DE1238028B - Verfahren zur Durchfuehrung der kontinuierlichen Cyanaethylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen - Google Patents

Verfahren zur Durchfuehrung der kontinuierlichen Cyanaethylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen

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DE1238028B
DE1238028B DEB71578A DEB0071578A DE1238028B DE 1238028 B DE1238028 B DE 1238028B DE B71578 A DEB71578 A DE B71578A DE B0071578 A DEB0071578 A DE B0071578A DE 1238028 B DE1238028 B DE 1238028B
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Dr Karl Merkel
Dr Erich Haarer
Dr Hubert Corr
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche KL: 12 ο - 27
Nummer: 1 238 028
Aktenzeichen: B 71578IV b/12 ο
Anmeldetag: 20. April 1963
Auslegetag: 6. April 1967
Die Erfindung betrifft ein neues, sehr wirtschaftliches und technisch überlegenes Verfahren zur Durchführung der kontinuierlichen Cyanäthylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen.
Es ist bekannt, /3-Cyanäthyläther und -thioäther nach dem Schema der Gleichung
R(XH)* -l- η CH2 = CH — CN
R(— X-CH2- CH2 — CN)ft
in der R ein ein- oder mehrwertiger Alkohol- bzw. Thiolrest und X Sauerstoff oder Schwefel ist und in der η die Wertigkeit angibt, aus ein' oder mehrwertigen Alkoholen bzw. Thiolen herzustellen (vgl. unter anderem das ausführliche Sammelreferat von H. A. j B r u s ο η in »Organic Reactions«, Wiley & Sons, 1949, Bd. 5, Kapitel 2).
Diese Reaktion, die allgemein als Cyanäthylierung bezeichnet wird, wurde bisher im Prinzip so vorgenommen, indem man den Alkohol bzw. das Thiol zusammen mit einem darin gelösten alkalischen Katalysator in einem Reaktionsbehälter vorlegt, das Acrylnitril bei Temperaturen zwischen 0 und 10O0C dazulaufen läßt und nach beendeter Umsetzung das Reaktionsgemisch mit Hilfe üblicher Trennmethoden auf das gewünschte Verfahrensprodukt aufarbeitet.
Diese Arbeitsweise hat indes eine Reihe von Nachteilen. Aus bisher nicht bekannten Gründen kann die Reaktion unversehens mit explosionsartiger Heftigkeit verlaufen, besonders wenn sich größere Mengen Acrylnitril im Reaktionsbehälter angesammelt haben. Abgesehen davon, daß solche stark exothermen Spontanreaktionen wegen der dabei auftretenden Wärmemengen nur äußerst schwer zu beherrschen sind, wird hierbei die Bildung von Nebenprodukten begünstigt, wodurch nicht nur die Ausbeute am gewünschten Stoff, sondern auch die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erschwert wird (vgl. zum Beispiel »Organic Reactions«, a. a. 0., S. 81, letzte beide Absätze, und die USA.-Patentschrif12 579 380, Spalte 1, Zeilen 30 bis 47).
Diese Nachteile kann man zwar vermeiden, wenn man die Reaktion in nicht zu großen Ansätzen durchführt und im übrigen darauf achtet, daß die Konzentration von nicht umgesetztem Acrylnitril im Reaktionsbehälter so niedrig wie möglich bleibt. Dementsprechend aber sind die sogenannten Raum-Zeit-Ausbeuten bei den bekannten Verfahren und Verfahrensabwandlungen meistens sehr gering. Unter Raum-Zeit-Ausbeute versteht man diejenige Ausbeute, die pro Zeiteinheit und pro Volumeinheit Reaktionsraum erzielt wird.
Verfahren zur Durchführung der kontinuierlichen Cyanäthylierung von ein- oder mehrwertigen
Alkoholen oder Thiolen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Merkel,
Di\ Erich Haarer,
Dr. Hubert Corr, Ludwigshafen/Rhein
Es hat nicht an. Versuchen gefehlt, die Ausbeuten und insbesondere die Raum-Zeit-Ausbeuten bei der Cyanäthylierung zu verbessern. Arbeitet man z. B. trotz der Gefahr des unkontrollierbaren Reaktionsverlaufs mit einem Überschuß an Acrylnitril, so macht sich als weiterer Nachteil die Polymerisation des Acrylnitrils sehr störend bemerkbar. Diese Nebenreaktion ist bei Acrylnitrilüberschuß selten gänzlich zu unterdrücken, selbst wenn man wie üblich Polymerisationsinhibitoren mitverwendet. Im übrigen bedingen größere Abweichungen von stöchiometrischen Mengenverhältnissen erhöhte Aufarbeitungsschwierigkeiten, da der überschüssige Reaktionspartner abgetrennt werden muß. Dies ist besonders schwierig, wenn es gilt, im Überschuß vorhandene höhersiedende Alkohole oder Thiole destillativ zu entfernen, da die ß-Cyanäthyläther bzw. -thioäther bei höheren Temperaturen zur Zersetzung neigen.
Ein allgemeiner Nachteil der bekannten Verfahren, die fast ausschließlich diskontinuierlich verlaufen, liegt darin, daß die Ausbeute bei diesen Verfahren einen oberen Grenzwert, der in der Regel zwisschen 80 und 9O°/o liegt, erfahrungsgemäß nicht zu überschreiten vermag.
Bisherige Versuche, die Cyanäthylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen in Reaktionstürmen auf übliche Weise kontinuierlich durchzuführen, brachten gegenüber den diskontinuierlichen Verfahrensweisen keinen Vorteil.
Es wurde gefunden, daß man die kontinuierliche Cyanäthylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen mit stöchiometrischen oder möglichst stöchiometrischen Mengen Acrylnitril in flüssiger Phase auf sehr wirtschaftliche und technische überlegene Weise und unter Erzielung hoher Ausbeuten
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durchführen kann, wenn man die Umsetzung bei mischung kann man z. B. durch Rührwerke, durch gleichzeitigem Zulauf der Reaktionspartner in min- Einblasen von Inertgas oder, wie schon erwähnt, sehr destens zwei hintereinandergeschalteten und von- vorteilhaft durch Flüssigkeitsumlauf bewirken. Die einander getrennten Reaktionsräumen unter jeweils letztgenannte Methode ist im Falle von Reaktionsintensivem Durchmischen vornimmt, wobei die Ver- 5 türmen am wirtschaftlichsten, sie gestattet es, die weilzeit im ersten Reaktionsraum so zu bemessen ist, Umlaufgeschwindigkeiten für jeden Reaktionsraum daß darin höchstens 80% des Gesamtumsatzes statt- auf bequeme Weise verschieden zu wählen, und finden, und wobei im letzten Reaktionsraum die außerdem kann der Flüssigkeitsumlauf zum Zwecke Umsetzung bei einer höheren Temperatur als im ersten einer genauen Temperaturregelung mit einem Kühlbeendet wird, wobei die Gesamtreaktion zwischen 0 io system verbunden werden. Normalerweise wird die und 200° C stattfindet, und wenn man die in jedem Volumengeschwindigkeit [Raumteile/Zeiteinheit] der Reaktionsraum bei der Reaktion ausfallenden Fest- umlaufenden Flüssigkeit so eingestellt, daß sie 10- bis stoffe entfernt. lOOOmal, vorzugsweise 10- bis 200mal, so groß ist
Es wurde weiterhin gefunden, daß es sich bei diesem wie die Zulauf- bzw. Ablaufgeschwindigkeit der Verfahren als sehr vorteilhaft erweist, wenn man die 15 Reaktionspartner zum bzw. vom Reaktionsraum, intensive Durchmischung in jedem Reaktionsraum Die umgewälzte Menge kann in jeder Umsetzungsdurch Flüssigkeitsumlauf bewirkt, d. h. indem man stufe gleich oder verschieden groß sein,
das flüssige Umsetzungsgut am Boden des Reaktions- Zweckmäßigerweise wählt man die Reaktionsraumes mittels einer Pumpe abzieht und am oberen bedingungen so, daß die Verweilzeiten in den Reak-Ende wieder zuführt. 20 tionsräumen etwa gleich sind und daß man im ersten
Es wurde außerdem gefunden, daß es Verfahrens- Reaktionsraum 40 bis 80% des Gesamtumsatzes und
technisch am zweckmäßigsten ist, wenn man bei etwa in den folgenden Reaktionsräumen jeweils 40 bis 100 %
gleichen Verweilzeiten in den Reaktionsräumen die des Restumsatzes stattfinden läßt. Da die Reaktions-
Umsetzungsgeschwindigkeit so einstellt, daß das geschwindigkeiten bei gleicher Verweilzeit und gleich-
Verhältnis vom Umsatz in einem Reaktionsraum zu 25 bleibender Temperatur abnehmen würden, wird durch
dem im anschließenden Reaktionsraum 15 : 3 bis 2: 3 die genannte Maßgabe der Umsatzverhältnisse in den
beträgt, wodurch bedingt wird, daß sich die Temperatur Reaktionsräumen eine fortschreitende Temperatur-
von Reaktionsraum zu Reaktionsraum erhöht. erhöhung erforderlich. Sie richtet sich nach den vor-
Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gegebenen festen Größen (Verweilzeit, Umsatz pro
nicht erkennbar abhängig von der räumlichen An- 30 Reaktionsraum) und ist demgemäß experimentell
Ordnung und Gestaltung der Reaktionsräume und der unschwer zu ermitteln. Normalerweise liegen die
dazugehörigen Apparaturen. Man kann die Um- Temperaturerhöhungen von Reaktionsraum zu Re-
setzungen dabei je nach den örtlichen Gegebenheiten aktionsraum zwischen 5 und 500C, insbesondere
in mehreren hintereinandergeschalteten Rührkesseln 5 bis 20° C. Die Gesamtreaktion spielt sich etwa
oder Reaktionstürmen von gleicher oder verschiedener 35 zwischen 0 und 200°C, vorzugsweise zwischen 50 und
Größe vornehmen. Sehr gut hat sich hierbei ein 100°C ab.
in mehreren getrennte Zonen abgeteilter Reaktions- In manchen Fällen ist es im Interesse einer leichteren
turm bewährt. und exakteren Reaktionsführung vorteilhaft, in den
Die Reaktion geht in homogener flüssiger Phase bei ersten Reaktionsräumen mit einem Überschuß der
gewöhnlichem, erhöhtem oder vermindertem Druck 40 alkoholischen bzw. thiolischen Komponente zu ar-
vor sich. beiten, so daß man einen Teil des Acrylnitrils dem
Das Mengenverhältnis der Reaktionspartner soll, zweiten und unter Umständen den folgenden Reakdem technischen Idealfall entsprechend, möglichst tionsräumen zuführt. Bei der Reaktion fallen erstöchiometrisch sein. Es ist ein besonderer Vorteil fahrungsgemäß nicht näher definierbare Feststoffe aus, des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß dieser Ideal- 45 deren Entfernung sich auf die Ausbeute und die fall nahezu verwirklicht werden kann. Trotzdem wird Reinheit des Verfahrensproduktes sehr günstig auses vom Einzelfall der chemischen Reaktion abhängen, wirkt. Diese Feststoffe lassen sich z. B. durch ein am ob eine Abweichung vom stöchiometrischen Mengen- Auslauf im Flüssigkeitskreislauf eines jeden Reaktionsverhältnis, insbesondere ein Überschuß des Alkohols raumes oder in der Leitung zum nächsten Reaktionsbzw. Thiols, nicht zuweilen vorzuziehen ist. Es wurde 50 raum angebrachtes Filter oder Sieb oder mittels einer jedoch bisher nicht beobachtet, daß größere Ab- zwischen die Reaktionsräume eingeschalteten ströweichungen als bis zu 20 Äquivalenzprozent erforder- mungsarmen Sedimentierkammer entfernen. Dadurch lieh sind. wird außerdem das Absetzen der Feststoffe an der
Die Reaktion ist einerseits um so besser zu steuern, Innenwand der Reaktionsräume verhindert,
je mehr Reaktionsräume hintereinandergeschaltet 55 An Hand der Zeichnung sei das Fließschema einer
werden; sie ist andererseits im Hinblick auf den für das erfindungsgemäße Verfahren typischen Appara-
apparativen Aufwand um so wirtschaftlicher, je weniger tür aus nicht korrodierendem Material, z.B. V2A-
Reaktionsräume man verwendet. Die erforderliche Stahl, schematisch erläutert:
Anzahl der Reaktionsräume entspricht daher einem Vom Vorratsbehälter Vl gelangt die Gesamtmenge Kompromiß, der häufig schon bei zwei Reaktions- 60 des Alkohols bzw. des Thiols in den heizbaren und räumen, in der Regel bei drei und bei Umsetzung gegebenenfalls kühlbaren Reaktionsraum Rl, desempfindlicher Ausgangsstoffe bei mehr als drei gleichen eine Teilmenge des Acrylnitrils vom Vorrats-Reaktionsräumen im Sinne der Erfindung zufrieden- behälter V2. Am Boden von Rl wird von der PumpePl stellend ist. laufend Flüssigkeit abgezogen und, nachdem sie
Ein wesentliches Verfahrensmerkmal ist die intensive 65 einen Kühler .O passiert hat, am oberen Ende wieder
Durchmischung des Umsetzungsgutes in jedem Re- eingeführt. Das Reaktionsgemisch passiert nach dem
aktionsraum, insbesondere in jenen, bei denen Aus- Austritt aus Rl ein Filter Fl, in welchem es von
gangsstoffe zugeführt werden. Intensive Durch- Feststoffen befreit wird, und gelangt in den Reaktions-
raum Rl, der von Vl her außerdem mit der Restmenge des Acrylnitril beschickt wird. Hier und beim Reaktionsraum R3 wiederholt sich der Vorgang, wie er für das System Rl-Pl-Kl-Fl geschildert wurde. Nach beendeter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch im Neutralisationsraum N, in den vom Vorratsbehälter V3 her eine berechnete Menge Säure einfließt, neutralisiert und in der Schleuder S in das Verfahrensprodukt, den ß-Cyanäthyläther bzw. -thioäther 1 und in das anfallende Salz 2 getrennt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchführung der Cyanäthy'ierung von Alkoholen und Thiolen ist weitgehend stoffunabhängig; die optimalen Reaktions-
Verhältnisse lassen sich innerhalb der offenbarten Lehre durch übliche Vorversuche unschwer ermitteln.
Als Alkohole eignen sich sowohl ein- als auch mehrwertige primäre, sekundäre und tertiäre aliphatische und aromatische Alkohole, die auch substituiert sein oder Heteroatome enthalten können. Substituenten und im Molekül enthaltene weitere funktioneile Gruppen, welche die Reaktion nicht stören, sind unter anderem Halogene, Nitrilgruppen, Estergruppen, Äthergruppen, Sülfonsäureestergruppen und Oxogruppen; als Heteroatome seien genannt Sauerstoff-, Stickstoff- und Schwefelatome; für Thiole gilt sinngemäß das gleiche.
Man erhält demgemäß, um nur einige typische Beispiele zu nennen, aus
Methanol
tert.-Butanol
Glycerin
Pentaerythrit
1,3-Pr opylenglykol
Di-^-hydroxyäthyläther
Phenol
Benzylalkohol
Cyclohexanol
l^-Hydroxymethylcyclohexan
Allylalkohol
Propargylalkohol
Buten-(2)-diol-(l,4)
Butin-(2)-diol
4-Aminobutanol-(l)
Äthylencyanhydrin
Dodekanthiol (Dodecylmercaptan)
/3-Cyanäthylmethyläther
/5-Cyanäthyl-tert. butyläther
Tri-/?-cyanäthoxypropan-(l,2,3)
Tetra-(jS-cyanäthoxymethyl)-methan
Di-/3-cyanäthoxyäthan-(l, 2)
Di-(/?'-cyanäthyl)-diäthyläther
/S-Cyanäthylphenyläther
/J-Cyanäthylbenzyläther
ß-Cyanäthylcyclohexyläther
l,4-(Di-/?-cyanäthoxymethyi)-cyclohexan
/3-Cyanäthylallyläther
ß-Cyanäthylallyläther
Di-/?-cyanäthoxy-(l,4)-buten-(2)
Di-/?-cyanäthoxybutin-(2)
4-Amino-l-/?-cyanäthoxybutan
Di-/9-cyanäthyläther
/J-Cyanäthyl-dodecyl-thioäther
sowie aus OH-Gruppen enthaltenden Polyäthern und Polyestern die entsprechenden Cyanäthylverbindungen.
Verwendet man Alkohole oder Thiole als Ausgangsmaterialien, die bei den in Betracht kommenden Reaktionstemperaturen fest oder nur zähflüssig sind oder in denen der alkalische Katalysator nur schwer löslich ist, so empfiehlt es sich, Lösungsmittel mitzuverwenden.
Geeignete Lösungsmittel sind insbesondere Wasser, Äther, Ester und Dimethylformamid.
Als Katalysatoren können alle für diese Zwecke geeigneten alkalisch reagierenden Stoffe verwendet werden, z. B. Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriummethylat und quartäre Ammoniumhydroxyde, wie Tetramethylammoniumhydroxyd. Die benötigten Mengen liegen etwa zwischen 0,001 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise zwischen 0,1 bis 3 Gewichtsprozent.
Wie bei dem diskontinuierlichen Verfahren ist es vorteilhaft, das Acrylnitril durch Polymerisationsinhibitoren, z. B. durch Hydrochinon, Phenyl-jS-naphthylamin, Kupfersalze u. ä., zu stabilisieren; die erforderlichen Mengen, die zwischen 0,001 und 5, vorzugsweise 0,01 und 1 Gewichtsprozent liegen, sind jedoch in der Regel geringer als bei den bekannten Verfahren.
Das erfindungsgemäße Cyanäthylierungsverfahren ist allen bekannten Verfahren nicht nur hinsichtlich der damit erzielbaren hohen Ausbeuten, Raum-Zeit-Ausbeuten und Reinheiten, sondern auch verfahrenstechnisch überlegen. Da die Reaktion in gut zu beherrschender Weise kontinuierlich und gleichmäßig abläuft, kann sie ohne allzu großen Aufwand auch teil- und vollautomatisch gesteuert werden.
Die Verfahrensprodukte sind bekanntermaßen wertvolle Zwischenprodukte für organische Synthesen, lassen sich indes zum Teil unmittelbar verwenden, z. B. als Weichmacher für Kunststoffe.
Beispiel
Die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird am Beispiel der Cyanäthylierung von Methanol gemäß der Gleichung
CH3OH + CH2 = CH — CN
-> CH3-O-CH2-CH2-CN
gezeigt. Die genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten; Gewichtsteile verhalten sich zu Raumteilen wie Kilogramm zu Liter.
Die Reaktion wird in der im vorhergehenden beschriebenen Apparatur vorgenommen (vgl. auch die Zeichnung). Die Dimensionen der Apparatur sind Rl = Rl = R3 = 830 Raumteile.
Ausführungsform I
Aus dem Vorratsbehälter Vl fließen pro Stunde 376 Teile Methanol und 4,5 Teile darin gelöstes Natriummethylat und aus Vl 623 Teile Acrylnitril und 0,2 Teile darin gelöstes Hydrochinon in den Reaktionsraum Al. In Rl wird durch den im Flüssigkeitskreislauf befindlichen Kühler Kl eine Temperatur von 50° C gehalten. Das Flüssigkeitsgemisch wird mit Hilfe der Umlaufpumpe Pl kontinuierlich umgewälzt,
und zwar mit der 400fachen Volumengeschwindigkeit der Volumenzulaufgeschwindigkeit der beiden Reaktionspartner. Das aus Rl abfließende Flüssigkeitsgemisch enthält zu 60% das gewünschte Verfahrensprodukt, der Rest besteht aus den Ausgangsstoffen. Das Gemisch wird im Filter Fl von Feststoffen befreit und in den Reaktionsraum Rl geleitet, in welchem die Temperatur von 70° C herrscht. Der Flüssigkeitsumlauf gleicht dem für die vorangegangene Stufe beschriebenen. Wenn das Gemisch Rl verläßt, haben sich 86% des Cyanäthyläthers gebildet; dies entspricht ungefähr einem Umsatzverhältnis (Umsatz in Al zu dem in Rl) von 7,5: 3. In R3 wird die Reaktion bei 80 bis 95°C beendet; die Volumengeschwindigkeit des Flüssigkeitsumlaufs ist lOOmal so groß wie die Volumengeschwindigkeit des Zu- bzw. Ablaufes. Die Verweilzeit in jedem Reaktionsraum beträgt 20 Minuten.
Nach der üblichen, hier ebenfalls kontinuierlichen Aufarbeitung — Neutralisation des Reaktionsgemisches in N mit Salzsäure, Abtrennung des anfallenden Natriumchlorids in der Schleuder S —· erhält man pro Stunde 990 Teile des /S-Cyanäthylmethyläthers in 99%iger Reinheit. Dies entspricht einer Ausbeute von 98 % der Theorie. Das Produkt kann durch Destillation unschwer weiter zu jedem gewünschten Reinheitsgrad gereinigt werden. Die Raum-Zeit-Ausbeute errechnet sich wie folgt:
Ausbeute (in Teilen) pro Gesamtreaktionsvolumen (in Raumteilen) pro Gesamtverweilzeit (in Stunden).
Sie beträgt also im vorliegenden Fall
990/3 · 830/3 · 0,33 = rund 0,4 (Teil pro Raumteil pro Stunde).
Diskontinuierliches Verfahren II
Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens aufzuzeigen, sei im Vergleich dazu die Herstellung des /S-Cyanäthylmethyläthers auf die bisher übliche diskontinuierliche Weise beschrieben:
Zu einer Lösung aus 376 Teilen Methanol und 4,5 Teilen Natriummethylat läßt man im Laufe von 3 Stunden 623 Teile mit 0,5 Teilen Hydrochinon stabilisiertes Acrylnitril bei 40 bis 45°C unter guter Rührung einlaufen. Danach rührt man noch weitere 5 Stunden bei 45 bis 50° C und arbeitet wie üblich auf. Man erhält 870 Teile des Äthers in 94%iger Reinheit, entsprechend einer Ausbeute von 82% der Theorie. Die Raum-Zeit-Ausbeute — die Reaktion wurde in einem Gefäß mit 2000 Raumteilen ausgeführt — beträgt demnach rund 0,05 (Teil pro Raumteil pro Stunde).
In der folgenden Übersicht sind die wesentlichen Daten der beschriebenen Verfahrensweisen noch einmal anschaulich zusammengestellt.
Zulauf
(Teile pro Stunde)
Metha Verweilzeit (Stunden) Rl R2 RS insge
samt
Rl Temperatur R3 Umsatz (0I0)
(bezogen auf
R2 R3 Aus Rein Raum-
Zeit-
Acryl nol
Rl
0,33 0,33 j 0,33 1 50 CQ 90 bis 95 Gesamtumsatz) 26 14 beute heit Ausbeute
nitril
Rl \R2
376 f R2 40 bis 50 Rl (Teile) (%) (kg/Std.
Raumteile)
I 623 I 0 376 I 70 60 990 99 0,4
II 623 870 94 0,05

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Durchführung der kontinuierlichen Cyanäthylierung von ein- oder mehrwertigen Alkoholen oder Thiolen mit stöchiometrischen oder möglichst stöchiometrischen Mengen Acrylnitril in flüssiger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei gleichzeitigem Zulauf der Reaktionspartner in mindestens zwei hintereinandergeschalteten und voneinander getrennten Reaktionsräumen unter jeweils intensivem Durchmischen vornimmt, wobei die Verweilzeit im ersten Reaktionsraum so zu bemessen ist, daß darin höchstens 80 % des Gesamtumsatzes stattfinden, und wobei im letzten Reaktionsraum die Umsetzung bei einer höheren Temperatur als im ersten beendet wird, wobei die Gesamtreaktion zwischen 0 und 200° C stattfindet, und daß man die in jedem Reaktionsraum bei der Reaktion ausfallenden Feststoffe entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das intensive Durchmischen durch Flüssigkeitsumlauf bewirkt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei etwa gleichen Verweilzeiten in den Reaktionsräumen die Umsätze so wählt, daß das Verhältnis vom Umsatz in einem Reaktionsraum zu dem vom anschließenden Reaktionsraum 15: 3 bis 2: 3 beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 755 778.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 548/436 3.67 © Bundesdruckerei Berlin
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