DE1246939B - Verfahren zum Biegen von Glasscheiben in relativ scharfen Winkeln - Google Patents
Verfahren zum Biegen von Glasscheiben in relativ scharfen WinkelnInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
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- C03B23/00—Re-forming shaped glass
- C03B23/02—Re-forming glass sheets
- C03B23/023—Re-forming glass sheets by bending
- C03B23/025—Re-forming glass sheets by bending by gravity
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Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 32 a - 23/02
Nummer: 1246 939
Aktenzeichen: L 45869 VI b/32 a
I 246 939 Anmeldetag: 16.September 1963
Auslegetag: 10. August 1967
Die Erfindung bezieht sich auf das Biegen von Glasscheiben in relativ scharfen Winkeln.
Ein Ziel der Erfindung liegt in der Schaffung eines verbesserten Verfahrens zum Biegen einer Glasscheibe
in einem verhältnismäßig scharfen Winkel, derart, daß die Verzerrung in der gebogenen Scheibe auf ein
Minimum herabgesetzt ist.
Das Verfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in einer Fläche der flachen Glasscheibe
eine Nut angebracht wird, die sich von einer Kante der Scheibe zu der entgegengesetzten Kante
erstreckt, und daß die Scheibe dann längs dieser Nut gebogen wird.
Durch die Anbringung der Nut vor dem Biegen wird erreicht, daß die beim Biegen in der Glasscheibe
entstehenden Zug- und Druckspannungen herabgesetzt werden und so die Scheibe optisch klar bleibt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im
Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemäß gebogenen Glasscheibe,
F i g. 2 eine flache Glasscheibe vor dem Biegen in die Form der F i g. 1,
F i g. 3 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie
3- 3 der Fig. 1,
F i g. 4 einen vergrößerten Schnitt längs der Linie
4- 4 der Fig. 2,
F i g. 5 einen der F i g. 4 ähnlichen Schnitt, bei dem jedoch die Nut auf der entgegengesetzten Seite der
flachen Glasscheibe angebracht ist,
F i g. 6 die Glasscheibe der F i g. 5 nach dem Biegen,
F i g. 7 einen Schnitt durch eine weitere Abwandlung der Erfindung,
F i g. 8 die Glasscheibe der F i g. 7 nach dem Biegen,
F i g. 9 eine Draufsicht auf eine Biegevorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 10 einen vertikalen Querschnitt durch die Biegevorrichtung längs der Linie 10-10 der Fig. 9,
wobei sich die Biegeform in geschlossener Stellung befindet,
Fig. 11 in einer der Fig. 10 entsprechenden Darstellung die Biegeform in der offenen Stellung,
Fig. 12 einen senkrechten Querschnitt durch einen Biegeofen, in welchem das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden kann, und
Fig. 13, 14 und 15 räumliche Darstellungen von drei Glasscheiben, die gemäß der Erfindung gebogen
worden sind und der Verglasung von Öffnungen in Kraftwagen dienen.
Verfahren zum Biegen von Glasscheiben
in relativ scharfen Winkeln
in relativ scharfen Winkeln
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Seiler
Dipl.-Ing. H. Seiler
und Dipl.-Ing. J. Pfenning, Patentanwälte,
Berlin 19, Oldenburgallee 10
Berlin 19, Oldenburgallee 10
Als Erfinder benannt:
Herbert Archie Leflet jun.,
Frank Jacob Carson,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Herbert Archie Leflet jun.,
Frank Jacob Carson,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. September 1962
(224 310),
V. St. v. Amerika vom 18. September 1962
(224 310),
vom 4. März 1963 (262 412)
InFig. 1 ist eine gebogene Glasscheibe 15 gezeigt, die im Winkel stehende, im wesentlichen flache Flügelabschnitte
16 und 17 besitzt. Die Flügelabschnitte 16 und 17 werden erzeugt, indem die ScheibelS
längs einer Linie 18 gebogen wird, die im wesentlichen parallel zu den Längskanten 19 und 20 verläuft.
Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine im wesentlichen gerade Nut 21
(F i g. 2) auf einer oder beiden Flächen einer flachen Glasscheibe 22 angebracht, um eine Linie festzulegen,
längs der die Scheibe zu biegen ist. Die Nut 21 ist kontinuierlich und erstreckt sich von einer Kante der
Glasscheibe zu der gegenüberliegenden Kante. Wie in F i g. 4 gezeigt ist, hat die Nut im wesentlichen
V-Form und eine verhältnismäßig geringe Tiefe mit verhältnismäßig breiten, winklig stehenden Seitenwänden
23 und 24. Die Nut 21 kann durch irgendein bekanntes Glasschneid- oder Schleifverfahren erzeugt
werden, beispielsweise mit Hilfe einer Schleifscheibe mit V-förmigem Profil.
709 620/215
Die Tiefe der Nut 21 hängt von der Dicke der Glasscheibe 22 und der Größe des zu biegenden Henkels
ab. Beispielsweise beträgt beim Biegen von Glasscheiben mit einer Dicke von etwa 6 mm die Tiefe
der Nut etwa 0,8 bis 2,4 mm, wobei eine Nut mit einer Durchschnittstiefe von 1,6 mm eine zufriedenstellende
optisch klare Biegung bis zu einem Winkel von etwa 90° ergibt.
Es ist klar, daß eine Nut 21 auf einer oder beiden Flächen einer Glasscheibe eine Linie geschwächten
Widerstandes ergibt, längs deren sich die Scheibe biegen wird. Die Größe und Form der Nut trägt
außerdem wesentlich zu einer zufriedenstellenden Biegung der Scheibe in einem verhältnismäßig scharfen
Winkel bei. In dieser Hinsicht ist es klar, daß die Innenfläche einer verhältnismäßig scharfen Biegung
in einer Glasscheibe unter Druckspannung steht, während sich auf der gegenüberliegenden oder Außenfläche
Zugspannungen ergeben, die normalerweise zu einem unerwünschten Strecken der äußeren Scheibenfläche
führen würden. Dieser Anstieg der Spannung würde zu linearen Verzerrungsbereichen führen und
damit zu einem Verlust an optischer Klarheit des Glases.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden optische Verzerrungen auf ein Minimum herabgesetzt,
indem Glas von der Oberfläche der Scheibe in dem Biegungsbereich entfernt wird, wodurch die Größe
der Druckspannung an der Innenfläche der Biegung und dadurch auch der Zugspannung an der Außenfläche
der Biegung herabgesetzt wird. Die Winkelstellung der Seitenwände 23 und 24 der Nut, die zusammen
mit der Nuttiefe die Menge des von der Scheibenoberfläche zu entfernenden Glases festlegt,
hängt von dem Winkel ab, in den die Glasscheibe zu biegen ist.
Nachdem die Nut 21 in einer oder beiden Flächen einer flachen Glasscheibe 22 gebildet worden ist, wird
die Scheibe auf eine Biegevorrichtung30 (Fig. 9, 10 und 11) gelegt und mittels eines Förderers, z. B.
eines Walzenförderers 31, durch einen Biegeofen 32 (Fig. 12) bewegt, in dem das Biegen der Scheibe
stattfindet. Die Biegevorrichtung 30 umfaßt ein Stützgestell 35, auf dem eine Form 36 gehalten ist. Das
Gestell 35 hat einen im wesentlichen rechteckigen Grundrahmen 37 mit in Längsrichtung verlaufenden
Seitenschienen 38 und 39, die an ihren beiden Enden durch Querschienen 40 und 41 verbunden sind. An
jeder der Querschienen 40 und 41 sitzen in der Nähe der Ecken des Grundrahmens senkrechte Ständer 42.
Jeder Ständer 42 trägt an seinem oberen Ende eine horizontale Stange 43, an deren nach innen gerichtetem
Ende das obere Ende eines Hebels 44 schwenkbar gehalten ist. Die Hebel 44, die jeweils mit einem
ausgerichteten Paar von Stangen 43 zusammenwirken, sind an ihren unteren Enden mit Stützstangen 45
versehen, auf denen die Form 36 gehalten ist.
Die Form 36 besteht aus zwei schwenkbar miteinander verbundenen Abschnitten 46 und 47, die sich
aus der geschlossenen Stellung der F i g. 10 in die offene Stellung der Fig. 11 um die Achsen der ausgerichteten
Zapfen 48 bewegen können. Die Formabschnitte 46 und 47 weisen in Längsrichtung angeordnete,
einander gegenüberliegende parallele Seitenschienen 49 und damit zusammenhängende einander
gegenüberliegende Endschienen 50 und 51 auf. Die beiden Endschienen 50 und 51 eines jeden Formabschnittes
46 und 47 stehen etwa parallel zueinander
und im Winkel zu der zugehörigen Seitenschiene 49. Jede der Schienen 49, 50 und 51 ist zweckmäßigerweise,
aber nicht notwendigerweise, aus einem geradlinigen Element hergestellt, dessen obere Fläche einen
Teil der formgebenden Fläche darstellt, die im Umriß und in der Höhenlage mit der für die gebogene
Glasscheibe gewünschten Gestalt übereinstimmt. Jede formgebende Schiene ist in ähnlicher Weise mit einer
Versteifungsschiene 53, 54 bzw. 55 versehen, wobei Verbindungsstege 56 mit Abstand voneinander dazwischen
angeordnet sind. Die aneinanderstoßenden Enden der einander gegenüberliegenden Versteifungsschienen 54 und 55 sind mit Gelenkelementen 57 und
58 versehen, in welchen die Zapfen 48 zur Gelenkverbindung der inneren Enden der Formabschnitte
gelagert sind.
Die Winkellager der Formabschnitte 46 und 47 in der geschlossenen und in der offenen Stellung der
Form wird durch Einstellschrauben 60 und 61 festgelegt, die in Blöcke 62 und 63 auf dem Fonnabschnitt
46 geschraubt sind. Somit liegen die Schrauben 60 an gegenüberliegenden Enden der Form oberhalb der Achsen der Zapfen 48 an Anschlagplatten
64 am Formabschnitt 47 an, um den Winkel festzulegen, welchen die Formabschnitte in der geschlossenen
Stellung der F i g. 10 einnehmen. In gleicher Weise bestimmen die Schrauben 61 oberhalb der
Achsen der Zapfen 48 nach Anlage an den Anschlagplatten 65 am Formabschnitt 47 die Lage der formgebenden
Fläche 52 der Formabschnitte 46 und 47 in einer im wesentlichen horizontalen Ebene, wenn
sich die Form in der offenen Stellung befindet. Riegelmuttern 66 und 67 auf den Einstellschrauben 60 und
61 halten diese in der eingestellten Lage.
Um die zu biegende Glasscheibe 22 in der richtigen Lage mit Bezug auf die formgebende Fläche anzuordnen,
wenn sich die Formabschnitte 46 und 47 in der offenen Stellung befinden, ist jede der seitlichen
Versteifungsschienen 53 mit Auslegern 69 versehen, auf denen Richtblöcke 70 einstellbar gehalten sind.
Bevor die flache zu biegende Glasscheibe auf der Form abgelegt wird, muß diese zunächst in eine
offene Stellung (F i g. 11) bewegt werden. Erst danach wird die Scheibe auf der formgebenden Fläche der
Form niedergelegt, wobei die einander gegenüberliegenden Scheibenkanten an den Richtblöcken 70
anliegen, so daß die flache Glasscheibe als Strebe wirkt, um die Form während der ersten Stufe des
Biegevorgangs in der offenen Stellung zu halten.
Ausgezeichnete Ergebnisse haben sich beim Biegen von Glasscheiben gemäß der Erfindung um einen
rechten Winkel ergeben, indem eine Seite der Glasscheibe mit einer Nut versehen wurde, wobei diese
Fläche die konkave Fläche der Scheibe nach dem Biegen darstellte, wie dies in den F i g. 1 bis 4 veranschaulicht
ist. Es können aber auch die andere Fläche oder beide Flächen der Glasscheibe genutet
werden, wie es die Fig. 5 bis 8 zeigen. So ist nach F i g. 5 eine Nut 21 a an der Unterseite der flachen
Glasscheibe 22 vorgesehen, die später die konvexe Fläche der Scheibe wird (F i g. 6). Oder es können
beide Flächen der flachen Scheibe 22 mit einander entgegengerichteten Nuten 216 versehen werden
(Fig.7 und 8).
Bei der Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung wird eine flache Glasscheibe 22 mit einer
eingeschliffenen oder auf andere Weise in einer oder beiden Flächen eingearbeiteten Nut 21 horizontal auf
Claims (8)
1. Verfahren zum Biegen von Glasscheiben in relativ scharfen Winkeln, bei dem eine flache
Glasscheibe auf Biegetemperatur erhitzt und dann in die gewünschte Gestalt gebogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Fläche der flachen Glasscheibe eine Nut angebracht
wird, die sich von einer Kante der Scheibe zu der entgegengesetzten Kante erstreckt,
und daß die Scheibe dann längs dieser Nut gebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut nach außen divergierende
Seitenwände aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut im wesentlichen V-förmig
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der anderen
Fläche der flachen Glasscheibe eine der in der ersten Fläche angeordneten Nut entgegengesetzt
gerichtete Nut angebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut bzw. die
Nuten durch Schleifen erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe
längs der Nut bzw. der Nuten auf eine Temperatur oberhalb derjenigen Temperatur erhitzt wird,
auf welche der Rest der Scheibe erhitzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die flache Glasscheibe nur an ihren
Randbereichen oberhalb einer horizontal angeordneten formgebenden Fläche einer Biegeform
abgestützt ist und nach dem Erhitzen durch Schwerkraft in Anpassung an die formgebende
Fläche absackt, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Scheibe längs der Nut schneller auf
die Biegetemperatur erhitzt wird als die von der Nut entfernten Bereiche.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut erhitzt wird,
indem Flammen eines brennbaren Gases darauf konzentriert werden, um die Seitenwände der Nut
zu erweichen und damit gleichzeitig den Oberflächen der Seitenwände der Nut eine Feuerpolitur
zu geben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 620/215 7.67 ® Bundesdruckerei Berlin
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