DE1217558B - Verfahren zum Giessen von Formaten - Google Patents

Verfahren zum Giessen von Formaten

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DE1217558B
DE1217558B DEM59760A DEM0059760A DE1217558B DE 1217558 B DE1217558 B DE 1217558B DE M59760 A DEM59760 A DE M59760A DE M0059760 A DEM0059760 A DE M0059760A DE 1217558 B DE1217558 B DE 1217558B
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casting
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molds
formats
casting process
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DEM59760A
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English (en)
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Dr-Ing Werner Heinz Schwartz
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D5/00Machines or plants for pig or like casting
    • B22D5/02Machines or plants for pig or like casting with rotary casting tables
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D39/00Equipment for supplying molten metal in rations
    • B22D39/04Equipment for supplying molten metal in rations having means for controlling the amount of molten metal by weight

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Casting Support Devices, Ladles, And Melt Control Thereby (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ^V^ PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
B22d
Deutsche Kl.: 31 c- 30/01 u'~
Nummer: 1217558
Aktenzeichen: M 59760 VI a/31 c
Anmeldetag: 31. Januar 1964
Auslegetag: 26. Mai 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und Kontrolle des Sollgewichtes von in größeren Stückzahlen hergestellten Gußformaten, insbesondere von metallischen Gußformaten.
In verschiedenen Industriezweigen werden in schneller Aufeinanderfolge Gußstücke durch Vergießen von geschmolzenen Materialien mit nachfolgender Erstarrung in den Gießformen hergestellt.
Dabei ist es in den meisten Fällen wichtig, das Sollgewicht für die Gußstücke genau einzuhalten, da schon geringe Abweichungen vom Sollgewicht bei der Weiterverarbeitung große kostenmäßige und verfahrenstechnische Nachteile zur Folge haben.
So bewirkte z. B. ein um 2% über dem Sollwert liegendes Mehrgewicht von Kupferanoden infolge von Kurzschlüssen zwischen den Anoden und Kathoden eine Herabsetzung der Stromausbeute bei der Elektrolyse um 0,4%.
Ein weiteres Beispiel aus der Kupferelektrolyse für Nachteile bei der Unterschreitung des Sollgewichts: Bei Einsatz von Kupferanoden mit 200 kg Sollgewicht wurden diese im Verlauf der Elektrolyse um 174 kg auf einen Rest von 26 kg aufgezehrt, bevor die Elektrolyse des Bades beendet wurde. Anoden desselben Bades mit einem Anfangsgewicht von 190 kg, das also 5% unter dem Sollgewicht lag, wurden auf Grund der elektrochemischen Gesetze gleichfalls um 174 kg aufgezehrt, so daß der verbleibende Rest nur 16 kg betrug. Infolge der geringeren Restmenge dieser Anoden wurde jedoch die Festigkeit dieser Anoden soweit herabgesetzt, daß sie zusammenbrachen und in das Bad fielen bzw. sich verbogen. Die Folge waren Kurzschlüsse, Beschädigungen der Badauskleidung usw. Außerdem zwang das Vorhandensein mehrerer Anoden mit einem unter dem Sollgewicht liegenden Anfangsgewicht zur vorzeitigen Beendigung der Anodenreise ganzer Badergruppen.
Bei der Drahtherstellung verursachen Abweichungen vom Sollgewicht der Gußstücke, da sie sich in unterschiedlichen Abmessungen der Gußstücke auswirken, im Walzwerk ungleichmäßige Glüh- und Verformungsbedingungen, Drahtlängen und Arbeitsspiele. Dies führt insbesondere in weitgehend automatisierten Anlagen zu Betriebsstörungen.
Werden als Gießformen nicht allseitig geschlossene Kokillen mit den üblichen Eingußstutzen, sondern oben offene Kokillen verwendet, so ist es mit den bisher bekannten und gebräuchlichen Methoden nicht oder nur unter Inkaufnahme einer Verzögerung des Gießvorganges bzw. Benutzung aufwendiger und anfälliger Meßvorrichtungen möglich, bei der Her-Verfahren zum Gießen von Formaten
Anmelder:
Metällgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Werner Heinz Schwartz,
Frankfurt/M.- Eschersheim
stellung vieler gleichartiger Gußstücke in schneller Aufeinanderfolge, von Guß zu Guß, ein genaues Sollgewicht der einzelnen Formstücke einzuhalten.
Es ist zwar bekannt, die Kokillen während des Gießvorganges zu wiegen, doch wird die Anzeige
ao infolge der dynamischen Kraft des in die Kokille fließenden Gußstrahles, insbesondere bei der Verwendung kleinerer Kokillen ohne Eingußstutzen, beträchtlich verfälscht.
Dieser Einfluß auf die Meßgenauigkeit wird zwar durch andere Verfahren beseitigt, deren Prinzip darin besteht, vor dem Eingießen in die Kokillen die Solhnenge entweder gewichtsmäßig oder volumetrisch zu erfassen. Diese Verfahren haben aber den großen Nachteil, daß sie eine oder mehrere Meßvorrichtungen benötigen, die im Fall der gewichtsmäßigen Bestimmung erst anschwingen gelassen werden müssen und im Falle der volumetrischen Bestimmung zusätzlich noch komplizierte öffnungs- und Anzeigevorrichtungen, wie z. B. Schwimmer, benötigen. Sie müssen eventuell mit Schutzgasatmosphäre sowie Zusatzheizung arbeiten. All diese zusätzlichen Einrichtungen sind aber gegen Verschmutzungen, chemische Angriffe durch das Gießmaterial und die eventuell notwendigen hohen Temperaturen sehr empfindlich. Weiterhin wird der Gießvorgang verzögert.
Größter Nachteil dieser Einrichtungen ist, daß sie während der Meßdauer dem zu vergießenden Stoff Wärme entziehen. Der Stoff muß deshalb zur Kompensation des Wärmeverlustes mit einer erhöhten Temperatur zum Gießen bereitgestellt werden, was neben wirtschaftlichen Nachteilen (erhöhter Energiebedarf) auch zu Verschlechterungen der Qualität, z. B. Gasaufnahme, führen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die Nachteile der bekannten Verfahren und ermöglicht eine Steuerung und Kontrolle des Sollgewichts von
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in größeren Stückzahlen hergestellten Gußformaten gewichts vom Sollgewicht der Gußformate und wird und eignet sich insbesondere für eine automatische vorzugsweise automatisch durchgeführt.
Steuerung des Gießvorganges zur Erzielung des Soll- Der Gießvorgang kann entweder auf die Einhalgewichts von Gießformaten und deren Herstellung tung eines Durchschnittsgewichts oder des Sollaus metallischen Schmelzen auf Gießmaschinen. 5 gewichts der Gußformate abgestellt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt die Bestimmung des Ist- Die Menge der in die Kokille ausfließenden gewichts der Gußstücke nach Beendigung des Gieß- Schmelze wird bestimmt durch die Gießdauer in Abvorganges an den Stellen der Gießmaschinen, wo die hängigkeit vom Neigungswinkel und dem Füllungsin den Kokillen eingegossene Schmelze sich beruhigt grad des als Gießgefäß dienenden Durchlauf- oder hat oder bereits erstarrt ist und keine arbeitsbeding- io Vorratsgefäßes für die Schmelze,
ten Schwingungen an der Gießmaschine auftreten. Diese drei Variablen werden bei einer Steuerung Vorzugsweise wird diese Bestimmung an der Stelle des Gießvorganges von Hand mit Hilfe von empirisch durchgeführt, wo eine Erstarrung der Oberfläche der aufgestellten Tabellen oder Kurven entsprechend in den Kokillen befindlichen Schmelze eingetreten den Meßwerten geregelt. Die bevorzugte Ausgestalist, weil dadurch Meßfehler vermieden werden, die 15 tung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich die durch Schwankungen, der noch flüssigen Schmelze automatische Regelung und Steuerung des Gießvorbeim Meßvorgang auftreten, und andererseits die ge- ganges, erfolgt durch Verwendung von an sich beringstmögliche Totstrecke zwischen Gießvorgang und kannten Rechen- und Steuergeräten. Das Rechen-Bestimmung des Istgewichts eingehalten wird. Zur gerät, z. B. ein Digitalrechner, hat zunächst die AufSteuerung der pro Gießvorgang austretenden Mate- 20 gäbe, unter Zugrundelegung einer empirisch oder rialmenge wird die Abweichung des Istgewichts vom durch Rechnung ermittelten Funktion, in der als Sollgewicht der Formate verwendet. Falls erforder- Parameter der Neigungswinkel, die zum Kipp- und lieh, werden die Formate, deren Istgewicht die ToIe- Hebevorgang nötigen positiven und negativen Beranzgrenze über- oder unterschreitet, beim Verlassen schleunigungen ersten und zweiten Grades und der der Gießmaschine aussortiert und wieder ein- 25 augenblickliche Füllungsgrad des Vorratsbehälters geschmolzen. eingehen, die Bedingungen für den Gießvorgang so
Die Ermittlung des Istgewichts der Formate er- zu errechnen, daß jeweils eine dem Sollgewicht entfolgt durch Wägung der einzelnen Kokillen oder sprechende Materialmenge ausfließt. Die errechneten durch Höhenmessung der Gußformate. Werte werden dann in ein Steuergerät eingespeist,
Die Bestimmung des Istgewichts durch Wägung 30 das die Regelung des Gießvorganges übernimmt. In erfolgt bei kontinuierlich fortbewegten Gießmaschi- einer zweiten Stufe nimmt das Rechengerät dann nen in der Weise, daß jede Kokille auf einer oder einen Vergleich des geforderten Sollwertes mit den mehreren in der Gießmaschine fest eingebauten ebenfalls eingespeisten Istwerten der Gußformate Wiegevorrichtungen, z. B. Druckmeßdosen, angeord- vor, berechnet die zur Erzielung des Sollwertes notnet ist und die Wägung an der oben beschriebenen 35 wendigen Korrekturen für den Gießvorgang der nachstelle erfolgt. folgenden Gußstücke und übermittelt die korrigierten
Bei diskontinuierlich fortbewegten Gießmaschinen Werte an das Steuergerät.
ist es nicht erforderlich, jeder Kokille eine eigene Die Bestimmung· des Füllungsgrades des Durchlauf-Wiegevorrichtung zuzuordnen, sondern die Wägung oder Vorratsbehälters kann z. B. durch Gewichtskann an der vorherbestimmten Meßstelle durch eine 40 bestimmung erfolgen, wobei die Achse des Vorratseinzige Wiegevorrichtung für die ganze Gießmaschine behälters auf Druckmeßdosen gesetzt wird,
erfolgen. Dies kann z. B. so erfolgen, daß diese An Stelle des Rechengerätes können auch Kurven-Wiegevorrichtung während der Stillstandszeiten der schienen oder Kurvenkörper verwendet werden, die Gießmaschine unter die Kokillen gefahren wird, mechanisch oder elektrisch gedreht und abgetastet diese dabei aus der Halterung hebt, ihr Gewicht be- 45 werden.
stimmt und dann vor dem nächsten Fortbewegungs- Die Übertragung und Zuordnung der einzelnen
takt wieder abgesenkt wird. Taragewichte der Kokillen für den jeweiligen Wiege-
Die Berücksichtigung des Taragewichts der jeweils Vorgang sowie die Aussortierung von abweichenden in Wägestellung befindlichen Kokillen kann erfolgen Gußformaten beim Abwurf von der Gießmaschine entweder durch entsprechenden Abzug des einmal 50 erfolgt ebenfalls durch ein Steuergerät,
ermittelten Taragewichts jeder Kokille oder durch Auch die Steuerung der Wägungen sowie der öftere bzw. jedesmalige Wägung der leeren Kokillen eventuell dazu nötigen Ein- und Ausfahrvorgänge zwischen Entleerungs- und Gießstelle und ent- der Wiegevorrichtung in Abhängigkeit von der Fortsprechende Übertragung dieser Werte auf den Wiege- bewegung der Gießmaschine werden von dem Steuervorgang zur Ermittlung des Istgewichts der Guß- 55 gerät übernommen.
formate, wobei ein entsprechendes Wiegeverfahren Werden bei einem Gußtakt mehrere nebeneinanderangewendet werden kann, liegende Formstücke einer Kokille gleichzeitig mit
Das Istgewicht kann auch durch eine Höhen- schmelzflüssigem Material beschickt, so treten oft messung der Gußformate in der Kokille erfolgen, z. B. Gewichtsdifferenzen der bei einem Takt gegossenen durch Abtasten der Höhenlage der Oberfläche, was 60 Formate nach einer Seite hin auf. Diese Differenz eventuell mechanisch oder mittels gerichteter und wird durch die erfindungsgemäße Wägung ebenfalls reflektierter Strahlen erfolgen kann. Aus den vorher ermittelt und kann durch Heben oder Senken eines empirisch ermittelten und den einzelnen Höhenlagen der Lager des Vorratsgefäßes kompensiert werden, entsprechenden Gewichten wird dann das Istgewicht Dieser Hebe- oder Senkvorgang wird ebenfalls durch und damit die eventuelle Abweichung vom Soll- 65 entsprechende Schaltung von Steuer- und Rechengewicht bestimmt. geräten durchgeführt.
Die Steuerung des Gießvorganges erfolgt in Ab- Die erfindungsgemäße Arbeitsweise wird an Hand
hängigkeit der Abweichung des ermittelten Ist- einer möglichen Ausführungsform für das Vergießen
5 6
von Anoden und Kathoden aus Kupfer beispiels- die Verwendung der Druckmeßdosen sowie des weise näher erläutert. Rechen- und Steuergerätes wird der zweite Bedie-
Die Gießanordnung ist in den F i g. 1 und 2 nungsmann nicht mehr oder nur zu Beginn und Ende schematisch dargestellt. des Gießvorganges benötigt.
F i g. 1 zeigt eine Aufsicht der Gießanordnung und 5 Zur Verdeutlichung des Verfahrens werden die
F i g. 2 einen Querschnitt durch eine Kokille in Kokillen fortlaufend von 1 bis 20 numeriert und die Gießstellung unter dem Gießgefäß. festliegenden Positionen der Gießmaschine mit a
Die Gießmaschine besteht aus einem Karussell 21, bis ν beziffert. Die Eingußstelle befindet sich bei auf dem zwanzig Kokillen 22 aus Kupfer angeordnet Position a, die Aushebevorrichtung bei o, die Reinisind. Aus dem stationären Raffinierofen 24 fließt das io gung der Kokillen bei q und v. Auf der Strecke b Kupfer über die Rinne 25 in die Gießmulde 26, in bis η kühlen die frisch gegossenen Anoden ab; bei g der Schlackenreste von dem Wehr 27 zurückgehalten ist ihre Oberfläche erstarrt. Bei Position b erfolgt die werden. Durch geringfügiges Neigen der Mulde 26 Wägung der gefüllten Kokillen, bei ν wird das Taraum die Achse 28, die in den Lagern 29 liegt, fließt gewicht ermittelt.
das Kupfer über die Lippe 30 in eine der unter der 15 Das Sollgewicht der Anoden beträgt 300 kg. In den Gießmulde 26 taktmäßig vorbeibewegten Kokille 22. Kokillen 6 und 7 werden Mutterblechanoden mit Nach Erstarren der Anoden werden diese maschinell einem Sollgewicht von 330 kg gegossen,
angehoben und mittels einer Aushebevorrichtung 31 Erfindungsgemäß werden die an der Position ν
herausgenommen. Die Kokillen 22 werden dann ge- von den unter den Kokillen 22 angebrachten Druckreinigt und mit einer Schlämmasse versehen, die ein 20 meßdosen 23 gegebenen Impulse zur Ermittlung des Anbacken der frisch gegossenen Anoden verhindern Taragewichts der Kokillen 22 in das Rechengerät 32 soll. eingegeben. Die an Position b gegebenen entsprechen-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah- den Impulse werden zur Ermittlung des Gesamtrens wird jede Kokille 22 auf drei Druckmeßdosen gewichts der Kokillen 22 ebenfalls in das Rechen-23 gesetzt. Die Lager 29 sitzen ebenfalls auf Druck- 25 gerät 32 eingespeist. Durch Abzug des Taragewichts meßdosen. Weiterhin werden die Wiegestellen der ermittelt das Rechengerät 32 das Istgewicht der Druckmeßdosen auf dem Karussell 21 und die Anoden.
Druckmeßdosen der Lager 29 mit einem Rechengerät Der Arbeitsablauf des ersten Bedienungsmannes
32 und dieses mit einem Steuergerät 33 verbunden. ist der gleiche wie bei Ausführungsbeispiel 1.
Diese Änderungen können ohne grundlegenden Um- 30 Vor dem Gießbeginn läßt der zweite Bedienungsbau schon bestehender Gießvorrichtungen vorgenom- mann die Gießmaschine 21 zum Anwärmen der Körnen werden. killen 22 ein- bis zweimal rotieren. Die dabei gegossenen Anoden werden wieder eingeschmolzen. Gleich-
Ausführungsbeispiel 1 zeitig registriert das Rechengerät 32 die Taragewichte
35 der Kokillen 22. Dann stellt der Bedienungsmann das
Dieses Beispiel schildert einen bisher üblichen Sollgewicht der Anoden von 300 kg am Rechengerät Gießvorgang. Aus dem 200 t fassenden Raffinier- 32 ein. Für die Kokillen 6 und 7 wird das höhere ofen 24 fließt ständig während der 5 Stunden dauern- Sollgewicht von 330 kg für die Mutterblechanoden den Gießzeit über die Rinne 25 ein Kupferstrahl in eingestellt. Auf Grund einer experimentell ermittelten die Gießmulde 26. Die ausfließende Kupfermenge 40 und dem Rechengerät 32 eingegebenen Funktion ist wird von einem Bedienungsmann durch Veränderung für jedes Sollgewicht ein Programm festgelegt, das der Öffnung des Ofen-Stichloches möglichst konstant bei jedem Gießvorgang vom Rechengerät 32 an das gehalten, was jedoch nur mit gewissen Abweichun- Steuergerät 33 geht und das den Kippwinkel und die gen vom Sollwert der Ausflußmenge, welcher der Kippdauer der Gießmulde 26 bestimmt. Ein Paramaximalen Gießleistung der Gießmaschine entspricht, 45 meter dieser Funktion ist der Füllunggrad der Mulde zu verwirklichen ist. Das Maß der Abweichung hängt 26, der gewissen Schwankungen, die mit dem Raffivon der Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit des nierofen zusammenhängen, unterworfen ist. Deshalb Bedienungsmannes ab. wird das Gewicht der Gießmulde 26, das dem Fül-
Ein zweiter Bedienungsmann steuert den Gieß- lungsgrad in etwa proportional ist, über Druckmeßvorgang in die Kokillen 22 durch Einstellen des Nei- 50 dosen als Teil der Funktion in das Rechengerät gegungswinkels der Gießmulde 26 und Dauer des Aus- geben.
gießens nach eigenem Ermessen. Dadurch sind Ab- Schaltet der Bedienungsmann jetzt die Automatik
weichungen der gegossenen Anoden vom Sollgewicht ein, so wird die Mulde 26 geneigt, das Kupfer fließt unvermeidlich. Tabelle 1 zeigt die Istgewichte von in Kokille 1, so lange, bis auf Grund der Gießfunkgegossenen Anoden während einer Gießdauer von 55 tion das erforderliche Gewicht erreicht sein muß. Die 7 Minuten. Die Gießleistung der Maschine beträgt Mulde 26 kippt zurück, die Gießmaschine 21 rotiert 451 Kupfer pro Stunde und das Sollgewicht der um eine Position weiter.
Anoden 300 kg. Die Kokille 1 steht jetzt bei Position b. Die Druck-
Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, treten bei den Ist- meßdosen 23 übermitteln an dieser Stelle das effekgewichten der Anoden während der aus der Gesamt- 60 tive Gewicht in das Rechengerät 32. Dieses berechgießzeit von 300 Minuten herausgegriffenen Zeit- net nach Abzug des Taras und des Sollgewichts die spanne schon Abweichungen von bis zu 6,7% des Differenz Δ ρ zum Sollgewicht. Der Wert Δ ρ wird nun Sollwertes auf. benutzt zur Korrektur des Gießvorganges bei Kokille 2
im Sinne einer Verlängerung oder Verkürzung der
Ausführungsbeispiel 2 65 Kippdauer der Mulde 26 oder einer Veränderung
ihres Neigungswinkels. Wenn auch das Gewicht der
Dieses Beispiel schildert eine mögliche Ausfüh- Kokille 1, eventuell sogar das der Kokille 2, noch rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Durch nicht dem Sollwert entspricht, so werden doch die
Gewichte der folgenden sich ihm nähern, ohne daß von Menschenhand Korrekturen vorgenommen werden müssen.
Für die Kokillen 6 und 7 der Mutterblechanoden wird nur nach »Funktion«, also ohne Korrektur, gegossen. Will man auch diese Anoden mit korrigierten Werten, also ganz genauen Gewichten, erhalten, so muß man kampagnenweise entweder das ganze Gießkarussell oder größere nebeneinanderliegende Sektoren davon mit Mutterblechaüodenkokillen bestücken. Tabelle 2 gibt ein Beispiel eines normalen Gießvorganges im Ausschnitt.
In der Tabelle 2 ist der taktmäßige Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, wobei zur Verdeutlichung Anodengewichte eingesetzt wurden,
IO wie sie in der Praxis zu erwarten sind. Die unter den Positionen ν und b in Klammern angegebenen Ziffern beziehen sich auf jeweils dort befindliche Kokillen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet gegenüber den bekannten Verfahren hauptsächlich den Vorteil, daß eine genaue Ermittlung des Istgewichts und in Abhängigkeit davon gesteuerte Einhaltung eines Durchschnitts- oder Sollgewichts der Gußformate möglich ist, ohne daß mehr als die für den reinen Gießvorgang üblicherweise notwendigen Teile mit der Schmelze in Berührung kommen. Weiterhin ermöglicht es eine vollautomatische Regelung und Steuerung des gesamten Gieß- und Wägevorganges.
Tabelle i
Ührzeit Sekunden Gewicht Stunde Uhrzeit Sekunden Gewicht
Stunde Minuten 10 kg 12 Minuten 05 kg
07 00 35 302 12 00 28 305
07 00 59 308 12 00 52 318
07 00 23 308 12 00 16 293
07 01 48 320 12 01 41 281
07 01 12 315 12 01 03 305
07 02 36 312 12 02 27 288
07 02 00 310 12 02 51 290
07 03 23 296 12 02 16 299
07 03 292 03 308
Tabelle
Uhrzeit Sekunden Gewichtsniessüngen Position b ,kg Gießen in Ermitteltes Gewicht, kg Tara Ist
Stünde Minuten 10 Position ν 4315 (1) Achslager 29 Kokille Nr. Kokille 3995 320
07 00 32 4020 (3) 4330 (2) 6050 2 1 4025 305
.07 00 54 4005 (4) 4321 (3) 6052 3 2 4020 301
07 00 16 3998 (5) 4305(4) 6051 4 3 4005 300
07 01 38 3960 (6) 4299 (5) 6051 5 4 3998 301
07 01 00 3955 (7) 4298(6) 6050 6 5 3960 338
07 02 25 4012 (8) 4290 (7) 6049 7 6M 3955 335
07 02 50 4006 (9) 4317 (8) 6047 8 7M 4012 305
07 02 12 3990(10) 4309 (9) 6045 9 8 4006 303
07 03 4016 (11) 6065 10 9

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Steuerung und Kontrolle des Soll- oder Durchschnittsgewichts von in größeren Stückzahlen auf Gießmaschinen hergestellten Gußformaten, insbesondere metallischen Gußformen, dadurch gekennzeichnet, daß das Istgewicht der Gußformate in den Kokillen nach Beendigung des Gießvorganges bestimmt und die Abweichung des Ist- vom Sollgewicht zur Steuerung des Gießvorganges der nachfolgenden Gußformate verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des Istgewichts an der für eine genaue Messung frühstmöglich geeigneten Stelle nach dem Gießvorgang erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des Istgewichts durch eine Wägung der gefüllten Kokillen, beispielsweise mittels Druck- oder Kraftmeßdosen, unter Abzug des Taragewichts der Kokillen erfolgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Taragewicht der Kokillen vor dem Gießvorgarig durch eine Wägung ermittelt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Berechnung des Istgewichts, der Abweichung vom Sollgewicht und der daraus folgenden Werte für den Gießvorgang von einem an sich bekannten Rechengerät, beispielsweise einem Digitalrechner, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung des Istgewichts, der Abweichung vom Sollgewicht und der daraus folgenden Werte für den Gießvorgang mittels Kurvenschienen und/oder Kurvenkörper durchgeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter in eine programmierte Funktion das Istgewicht der gefüllten Kokillen, das Taragewicht der Kokillen, der Neigungswinkel des Vorratsbehälters der
Schmelze, die zum Kipp- und Hebevorgang notwendigen Beschleunigungen und der augenblickliche Füllungsgrad des Vorratsbehälters eingespeist werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangswerte einem Steuergerät zugeführt werden, das den Gießvorgang steuert.
10
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Funktionsgröße die Differenz der Gewichte von mehreren nebeneinanderliegenden und während eines Gießtaktes gegossenen Gußformaten, eingespeist wird und der daraus folgende Gießwert über ein Steuergerät zum Heben oder Senken der Drehlager des Vorratsbehälters benutzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 570/447 5.66 ® Bundesdruckelei Berlin
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