamid (0,57 Mol) eintropfen und rührt noch 1 Stunde bei 20"C und 30 Minuten bei 40"C. Nach dem Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch auf Eis, trennt die organische Schicht ab und destilliert. Bei 115 bis 118"C und 0,1 Torr gehen 48 Gewichtsteile (78 01o der Theorie) Zimtsäurenitril über.
  • Beispiel 5 Zu einer Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man unter Rühren 30 Gewichtsteile Formamid (0,67 Mol) zutropfen. Man rührt 2 Stunden bei 250C und 2 Stunden bei 50°C.
  • Nach dem Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch auf Eis, trennt die organische Schicht ab und destilliert. Bei 47 bis 49"C und 5 Torr gehen 13,5 Gewichtsteile ß,ß-Dimethylacrylsäurenitril über (66 01o der Theorie).
  • Beispiel 6 In eine Lösung von 90 Gewichtsteilen 3,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,45 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man unter Rühren 50 Gewichtsteile N-Methylpyrrolidon (0,6 Mol) eintropfen. Anschließend rührt man 1 Stunde bei 25"C und 20 Minuten bei 50"C. Nach dem Abkühlen gießt man die Mischung auf Eis, trennt die Schichten und destilliert die organische Schicht. Bei 46 bis 50"C und 7 Torr gehen 18,3 Gewichtsteile (50 0/o der Theorie) ,ß-Dimethylacrylsäurenitril über.
  • Beispiel 7 Zur Lösung von 57 Gewichtsteilen 2-Methylbuten-(1)-säure-(4)-methylester (0,5 Mol) in 50 ml absolutem Benzol läßt man bei 20 bis 25"C eine Lösung von 71 Gewichtsteilen Chlorsulfonylisocyanat (0,5 Mol) in 50 ml absolutem Benzol eintropfen und dann das Reaktionsgemisch über Nacht bei etwa 20° C stehen. Danach läßt man 100 Gewichtsteile Dimethylformamid (1,35 Mol) zutropfen und hält die Temperatur 5 Stunden auf 25 bis 27"C. Anschließend gießt man das Reaktionsgemisch auf eine Lösung von 50 Gewichtsteilen Soda in 500 ml Wasser und etwa 200 Gewichtsteilen Eis. Die organische Schicht wird abgetrennt und nach dem Trocknen über Natriumsulfat unter vermindertem Druck destilliert. Bei der Umsetzung haben sich die beiden Nitrile 4-Cyan-3-methyl-buten-(3)-säuremethylester und 4-Cyan-3-methyl-buten-(2)-säuremethylester im Verhältnis 60:40 gebildet, die bei 101 bis 110"C und 7 Torr überdestillieren. Die Ausbeute beträgt 12,5 Gewichtsteile.
  • Das IR-Spektrum zeigt Nitrilbanden bei 2228 cm (konjugiert) und 2260 cm-l (nicht konjugiert).
  • Beispiel 8 Man rührt 5 g Naturkautschuk, mittleres Molgewicht etwa 350000 (K a r r e r, Lehrbuch der organischen Chemie, 1963, S. 810), mit 200cm3 trockenem Methylenchlorid bis zur homogenen Quellung. Dann läßt man bei -10"C eine Lösung von 8 g Chlorsulfonylisocyanat in 100 ml Methylenchlorid zutropfen, hält noch 3 Stunden bei dieser Temperatur und anschließend 24 Stunden bei Raumtemperatur. Im Verlauf der Reaktion fällt der Kautschuk aus. Man gießt das Methylenchlorid ab und bringt den Rückstand in 30 ml Dimethylformamid ein. Das Produkt quillt dabei stark auf. Nach 24 Stunden zerquetscht man es zwischen Walzen und trägt es unter Rühren in 500 ml gesättigte wäßrige Natriumbicarbonatlösung ein. Nach 24 Stunden ersetzt man diese Lösung durch Wasser und rührt bei wiederholter Erneuerung des Wassers weitere 24 Stunden. Anschließend extrahiert man das Produkt mit Methanol, Aceton und schließlich Äther und trocknet im Vakuum. Die Ausbeute beträgt 5,9 g, der Stickstoffgehalt des Produktes ist 7,7°/0. Aus dem Stickstoffgehalt folgt, daß je 2,5 Isopreneinheiten eine Nitrilgruppe eingeführt wurde. Im Gegensatz zu reinem Kautschuk wird das Reaktionsprodukt durch Dimethylformamid stark gequollen.
  • Das IR-Spektrum zeigt Nitrilbanden bei 2225 cm~ (konjugiert) und 2259 cm-1 (nicht konjugiert).
  • Beispiel 9 132 g eines C10 - C20-Olefingemisches mit der Jodzahl 191 und dem Siedeintervall 170 bis 330"C bei 760 Torr, von dem 4,5 g bei der katalytischen Hydrierung 85 ml Wasserstoff aufnehmen, verrührt man 7 Stunden bei 23 bis 25"C mit 14,2 g Chlorsulfonylisocyanat. Anschließend läßt man 20 g Dimethylformamid zutropfen und rührt noch 11/2 Stunden bei 23"C.
  • Das Reaktionsgemisch gießt man auf Eis, trennt die organische Schicht und destilliert, nach dem Trocknen über Natriumsulfat, unter vermindertem Druck. Man erhält 118 g eines farblosen Öls vom Siedeintervall 72 bis 91"C bei 3 Torr. Der Stickstoffgehalt beträgt 0,5 O/o, d.h., an 580in der vorhandenen Doppelbindungen ist die Nitrilgruppe angelagert worden.
  • Beispiel 10 In eine Lösung von 141 Gewichtsteilen Chlorsulfonylisocyanat (1 Mol) in 300 ml trockenem Methylenchlorid läßt man bei 20"C 65 Gewichtsteile eines technischen Divinylbenzols (0,5 Mol) [Isomerengemisch mit einem Siedeintervall 73 bis 77"C bei 14 Torr und einer Jodzahl von 280] im Verlauf von einer Stunde zutropfen. Anschließend erwärmt man das Reaktionsgemisch 5 Stunden auf Rückflußtemperatur und tropft dann 146 Gewichtsteile Dimethylformamid (2 Mol) ein. Man rührt noch 3 Stunden bei 40"C und gießt das Reaktionsgemisch auf etwa 1,51 Wasser. Die organische Schicht wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und das Methylenchlorid bei vermindertem Druck abgezogen. Als Rückstand erhält man 73 Gewichtsteile einer Mischung von o-, m- und p-Benzoldiacrylsäurenitril als viskoses Öl. Das IR-Spektrum zeigt eine ausgeprägte Nitrilbande bei 2235 cm-l.
  • Beispiel 11 Zur Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril tropft man bei 25"C unter Rühren eine Lösung von 49 Gewichtsteilen Diphenylformamid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril. Man rührt noch 4 Stunden bei 50"C und gießt nach dem Abkühlen auf etwa 11 Wasser. Die organische Schicht wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck destilliert. Bei 55 bis 59"C und 14 Torr gehen 13 Gewichtsteile B,B-Dimethylsäurenitril über.
  • Beispiel 12 In eine Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man unter Rühren bei 25"C eine Lösung von 30 Gewichtsteilen e-Caprolactam (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril eintropfen. Dann rührt man noch 1 Stunde bei 30"C und 5 Stunden bei 50 v C. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser gegossen, die organische Schicht abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck destilliert.
  • Man erhält 7 Gewichtsteile ß,ß-Dimethylacrylsäurenitril vom Siedepunkt 53 bis 56"C bei 13 Torr.
  • Beispiel 13 In eine Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man bei 30 C unter Rühren eine Lösung von 34 Gewichtsteilen (0,25 Mol) Benzoesäuremethylamid in 150 ml Acetonitril eintropfen.
  • Man rührt noch 1 Stunde bei 30"C und 4 Stunden bei 500C. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser gegossen, die organische Schicht abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck destilliert.
  • Man erhält 16 Gewichtsteile ß,ß-Dimethylacrylsäurenitril vom Siedepunkt 52 bis 55"C bei 12 Torr.
  • Beispiel 14 Zur Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,25 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man unter Rühren die Suspension von 18 Gewichtsteilen Adipinsäurediamid (0,13 Mol) in 150 ml Acetonitril zutropfen. Man rührt noch 65 Stunden bei 25"C und 9 Stunden bei 50°C.
  • Das Adipinsäurediamid ist nach dieser Zeit weitgehend gelöst. Man gießt das Reaktionsgemisch in Wasser, saugt ab und extrahiert das Filtrat mit etwa 200 ml Methylenchlorid. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat destilliert man das Lösungsmittel ab und erhält durch anschließende Destillation unter vermindertem Druck 9 Gewichtsteile ß,ß-Dimethylacrylsäurenitril vom Siedepunkt 56 bis 59"C bei 14 Torr.
  • Beispiel 15 In eine Lösung von 50 Gewichtsteilen 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (25 Mol) in 100 ml Acetonitril läßt man bei 25 bis 30"C 18 Gewichtsteile Polyacrylamid mit einem mittleren Polymerisationsgrad von 50, suspendiert in 150 ml Acetonitril, ein- tropfen. Anschließend rührt man 16 Stunden bei 50 bis 60 C. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch in Wasser gegossen, abgesaugt und das Filtrat zweimal mit je 150 ml Methylenchlorid extrahiert. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wird das Lösungsmittel abdestilliert und das zurückbleibende Öl unter vermindertem Druck destilliert. Man erhält 8 Gewichtsteileß,ß-Dimethylacrylsäurenitril vom Siedepunkt 52 bis 56"C bei 13 Torr.
  • Beispiel 16 10 Gewichtsteile 4,4-Dimethylazetidinon-(2)-N-sulfonsäurechlorid (0,05 Mol) wurden bei -200C in 100 Gewichtsteilen Dimethylformamid (1,35 Mol) gelöst und bei -20i2"C stehengelassen. Nach 7 Tagen wurde eine Probe von 40 ml in 500 ml Wasser eingegossen und das Gemisch kurz auf 50"C erwärmt.
  • Nach dem Abkühlen wurde zweimal mit je 150 ml Methylenchlorid extrahiert, die Methylenchloridlösung über Natriumsulfat getrocknet und die Lösung auf 10 ml eingeengt. Das IR-Spektrum dieser Lösung zeigt eine schwache Nitrilbande bei 2225 cm-l (konjugiert).
  • Nach 11 Tagen wurde eine 40-ml-Probe nach der vorstehend angegebenen Vorschrift aufgearbeitet und untersucht. Die Nitrilbande trat ausgeprägter in Erscheinung.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung ungesättigter Carbonsäurenitrile, dadurch gekennzeichne t, daß man ß-Lactam-N-sulfonsäurehalogenide, vorzugsweise solche, die an dem in 3-Stellung des Vierrings befindlichen Kohlenstoffatom noch ein Wasserstoffatom tragen, mit mindestens der äquivalenten Menge acyclischer oder cyclischer Verbindungen, die eine oder mehrere Carbonsäureamidgruppen enthalten und die am Stickstoffatom der Carbonsäureamidgruppe mono- oder disubstituiert sein können, bei einer Temperatur zwischen -20 und 1200C, vorzugsweise zwischen 0 und 700 C, gegebenenfalls in Gegenwart von inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, umsetzt.
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