DE1228962B - Tuerschliesser mit hydraulischer Daempfungsvorrichtung - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

EOSf

Deutsche Kl.: 68d-ll

Nummer: 1228 962

Aktenzeichen: Y 300 V/68 d

Anmeldetag: 10. September 1958

Auslegetag: 17. November 1966

Die Erfindung bezieht sich auf einen Türschließer mit hydraulischer Dämpfungsvorrichtung, der aus einem im Schließergehäuse vorgesehenen, stirnseitig abgeschlossenen Zylinder, einem unter der Wirkung einer Schließerfeder stehenden Kolben, einer seitlich neben dem Zylinder angeordneten, senkrecht zur Zylinderachse gerichteten Schließerachse und einem den Bremsflüssigkeitsumlauf steuernden Regelventil besteht.

Bei hydraulischen Türschließern mit einer als KoI-benstange ausgebildeten Schließerachse, die koaxial im Schließergehäuse gelagert ist und einseitig daraus herausragt, ist es bekannt, ein elastisches Element vorzusehen, das aus einer elastischen Membran und einer Feder besteht. Dieses dient dabei zum Ausgleich des durch die mehr oder weniger weit einfahrende Kolbenstange verdrängten Flüssigkeitsvolumens. An einen Ausgleich bzw. eine Kompensation einer durch Temperaturerhöhung hervorgerufenen Expansion der Bremsflüssigkeit ist hier nicht gedacht. Auch ist dabei ao für das elastische Druckausgleichselement noch ein besonderer Ausgleichsraum erforderlich, der die Baulänge des Türschließers beträchtlich erhöht.

Es sind ferner auch Dämpfungseinrichtungen bekanntgeworden, die nachgiebige Füllstücke aufweisen, die zum Druckausgleich sowohl infolge der Flüssigkeitsverdrängung durch das Kolbenstangenvolumen als auch infolge Temperaturerhöhung dienen. Hierbei handelt es sich aber nicht um Türschließer, sondern um Fahrzeugstoßfämpfer, bei denen die Füllstücke im eigentlichen Arbeitsraum untergebracht sind. Derartige Fahrzeugstoßdämpfer sind gegenüber Türschließern völlig anderen Arbeitsbedingungen unterworfen. Sie dienen vornehmlich zum Abfangen der bei den Fahrbewegungen fortlaufend auftretenden schlagartigen Stöße. Durch das hierbei entstehende schnelle Arbeitsspiel des Stoßdämpfers und die dabei auftretende Energieumwandlung ergeben sich verhältnismäßig hohe Betriebstemperaturen, die bis zu 200° C betragen können. Daher ist es verständlich, daß man in diesen Fällen, da die Füllstücke zur Kompensation des verdrängten Kolbenstangenvolumens zwingend notwendig sind, auch an deren Nebenwirkung, die temperaturabhängige Flüssigkeitsausdehnung zu kompensieren, gedacht hat. Ganz anders liegen aber die Verhältnisse bei der erfindungsgemäßen Türschließerbauart, da hier ein KoI-benstangenvolumenausgleich nicht notwendig ist und die Betriebstemperaturen der Bremsflüssigkeit wesentlich niedriger liegen, nämlich normalerweise der jeweils herrschenden Außentemperatur entsprechen.

Türschließer mit hydraulischer
Dämpfungsvorrichtung

Anmelder:

Eaton YaIe & Towne, Inc.,

Cleveland, Ohio (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. Dipl.-Phys. H. Sturies, Patentanwalt,

Wuppertal-Elberfeld, Morianstr. 14

Als Erfinder benannt:

Mathias M. Check, Greenwich, Conn. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. ν. Amerika vom 8. Januar 1958 (707 739)

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Türschließer der vorbeschriebenen Gattung zu schaffen, der sich gegenüber solchen bekannten Türschließern durch eine kurze und gedrungene Bauart sowie vor allem dadurch auszeichnet, daß er mit Bremsflüssigkeit vollständig gefüllt werden kann, ohne daß befürchtet werden muß, daß bei sich erhöhender Temperatur die dabei expandierende Bremsflüssigkeit unzulässig hohe Drücke auf das Schließergehäuse ausübt und daher zu dessen Undichtwerden führt. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß in einer seitlich neben dem Zylinder angeordneten, mit diesem in Verbindung stehenden Kammer ein elastisches, allseitig von der Bremsflüssigkeit umgebenes Füllstück zum Ausgleich der temperaturabhängigen Ausdehnung der Bremsflüssigkeit angeordnet ist. Der auf diese Weise erreichbare Ausgleich des jeweiligen, sich bei Temperaturerhöhung vergrößernden Volumens der Bremsflüssigkeit gestattet es, den Türschließer bzw. dessen Bremszylinder bei der Montage voll mit Bremsflüssigkeit aufzufüllen. Hierdurch wird sichergestellt, daß selbst bei Schwinden eines Teils der Bremsflüssigkeit durch Verdunsten oder bei sonstigen

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Leckverlusten keine Beeinträchtigung der Arbeitsweise der Flüssigkeitsbremse auftreten kann. Vielmehr wird deren einwandfreie Wirkung verhältnismäßig lange gewährleistet, ohne daß es einer Nachfüllung von Bremsflüssigkeit bedarf. Dabei ist wesentlich, daß der Türschließer gemäß der Erfindung trotz des eingebauten nachgiebigen Füllstückes von kurzer und gedrungener Bauart ist, weil das nachgiebige Füllstück ohne zusätzlichen Platzbedarf in einer seitlich neben dem Zylinder vorgesehenen Kammer untergebracht ist. Daher braucht der Türschließer zur Unterbringung des Füllstückes weder in seinen Breiten- noch Längsabmessungen vergrößert zu werden.

Das beim Türschließer nach der Erfindung vorhandene Füllstück besteht vorteilhaft aus einem zylindrischen, luftgefüllten Kissen, dessen Länge wesentlich größer ist als sein Durchmesser, während die das Füllstück aufnehmende Kammer den auf der einen Seite der Schließerachse gelegenen Teil einer die Schließerachse kreuzenden, parallel zum Zylinder verlaufenden Längsbohrung bildet, in deren auf der anderen Seite der Schließerachse gelegenem Teil das den Bremsflüssigkeitsumlauf steuernde Regelventil vorgesehen ist. Hierdurch lassen sich" die Herstellungskosten des neuen. Türschließers erheblich senken, da nunmehr sowohl für die Unterbringung des Füllstückes als auch des Regelventils nur eine einfach herzustellende Durchgangsbohrung im Schließergehäuse anzubringen ist.

Zweckmäßig sind an der zylindrischen Mantelfläche des luftgefüllten Kissens noch Längsrippen vorgesehen. Dadurch wird sichergestellt, daß die Bremsflüssigkeit mit dem größten Teil der Kissenumfangsfläche in Berührung gelangt, wodurch ein allseitig; gleichmäßiges Zusammendrücken des Kissens gewährleistet wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Türschließers dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Ausführung des neuen Türschließers, schaubildlich in der Ansicht,

F i g. 2 einen waagerechten Längsschnitt durch den Schließer nach F i g. 1 und

F i g. 3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2.

Gemäß F i g. 1 ist der Türschließer an einem Türflügel 10 befestigt, bewegt sich beim Schließen und Öffnen des. Türflügels 10 also mit ihm. Am Türrahmen 11 ist durch eine Grundplatte 15 mit Gelenk 14 ein Schließerhebel 12 gelenkig befestigt, der mittels eines Gelenkes 17 mit einem auf der Schließerachse 20 befestigten Arm 19 verstellbar gelenkig verbunden ist.

Das Sehließergehäuse 21 hat eine durchgehende Längsbohrung, die einen Zylinder 22 für einen Bremskolben 29 bildet und an den Enden durch Kappen 24 und 25 verschlossen ist. Beide Kappen 24, 25 haben einen Flansch 26 mit Bohrungen für Befestigungsschrauben 27, dienen also gleichzeitig zur Befestigung des· Schließergehäuses 21 an dem Türflügel 10.

In dem Zylinder 22 ist der hohle, an einem Ende durch einen Boden 30 abgeschlossene zylindrische Kolben 29 verschiebbar gelagert, dessen Mantelfläche eine axiale Zahnung 32 und dessen Boden 30 ein Rückschlagventil 35 aufweist.

Eine' schraubenförmige Druckfeder 36 stützt sich mit ihrem einen Ende gegen den Boden 30 des Kolbens 29 und mit ihrem anderen Ende über einen einstellbaren Anschlag 37 gegen die eine Kappe 24 ab. Das Sehließergehäuse 21 weist ferner eine lotrechte Bohrung 40 in der Mitte zwischen den Kappen 24 und 25 auf, die so weit seitlich neben der den Zylinder 22 bildenden Längsbohrung liegt, daß sie nur auf einem schmalen Bereich diese Längsbohrung durchdringt, wie F i g. 3 zeigt. In der Bohrung 40 ist zwischen zwei Büchsen 41 und 42 ein Ritzel 44 angeordnet, dessen Zähne in die Zahnung 32 des Kolbens 29 eingreifen. Das Ritzel 44 ist auf der Schließerachse 20 befestigt.

Das Sehließergehäuse 21 weist außerdem parallel zur Achse des Zylinders 22 eine weitere durchgehende Längsbohrung auf, die die lotrechte Bohrung 40 für das Ritzel 44 kreuzt. Der auf der einen Seite der Schließerachse 20 liegende Teil der Längsbohrung ist als Kammer 47, 51 zur Aufnahme eines nachgiebigen, elastischen Füllstückes 64 ausgebildet und an

ao seinem einen Ende durch einen Stopfen 48 verschlossen, während an seinem anderen, der Schließerachse 20 zugekehrten Ende eine gelochte Scheibe 62 angeordnet ist. In dem auf der anderen Seite der Schließerachse 20 angeordneten Teil 46 der zweiten Längsbohrung ist ein den Bremsflüssigkeitsumlauf

- steuerndes Regelventil 52 vorgesehen. Zwei Kanäle 60 und 61 verbinden den Zylinder 22 mit diesem Teil 46 der Längsbohrung.

Das Füllstück 64 besteht aus einem zylindrischen, schwach mit Luft gefüllten Kissen, an dessen Mantelfläche Längsrippen 65 vorgesehen sind.

Durch die Anordnung des nachgiebigen Füllstückes 64 ist es möglieh, den Türschließer mit Flüssigkeit ganz zu füllen, wobei etwaige Temperaturänderungen; durch welche die Flüssigkeit sich .ausdehnt, durch Verformung des Füllstückes 64 ausgegüchen werden. Dadurch entstehen in der Bremsflüssigkeit keine oder nahezu keine Druckänderungen. Durch die auf der Außenseite des Füllstückes 64 vorgesehenen Rippen 65 steht die Flüssigkeit mit einem großen Teil der Außenfläche des Füllstückes 64 in Berührung.

Claims (3)

Patentansprüche·.

1. Türschließer mit hydraulischer Dämpfungsvorrichtung, bestehend aus einem im Sehließergehäuse vorgesehenen, stirnseitig abgeschlossenen Zylinder und einem unter der Wirkung einer Schließerfeder stehenden Kolben sowie mit einer seitlich neben dem Zylinder angeordneten, senkrecht zur Zylinderachse gerichteten Schließerachse und einem den Bremsflüssigkeitsumlauf steuernden Regelventil, dadurch gekennzeichnet, daß in einer seitlich neben dem Zylinder (22) angeordneten, mit diesem in Ver-

bindung stehenden Kammer (47, 51) ein elastisches, allseitig von der Bremsflüssigkeit umgebenes Füllstück (64) zum Ausgleich der temperaturabhängigen Ausdehnung der Bremsflüssigkeit angeordnet ist.

2. Türschließer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllstück (64) aus einem zylindrischen, luftgefüllten Kissen besteht, dessen Länge wesentlich größer ist als sein Durchmesser, und daß die das Füllstück (64) aufnehmende Kammer (47, 51) den auf der einen Seite der Schließerachse (20) gelegenen Teil einer die Schließerachse (20) kreuzenden, parallel zum Zylinder (22) verlaufenden Längsbohrung bildet,

in deren auf der anderen Seite der Schließerachse (20) gelegenem Teil (46) das den Bremsflüssigkeitsumlauf steuernde Regelventil (52) vorgesehen ist.

3. Türschließer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der zylindrischen Mantelfläche des luftgefüllten Kissens (64) Längsrippen (65) vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 656 121; USA.-Patentschriften Nr. 2 410 176, 2 770 003.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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