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Verfahren zur fraktionierten Fällung von Dextranhydrolysaten für therapeutische
Zwecke Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur fraktionierten Fällung von
Dextranhydrolysaten aus wäßriger Lösung durch Zugabe von wasserlöslichen organischen
Lösungsmitteln bei höherer Temperatur und Ausfällung der Fraktionen durch Abkühlung
auf niedrigere Temperatur.
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Dextran, teilweise abgebaut aus nativem Dextran, das aus Sucrose
durch die Mikroorganismen Leuconostoc mesenteroides biosynthetisch hergestellt worden
ist, besitzt keine gleichförmige Molekulargröße, sondern stellt ein Gemisch aus
Dextranen mit verschiedenen Molekulargewichten dar.
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Es ist bekannt, daß vom physiologischen Standpunkt die Anwendung
von solchen Dextranprodukten z. B. als Grundmittel oder Füllmittel für Plasmaaustauschstoffe
eine Herz-Lungen-Maschine oder künstliche Niere an sich unerwünscht beeinnußt.
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Daher sind verschiedene Arbeitsweisen angegeben worden, wonach man
z. B. ein Fällmittel zu einer wäßrigen Lösung von teilweise abgebautem Dextran hinzugibt
und Dextranfraktionen mit einer Molekulargröße, die so gleichförmig wie möglich
ist, aus dem polydispersen Dextran selektiv niederschlägt.
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Nach einem anderen Verfahren zur Herstellung von für pharmazeutische
Zwecke geeignetem Dextran, insbesondere in gelöster Form für Injektionszwecke, mit
einem Molekulargewicht von 104 bis 4-10'i durch Vergärung von Zuckerlösungen und
saure Hydrolyse der erhaltenen Dextranlösungen arbeitet man so, daß die durch Fällung
der vorgorenen Lösung mit Alkohol erhaltenen rohen Dextrane getrocknet und feinst
gemahlen, zunächst mit Chlorwasserstoffsäure, vorzugsweise von 1 bis 10°/oss angequollen
und erst das erhaltene Gel durch Zusatz von Wasser und Erwärmen hydrolysiert wird,
worauf das neutralisierte Hydrolysenprodukt fraktioniert wird.
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Weiterhin ist ein Verfahren bekannt, wobei man zur Herstellung von
für pharmazeutische Zwecke, insbesondere in gelöster Form für Injektionszwecke,
geeignetem Dextran durch Vergärung von Zuckerlösungen und Hydrolyse der erhaltenen
Dextranlösungen das neutralisierte Hydrolysenprodukt durch Zusatz eines Nichtlösungsmittels,
wie Alkohol oder Aceton, und Zentrifugieren mit Trenn-oder Klärseparatoren in eine
leichtere und eine schwerer flüssige Phase, gegebenenfalls wiederholt trennt. Hierbei
findet also bei der Zugabe von wasserlöslichem Alkohol oder Aceton bei der gewählten
Temperatur noch keine Fällung statt, während anschließend abgekühlt und dadurch
das Auftreten von zwei Phasen erzielt wird.
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Man beginnt bei Temperaturen von beispielsweise
40 oder 56°C und kühlt
dann auf Zimmertemperatur, beispielsweise 13 oder 19°C, ab.
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Es hat sich herausgestellt, daB bei diesen Trennmethoden die Anwendung
von zu stark konzentrierten wäßrigen Dextranlösungen in der Praxis zur Koagulierung
nur derjenigen Teile der Lösungen führt, die bei der Zugabe dem Fällmittel ausgesetzt
sind. Das bedeutet, daß eine lokale Fällung stattfindet. Dementsprechend ist es
notwendig, daß man wäßrige Dextranlösungen in einer Konzentration verwendet, die
so niedrig wie möglich liegt, um Dextranfraktionen in gleichförmigster Molekulargröße
zu erhalten.
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Daraus ergibt sich weiterhin, daß von einem Fällmittel größere Mengen
erforderlich werden als dann, wenn Dextran aus seiner konzentrierten wäßrigen Lösung
abgetrennt wird ; ferner ist als Folge davon, daß sich feine Niederschläge entwickeln,
für deren Abtrennung eine erhebliche Zeit erforderlich ist. Infolgedessen sind die
bekannten Arbeitsweisen bei technischer Anwendung mit beträchtlichen Mängeln belastet,
insbesondere auch deswegen, da man nach den bekannten Verfahren nicht die erforderliche
Gleichmäßigkeit der einzelnen Moleküle erzielen kann, so daß die spätere praktische
Anwendung der bekannten Produkte zu den nicht so stabilen Lösungen führt, wie erforderlich
ist.
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Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, in rationeller Weise
Dextranprodukte mit höherer Gleichmäßigkeit der Moleküle und in stabilerer Form
innerhalb kürzerer Arbeitszeiten herzustellen.
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Gemäß der Erfindung erreicht man dies durch ein Verfahren zur fraktionierten
Fallung von Dextranhydrolysaten aus wäßriger-Lösung durch Zugabe von
wasserlöslichen
organischen Lösungsmitteln bei höherer Temperatur und Ausfällung der Fraktionen
durch Abkühlung auf niedrigere Temperatur, wobei man bei Zimmertemperatur so lange
organisches Lösungsmittel zur wäßrigen Lösung des Dextranhydrolysats gibt, wie noch
kein Niederschlag auftritt, und die Lösung unter Rühren abkühlt.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn bis zu einer unmittelbar
oberhalb des Gefrierpunktes der nach der Fällmittelzugabe gebildeten Lösung liegenden
Temperatur abgekühlt wird. Die Abkühlung bzw. die fraktionierte Abkühlung und das
Halten bei den Kühltemperaturen können sich über mehrere Stunden erstrecken.
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Man erhält auf diese Weise solche Dextranprodukte, die sich für medizinische
Zwecke besonders gut eignen.
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Diese Produkte weisen eine merklich verbesserte Lagerungsstabilität
auf, zeigen eine gleichförmigere Molekulargröße, werden mit kleineren Fällmittelmengen
erhalten und benötigen eine kürzere Arbeitszeit zu ihrer Herstellung, wie die nachstehenden
tabellarischen Daten zeigen.
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In der praktischen Ausführung dieses Verfahrens arbeitet man so,
daß zunächst ein Fällmittel zu einer wäßrigen Lösung von teilweise abgebautem Dextran
mit einer grundmolaren Viskosität von 0, 10 bis 0, 30 hinzugegeben wird, vorzugsweise
in Konzentrationen im Bereich zwischen 2% (Gew./Vol.) und 10% (Gew./Vol.) bei normaler
Temperatur, nämlich bei 15 bis 25°C. In diesem Fall soll das betreffende Fällmittel
in solchen Mengen zugefügt werden, daß bei der Zugabetemperatur keine Dextranniederschläge
erzeugt werden. Die Mengen, die hier jeweils angewendet werden und dabei keine Niederschläge
erzeugen, entsprechen denjenigen, die einen Wert von über 95 °/o für die Durchlässigkeit
der wäßrigen Lösung von teilweise abgebautem Dextran mit hinzugegebenem Fällmittel
ergeben ; die Durchlässigkeit wird bei einer Wellenlänge von 550 mll mit einem Elektrophotometer
gemessen.
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Die grundmolare Viskosität wird bei Temperaturen von 25 zt0, 1° C
gemessen und nach der folgenden Gleichung bestimmt : wobei bei wobei wobei #r=#/#o,
#sp = #r-1, # = Lösungsviskosität, #o = Lösungsmittelviskosität, c = Konzentration
(im Wasser), ausgedrückt in g/100 ml.
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Als Fälknittel wird ein solches angewendet, womit man Dextran fällen
kann, ohne es chemisch zu verändern; das Fällmittel soll mit Wasser mischbar sein.
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In der praktischen Ausführung können aliphatische
Alkohole verwendet
werden, beispielsweise Methanol, Äthanol oder Isopropanol.
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Bei der praktischen Ausführung wird weiterhin die fälhnittelhaltige
Lösung allmählich unter Rühren abgekühlt ; der Temperaturbereich erstreckt sich
von einer Höhe, die über die Zugabetemperatur nicht hinausgeht, hinunter bis oberhalb
des Gefrierpunktes.
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Es wird eine relativ geringe Kühlgeschwindigkeit bevorzugt ; im einzelnen
ist die Kühlgeschwindigkeit von den Lösungsverhältnissen und den Lösungsmitteln
abhängig. Weiterhin soll, wenn das Fällmittel erst einmal hinzugegeben worden ist,-am
System nichts mehr geändert werden. Nur ist dann darauf zu achten, daß die Lösungstemperatur
so geregelt wird, daß sie in den genannten Bereich hineinfällt.
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Während des Kühlvorganges soll so eingehend wie möglich gerührt werden.
Das Kühlen soll ausgeführt werden, bis gewisse Dextrananteile ausgefällt sind, obwohl
anfänglich der größere Teil Dextran noch aufgelöst verbleibt. Wenn die Lösung bei
der betreffenden Temperatur stehengelassen wird, werden diejenigen Fraktionen abgetrennt,
die außerhalb der zulässigen Grenzen für das erwünschte Dextran liegen und aus relativ
höhermolekularem Dextran bestehen.
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Dann wird die Lösungstemperatur unter Rühren wiederum reduziert. Wenn
die Lösung nochmals stehengelassen wird, wird eine zweite Dextranfraktion abgetrennt.
In diesem Fall soll die Lösung auf solche Temperaturen abgekühlt werden, bei denen
die relativ niedrigermolekularen Dextrananteile, die jenseits der zulässigen Grenzen
für das erwünschte Dextran liegen, noch unausgefällt in der zweiten Lösung verbleiben.
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So ist es möglich, daß man eine zweite Dextranfraktion mit einem
mittleren Molekulargewicht erhält, die eine gleichförmigere Molekulargröße als das
zuerst erhaltene Material aufweist.
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Bei Ausführung dieser Arbeitsweise erhält man praktisch keinen Unterschied
in der Molekulargröße der erhaltenen Dextranfraktionen. Es ist auch möglich, daß
man Dextranfraktionen mit der erwünschten Molekulargröße durch Anwendung kleinerer
Mengen Fällmittel und in kürzerer Behandlungszeit abtrennt.
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Die nachstehenden Tabellen I und II zeigen die Ergebnisse von Versuchen,
die zur Veranschaulichung dieser Zusammenhänge ausgeführt worden sind.
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Solche Methanolmengen, die bei 20°C keine Niederschläge brachten,
wurden langsam unter Rühren zu 1000 ml jeweils von 2% (Gew./Vol.) und 10% (Gew./
Vol.) wäßrigen Lösungen teilweise abgebauten Dex--trans mit einer grundmolaren Viskosität
von 0, 179 hinzugegeben. Danach wurden diese Testlösungen fraktioniert bis zu solchen
Temperaturen abgekühlt, bei denen die ersten und zweiten Fraktionen jeweils aus
den Lösungen in praktisch derselben Menge erhalten wurden. Tabelle I zeigt die so
erhaltenen Fraktionen und die grundmolaren Viskositäten der 5-bis 10 °/Oigen Anteile
jeweils von den höher-und den niedrigermolekularen Anteilen in der zweiten Fraktion.
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Tabelle I
2%(Gew./Vol.) 10% (Gew./Vol.) |
wäßrige Lösung wäßrige Lösung |
von Dextran von Dextran |
Methanolkonzentration [%] (Gew./Vol.) 42, 6 35, 9 |
Erste Fraktion |
fraktionierte Kühltemperatur (°C).............. ~3 1 |
Ausbeute 8, 1 8, 2 |
grundmolare Viskosität 0, 372 0, 364 |
Tabelle I (Fortsetzung)
2 °/o (Gew./Vol.) 10 °/o (Gew./Vol.) |
wäßrige Lösung wäßrige Lösung |
von Dextran von Dextran |
Zweite Fraktion |
fraktionierte Kühltemperatur (°C)...-38-21 |
Ausbeute (0/,)............ 56, 6 60, 0 |
grundmolare Viskosität 0, 205 0, 199 |
grundmolare Viskosität von höhermolekularen Anteilen... 0,
312 0, 306 |
grundmolare Viskosität von niedrigermolekularen Anteilen..
0, 120' 0, 110 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, haben unterschiedliche Dextrankonzentrationen
in der Lösung, woraus Dextran fraktioniert abgetrennt werden soll, keine Wirkung
auf die Gleichförmigkeit der Molekulargrößen der so abgetrennten Dextranfraktionen.
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Aus einer 5°/0 (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung von teilweise abgebautem
Dextran mit einer grundmolaren Viskosität von 0, 23 wurde eine Dextranfraktion in
relativ derselben Qualität und Menge nach dem Verfahren gemäß der Erfindung bzw.
der früheren Arbeitsweise abgetrennt. Tabelle II veranschaulicht die Beziehung zwischen
den ausgefällten Mengen und der Zeit, während der für die Lösung die Möglichkeit
zum Stehen bestand, als die Fraktionen abgeschieden wurden.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wurden 500 ml der vorstehend
genannten Lösung in jeweils sieben 1000-ml-Becher eingemessen. Dazu wurden 319,
5 ml Methanol gegeben, d. h. eine Menge, wodurch keine Dextranniederschläge bei
20°C erzeugt wurden. Der Inhalt wurde jeweils langsam auf-12°C, während gut gerühtt
wurde, in einem Aceton-Trocken-
eis-Bad abgekühlt. Das Material wurde noch in der
Kühlkammer, die auf-12°C gehalten wurde, während solcher Zeitperioden belassen,
wie sie gegenüber jeder Versuchsnummer in Tabelle II angegeben sind.
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Unter I<ippen des Bechers wurde die obere klare Flüssigkeit entfernt,
um die Niederschläge abzutrennen.
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Andererseits wurden nach der früheren Arbeitsweise 500 ml derselben
Lösung, wie vorstehend erwähnt, in jeden von sieben 3000-ml-Bechern eingemessen.
Während der Inhalt jeweils eingehend bei 25°C gerührt wurde, wurden 510, 2 ml Methanol
langsam zugefügt.
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Das Material wurde in einer Thermostatkammer, die bei 25°C gehalten
wurde, während Zeitperiodén stehengelassen, die gegenüber jeder Versuchsnummer in
Tabelle II angegeben sind. Unter Kippen des Bechers wurde die obere klare Flüssigkeit
entfernt, um die Niederschläge abzusondern.
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Bei den vorstehend genannten Versuchen wurde die Geschwindigkeit
für die Abkühlung der Lösungen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung so weitgehend
wie möglich gleich der Geschwindigkeit der Methanolzugabe bei der früheren Arbeitsweise
eingestellt.
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Tabelle II
Nr. des Versuchs |
1 1 2 1 3 1 4 1 5 1 6 1 7 |
Zeit zum Stehenlassen (Minuten) |
0 1 30 1 60 90 120 150 180 |
Niederschlagsmenge (g) |
Verfahren nach der Erfindung ............. 12,9 15,1 16,6 17,0
16,8 16,9 17,2 |
Frühere Arbeitsweise.. 10, 2 12, 0 14, 1 15, 5 16, 6 16, 8
16, 9 |
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Zeit,
die benötigt wird, damit der fraktioniert abgesonderte Niederschlag das konstante
Volumen erreicht, wesentlich kürzer als diejenigewar, die bei der früherenArbeitsweise
benötigt wurde ; dementsprechend war es möglich, Dextranfraktionen der erwünschten
Molekulargröße in einer in diesem Umfang abgekürzten Zeit abzutrennen.
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Weiterhin weisen Dextranfraktionen, die nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung erhalten wurden, eine höhere Wasserlöslichkeit als diejenigen auf,
die nach der früheren Arbeitsweise abgetrennt wurden. Ein anderer Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß die Dextraninjektion, hergestellt aus Fraktionen nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung, während der Lagerung keine Niederschläge entwickelt, die wie
Noppen oder Kömchen gestaltet sind, wie oftmals bei Dextran-
injektionen beobachtet
worden ist, die nach der früheren Arbeitsweise hergestellt worden sind.
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Die Dextranfraktion, die aus wäßrigen Lösungen von relativ polydispersem,
teilweise abgebautem Dextran mit einer grundmolaren Viskosität von 0, 23 nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung und nach der früheren Arbeitsweise erhalten worden
sind und hinsichtlich der so erhaltenen Molekulargrößen relativ dieselbe Qualität
aufwiesen, wurden jeweils in physiologischen Salzlösungen aufgelöst, so daß jeweils
eine 6 °/Oige (Gew./Vol.) Konzentration erhalten wurde. Das Material wurde gleichmäßig
in 100 Ampullen jeweils mit einer Kapazität von 100 ml gegossen. Nach dem Verschließen
durch Zuschmelzen wurde das Material einer Dampfsterilisation unter Druck bei 120°C
während 20 Minuten unterworfen. Die Dextraninjektionen, die so nach dem Verfahren
gemäß der
Erfindung und der früheren Arbeitsweise hergestellt wurden,
wurden gesondert in einem elektrischen Thermostaten bei 45°C während 50Tagen stehengelassen.
Jede Injektion wurde auf Veränderungen ihres Zustandes im Verlaufe der Zeit geprüft.
Die nachstehenden Ergebnisse wurden erhalten :
pH-Änderungen Anzahl der Ampullen |
mit Injektionen, |
Vor dem Nach dem Anzahl der Ampullen |
beeinträchtigt |
Einbringen Einbringen mit gefäbten Injektionen |
durch Entwicklung |
un den in den |
von Fremdsubstanzen |
Thermostaten Thermostaten |
Verfahren gemäß der Erfindung 5, 8 5, 2 0 0 |
Frühere Arbeitsweise...... 5, 4 4, 1 8 dreiAmpullen enthielten |
Injektionen leicht |
gelblichbraun |
Tabelle III
Nr. des Versuches |
1) 23 45 6 |
Zugegebene Methanolmenge (ml).... 56, 2 126, 6 168, 9 217,
4 250, 0 310, 0 |
Fraktioniertemperatur (°C)...-10-15-18-26-28-32 |
Ausbeuter,,)............... 0 0 6, 7 63, 7 73, 2 74, 4 |
. 500-ml-Anteile wurden aus einer 5°/0 (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung von teilweise
abgebautem Dextran, hauptsächlich bestehend aus Dextran mit einer grundmolarenViskosität
von 0, 32, entnommen. Zu jedem Anteil wurde Methanol in den jenigen Mengen zugegeben,
wie in der vorstehenden Tabelle III jeweils veranschaulicht. Dextran wurde dann
bei den Temperaturen fraktioniert, die in der Nähe des Gefrierpunktes jeder Lösung
liegen, wie in der Tabelle angegeben ist.
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Wie aus den Beziehungen zwischen den Mengen hinzugegebenen Fällmittels
und der Ausbeute an Dextranfraktionen an Hand der vorstehenden Tabelle leicht ersichtlich
ist, beeinträchtigen die Zugabemengen die Ausbeute an Dextranfraktionen, die man
durch Kühlung erhält. Dementsprechend ist es-erwünscht, so viel Fällmittel wie möglich
einzubringen, soweit Dextran bei normaler Temperatur nicht ausgefällt wird, wie
hier erläutert ist.
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Wie vorstehend ausgefült, kann man nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
mit kleineren Mengen eines Fällmittels und in viel kürzerer Behandlungszeit, als
bei der früheren Arbeitsweise erforderlich ist, Dextranfraktionen mit verbesserter
und gleichförmiger Molekulargröße und weit höherer Lagerungsstabilität als nach
der früheren Arbeitsweise erwartet, abtrennen.
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Die Brandung wird nachstehend beispielsweise näher veranschaulicht.
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Beispiel 1 1500 ml einer 5, 0°/0 (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung (relative
Viskosität = 2, 7) von teilweise abgebautem
Dextran, enthaltend relativ große Mengen
Dextran mit einer Molekulargröße als grundmolare Viskosität von 0, 21 ausgedrückt,
das durch Säurehydrolyse aus nativem Dextran erhalten wurde, wurden unter Rühren
mit 690 ml 95 °/Oigem Isopropanol gemischt, wobei in der betreffenden Lösung bei
20°C keine Dextranniederschläge erzeugt wurden.
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Diese Lösung wurde unter Rühren mit einer so hoch wie möglich liegenden
Geschwindigkeit dann langsam gekühlt, bis die Temperatur auf 3°C erniedrigt war,
wobei ein Kühlmittel verwendet wurde, das aus Trockeneis und Aceton bestand. Nach
dem Anhalten des Rührens wurde die Lösung bei der betreffenden Temperatur 60 Minuten
lang stehengelassen ; die erste ausgefallene Dextranfralction wurde von der oberen
klaren Flüssigkeit abgetrennt.
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Diese obere klare Flüssigkeit wurde weiter unter Rühren gekühlt und
80 Minuten lang bei-15°C belassen. Die zweite Dextranfraktion wurde in derselben
Weise, wie beschrieben, entfernt.
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Die Abtrennung der dritten Dextranfraktion wurde durch Kühlung der
oberen klaren Flüssigkeit nach Entfernung des vorstehend genannten. Niederschlags
unter Rühren auf-21°C ausgeführt, d. h. bei einer Temperatur, die dem Gefrierpunkt
der betreffenden Flüssigkeit nahekommt ; danach wurde sie 100 Minuten lang stehengelassen.
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Die Ausbeute und die grundmolare Viskosität der vorstehend genannten
drei verschiedenen Dextranfraktionen, die durch Kühlung abgetrennt wurden, lagen
folgendermaßen :
Erste Fraktion Zweite Fraktion Dritte Fraktion |
Ausbeute (g). 3, 3 44, 3 7, 6 |
Grundmolare Viskosität).. 0, 37 0, 22 0, 10 |
Die zweite Dextranfraktion, die so erhalten wurde und mit Bezug auf die Molekulargröße
relativ gleichförmig war, zeigte sich als äußerst wirksam als Plasmaaustauschstoff
fiir medizinische Behandlungen.
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Beispiel 2 960ml 999°/oiges Methanol wurden unter Rühren bei 20°
C zu 1500 ml einer 5, 0 °/0 (Gew./Vol.) wäßrigen
Lösung des teilweise
abgebauten Dextrans, wie es im Beispiel 1 verwendet wurde, hinzugegeben. Mit Ausnahme
der Kühltemperatur wurde derselbe Arbeitsvorgang wie im Beispiell ausgeführt ; es
wurden die folgenden drei Dextranfraktionstypen erhalten :
Erste FraktionZweite FraktionDritte Fraktion |
Kühltemperatur (°C) ............. 7 -23 -38 |
Ausbeute (%) .................. 4,4 45,4 5,6 |
Grundmolare Viskosität (#) ................. 0, 36 0, 21 0,
09 |
Beispiel 3 75 g felativ polydisperses, teilweise abgebautes Dextran mit einer grundmolaren
Viskosität von 0, 13 wurden in Wasser aufgelöst, wobei 1500 ml einer 5% (Gew./Vol.)
wäßrigen Lösung (relative Viskosität = 2, 1) hergestellt wurden. Dazu wurden unter
Rühren 1230 ml 99 °/Oiges Methanol gegeben, d. h. eine
Menge, die bei 20°C keinen
Dextranniederschlag hervorrief.
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Sämtliche nachfolgenden Arbeitsvorgänge wurden unter denselben Bedingungen
wie im Beispiel 1 ausgeführt, ausgenommen jedoch die Kühltemperatur und die Zeit,
während der die Lösung stehengelassen wurde.
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Die nachfolgenden drei Arten Dextranfraktionen wurden erhalten :
Erste Fraktion Zweite Fraktion Dritte Fraktion |
Kuhltemperatur (° |
Zeit, während der stehengelassen wurde (Minuten)... 70 100
120 |
Ausbeute 3 39, 2 3, 9 |
Grundmolare Viskosität (#) ............... 0,20 0,13 0, 08 |
Die zweite erhaltene Dextranfraktion wies eine gleichförmige Molekulargröße auf
und war als antiödemisches Mittel wirksam.
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Beispiel 4 30 g relativ polydisperses, teilweise abgebautes Dextran
mit einer grundmolaren Viskosität von 0, 29 wurden in Wasser aufgelöst, wobei 1500
ml einer 2 °/o (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung gebildet wurden. Dazu
wurden unter Rühren
881 ml 99 °/oiges Methanol gegeben, d. h. eine Menge, durch die kein Dextranniederschlag
bei 14°C gebildet wurde. Sämtliche nachfolgenden Arbeitsvorgänge wurden unter denselben
Bedingungen wie im Beispiel 1 ausgeführt, ausgenommen jedoch die Kühltemperatur
und die Zeit, während der die Lösung stehengelassen wurde. Die nachstehenden drei
Arten Dextranfraktionen wurden erhalten :
Erste Fraktion Zweite Fraktion Dritte Fraktion |
Kühltemperatur |
Zeit, während der stehengelassen wurde (Minuten).. 5 5 5 |
Ausbeute (g) 8, 2 11, 5 1, 0 |
Grundmolare Viskosität 0, 39 0, 28 0, 17 |
Beispiel 5 30 g teilweise abgebautes Dextran, das relativ viel Dextran mit einer
Molekulargröße als grundmolare Viskosität von 0, 09 ausgedriickt enthielt, wurden
in Wasser aufgelöst, wobei 300 ml einer 10 °/o (Gew./Vol.) wäßrigen Lösung hergestellt
wurden. Dazu wurden unter Rühren 250 ml 99 °/oiges Methanol gegeben,
d. h. eine Menge,
die bei 26° C keinen Dextranniederschlag bildete. Sämtliche nachfolgenden Arbeitsvorgangue
wurden unter denselben Bedingungen wie im Beispiel 1 ausgeführt, ausgenommen jedoch
die Kiihltemperatur und die Zeit, während der die Lösung stehengelassen wurde. Die
nachstehenden drei Arten Dextran wurden erhalten :
Erste Fraktion Zweite Fraktion Dritte Fraktion |
Kühltemperatur 16-26-36 |
Zeit, während der stehengelassen wurde (Minuten)... 30 50 90 |
Ausbeute (g)... 1, 2 17, 6 4, 7 |
Grundmolare Viskositat 0, 11 0, 09 0, 07 |