DE1232012B

DE1232012B - Konservierend wirkendes Einwickel- und Verpackungsmaterial

Info

Publication number: DE1232012B
Application number: DEF27944A
Authority: DE
Inventors: Dr Erich Lueck
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1959-03-13
Filing date: 1959-03-13
Publication date: 1967-01-05
Also published as: NL124069C; SE308856B; BE588612R; US3134687A; GB908866A; CH415446A

Description

Konservierend wirken des Einwickel- und Verpackungsmaterial Zusatz zum Patent: 1081821 Es ist bekannt, Lebensmittel in Blätter eines Materials einzuwickeln, das mit einer Menge bis zu 100in, bezogen auf das Gewicht des Einwickelpapiers, von Sorbinsäure bzw. deren Salzen und Estern überzogen ist. Calciumsorbat wird in diesem Zusammenhang nicht genannt.
Es ist weiterhin die Beschichtung von Papier mit den verschiedensten filmbildenden Kunststoffen, z. B. auch mit Polyvinylacetat, bekannt. Diese Beschichtung erfolgte aber zur Vermeidung der Wasserdampf- und Fettdurchlässigkeit, Erhöhung der Festigkeit, Verbesserung des Aussehens und aus ähnlichen Gründen.
Es war bisher nicht bekannt, Calciumsorbat mit Hilfe derartiger Trägerstoffe aut Papier zu fixieren.
Gegenstand des Patentes 1081821 ist die Herstellung von konservierend wirkendem Einwickel- und Verpackungsmaterial, insbesondere für Lebensmittel, durch Imprägnierung mit Calciumsorbat oder durch Fällung dieses Salzes auf dem Material.
Bei der Weiterbearbeitung dieses Gebietes wurde nun ein konservierend wirkendes Einwickel- und Verpackungsmaterial, insbesondere für Lebensmittel, mit einem Gehalt an 0,5 bis 20 g, vorzugsweise 2 bis 10 g, Calciumsorbat pro Quadratmeter Oberfläche des Einwickel- und Verpackungsmaterials nach Patent 1081821 sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Calciumsorbat praktisch auf der Oberfläche des Materials mittels eines an sich bekannten Bindemittels fixiert ist.
Als Bindemittel kommen wäßrige Lösungen bzw.
Dispersionen von wasserlöslichen oder mit Wasser quellbaren Cellulosederivaten, Alginaten, aufgeschlossenen Stärkederivaten, Polyvinylacetat oder dessen Mischpolymerisaten, Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern und dessen Mischpolymerisaten, Polyvinylalkohol, Butadien- Styrol- Mischpolymerisaten, Polyisobutylen, hochmolekularen chlorierten Polyolefinen sowie trocknende Öle oder deren Kombination mit natürlichen oder künstlichen Harzen, Wachse, Wachsemulsionen, Harze, Paraffine, Fette und Stoffe fett- oder wachsähnlicher Konsistenz in Betracht.
Die zur Beschichtung erforderliche Mischung aus Calciumsorbat und Trägerstoff wird vorteilhaft in der Weise hergestellt, daß man zu einer Lösung bzw.
Dispersionen des Trägerstoffes, gegebenenfalls unter Rühren, eine wäßrige Lösung eines Calciumsalzes, z. B. Calciumchlorid, gibt und diese Mischung mit der stöchiometrischen Menge einer wäßrigen Lösung eines Sorbates versetzt, wobei das Calciumsorbat in sehr feiner Verteilung ausfällt.
Man kann auch der Dispersion zunächst ein wasser- lösliches Sorbat zusetzen und das Calciumsorbat anschließend durch Zugabe einer wäßrigen Calciumsalzlösung ausfällen.
Ferner kann man der Dispersion auch direkt eine wäßrige Suspension von Calciumsorbat zusetzen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Lösung bzw. Suspension des Bindemittels mit Calciumsorbat anzuteigen und gegebenenfalls dann durch Zugabe von Wasser die gewünschte Konsistenz einzustellen. Die Konzentration der Calciumsalzlösung liegt zweckmäßig zwischen 40 und 60°/o, die der Sorbatlösung zwischen 20 und 5001, und die der Lösung bzw.
Dispersion des Bindemittels zwischen 50 und 70010.
Die vorgenannten Konzentrationen stellen jedoch keine Grenzwerte dar.
Der Gesamtgehalt der zur Beschichtung geeigneten Mischung an den obengenannten gelösten bzw. suspendierten Substanzen kann je nach den Erfordernissen variiert werden, er wird jedoch im allgemeinen zweckmäßigerweise auf 20 bis 4001, eingestellt.
Die Beschichtung des Materials mit der oben beschriebenen Mischung kann in der in der Papierindustrie üblichen Weise mittels Walzen und anschließender Trocknung erfolgen, wobei die Menge der Mischung vorzugsweise so bemessen wird, daß der Gehalt des fertigen Einwickel- und Verpackungsmaterials an Calciumsorbat pro Quadratmeter 0,5 bis 20 g, vorzugsweise 2 bis 10 g, und an Bindemittel 1 bis 20 g, vorzugsweise 5 bis 15 g, beträgt. Die erfindungsgemäße Mischung haftet nach dem Trocknen fest am Material und gewährleistet eine zuverlässige Konservierung. Die Trocknung erfolgt vorzugsweise durch Wärme oder durch Infrarotstrahlung.
Einwickel- und Verpackungsmaterialien mit Calciumsorbat als Wirkstoff haben gegenüber bekannten Verpackungsmaterialien überraschende Vorteile. Gerade Calciumsorbat zeichnet sich durch eine sehr gute Lagerstabilität und eine hohe Beständigkeit gegen Sublimation aus. Außerdem dringt Calciumsorbat infolge seiner allgemeinen Schwerlöslichkeit nicht oder nur unwesentlich in das Innere des zu konservierenden Lebensmittels ein und ist aus diesem Grund für eine Oberfiächenkonservierung besonders geeignet. Die erfindungsgemäß verwendeten Bindemittel haben lediglich die Aufgabe, das Calciumsorbat auf dem Papier zu fixieren.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet insbesondere für die Papierindustrie den Vorteil, daß die in solchen Betrieben vorhandenen Beschichtungseinrichtungen ohne weiteres verwendet werden können und keine Änderung im Herstellungsprozeß erforderlich ist. Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung und nicht zur Begrenzung der Erfindung.
Beispiel 1 4,2 kg einer 560/0eigen Polyvinylacetat-Dispersion werden mit 2,3 kg einer 5001,eigen wäßrigen Calciumchloridlösung vermischt. Diese Mischung wird portionenweise mit 15 kg einer wäßrigen, einer 200/0gen Sorbinsäurelösung entsprechenden Natriumsorbatlösung versetzt, wobei das Calciumsorbat in sehr feiner Verteilung ausfällt.
Beispiel 2 1,4 kg einer 5601,eigen Polyvinylacetat-Dispersion werden mit einer 500/0gen wäßrigen Lösung von Kaliumsorbat vermischt, mit 4 kg Wasser verdünnt und zur Ausfällung des Calciumsorbates unter Rühren mit 0,84 kg einer 500/0gen wäßrigen Calciumchloridlösung versetzt.
Beispiel 3 4,2 kg einer 560!0gen wäßrigen Dispersion von Polyvinylacetat werden mit 2,7 kg Calciumsorbat -angeteigt. Dazu gibt man nach und nach 5 kg Wasser, um die Streichfähigkeit der Mischung zu verbessern.
Beispiel 4 1 m2 Pergamentpapier wird mit 70 g des so erhaltenen Gemisches mittels Walzen beschichtet und anschließend durch Infrarotstrahlung getrocknet. Das so behandelte Pergamentpapier enthält dann etwa 7 g Polyvinylacetat und 10 g Calciumsorbat.

Claims

Patentansprüche: 1. Konservierend wirkendes Einwickel- und Verpackungsmaterial, insbesondere für Lebens- mittel, mit einem Gehalt an 0,5 bis 20 g, vorzugsweise 2 bis 10 g, Calciumsorbat pro Quadratmeter Oberfläche des Einwickel- und Verpackungsmaterials nach Patent 1 081 821, d a d u r c h gekennzeichnet, daß das Calciumsorbat praktisch auf der Oberfläche des Materials mittels eines an sich bekannten Bindemittels fixiert ist.
2. Verfahren zur Herstellung von konservierend wirkendem Einwickel- und Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion eines wasserunlöslichen Bindemittels mit einer wäßrigen Lösung eines Calciumsalzes vermischt, anschließend durch Zugabe einer wäßrigen Lösung eines Sorbates das Calciumsorbat ausfällt, das Einwickel- bzw. Verpackungsmaterial mit der so erhaltenen Dispersion, vorzugsweise mittels Walzen, beschichtet und anschließend trocknet.
3. Verfahren zur Herstellung von konservierend wirkendem Einwickel- und Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion eines wasserunlöslichen Bindemittels mit einer wäßrigen Lösung eines Sorbates vermischt, anschließend durch Zugabe einer wäßrigen Lösung eines Calciumsalzes das Calciumsorbat ausfällt, das Einwickel- bzw. Verpackungsmaterial mit der so erhaltenen Dispersion, vorzugsweise mittels Walzen, beschichtet und anschließend trocknet.
4. Verfahren zur Herstellung von konservierend wirkendem Einwickel- und Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion eines wasserunlöslichen Bindemittels mit einer wäßrigen Dispersion von Calciumsorbat vermischt, das Einwickel- bzw. Verpackungsmaterial mit der so erhaltenen Dispersion, vorzugsweise mittels Walzen, beschichtet und anschließend trocknet.
5. Verfahren zur Herstellung von konservierend wirkendem Einwickel- und Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dispersion eines wasserunlöslichen Bindemittels mit Calciumsorbat anteigt, die gewünschte Konsistenz durch Zugabe von Wasser einstellt, das Einwickel- bzw. Verpackungsmaterial mit der so erhaltenen Dispersion, vorzugsweise mittels Walzen, beschichtet und anschließend trocknet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 957 640; USA.-Patentschrift Nr. 2 379 294; S. W. S ouci und E. Mergenthaler Fremdstoffe in Lebensmitteln «(1958), S. 67; Allgemeine Papier-Rundschau, Nr. 2, 1954, S46. bis 51.