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Standmachgerät (Formeinpaßgerät) für Ein- und Mehrfarbenformen Zum
Zwecke einer rationellen Vorbereitung von Ein- und Mehrfarben-Druckformen außerhalb
der Produktionsmaschine ist bereits eine Reihe von Formeinpaßgeräten in Gebrauch.
Ihre Aufgabe ist es, dem Drucker zu ermöglichen, eine Druckform nach einem sogenannten
Layout oder Standbogen, der aus einer Zeichnung oder einem Vordruck bestehen oder
in manchen Fällen auch eine bereits fertige Druckform sein kann, so einzurichten
und zu schließen, daß die Druckform nach dem Einbringen in die Druckmaschine registergenau
geschlossen werden kann, so daß unmittelbar danach der Fortdruck beginnen kann.
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Beispielsweise ist ein Standmachgerät bekannt, auf dessen Arbeitstisch
nebeneinander das Layout, das Klebemuster oder die sonstige Vorlage einerseits und
die Standform andererseits aufgelegt werden. Der Tisch hat auf beiden Seiten Führungen,
auf denen eine mit einem Kreuzwinkel versehene Brücke verschiebbar gelagert ist.
Das Arbeiten mit diesem Gerät ist aber immer noch verhältnismäßig umständlich. Jeder
einzustellende Punkt der Standform muß nämlich zuerst am Standbogen ausgemessen
werden, und es müssen die Koordinatenmaße an an den Brückenführungen und an der
Brücke selbst vorgesehenen Maßstäben abgelesen werden. Sodann muß der Kreuzwinkel
auf diese Koordinatenmaße an der Standform eingestellt werden. Es sind also zur
Einstellung eines Punktes insgesamt vier Einstellungen erforderlich, und bei der
Koordinatenübertragung können Übertragungsfehler vorkommen. Bei Mehrfarbenformen,
die entweder nebeneinander oder hintereinander in das Gerät genommen werden können,
wiederholt sich diese viermalige Einstellung.
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Bei einem anderen bekannten Standmachgerät können neben dem Stand-
oder Layoutbogen mehrere Druckformen, z. B. für verschiedene Farben, nebeneinander
gelegt werden. Entlang der Vorderseite des Arbeitstisches verläuft eine Führung,
auf der ein Schieber verschiebbar und in jeder beliebigen Stellung festklemmbar
ist, der seinerseits eine von der Vorderseite zur Hinterseite des Tisches verlaufende
Führung für den eigentlichen Kreuzwinkel trägt, auf der der Kreuzwinkel ebenfalls
in jeder beliebigen Höhenstellung festgeklemmt werden kann. Auf der entlang der
Tischvorderkante verlaufenden Führung sind außerdem zwei Anschläge verschiebbar
gelagert, die durch eine parallel zu dieser Führung verlaufende Stange starr, jedoch
in ihrem gegenseitigen Abstand auf den Abstand zweier benachbarter Formen einstellbar,
miteinander verbunden sind und ebenfalls auf der vorderen Führung festgeklemmt werden
können. Bei diesem Gerät wird zuerst der Kreuzwinkel auf den gewünschten Punkt der
Vorlage, die ein Standmachbogen oder aber auch eine Druckform sein kann, eingestellt
und sodann in Richtung der Breite und in Richtung der Höhe festgestellt. Sodann
wird der eine der beiden auf der vorderen Führung vorhandenen Anschläge bis zum
Anlegen an den Schieber heranbewegt, wobei er den zweiten Anschlag über die Verbindungsstange
mitnimmt, und sodann werden die beiden Anschläge mit ihrer Verbindungsstange auf
der vorderen Führung festgestellt. Nun kann nach Lösen der Klemmung zwischen dem
Schieber und der vorderen Führung der Schieber mit dem Kreuzwinkel bis an den anderen
Anschlag heranbewegt werden, wodurch er, unter Beibehaltung der Höheneinstellung,
auch in Querrichtung an den Punkt der einzurichtenden Form gelangt, die dem auf
der Vorlage eingestellten Punkt entspricht. Dieser Vorgang wiederholt sich für jeden
einzelnen Punkt der einzurichtenden Form. Obgleich hier nicht mehr mit Koordinatenübertragung
gearbeitet werden muß, ist das Arbeiten mit diesem Gerät doch immer noch verhältnismäßig
umständlich und zeitraubend, da für jeden Punkt das Anschlagpaar auf der vorderen
Führung neu eingestellt werden muß. Auch ist die übertragung der einen Koordinate
durch zweimaliges Anlegen an einen Anschlag etwas unsicher, da in der Praxis nicht
immer eine wirklich genaue Anlage erzielt wird, insbesondere bei eiligem Arbeiten.
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Ein drittes bekanntes Standmachgerät hat einen horizontalen Arbeitstisch
zum Auflegen der einzurichtenden Form und eine von dessen Hinterkante nach oben
ragende Fläche zur senkrechten Anbringung der Vorlage. Als Vorlage kommt hier infolgedessen
immer
nur ein Stand- oder Layoutbogen in Frage, nicht aber eine bereits vorhandene, geschlossene
Druckform. Bei diesem Gerät verläuft eine Schiene von der Vorderkante der Druckform
zu deren Hinterkante und von dort aus senkrecht nach oben bis zur Oberkante des
Standbogens; diese Schiene ist auf quer verlaufenden Führungen in Querrichtung frei
verschiebbar. Auf dem horizontalen Teil dieser Schiene über der einzurichtenden
Druckform und auf dem vertikalen Teil der Schiene vor dem Standbogen ist je ein
Transparentlineal vorgesehen. Die beiden Transparentlineale sind durch Seilzüge
mechanisch so miteinander gekoppelt, daß die Bewegung des einen Lineals von selbst
eine entsprechende Bewegung des anderen Lineals (Höheneinstellung) bewirkt. Bei
diesem Gerät erfolgt also eine vollständig automatische Übertragung der an dem einem
Lineal vorgenommenen Einstellung auf das andere Lineal. Das Gerät hat aber den bereits
erwähnten Nachteil, daß als Vorlagen nur ein Standmachbogen, nicht aber eine Druckform,
in Frage kommt. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß insbesondere bei größeren
Druckformen das Auge des Bedienungsmannes sehr weit vom Standbogen entfernt ist
und deshalb die Punkteinstellung nicht mit der erforderlichen Genauigkeit vorgenommen
werden kann; diese Einstellung unterliegt zudem einer sich je nach dem Einstellpunkt
verändernden Parallaxe. Auch ist die mechanische Kupplung der beiden Lineale über
Seilzüge nicht absolut spielfrei durchführbar und daher die Übertragung mit einer
gewissen Ungenauigkeit behaftet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, mit einfachsten Mitteln ein Standmachg-erät
zu schaffen, das alle vorstehend geschilderten Nachteile der bekannten Geräte vermeidet.
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Bei der Lösung dieser Aufgabe wird ausgegangen von der bekannten Bauart
eines Standmachgeräts, das auf beiden Seiten mit Führungen versehen ist, auf denen
eine Brücke gleitet, auf der ein Kreuzwinkel in Querrichtung verschiebbar ist. Gemäß
der Erfindung sind auf der Brücke zwei oder mehrere Kreuzwinkel angeordnet, die
miteinander durch eine Verbindungsstange starr, jedoch in ihrem gegenseitigen Abstand
fein einstellbar, in einem solchen Abstand verbunden sind, der gleich dem Abstand
der auf dem Registertisch aufliegenden Formen bzw. dem Abstand zwischen der Vorlage
und der einzupassenden Form ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Standmachgerät überträgt sich die Einstellung
jeweils eines Kreuzwinkels völlig automatisch und auch völlig spielfrei auf sämtliche
anderen Kreuzwinkel. Man kann daher von einer Vorlage aus, die entweder ein Standmachbogen
oder aber auch eine fertige Druckform sein kann, gleichzeitig und mit nur jeweils
einer einzigen Einstellung pro Punkt mehrere Druckformen, z. B. für den Mehrfarbendruck,
einpassen. Die Kreuzwinkel müssen lediglich ein einziges Mal vor Beginn der Arbeit
auf die Abstände der auf dem Registertisch aufliegenden Formen eingestellt werden,
bleiben aber anschließend während des Arbeitens starr miteinander verbunden. Koordinaten-Übertragungsfehler
können nicht auftreten, da völlig ohne Koordinaten gearbeitet wird. Auch irgendwelche
Parallaxenfehler sind ausgeschlossen, da die Bedienungsperson an jedem Kreuzwinkel
denselben Betrachtungswinkel und denselben Abstand von dem einzustellenden Punkt
hat. Zweckmäßig wird jeder Kreuzwinkel mit der benachbarten Verbindungsstange lösbar
verbunden, um je nach der durchzuführenden Arbeit verschiedene Kreuzwinkel, Optiken
usw. anbringen zu können. Außerdem kann man dann bei einem für mehrere Formen ausgelegten
Gerät, wenn man weniger Druckformen gleichzeitig einpassen will, als das Gerät es
zuläßt, die überzähligen Kreuzwinkel ganz abnehmen.
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Es gibt mehrere Möglichkeiten, um das Gerät so umzustellen, daß man
einmal einen Standmach- oder Layoutbogen, ein anderes Mal jedoch eine Druckform
als Vorlage benutzen kann. Beispielsweise kann man die Auflagefläche für die Vorlage
in der Höhe verstellbar machen, und zwar um ein der Höhe einer Druckform entsprechendes
Maß. Wenn man mit einem Standmachbogen als Vorlage arbeiten will, stellt man die
Auflagefläche in ihre obere Lage ein, während sie beim Arbeiten mit einer Druckform
als Vorlage in die untere Lage gebracht wird.
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Ferner kann man eine durchscheinende, von unten beleuchtete Auflagefläche
für die Vorlage vorsehen. Es ist hierdurch am leichtesten möglich, durch Auflegen
des Layouts, des Klebemusters oder der sonstigen durchsichtigen oder durchscheinenden
Vorlage auf diese Auflagefläche mit dem Gesicht nach unten das Einpassen der Formen
nach dieser Vorlage vorzunehmen. Wenn es Schwierigkeiten machen sollte, eine solche
durchscheinende Auflagefläche genügend tragfähig zu machen, daß sie in ihrer unteren
Stellung das Gewicht einer Druckform aufnehmen kann, falls eine solche als Vorlage
verwendet werden soll, so ist es möglich, diese von unten beleuchtete Auflagefläche
als dünne, herausnehmbare Platte auszubilden, deren Dicke gleich der Höhe einer
Druckform ist. Diese Platte wird dann einfach herausgenommen, wenn eine Druckform
als Vorlage dienen soll.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Zeichnung zeigt in perspektivischer Darstellung ein Standmachgerät zur Aufnahme
einer Vorlage und einer einzupassenden Druckform, jedoch ist das erfindungsgemäße
Prinzip auch auf jede beliebige größere Anzahl von gleichzeitig einzupassenden Druckformen
anwendbar, wie bereits erläutert wurde.
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Auf den beiden seitlichen Führungen 1 und 2 des Registertisches 3
sind die beiden Schlitten 4 bzw. 5 verschiebbar und mittels Klemmschrauben 6 bzw.
7 feststellbar gelagert. Die beiden Schlitten 4 und 5 tragen die Brücke 8, auf der
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Kreuzwinkel 9 und 10 verschiebbar
gelagert und mittels Klemmschrauben 11 und 12 feststellbar sind. Die beiden Kreuzwinkel
9 und 10 sind über eine Stange 13 starr miteinander verbunden; ihr gegenseitiger
Abstand ist aber mittels einer Feineinstellvorrichtung 14 genau auf den Abstand
der auf dem Registertisch 3 aufliegenden Formen bzw. dem Abstand zwischen der Vorlage
15 und der einzupassenden Form 16 einstellbar. Die beiden Kreuzwinkel 9 und 10 sind
mit der Stange 13 lösbar verbunden.
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Die Auflagefläche 17 für die Vorlage 15 ist durchscheinend ausgebildet.
Sie ist entweder durch eine durch die Kurbel 18 angedeutete Verstellvorrichtung
in der Höhe verstellbar, um wahlweise dünne, durchscheinende Vorlagen oder aber
eine Druckform als Vorlage verwenden zu können, oder aber als dünne, herausnehmbare
Platte ausgebildet, deren Dicke gleich der Höhe einer Druckform ist. Bei der in
der
Zeichnung dargestellten Vorrichtung befindet sich die Auflagefläche
17 in ihrer oberen Lage, und es ist eine durchscheinende, dünne Vorlage 15 darauf
aufgebracht.