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Verfahren und Vorrichtung zur Probeentnahme von Milch aus einer Durchflußleitung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Probeentnahme von
Milch aus einer Durchflußleitung, bei denen jeweils während der Überführung einer
zu prüfenden Milchmenge von - innerhalb vorgegebener Grenzen - schwankenden Gesamtvolumen
in einen Sammel- oder Vorlaufbehälter eine der gesamten Durchflußmenge proportionale
Milchmenge fortlaufend in einem Probeentnahmegefäß gesammelt und dort in eine von
der Durchlaufmenge unabhängige Probemenge und eine Restmenge unterteilt wird, von
denen die Probemenge in ein Probegefäß übergeführt wird.
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Es sind verschiedene Verfahren und zugehörige Vorrichtungen zur Probeentnahme
bekannt, bei denen jeweils eine der Durchflußmenge proportionale Milchmenge in ein
Probeentnahmegefäß übergeführt wird.
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Die bekannten Entnahmeverfahren beruhen bei Ausschluß von Beeinflussungen
durch das Bedienungspersonal der Meßanlage im allgemeinen darauf, daß eine von der
Durchflußleitung ausgehende Zweigleitung mit einem Ventil ausgerüstet ist, welches
in Abhängigkeit von der jeweiligen Durchflußgeschwindigkeit gesteuert wird, um die
geforderte, der Durchflußmenge proportionale Milchmenge zu entnehmen.
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Diese Art der Entnahme ist im Hinblick auf die Steuerungsvorrichtungen
verhältnismäßig aufwendig, wenn sie zu einer hinreichend genauen Proportionalität
der entnommenen Menge zur Durchflußmenge führen soll. Es ist weiterhin bekannt,
die aus der Hauptleitung abgezweigte Probemenge in dem Probegefäß nochmals zu unterteilen,
um eine von der Durchflußmenge unabhängige Probemenge zu erhalten, mit der die bekannten
Untersuchungsverfahren durchgeführt werden können, während die Restmenge wieder
dem zu messenden Volumen zugeführt wird.
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So ist eine Vorrichtung einer kontinuierlichen Entnahme eines stets
gleichbleibenden Anteils Milch aus einer durchströmten Leitung bekannt, bei der
die Durchflußleitung einen Kranz von hinsichtlich der Durchflußmenge gleichwertigen
Austrittsöffnungen aufweist, aus denen einzelne Flüssigkeitsstrahlen aus der Durchflußleitung
austreten, von denen einer oder eine begrenzte Anzahl zur Probeentnahme abgezweigt
werden, während der Rest gesammelt und der Durchflußleitung an geeigneter Stelle
wieder zugeführt wird.
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Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie vom Gesamtdruck
in der Durchströmleitung und von der Druckdifferenz zwischen dem Druck in der Leitung
und dem in dem Auffanggefäß der abgezweigten Leitung abhängig ist. Es kann damit
keine genaue Proportionalität zwischen Durchflußmenge und abgezweigter Menge gewährleistet
werden (deutsche Patentschrift 879 026).
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Es ist weiterhin eine Vorrichtung zum Abzweigen eines proportionalen
Teilstroms aus einer von Milch durchströmten Rohrleitung bekannt, bei der ein durch
die Rohrleitung druckdicht hindurchgeführtes, beiderseits offenes Rohr als Führung
für einen nach einer Seite hin offenen Rohrschieber dient, der nahe dem geschlossenen
Ende eine seitliche Eintrittsöffnung aufweist, die mit einer der Strömung in der
Rohrleitung zugekehrten Öffnung des Führungsrohres wahlweise in Fluchtung gebracht
werden kann, so daß aus der Flüssigkeitsströmung ein Teilstrom durch den vor der
Öffnung auftretenden Stau abgezweigt und aus dem offenen Ende des Rohrschiebers
außerhalb der Rohrleitung in ein bereitgestelltes Probegefäß geleitet werden kann
(deutsche Auslegeschriften 1065187 und 1 069 893).
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Auch bei dieser bekannten Anordnung ist der Teil strom nicht nur
von der einstellbaren Größe der der Strömung entgegengerichteten Öffnung, sondern
vom Gesamtdruck in der Leitung und damit von den jeweils vorliegenden Druckverhältnissen
im Leitungsinneren und außerhalb der Leitung abhängig. Damit ist eine strenge Proportionalität
zwischen Durchflußmenge und abgezweigter Probenmenge nicht gewährleistet. Es ist
dies ein Grund dafür, warum man bei den weiter oben gewürdigten bekannten Vorrichtungen
den Aufwand einer Steuerung eines besonderen Ventils in der Probeentnahmeleitung
in Abhängigkeit von der jeweiligen Durchflußgeschwindigkeit in Kauf genommen hat,
um eine der angelieferten Milchmenge streng proportionale Menge zur Probeentnahme
abzuzweigen.
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Ziel jeder Probeentnahme ist es, eine Milchprobe vorgegebenen Volumens
aus einer Anlieferungsmenge zu erhalten, die in ihrer physikalischen, chemischen
und bakteriologischen Zusammensetzung den ent-
sprechenden Durchschnittswerten
der gemessenen Milchmenge entspricht. Aus diesem Grunde wird von einem Gesamtvolumen
einer Anlieferungsmenge ein proportionaler Teil abgezweigt und von diesem wieder
eine für die durchzuführenden Messungen ausreichende Probemenge entnommen. Demgemäß
kommt es bei der Probeentnahme darauf an, eine Probemenge zu erhalten, die den genannten
Durchschnittswerten der angelieferten und zu messenden Menge jeweils möglichst genau
entspricht.
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Die Probeentnahme spielt in der Milchwirtschaft eine wesentliche
Rolle sowohl in der Molkerei zur Überwachung der innerbetrieblichen Vorgänge als
auch bei der Abnahme von Anlieferungsmengen, bei der die Bezahlung des Lieferanten
sich nicht nur nach der Menge, sondern ebenso nach der Milchbeschaffenheit richtet.
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Die besonderen Probleme bestehen dabei darin, daß die Milch bekanntermaßen
stark zur Schichtenbildung neigt, wobei sich die Schichtung auch über den Querschnitt
einer durchströmten Leitung aufrechterhält.
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Außerdem führt die Schichtung, z. B. in den Anlieferungsgefäßen, zu
abrupten Zusammensetzungsänderungen in den die Milch aus diesen Gefäßen entnehmenden
Durchströmleitungen. Ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Milchübernahme besteht
darin, daß stets begrenzte Mengen zu messen sind, d. h. in der Durchströmleitung
ein Anlaufzustand bei Beginn und ein Auslaufzustand bei Beendigung der hub er nahme
vorliegt, bei denen die Strömungsverhältnisse in der Leitung völlig unregelmäßig
und unüberschaubar sind, was sich besonders bei kleineren Annahmemengen außerordentlich
nachteilig auf die Proportionalität zwischen Gesamtmenge und abgezweigter Menge
auswirkt, wenn nicht besondere, von der Strömungsgeschwindigkeit abhängige Steuerungseinrichtungen
vorgesehen werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art und eine zu dessen Durchführung besonders geeignete Vorrichtung zu schaffen,
bei dem ohne großen technischen Aufwand eine genaue Proportionalität zwischen der
jeweils angelieferten, durch die Durchflußleitung strömenden Milchmenge und der
aus dieser abgezweigten Probemenge gewährleistet ist, und zwar unabhängig von den
jeweiligen Druck- und Strömungsverhältnissen und davon, ob kleinere oder große Mengen
übernommen werden, und bei dem weiterhin eine Milchprobe erzuhalten wird, welche
im Rahmen der Meßgenauigkeit den entsprechenden Durchschnittswerten der angenommenen
Milchmenge entspricht, und zwar unabhängig von auftretenden Schichtungen oder Zusammensetzungsschwankungen.
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Diese Aufgabe wird nach dem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die in das Probeentnahmegefäß zu überführende Milch aus der Durchflußleitung
in an sich bekannter Weise in vom Staudruck abhängiger Menge unter Gleichhaltung
der statischen Druckverhältnisse an der Entnahmestelle und in dem Probeentnahmegefäß
fortlaufend an verschiedenen Stellen des Durchflußquerschnittes entnommen und vor
der Unterteilung in Probemenge und Restmenge durchgemischt wird.
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Es ist seit langem bei chemischen Prozessen od.-dgl bekannt, zur
Entnahme von Proben über den Querschnitt einer Durchflußleitung verteilt mehrere
Entnahmerohre anzuordnen, deren offene Enden der Strömung entgegen abgehoben sind
und die zu einer
gemeinsamen Entnahmeleitung führen. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß bei sich über den Querschnitt der Durchflußleitung ändernden Druck, jedes Probenrohr
aus der ihm zugeordneten Zone eine dem dort herrschenden Druck entsprechende Menge
abzieht (USA.-Patentschrift 2 030 682). Bei einer anderen bekannten Vorrichtung
werden Proben zur laufenden Messung mittlerer Werte aus Strömungen, insbesondere
Rauchgasströmungen großer Feuerungsanlagen entnommen (deutsche Auslegeschrift 1045689).
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Bei dieser Vorrichtung sind mehrere Entnahmerohre vorgesehen, deren
der Strömung entgegengerichtete Entnahmeöffnungen über den zu untersuchenden Querschnitt
verteilt sind und die in einem Mischbehälter münden, welcher diese zusammenmischt.
Aus dem Mischbehälter wird ständig ein Teilstrom den Meßgeräten zugeführt. Die entnommene
Probemenge wird laufend wieder der Durchflußleitung an einer hinter dem Entnahmequerschnitt
befindlichen Stelle zugeführt. Die Strömungsquerschnitte der Entnahmerohre sind
so bemessen, daß die durch Rohre hindurchfließenden Entnahmemengen etwa proportional
den Strömungsgeschwindigkeiten in den einzelnen Meßpunkten sind. Mit diesen bekannten
Vorrichtungen können jedoch nur durchschnittliche Augenblickswerte, und zwar laufend,
gemessen werden, wozu Voraussetzung die laufende Zurückführung der entnommenen Probemengen
in die Durchflußleitung ist. Für die Gewährleistung eines Durchlaufes durch das
System ist es notwendig, für eine Druckdifferenz zu sorgen. Will man auf fremde
Saugquellen verzichten, bedeutet das, daß man die entnommene Probenmenge in Strömungsrichtung
im Abstand hinter der Entnahmestelle, also einer Stelle geringeren Druckes zurückführt.
Man kann hierbei auch die Rückführungsleitung unmittelbar hinter der Meßebene in
die Durchflußleitung münden lassen, so daß ausschließlich der durch das strömende
Medium auf die Entnahme öffnungen ausgeübte Strömungsdruck maßgebend ist.
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Man muß dann aber sehr geringe Strömungsgeschwindigkeiten und einen
starken Einfluß der Strömungswiderstände in Kauf nehmen. Bei Gasen mag dies angehen.
Bei Flüssigkeiten, für die die bekannten Vorrichtungen sonst auch geeignet sind,
ist eine zuverlässige Rückführung der Probemenge in die Entnahmeebene nicht immer
gewährleistet.
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Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen handelt es sich bei der
Erfindung um die Probeentnahme von Milch mit den oben dargelegten besonderen Schwierigkeiten.
Dabei ist es nicht möglich, die entnommenen Mengen fortlaufend auch wieder in die
Durchflußleitung zurückzuführen. Vielmehr muß während der ganzen Durchströmdauer
Milch entnommen und gesammelt werden. Mit durchschnittlichen Augenblickswerten könnte
das gewünschte Ziel nur dann erreicht werden, wenn mit Hilfe einer entsprechenden
nachträglichen Rechnung ein gesamter Mittelwert festgestellt wird. Während also
die bekannten Vorrichtungen bei der Entnahme mit einem in sich geschlossenen Entnahmeströmungskreis
arbeiten können, besteht eine solche Möglichkeit bei der Milchprobenentnahme nicht.
Es kann sogar bei kleinen Milchmengen der Fall eintreten, daß die entnommene Milchmenge
überhaupt nicht wieder in die Durchflußleitung gelangt. Es liegen also wesentlich
andere Verhältnisse vor als bei den bekannten Vorrichtungen.
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Es konnten die auf dem vorliegenden Gebiet bekannten Probleme bei
der Milchprobenentnahme von
Durchflußleitungen nun in einfacher
Weise durch die Anwendung der Entnahme in vom Staudruck abhängiger Menge gelöst
werden, und zwar trotz Sammlung anstatt Rückführung der Probemenge in die Durchflußleitung,
durch ständige Gleichhaltung des statischen Druckes an der Entnahmestelle und in
dem Probenentnahmegefäß. Dadurch konnte auf die bisher bei genauer Probeentnahme
erforderlichen, geschwindigkeitsabhängigen Steuerung von Entnahmeventilen verzichtet
werden. Gleichzeitig wird dabei augenblicklich eine den jeweiligen Schichtungen
Rechnung tragende Menge in das Probeentnahmegefäß abgeführt, so daß starke Schichtungen
in der Strömung ebensowenig wie abrupte Anderungen der Zusammensetzung das Endergebnis
verfälschen. Man wird auch völlig von den herrschenden Strömungsverhältnissen unabhängig
und kann in der gleichen Weise bei Druckleitungen oder bei Saugleitungen Proben
entnehmen.
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Gerade die Entnahme bei Saugleitungen hat bisher große Schwierigkeiten
bereitet. Durch die Durchmischung der entnommenen Menge nach Beendigung der Entnahme
und vor der Unterteilung in Probemenge und Restmenge wird gewährleistet, daß die
kleine Probemenge für die übernommene Milchmenge repräsentativ ist.
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Da die Durchflußleitung in der Regel von Milch ausgefüllt ist, das
Probeentnahmegefäß aber stets nur teilweise mit Milch gefüllt ist, ist es für die
Ausgleichung des statischen Druckes besonders vorteilhaft, wenn die Entnahme unmittelbar
vor dem Luftabscheider erfolgt und während der Zuführung von Milch zum Probeentnahmegefäß
in diesem Gefäß der gleiche Druck wie im Luftabscheider aufrechterhalten wird.
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Da auch der Luftabscheider, der in der Durchflußleitung liegt, eine
Luftphase besitzt, gestaltet sich der Druckausgleich von Luftphase des Luftabscheiders
zur Luftphase des Probeentnahmegefäßes besonders einfach.
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Zur Durchführung des neuen Verfahrens geht die Erfindung von einer
bekannten Vorrichtung mit einer zu einem Sammel- oder Vorlaufbehälter führenden
Durchflußleitung für die zu messende Milch und einem Probeentnahmegefäß, welches
über eine Entnahmeleitung mit der Durchflußleitung in Verbindung steht und dem eine
Unterteileinrichtung zum Unterteilen der entnommenen Milchmenge in eine von der
Durchlaufmenge unabhängige Probemenge und eine Restmenge zugeordnet ist, aus und
sieht erflndungsgemäß vor, daß in der Durchflußleitung in an sich bekannter Weise
wenigstens zwei über den Querschnitt verteilt angeordnete und an die mit einem steuerbaren
Einlaßventil versehene Entnahmeleitung angeschlossene Pitotrohre vorgesehen sind,
daß eine den statischen Druck an der Entnahmestelle und in dem Probeentnahmegefäß
ausgleichende Einrichtung vorgesehen ist, daß zur Unterteilung der entnommenen Milchmenge
das Probeentnahmegefäß einen unteren verengten, gegen den Restraum des Probeentnahmegefäßes
absperrbaren Meßraum aufweist und daß das Probeentnahmegefäß steuerbare Auslaßventile
für die Probemenge und die Restmenge und einen höhenverschieblichen Mischteller
aufweist.
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Die Größe des Meßraumes bestimmt hierbei die geringste Anlieferungsmenge,
die zu prüfen und zu messen ist. Soll beispielsweise das Volumen der Milchprobe
50 cm3 betragen, so kann das Probeentnahmegerät so ausgebildet sein, daß noch bei
einer Annahme von 5 1 gerade das gewünschte Probevolumen
abgegeben wird. Hierdurch
wird das Entnahmeverhältnis festgelegt, welches bei den vorgegebenen Werten 1: 100
beträgt und welches dann auch die Größe des Probeentnahmebehälters für die größte
zu prüfende Milchmenge bestimmt. Hierbei muß das Entnahmeverhältnis zur Erzielung
einer unverfälschten Probe im gesamten Bereich, d. h. von der geringsten bis zur
größten Annahmemenge, in den vorgegebenen zulässigen Grenzen konstant bleiben. Die
Anordnung des unteren verengten Meßraumes führt dabei zu einer Erweiterung des zulässigen
Bereiches, da bereits bei sehr kleinen angelieferten Milchmengen eine Probeentnahme
ebensogut möglich ist wie bei durch das Gesamtvolumen des Entnahmegefäßes bestimmten
Höchstmengen der angelieferten Milch. Es genügt, wenn die in das Probeentnahmegefäß
übergeführte Milch den Meßraum, welcher dem Probemilchvolumen entsprechend angepaßt
ist, füllt.
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Der vorgesehene angetriebene Mischteller sorgt während seiner Hubbewegung
für eine intensive Rührwirkung, wodurch die gegebenenfalls im Behälter auftretenden
Flüssigkeitsschichten miteinander vermischt werden. Außerdem dient er zugleich zum
Abschluß des Meßraumes in der unteren Endstellung.
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Zweckmäßig ist es, wenn der Mischteller zugleich als Steuerteller
für die Ein- und Auslaßventile ausgebildet ist und in seiner oberen Endstellung
das Milcheinlaßventil sowie das Ventil einer Druckausgleichsleitung zum Abscheider
in der Offenstellung hält, während er in der unteren Endstellung ein Druckluftventil
und das Mischauslaßventil für die Abführung der Restmenge sowie ein Bodenventil
im Meßraum geöffnet hält. Durch diese Gestaltung kommen sonst notwendige Steuereinrichtungen
für die Ventile in Fortfall, und es wird eine einfache selbsttätige Steuerung der
Ventile lediglich in Abhängigkeit von der Stellung und Bewegung des Mischtellers
erzielt.
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Um auch die im Sumpfraum befindliche Milchmenge bei der Durchmischung
während der Mischtellerbewegung mit zu erfassen, ist vorgesehen, daß der Mischteller
mit einem Schaft verbunden ist, auf dem sich unterhalb des Tellers ein Verdrängungskörper
befindet, der beim Absenken des Mischtellers in den Meßraum eintritt.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In dieser ist eine Vorrichtung zum
Ausführen des neuen Verfahrens im Längsschnitt dargestellt.
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Die Vorrichtung umfaßt eine Durchlaßleitung 1, die in Richtung des
Pfeiles 2 von der angelieferten Milchmenge zu einem Sammel- oder Vorlaufbehälter
(nicht dargestellt) hin durchflossen wird. Wenn die Milchmenge bei der Übernahme
zugleich volumetrisch gemessen werden soll, sind der Leitung 1 ein Luftabscheider
3 und eine nicht dargestellte Meßeinrichtung zugeordnet.
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In der Durchflußleitung 1 sind zur Probeentnahme mehrere über den
Querschnitt gleichmäßig verteilte Pitotrohre 4 angeordnet, deren Mündungen von der
strömenden Milch beaufschlagt werden. Die Pitotrohre 4 sind über eine gemeinsame
Entnahmeleitung 5 und ein Eintrittsventil 6 an den Deckel 7 eines Probeentnahmegefäßes
8 angeschlossen.
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Im Deckel 7 des Probeentnahmegefäßes 8 mündet über ein Einlaßventil
9 eine weitere Leitung 10, welche zum Luftabscheider 3 führt, der unmittelbar hinter
der durch die Pitotrohre 4 gebildeten Entnahmestelle
liegt. Die
Verbindungsleitung 10 gewährleistet bei geöffnete Ventil 9, daß der statische Druck
im Probeentnahmegefäß 8 die gleiche Größe wie der statische Druck in dem Luftabscheider
3 beibehält.
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In dem Probeentnahmegefäß 8 ist ein Mischteller 11 angeordnet, der
mit einem Gewindeschaft 12 in einer im Deckel 7 fest angeordneten Spindelmutter
13 drehbar und höhenverschieblich geführt ist. Der Gewindeschaft endet in Form eines
Kolbens 14 in einem doppeltwirkenden Betätigungszylinder 15.
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Der Mischteller 11 weist eine Stößelbetätigungsplatte 16 auf, die
in der oberen Stellung mit den Stößeln der Ventile 6 und 9 zusammenwirkt, um diese
Ventile offenzuhalten. Weiter weist der Mischteller 11 Rührflügel 17 auf und ist
an seinem unteren Teil mit einer Dichtungl8 versehen, die in der abgesenkten Stellung
des Mischtellers 11 einen am kegelförmigen Boden 19 des Probeentnahmegefäßes 8 durch
eine Verengung gebildeten, im Querschnitt zylindrischen Meßraum 20 abdichtet. An
diesen Meßraum 20 schließt über ein Entnahmeventil 21 eine zu einem Probegefäß (nicht
dargestellt) führende Leitung 22 an.
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Um auch den -Inhalt des Meßraumes 20 in den durch Absenken des Mischtellers
11 durchgeführten Misch- und Rührvorgang einzubeziehen, ist am unteren Ende des
Mischtellers 11 eine Schaftverlängerung 23 vorgesehen, auf welche axial verschiebbar
ein mit Bohrungen-24 versehener Verdrängerkörper 25 vorgesehen ist, der durch Feder
26 elastisch in seine untere Stellung gedrängt wird und bei Absenken des Mischtellers
11 in den Meßraum 20 eintritt, bevor dieser durch die Dichtung 18 abgesperrt ist.
Unterhalb des Verdrängerkörpers 25 ist am Ende der Schaftverlängerung 23 eine einstellbare
Schraube 27 vorgesehen, welche in der abgesenkten Stellung des Mischtellers 11 das
Entleerungsventil 21 des Meßraumes 20 betätigt.
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In dem Kegelboden 19 des Probeentnahmegefäßes 8 ist ein Entleerungsstutzen
28 mit Entleerungsventil 29 für die nach Schließen des Meßraumes 20 im Probeentnahmegefäß
verbleibende Restmilch vorgesehen, von dem aus diese im dargestellten Beispiel in
den Luftabscheider 3 zurückgeleitet werden kann. Zu diesem Zweck ist im dargestellten
Beispiel im Kegelboden 19 über Ventil 30 eine Druckluftleitung 31 angeschlossen,
mit der die Restmilchmenge schnell und restlos aus dem Probeentnahmegefäß herausgedrückt
werden kann. Mit der gleichen Druckluft kann auch die im Meßraum befindliche Probemenge
abgeführt werden, wozu eine Druckluftzweigleitung 32 dient.
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Die Arbeitweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Aus der angelieferten,
durch die Durchflußleitung 1 fließenden Milchmenge wird über den Leitungsquerschnitt
verteilt durch die Pitotrohre 4 und die Entnahmeleitung 5 von Beginn bis zum Ende
der Durchströmung eine der Durchflußmenge proportionale Milchmenge vom Staudruck
abhängig abgezweigt und in das Probeentnahmegefäß 8 übergeführt. Dabei befindet
sich der Mischteller 11 in seiner oberen Stellung und hält das Ventil 6 in der Entnahmeleitung
5 und das Ventil 9 in der Ausgleichsleitung 10 für den statischen Druck offen; sämtliche
Bodenventile sind geschlossen, wie dies in der Figur gezeigt ist.
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Die Milch füllt zuerst den am tiefsten gelegenen Meßraum 20 und steigt
dann je nach der angelieferten Menge mehr oder weniger in dem Probeentnahmegefäß
hoch. Ist die gesamte Milchmenge eines Lieferauten angenommen, so wird z. B. von
Hand ein
Steuerimpuls ausgelöst, der bewirkt, daß der Betätigungszylinder 15 oberhalb
des Kolbens 14 mit Druckmittel gefüllt wird und der Kolben den Mischteller 11 unter
gleichzeitiger Drehung nach unten bewegt. Dabei wird die im Probeentnahmegefäß befindliche
Milch gerührt und durchgemischt. Je nach der Art der Steuerung des Betätigungszylinders
15 kann sich der Mischtellerll mehrmals oder nur einmal auf- und abbewegen.
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Zu Beginn der Tellerbewegung gibt der Mischteller die Ventile 6 und
9 frei, die sich schließen. Die Bodenventile bleiben weiterhin geschlossen. Bei
der weiteren Bewegung des Mischtellers 11 tritt der Verdrängerkörper 25 in den Meßraum
20 und verdrängt die darin befindliche Milch, die damit ebenfalls dem Mischvorgang
unterworfen wird. Der Verdrängerkörper 25 legt sich schließlich auf den Boden des
Meßraumes, wobei sich der Meßraum mit durchmischter Milch füllt. Auf Grund der nachgiebigen
Verbindung zwischen Verdrängerkörper 25 und Mischteller 11 kann sich der letztere
danach noch so weit absenken, daß seine Dichtung 18 den Meßraum absperrt und die
Stößelbetätigungsplatte 16 die Bodenventile 29 und 30 sowie die Schraube 27 das
Probeentnahmeventil 21 öffnen können.
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Die dabei durch das Ventil 30 eintretende Druckluft drängt die Restmilch
aus dem Probeentnahmegefäß durch Ventil 29 in den Luftabscheider 3 bzw. die Probemenge
aus dem Meßraum 20 in einen nicht dargestellten Probebehälter. Die schnelle Überführung
der Restmenge in den Luftabscheider sorgt dafür, daß diese Restmenge noch bei der
Messung der Gesamtmenge mit erfaßt wird.
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Am Ende des Vorganges wird die Vorrichtung automatisch oder durch
einen von Hand zu gebenden Steuerimpuls wieder in die in der Figur wiedergegebene
Ausgangsstellung zurückgeführt, so daß sie wieder arbeitsbereit ist.