-
Materialflußsteuerung für eine mehrfach verzweigte, aus mehreren Streckenabschnitten
bestehende Fördereinrichtung Die Erfindung betrifft eine Materialflußsteuerung für
eine mehrfach verzweigte, aus mehreren Streckenabschnitten bestehende Fördereinrichtung
mit kontaktlosen Schaltern am Anfang und am Ende eines jeden Streckenabschnittes
und mit den Streckenab schnitten zugeordneten Speichern, in welche die zu den Fördergütern
gehörenden Steuerungsinformationen in der Reihenfolge ihres Einlaufs in den Streckenabschnitt
eingespeichert und aus denen die Informationen in der gleichen Reihenfolge bei Auslauf
des jeweiligen Fördergutes aus dem Streckenabschnitt wieder ausgespeichert und gegebenenfalls
auf den Speicher des nächsten Abschnittes übertragen werden, wobei jeder Speicherplatz
eines Streckenabschnittspeichers einem Fördergut zugeordnet ist, unter Verwendung
von Magnetkernspeichern.
-
Es ist bekannt, bei Materialflußsteuerungen für betriebliche Förderanlagen
den Ablauf des Fördervorganges funktionsmäßig mit Hilfe elektronischer Speichereinrichtungen
abzubilden. Hierfür sind Schieberegister oder Kernspeicher benutzt worden, die die
Befehlsinformationen eines jeden Stückgutes entweder in Übereinstimmung mit dem
Förderablauf durch das Register schieben oder diese unter festen Adressen speichern,
wo sie über elektronische Wähleinrichtungen abrufbar sind. Derartige Anlagen haben
den Nachteil, daß der Aufwand an elektronischen Schaltmitteln sehr schnell mit dem
Umfang der Anlage zunimmt. Auch haben diese Anlagen teilweise den Nachteil, daß
bei Ausfall der Versorgungsspannung oder bei einer Störung der Fördereinrichtung
der gespeicherte Zustand gelöscht oder zerstört wird, so daß bei Behebung der Störung
die elektronische Steuereinrichtung völlig neu gesetzt bzw. eingestellt werden muß.
Die betriebliche Fertigung kann durch derartige Störungen erhebliche Ausfälle erleiden.
-
Ähnliche Aufgaben liegen bei Rohrpostanlagen vor. Es ist eine Anordnung
bekannt (deutsche Patentschrift 901158), bei der für jeden Streckenabschnitt Speicher
vorgesehen sind, worin die Steuerbefehle für die auf der Strecke befindlichen Büchsen
festgehalten sind. Diese Anordnung ist auf Grund ihres Aufbaues nur für relativ
wenig Büchsen pro Streckenabschnitt bestimmt und ist deshalb für sehr große Stückzahlen
von Fördergütern von vornherein nicht verwendbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand an elektronischen
Geräten bei einer Materialflußsteuerung der eingangs angegebenen Art zu verringern.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß ein weiterer, allen
Streckenabschnitten gemeinsamer Kernspeicher (Adressenspeicher) vorgesehen ist,
des-
sen einzelne Speicherplätze jeweils einem kontaktlosen Schalter zugeordnet sind
und die in Form einer fortlaufenden, bei jeder Schalterbetätigung um Eins erhöhten
Zahl die Adressen der im jeweiligen Abschnittspeicher enthaltenen Steuerungsinformation
enthalten.
-
An Hand der F i g. 1 und 2 wird im nachfolgenden das Prinzip der
erfindungsgemäßen Materialflußsteuerung beschrieben.
-
In F i g. 1 ist schematisch eine vereinfachte Förderanlage dargestellt,
die aus den vier Streckenabschnitten 1, 2, 3, 4 besteht, wovon die Abschnitte 2
und 3 eine Verzweigung und 4 eine Einschleusung bilden.
-
Am Anfang und am Ende eines jeden Streckenabschnittes sind kontaktlose
Schalter 5 und 6 vorgesehen. Die kontaktlosen Schalter geben ein Signal, sobald
ein Fördergut in die Strecke eintritt bzw. diese verläßt.
-
Das wesentliche Bauelement der erfindungsgemäßen Materialflußsteuerung
gemäß Fig. 2 ist der Magnetkernspeicher 7. Dieser Kernspeicher ist in mehrere Teilbereiche
unterteilt, von denen die Bereiche 8, 9 bzw. 10 den einzelnen Streckenabschnitten
der Fördereinrichtung zugeordnet sind. Ein solcher Teilbereich enthält eine Reihe
von Spalten 11, in die die vollständige Befehlsinformation für die Steuerung des
Fördergutes durch die gesamte Förderanlage eingespeichert ist. Bei der Aufgabe eines
Fördergutes an dem kontaktlosen Schalter 5 des Streckenabschnittes 1 wird gleichzeitig
die zugehörige Befehlsinformation in einem Zwischenspeicher 12, beispielsweise mit
Hilfe h andb etätigter Eingabegeräte, eingeschrieben.
-
Zum leichteren Verständnis sei zunächst angenommen, daß für jeden
Teilbereich des Kernspeichers ein eigener Adressenzähler 13 vorgesehen sei. Bei
der Aufgabe eines Gutes wird von dem kontaktlosen Schalter 5 ein Signal an ein zugeordnetes
Und-Glied 15 gegeben. Gleichzeitig tastet ein von einem Taktgeber
16
angestoßener Zykluszähler 17 sämtliche kontaktlosen Schalter der Anlage in einer
festen Reihenfolge mit relativ hoher Frequenz fortlaufend ab. Sobald der Zykluszähler
an einem Und-Glied ein Signal vorfindet, wird die Abtastung gestoppt. Das Und-Glied
15 gibt unter Zwischenschaltung des Adressenzählers 13 an eine freie Spalte des
ersten Teilbereiches 8 des Kernspeichers ein Signal zur Einspeicherung der im Zwischenspeicher
12 enthaltenen Befehlsinformation des gerade aufgegebenen Gutes.
-
Bei Inbetriebnahme der Gesamtanlage sind zunächst sämtliche Spalten
des Kemspeichers leer, so daß der Adressenzähler auf Null steht und damit die Einspeicherung
in die erste Spalte des ersten Teilbereiches freigibt. Der Adressenzähler, der wie
ein elektronischer Zähler aufgebaut ist, wird daraufhin um eine Einheit weitergerückt.
Die dadurch gegebene Adresse entspricht der zweiten Spalte des Teilbereiches 1.
Bei Aufgabe eines zweiten Gutes in die Strecke 1 wird sich der geschilderte Vorgang
wiederholen. Der inzwischen freigegebene Zykluszähler bleibt wieder bei dem kontaktlosen
Schalter 5 zugeordneten logischen Glied 15 stehen und gibt über den um eine Stufe
vorgerückten Adressenzähler 13 ein Signal an die zweite Spalte des Teilbereiches
8 für die Aufnahme der dem zweiten Gut zugeordneten Befehlsinformation. Ist die
Förderstreckel voll belegt, dann sind dementsprechend auch sämtliche Spalten des
Teilbereiches 8 mit Befehlsinformationen belegt. Die Zahl der Spalten eines Teilbereiches
entspricht demnach der höchst möglichen Belegung einer Förderstrecke mit Gütern.
-
Sobald mit fortschreitendem Fördervorgang das zuerst aufgegebene
Gut an das Ende des Streckenabschnittes 1 und damit an den kontaktlosen Schalter
6 gelangt, bleibt der fortgesetzt abtastende Zykluszähler nunmehr an dem Und-Glied
18 stehen, da an diesem jetzt ein Signal des kontaktlosen Schalters 6 ansteht. Das
Und-Glied 18 gibt nunmehr über einen zweiten (als vorhanden angenommenen) Adressenzähler
das Signal zur Umspeicherung der in der ersten Spalte des ersten Teilbereiches enthaltenen
Befehlsinformation in die erste Spalte des zweiten Teilbereiches. Dieser Prozeß
der Umspeicherung in die verschiedenen Teilbereiche des Kemspeichers, die den entsprechenden
Streckenabschnitten zugeordnet sind, verläuft nun in analoger Weise. Der Umspeicherung
geht ein Auslesen der Information aus dem ersten Teilabschnitt und Eingabe in einen
Ausgabespeicher zwecks Weiterverwertung des Steuerbefehls voraus.
-
Das Auslesen ist gleichbedeutend mit einem Löschen dieser Information
im ersten Teilabschnitt.
-
Der angenommene Fall, daß für jeden Teilbereich ein Adressenzähler
vorgesehen ist, führt bei umfangreichen und mehrfach verzweigten Förderanlagen zu
einem erheblichen Aufwand. Dieser Aufwand wird gemäß der Erfindung dadurch wesentlich
beschränkt, daß ein einziger Adressenzähler für sämtliche Teilbereiche gemeinsam
benutzt wird. Dies wird dadurch möglich gemacht, daß gemäß der Erfindung ein weiterer
Kernspeicher 14 als Adressenspeicher zusätzlich vorgesehen wird. Dieser Zusatz-Kernspeicher
enthält so viele Speicherplätze (Spalten), als kontaktlose Schalter vorhanden sind.
Jedem dieser Schalter ist ein Speicherplatz fest zugeordnet. Der Steuer- bzw.
-
Speichervorgang verläuft dabei auf folgende Weise: Bei Eingabe eines
Gutes am Eingang des ersten Förderabschnittes führt das von dem kontaktlosen Schalter
5 gegebene Signal wiederum zu einem AS
stoppen des Zykluszählers an dem angeschlossenen
Und-Glied 15. Darauf wird durch weitere Takte des Taktgebers 16 schrittweise folgende
Operation abgewickelt: Der zweite Takt setzt den Adressenzähler 13 auf eine Stellung,
die der in dem ersten Speicherplatz des Zusatzspeichers 14 enthaltenen Adresse entspricht.
-
Der Adressenzähler schaltet damit auf die erste freie Spalte des ersten
Teilbereiches im Kernspeicher, worauf die im Zwischenspeicher 12 anstehende Befehlsinformation,
umgespeichert werden kann. Da es sich im vorliegenden Fall um die Eingabe des ersten
Gutes in den ersten Streckenabschnitt handelt, ist die Adresse für die Einspeicherung
in den ersten Teilbereich des Kernspeichers durch die Stelle Null, d. h. durch die
erste Spalte, gegeben. Der Adressenzähler ist auf Null gesetzt. Wie bereits erwähnt,
ist die erste Spalte im Teilbereich 8 infolge dieser Zählerstellung aufnahmebereit.
Ein weiterer Takt veranlaßt die Einspeicherung der zugehörigen B efehlsinformation
in diese Spalte und anschließend ein Fortschreiten des Adressenzählers um eine Einheit,
die durch den vierten Takt als neue Adresse in die dem Schalter 5 zugeordneten Speicherplatz
des Adressenspeichers 14 eingegeben wird. Ist die Operation beendet, wird durch
den nächsten Takt der Zykluszähler freigegeben, der daraufhin seine laufende Abtastung
aller kontaktlosen Schalter fortsetzt, bis entweder weitere Güter am Eingang des
ersten Streckenabschnittes aufgegeben werden oder ein Gut den kontaktlosen Schalter
6 am Ende der Strecke passiert.
-
Gelangt ein Gut an das Ende des ersten Streckenabschnittes, dann
wird von dem kontaktlosen Schalter 6 ein Signal an das Und-Glied 18 gegeben, was
ein Abstoppen des Zykluszählers 17 jetzt an dieser Stelle zur Folge hat. Das Und-Glied
18 ist auf den Speicherplatz des Schalters 6 im Adressenspeicher 14 geschaltet.
In diesem Platz ist die Adresse desjenigen Gutes festgehalten, das als erstes aufgegeben
wurde und deshalb als erstes die Strecke 1 wieder verlassen muß. Die Adresse dieses
Gutes ist demnach Null.
-
Der Adressenzähler 13 wird auf diese Adresse gestellt. Die Befehlsinformation,
die zu dieser Adresse gehört, ist in Spalte 1 des ersten Teilbereiches des Kernspeichers
enthalten. Der Adressenzähler 13 stellt auf Grund seiner Nullstellung die Verbindung
mit der ersten Spalte des ersten Teilabschnittes her, wodurch die Entnahme der betreffenden
Befehlsinformation und ihre Weitergabe an einen Ausgabespeicher 19 erfolgen kann.
-
Es ist zu beachten, daß die Auffindung bzw. die Zuordnung einer Information
zu einem bestimmten Gut nur durch die Zählung der Reihenfolge geschehen kann, in
der die einzelnen Güter in einen Streckenabschnitt aufgegeben wurden. Die Speiche
rung der Adresse im Abschnitt 14 des Kernspeichers bedeutet also nichts anderes
als die Festlegung der Reihenfolge der in die Strecke 1 eingegebenen oder verlassenden
Güter. Die Reihenfolge der Eingabe ist in dem Speicherplatz des Schalters 5, die
Reihenfolge der Entnahme aus dem Streckenabschnitt ist entsprechend in dem Speicherplatz
des Schalters 6 des Adressenspeichers 14 festgehalten. Gemäß der Numerierung der
Reihenfolgen, die die Adressen darstellen, wird der Adressenzähler eingestellt.
Er stellt von sich aus die Verbindung mit den entsprechenden die Befehlsinformation
enthaltenden Spalten des Kemspeichers her.
-
Hat das erste Gut den ersten Streckenabschnitt verlassen, dann ist
die zugehörige Information in der ersten Spalte gelöscht. Diese Spalte steht für
die Eingabe neuer Informationen wieder zur Verfügung. Die Eingabe einer neuen Information
geschieht hierbei in der gleichen zyklischen Reihenfolge wie die Entnahme. Nach
Durchlaufen aller Plätze (Spalten) eines Abschnittspeichers erfolgt eine Rückstellung
des gemeinsamen Adressenzählers auf Null, worauf die fortlaufende Zählung in zyklischen
Wiederholungen fortgesetzt wird. Der vorstehend geschilderte Vorgang der Speicherung
der Befehlsinformationen und die Festhaltung ihrer Adresse durch fortlaufende Zählung
wiederholt sich bei jedem Streckenabschnitt in analoger Weise, wobei entsprechend
zugehörige Teilbereiche des Kemspeichers bzw. zugehörige Zeilen des Adressenspeichers
durch Umspeicherung belegt werden.
-
Um die Adressenfestlegung bei Störungen der mechanischen Förderanlage,
beispielsweise einer Weiche, nicht in Unordnung geraten zu lassen, ist Vorsorge
getroffen, daß mit Hilfe einer zwischengeschalteten Rückspeicherung und einer damit
verbundenen Kontrolle die Umspeicherung in die neuen Teilbereiche des Kernspeichers
erst dann erfolgt, wenn der Ubergang des jeweiligen Gutes in den zugehörigen Strecken
abschnitt tatsächlich stattgefunden hat.