DE1093054B - Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben-Rohlingen - Google Patents
Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben-RohlingenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ganz allgemein auf eine Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben
oder -platten und insbesondere auf eine verbesserte Biegeform.
Beim Biegen von Glasscheiben zur Herstellung gebogener Scheiben mit unter Druckspannung stehenden
Umfangskanten, was zu einer gegen Stoß mehr widerstandsfähigen Scheibe führt, sind zwei verschiedene
Typen von Biegeformen benutzt worden. Eine von diesen, auf denen eine formgerecht geschnittene
Scheibe gebogen wird, besitzt eine formgebende Schiene oder Oberfläche von solcher Größe, daß, wenn
die Glasscheibe in Anpassung an die Form gebogen wird, der Randbereich der Scheibe über die formgebende
Schiene übersteht und daher abkühlt, ohne (5 daß er wesentlich durch die in der Schiene verbleibende
Resthitze beeinflußt wird und sich unter Druckspannung verfestigt.
Bei einer anderen Formtype, die für das Biegen von Glasscheiben in Rohlingsform benutzt wird, die erst
nach dem Biegen in ihrer Form zurechtgeschnitten werden, besitzt die formgebende Schiene in Draufsicht
etwa Rechteckform, und ein wärmehaltendes Element, dessen Umfang etwa dem gewünschten Umriß der
herauszuschneidenden Scheibenform entspricht, aber damit verglichen etwas kleiner ist, befindet sich innerhalb
der rechteckigen formgebenden Schiene und mit Abstand von ihrer Unterseite. Nachdem die Glasscheibe
während des Biegevorganges in Anpassung an die Schiene gebogen worden ist und während sich die
Form durch die Ofenkühlzone bewegt, verhindert die Restwärme in dem wärmehaltenden Element, daß der
darüber befindliche Scheibenteil mit der gleichen Geschwindigkeit abkühlt wie derjenige Teil der Scheibe,
der sich außerhalb davon zwischen dem Umfang des Elements und der formgebenden Schiene befindet, wodurch
dieser Zwischenbereich unter Druckspannung gesetzt wird. Beim Schneiden einer in solcher Weise
gebogenen Scheibe zur Herstellung der richtigen Scheibenform wird das Schneidwerkzeug längs einer
Bahn etwas außerhalb des wärmehaltenden Elements bewegt, so daß die zurechtgeschnittene Scheibe an
ihrem Umfangsrand unter Druckspannung steht.
Bei Formen der letztgenannten Art tritt gelegentlich eine unerwünschte Querbiegung in den Scheibenenden
auf, wenn der Scheibenrohling sehr breit ist und die zurechtgeschnittene Scheibe verhältnismäßig
schmal zulaufende Enden haben soll, da nichts vorhanden ist, was die Scheiben zwischen den gegenüberliegenden
Längsabschnitten der formgebenden Schiene abstützen kann. Gemäß vorliegender Erfindung
wird jedoch diese unerwünschte Tatsache beseitigt und gleichzeitig ein noch schärfer definiertes
Spannungsmuster in der gebogenen Scheibe erzeugt.
Vorrichtung zum Biegen
von Glasscheiben-Rohlingen
von Glasscheiben-Rohlingen
Anmelder:
Libbey-Owens-Ford Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. B. Wehr,
Dipl.-Ing. H. Seiler, Berlin-Grunewald, Lynarstr. 1,
und Dipl.-Ing. H. Stehmann, Nürnberg 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. Januar 1958
V. St. v. Amerika vom 2. Januar 1958
Frank Jacob Carson, Toledo, Ohio (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Es ist deshalb ein wesentlicher Gegenstand vorliegender Erfindung, eine verbesserte Biegeform zum
Biegen von Glasscheiben und insbesondere von Glasscheiben-Rohlingen zu schaffen, mit der eine zurechtgeschnittene
Scheibe mit verhältnismäßig scharf definierten Spannungsbereichen hergestellt werden kann.
Ein anderes Ziel der Erfindung liegt in der Schaffung einer verbesserten Biegeform, mit der die unerwünschte
Querbiegung an den Endabschnitten eines verhältnismäßig breiten Glasscheiben-Rohlings im wesentlichen
beseitigt werden kann, der nachfolgend zu einer gebogenen Glasscheibe zurechtgeschnitten werden
kann, deren Endabschnitte verhältnismäßig schmal aufeinander zulaufen.
Die Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit
der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine verbesserte Biegeform, die gemäß der Erfindung aufgebaut ist,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Längsschnitt längs der Linie 3-3 der Fig. 1 mit der Form in der offenen Stellung.
Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben-Rohlingen, die nachfolgend
zurechtgeschnitten werden, mit einer Biegeform, deren im wesentlichen kontinuierliche formgebende Schiene
009 648/111
einen größeren Bereich einschließt als der aus dem Scheiben-Rohling herauszuschneidende Umriß, und
mit einem wärmehaltenden Element, das mit Abstand innerhalb der formgebenden Schiene und innerhalb
des Bereichs angeordnet ist, das durch den aus dem Rohling herauszuschneidenden Umriß definiert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine formgebende Hilfsschiene innerhalb der im wesentlichen kontinuierlichen
formgebenden Schiene und außerhalb des aus dem Glasscheiben-Rohling herauszuschneidenden Umfangs
angeordnet ist.
In Fig. 1 ist die verbesserte Glasbiegevorrichtung 10 gemäß vorliegender Erfindung in Draufsicht gezeigt.
Die Vorrichtung 10 weist ein übliches rechtwinkliges Gestell oder einen Rahmen 11 mit Stützpfosten
12 an jeder der vier Ecken auf, welche die Form 13 über dem Rahmen halten.
Die Form 13 besteht aus legiertem Stahl und weist einen Mittelabschnitt 14 und ein Paar einander gegenüberliegender,
beweglich befestigter Endabschnitte 15 auf, die unmittelbar an den beiden Enden des Mittelabschnitts
14 anschließen und im wesentlichen dessen Fortsetzungen bilden.
Jeder Formendabschnitt weist ein Paar relativ gerader formgebender Seitenschienen 16 auf, die über
eine verhältnismäßig scharfe Krümmung miteinander an ihren Außenenden durch eine flache, gerade, querverlaufende,
formgebende Endschiene 17 verbunden sind. Der Mittelabschnitt 14 weist ein Paar mit Abstand
angeordneter gerader formgebender Schienen 18 auf, die eine verhältnismäßig flache Krümmung haben
und mit den Seitenschienen 16 der beweglich angeordneten Formendabschnitte ausgerichtet und über übliche
Gelenke 19 verbunden sind. Bei einer solchen Konstruktion bilden die entsprechenden Schienenabschnitte
eine im wesentlichen kontinuierliche formgebende Schiene, deren Umriß mit dem Randbereich
des zu biegenden Glasscheiben-Rohlings übereinstimmen.
Innerhalb der Begrenzung der entsprechenden Formabschnitte und unter der Unterseite der entsprechenden
formgebenden Schienenabschnitte verläuft ein metallischer Spannungsbalken 20 von begrenzter
Breite, der vorzugsweise aus Schwarzeisen hergestellt ist und dreieckige oder im wesentlichen
V-förmige Endabschnitte 21 besitzt, die mit Hilfe von an den Seitenschienen 16 befestigten Querstangen 22
an den Formendabschnitten gehalten sind, sowie einen Mittelabschnitt, der aus im Abstand angeordneten
Balkenabschnitten 23 und 24 besteht, die mit den Mittelschienenabschnitten 18 über zusätzliche Querstangen
22 verbunden sind. Diese Querstangen dienen außerdem dazu, die entsprechenden Schienenabschnitte
starr verbunden zu halten. Wie in Fig. 1 gezeigt, haben die sich gegenüberstehenden Enden der Balkenabschnitte
23 und 24 und diejenigen der Balkenabschnitte 21 sich ergänzende Nuten, so daß sie ineinanderpassen,
um eine im wesentlichen kontinuierliche Konstruktion zu ergeben.
Der Mittelabschnitt und die Endabschnitte der Form sind üblicherweise mit Hilfe von an der Unterseite
der Schienen 16 der Formendabschnitte befestigten Querstangen derart gehalten, daß sie sich
von einer offenen in eine geschlossene Stellung bewegen können. Die Querstangen erstrecken sich über
die Schienen 16 nach außen und ruhen drehbar mit ihren Enden in den unteren Enden von Gelenkhebeln,
deren obere Enden drehbar auf den in den Stützpfosten 12 befestigten Zapfen gehalten sind. Eine solche Konstruktion
wird allgemein benutzt und stützt die Formendabschnitte derart, daß die sich aus einer offenen
Stellung, in welcher eine flache Glasscheibe vor dem Biegen aufgenommen wird, während des Biegens der
Scheibe in eine geschlossene Stellung bewegen können. Um die Glasscheibe oder ein Paar von Glasscheiben
zwischen ihren Enden abzustützen, ist ein Paar an den Scheiben angreifender Arme 28 an den Querstangen
22 befestigt.
Es ist schon zuvor darauf hingewiesen worden, daß,
ίο wenn Glasscheiben-Rohlinge von größerer als der normalen
Breite gebogen werden und später zu Scheiben zurechtgeschnitten werden, die verhältnismäßig schmal
aufeinander zulaufende Endabschnitte besitzen, es möglich ist, daß unerwünschte Querbiegungen über
die Scheibe an den sich verjüngenden Endabschnitten auftreten. Um diese Schwierigkeit zu überwinden und
um gleichzeitig das Spannungsmuster in der Scheibe genauestens festzulegen, sind sich verjüngende, formgebende
Hilfsschienenabschnitte 29 und 30 in den Ecken eines jeden Formabschnitts innerhalb der
Schienen 16 und 17 angeordnet, deren Oberflächen ähnlich wie diejenige der Schiene 16 geformt sind, so
daß sie im wesentlichen in der gleichen gekrümmten Ebene liegen. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist,
liegen die äußersten Enden der Schienenabschnitte 29 und 30 im Abstand voneinander und treffen so auf die
Querschiene 17. Die inneren Enden der Schienenabschnitte 29 und 30 sind an den Seitenschienenabschnitten
16 der Formendabschnitte etwas außerhalb ihrer inneren Enden angebracht. Wie aus Fig. 1 ersichtlich,
sind die Schienenabschnitte 29 und 30 in etwa der gleichen Form verjüngt, wie es durch die
V-förmigen Endabschnitte 21 der Balken 20 vorgegeben ist, welche von jedem Formendabschnitt gehalten
sind, aber sie liegen etwa außerhalb davon und bilden deshalb zusammen mit dem Teil 31 der Schiene
17 einen im wesentlichen dreieckigen oder V-förmigen Schienenabschnitt, welcher die im wesentlichen V-förmigen
Spannungsbalkenabschnitte 21 umgibt und außerhalb mit Abstand von ihnen angeordnet ist.
Wenn eine Glasscheibe in Anpassung an die neue Form gemäß der Erfindung gebogen wird, tritt eine
übermäßige Querbiegung der Scheibe in den Endabschnitten wegen des Vorhandenseins der Schienenabschnitte
29 und 30 nicht auf. Während des Abkühlens der Glasscheibe, das unmittelbar nach dem Biegen
stattfindet, verursacht die verbleibende Hitze in den Balkenabschnitten 21 und in den gekrümmten
Schienenabschnitten 29 und 30, daß die Teile der Glasscheibe unmittelbar darüber langsamer abkühlen als
der dazwischenliegende Teil der Scheibe, wodurch dieser dazwischenliegende Teil unter Druckspannung
gesetzt wird. Die gleiche unterschiedliche Kühlung tritt auch zwischen den Seitenschienenabschnitten 18
des mittleren Formabschnitts und den Mittelabschnitten 23 und 24 des Spannungsbalkens 20 auf, so
daß ein geschlossenes Druckspannungsband in der Glasscheibe gebildet wird, das im wesentlichen der gewünschten
Umfangslinie der zurechtzuschneidenden Scheibe entspricht. Deshalb ist es, wenn die gebogene
Scheibe von der Form entfernt wird, lediglich noch notwendig, die Scheibe in dem Druckspannungsbereich
zu zerschneiden, um eine zurechtgeschnittene gebogene Scheibe herzustellen, deren Umfangskante unter
Druckspannung steht.
Aus der vorangehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß eine Biegeform gemäß der Erfindung nicht nur
Querbiegungen an den äußeren Enden der Scheibe verhindert, sondern auch das Spannungsmuster in der
Scheibe verstärkt und örtlich festlegt, wodurch eine
Scheibe mit höherem Widerstand gegenüber von den Kanten ausgehenden Brüchen oder Rissen entsteht.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben-Rohlingen, die später im gewünschten Umriß zurechtgeschnitten
werden, mit einer Biegeform, deren im wesentlichen kontinuierliche formgebende Schiene einen größeren Bereich einschließt als der
aus dem Scheiben-Rohling herauszuschneidende Umriß und mit einem wärmehaltenden Element,
das mit Abstand innerhalb der formgebenden Schiene und innerhalb des Bereichs angeordnet ist,
das durch den aus dem Rohling herauszuschneidenden Umriß definiert ist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine formgebende Hilfsschiene (29, 30) innerhalb der im wesentlichen kontinuierlichen formgebenden
Schiene (16, 17, 18) und außerhalb des aus dem Glasscheiben-Rohling herauszuschneidenden
Umfangs angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Paar formgebende Hilfsschienen
(29, 30) an einem Ende der Form aufeinander zulaufen, wobei die formgebenden Hilfsschienen
zwischen der kontinuierlichen formgebenden Schiene (16, 16, 18) und dem wärmehaltenden
Element (20) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmehaltende
Element (20) im wesentlichen V-förmige Endabschnitte (21) besitzt und daß die formgebenden
Hilfsschienen (29, 30) im wesentlichen ebenfalls einen V-förmigen Abschnitt bilden.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegeform mehrere
Formabschnitte (14, 15) aufweist, einschließlich eines beweglich angeordneten Endabschnitts (15),
der ein Paar mit Abstand voneinander angeordnete formgebende Seitenschienenabschnitte (16)
und einen Endschienenabschnitt (17) zwischen den Seitenschienenabschnitten, ferner ein im wesentlichen
dreieckig geformtes wärmehaltendes Element (21) innerhalb des Umrisses der Seiten- und
Endschienenabschnitte und eine formgebende Hilfsschiene (29, 30) besitzt, die längs gegenüberliegender
Seiten des dreieckig geformten wärmehaltenden Elements und innerhalb der Seitenschienenabschnitte
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die konvergierenden
formgebenden Hilfsschienen (29, 30) so angeordnet sind, daß sie die Glasscheiben unmittelbar
außerhalb des daraus zu schneidenden Umrisses berühren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 648/111 11.60
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