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Die Erfindung betrifft einen Druckofen mit wenigstens einem Schmelzeraum und einem Ofenfenster, bei welchem über einen auf die Schmelze ausgeübten Druck der Durchtritt von Schmelze durch das Ofenfester gesteuert wird, und bei welchem in dem Schmelzeraum wenigstens teilweise ein Verdrängereinsatz angeordnet ist. Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zum kontinuierlichen Betrieb eines Druckofens mit wenigstens einem Schmelzeraum und einem Ofenfenster, bei welchem der Schmelzefluss durch das Ofenfenster über einen auf die Schmelze ausgeübten Druck gesteuert und bei welchem der Schmelzeraum diskontinuierlich mit Schmelze befüllt wird.
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Drucköfen der eingangs genannten Art dienen der Steuerung des Flusses einer aus dem Ofenfenster austretenden Schmelze, welche beispielsweise dafür vorgesehen ist, in eine oder mehrere dem Druckofen nachgeschaltete Kokillen eingefüllt oder zu einem Strangguss geführt zu werden. Diesen Drucköfen vorgeschaltet sind hierbei in der Regel Befüllungsvorrichtungen, die eingerichtet sind, den Schmelzraum diskontinuierlich mit Schmelze zu befüllen. Ein derartiger Druckofen ist beispielsweise aus der Druckschrift
GB 2 323 804 A bekannt und dort Bestandteil einer Schmelze-Zuführvorrichtung, welche für die Bereitstellung von Schmelze für eine nachgeschaltete Befüllung einer Gussform mittels eines Druckgussverfahrens vorgesehen ist. Eine typische Druckgießmaschine zur Durchführung eines Druckgussverfahrens ist beispielsweise aus der
DE 195 08 867 A1 bekannt.
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Bei dem aus der Druckschrift
GB 2 323 804 A bekannten Druckofen erfolgt die Bereitstellung eines Schmelzeflusses durch Eintauchen eines vertikal beweglichen Verdrängungskörpers in einen mit Schmelze gefüllten Schmelzeraum, so dass durch die mit dem Eintauchen einhergehende Hebung des Schmelzespiegels in dem Schmelzeraum die Schmelze über ein Ofenfenster schließlich der Gussform zugeführt werden kann. Auch aus der
DE 10 2004 056 524 A1 ist eine Gießvorrichtung bekannt, bei der ein Verdrängungskörper entsprechend verwendet wird.
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Bei alternativen Drucköfen erfolgt die Hebung bzw. Regelung des Schmelzespiegels durch Zuführung eines die Schmelze verdrängenden Gases. Dieses Arbeitsprinzip ist beispielsweise aus der
DE 198 32 192 A1 bekannt. Hierbei kann auf eine aufwendige mechanische Vorrichtung zur Bereitstellung eines vertikal beweglichen Verdrängungskörper derart verzichtet werden, dass der Verdrängungskörper durch das die Schmelze verdrängende Gas ersetzt wird. Allerdings wird die den Schmelzeraum begrenzende Innenfläche der Druckofen-Wandung durch den wechselnden Kontakt zu dem Gas bzw. zu der Schmelze großen Temperaturänderungen ausgesetzt, die mit starken thermischen Beanspruchungen der Druckofen-Wandung einhergehen, welche nach einer gewissen Einsatzdauer zu Schäden und ggf. auch zu Undichtigkeiten an der Druckofen-Wandung führen können. Insbesondere bei Wandungen mit einer komplizierten Geometrie der Ausmauerung können Risse auftreten, welche die Dichtigkeit des Gefäßes bzw. Schmelzeraums behindern.
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Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Drucköfen, die diskontinuierlich betrieben werden, bei welchen das Beaufschlagen mit einem Druck also in der Regel lediglich eine genauen und unkomplizierten Dosierung dienen soll, und kontinuierlich betriebenen Druckofen, bei welchen über längere Zeit ein möglichst kontinuierlicher Schmelzestrom unter möglichst gleichförmigen Bedingungen aufrecht erhalten werden soll. In diesem Zusammenhang definiert sich der Begriff ”kontinuierlich” aus dem Bereitstellungsvolumen des entsprechenden Druckofens und dem für den Gießvorgang unter konstanten Betriebsbedingungen bereitzustellenden Schmelzevolumen. Insoweit der Druckofen wenigstens zweimal mit frischer Schmelze beaufschlagt werden muss, um das bereitzustellende Schmelzevolumen bereit stellen zu können, ist zumindest von einem kontinuierlich betriebenen Druckofen zu sprechen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Druckofen bzw. ein gattungsgemäßes Verfahren zum kontinuierlichen Betrieb eines Druckofens anzugeben, bei welchen durch thermische Beanspruchungen verursachte Beschädigungen des Druckofens in Umgebung des Schmelzeraums wirksam vermieden werden können, ohne dass komplexe mechanische Einrichtungen betätigt werden müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Druckofen mit wenigstens einem Schmelzeraum und einem Ofenfenster gelöst, bei welchem über einen auf die Schmelze ausgeübten Druck der Durchtritt von Schmelze durch das Ofenfester gesteuert wird, bei welchem in dem Schmelzeraum wenigstens teilweise ein Verdrängereinsatz angeordnet ist und welcher sich dadurch auszeichnet, dass der Verdrängereinsatz mit einem Verdrängungsfluid befüllbar ist.
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Im Unterschied zu bekannten Lösungen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Verdrängereinsatz mit einem Verdrängungsfluid befüllbar ist. Das Verdrängungsfluid, welches z. B. ein kompressibles Fluid bzw. Gas, wie z. B. Luft, Stickstoff oder anderen inerten Gas, oder ein inkompressibles Fluid, also eine Flüssigkeit, wie z. B. flüssige Metalle oder andere hochtemperaturfeste Flüssigkeiten, sein kann, dient erfindungsgemäß der Verdrängung von Schmelze, die in dem Schmelzeraum aufgenommen ist. Durch Befüllung des Verdrängereinsatzes mit dem Verdrängungsfluid – und die damit einhergehende Druckausübung auf die Schmelze mittels des Verdrängungsfluids – ist ein erwünschter Schmelzespiegel in dem Schmelzeraum einstellbar. Durch geeignete Befüllung des Verdrängereinsatzes mit dem Verdrängungsfluid bzw. durch geeignetes Entfernen von Verdrängungsfluid aus dem Verdrängereinsatz kann ein Abfluss von Schmelze, insbesondere metallischer Schmelze, aus dem Schmelzeraum durch das Ofenfenster bzw. ein Eintritt von Schmelze durch Befüllung des Schmelzeraums mit Schmelze ausgeglichen werden, so dass ein vorgegebener Schmelzespiegel in dem Schmelzeraum beibehalten werden kann.
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Durch geeignetes Befüllen des Verdrängereinsatzes mit dem Verdrängungsfluid bzw. durch geeignetes Entfernen von Verdrängungsfluid aus dem Verdrängereinsatz kann insbesondere auch der Durchtritt von Schmelze durch das Ofenfester wirksam gesteuert werden. Insbesondere ist es auf diese Weise möglich, einen kontinuierlichen, vorzugsweise im Wesentlichen konstanten Schmelzfluss, einzustellen, insbesondere auch wenn der Schmelzeraum nur diskontinuierlich mit Schmelze befüllt wird oder werden kann. Der erfindungsgemäße Druckofen eignet sich daher insbesondere beispielsweise für den Einsatz in horizontalen Stranggießanlagen.
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Im Unterschied zu bekannten Lösungen kommt durch das Befüllen des Verdrängereinsatzes mit dem Verdrängungsfluid nur der Verdrängereinsatz mit dem Verdrängungsfluid in Kontakt. Eine den Schmelzeraum begrenzende Innenfläche der Wandung des Druckofens wird somit unter geeigneten Umständen bzw. bei geeigneter Verfahrensführung im Unterschied zu bekannten Lösungen nicht einem wechselnden Kontakt zu dem Verdrängungsfluid bzw. der Schmelze ausgesetzt. Infolge dieses wechselnden Kontakts hervorgerufene Temperaturänderungen, die mit starken bzw. großen thermischen Beanspruchungen der Wandung des Druckofens einhergehen, können u. U. mittels des Verdrängereinsatzes wirksam vermieden werden. Auf diese Weise können Schäden des Druckofens in Umgebung des Schmelzeraums dementsprechend vermieden werden, insbesondere auch Undichtigkeiten an der Wandung des Druckofens, bzw. das Auftreten derartige Schäden kann entsprechend verzögert werden. Zwar wird dann anstelle der Wandung des Druckofens der Verdrängereinsatz infolge des wechselnden Kontakts zu Verdrängungsfluid bzw. Schmelze starken thermischen Beanspruchungen ausgesetzt. Jedoch kann der Verdrängereinsatz, der vorzugsweise wenigstens teilweise oder zur Gänze aus Tongrafit oder SiC oder ähnlchen geeigneten Materialien besteht, problemlos ausgetauscht werden. Lange Stillstandszeiten, die zur Instandsetzung bekannter Drucköfen nach einer Beschädigung des Ofens in Umgebung des Schmelzeraums erforderlich sind, werden auf diese Weise wirksam vermieden. Vorzugsweise kann der Verdrängereinsatz in Form eines vorgefertigten Tiegels ausgebildet und daher insbesondere als austauschbares Zukaufteil vorgesehen sein. Auch kann, je nach konkreter Ausgestaltung, der Verdrängereinsatz speziell auf seine Aufgabe optimiert aufgebaut werden, da er ansonsten keine weiteren Aufgaben, wie beispielsweise eine tragende Funktion, zu erfüllen hat.
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Vorzugsweise erfolgt die Verdrängung von Schmelze durch Befüllung mit dem Verdrängungsfluid, so dass auf aufwendige mechanische Vorrichtungen zur Bewegung eines bekannten Verdrängereinsatzes in die Schmelze hinein bzw. aus dieser heraus verzichtet werden kann, einhergehend mit einer sehr praktischen und einfachen Handhabbarkeit bzw. Bedienbarkeit des erfindungsgemäßen Druckofens.
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Der Verdrängereinsatz ist wenigstens teilweise oder vollständig bzw. zur Gänze in dem Schmelzeraum angeordnet und ragt nur mit einer Befüllöffnung, durch welche Verdrängungsfluid bereitgestellt werden kann, über den Schmelzeraum hinaus. Hierbei kann der Verdrängereinsatz bis auf die Befüllöffnung und/oder eine entsprechende Zuleitung sogar in bestimmten Betriebssituationen, beispielsweise während des kontinuierlichen Betriebs, von Schmelze bedeckt sein, wodurch die thermische Belastung auf den Verdrängereinsatz minimiert werden kann.
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Besonders bevorzugt weist der Verdrängereinsatz einen zum Schmelzeraum hin offenen Hohlraum auf, der mit Verdrängungsfluid befüllbar ist, wobei die Öffnung des Hohlraums vorzugsweise nach unten weist bzw. vorzugsweise lotrecht ausgerichtet ist. Ein derart ausgebildeter Verdrängereinsatz ist auf einfache Weise mit dem Verdrängungsfluid befüllbar und lässt sich ferner auf einfache und kostengünstige Weise fertigen, so dass er insbesondere auch als kostengünstiges Zukaufteil bzw. Ersatzteil zur Verfügung gestellt werden kann. Insbesondere kann der Verdrängereinsatz eine Außenfläche in Form einer Zylindermantelfläche eines Zylinder mit kreisförmiger oder rechteckförmiger oder quadratischer Grundfläche aufweisen. Ein derart ausgebildeter Verdrängereinsatz weist eine hohe Stabilität gegenüber Wärmespannungen auf, und es ist daher eine Vielzahl von unterschiedlichen Materialien denkbar, aus welchen der Verdrängereinsatz gefertigt werden kann.
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Vorzugsweise ist die Öffnung des Hohlraums im Querschnitt größer oder gleich dem Durchmesser des Hohlraums. Diese Gestaltung vermeidet in wirksamer Weise eine nachteilige Bildung von erstarrten Schmelzerückständen innerhalb des Hohlraums infolge von Hinterschneidungen. Besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn der Hohlraum in Form eines Kegelstumpfs ausgebildet ist, dessen größte Grundfläche mit der Fläche der Öffnung des Hohlraums bzw. der Öffnungs-Fläche des Hohlraums identisch ist.
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Bei einer praktischen Ausführungsform steht der Verdrängereinsatz auf Stützen in dem Schmelzeraum. Auf diese Weise kann der Verdrängereinsatz auf praktische Weise an einer ortsfesten Position wenigstens teilweise oder zur Gänze in dem Schmelzeraum angeordnet werden. Insbesondere kann bei geeigneter Ausgestaltung auf weitere tragende Vorrichtungen für den Verdrängereinsatz verzichtet werden.
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Auch wird als Lösung ein Verfahren zum kontinuierlichen Betrieb eines Druckofens mit wenigstens einem Schmelzeraum und einem Ofenfenster vorgeschlagen, bei welchem der Schmelzefluss durch das Ofenfenster über einen auf die Schmelze ausgeübten Druck gesteuert und bei welchem der Schmelzeraum diskontinuierlich mit Schmelze befüllt wird, wobei der Schmelzefluss durch einen Verdrängereinsatz gesteuert wird, der einen zum Schmelzeraum hin offenen Hohlraum aufweist, der zur Steuerung des Schmelzeflusses mit Verdrängungsfluid befüllt wird oder Schmelze aufnimmt. Bei kontinuierlich betriebenen Drucköfen ist die Verwendung von Verdrängereinsätzen, die bislang lediglich zur genauen Dosierung zum Einsatz kamen, nicht bekannt. Durch den Einsatz von Verdrängereinsätzen können jedoch auch im kontinuierlichen Betrieb durch thermische Beanspruchungen verursachte Beschädigungen des Druckofens in Umgebung des Schmelzeraums wirksam vermieden und ein gleichmäßiger Schmelzestrom bereitgestellt werden.
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Bei einer Ausführungsalternative ist hierbei der Verdrängereinsatz in dem Schmelzeraum vertikal verlagerbar, wodurch einfach und effektiv, je nach konkreter Umsetzung vorliegender Erfindung, einerseits ein entsprechendes Volumen verdrängt und/oder andererseits eine einfache Wartung gewährleistet werden kann.
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Dadurch, dass der Verdrängereinsatz einen zum Schmelzeraum hin offenen Hohlraum aufweist, der zur Steuerung des Schmelzeflusses mit Verdrängungsfluid befüllt wird oder Schmelze aufnimmt, wird einerseits eine sehr exakte Dosierung des Schmelzeflusses und andererseits die schon vorstehend im Detail erläuterte Schonung des Druckofens selbst bzw. dessen Wandung ermöglicht.
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Wie bereits oben dargelegt, kommt bei Befüllung des Verdrängereinsatzes mit dem Verdrängungsfluid im Wesentlichen nur der Verdrängereinsatz mit dem Verdrängungsfluid in Kontakt. Eine den Schmelzeraum begrenzende Innenfläche der Wandung des Druckofens bzw. Bereiche in Umgebung bzw. angrenzender Umgebung des Schmelzeraums werden somit im Unterschied zu bekannten Lösungen nicht einem wechselnden Kontakt zu dem Verdrängungsfluid bzw. der Schmelze ausgesetzt, einhergehend mit einer wirksamen Vermeidung von Schäden und ggf. auch Undichtigkeiten an dem Druckofen in Umgebung bzw. angrenzender Umgebung des Schmelzeraums.
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Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen zu können.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckofens;
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckofens;
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3 eine schematische Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckofens;
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4 eine schematische Schnittdarstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckofens; und
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5 eine schematische Schnittdarstellung eines Druckofens gemäß dem Stand der Technik.
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Der in 5 dargestellte bekannte Druckofen 10 des Stands der Technik weist einen zusammenhängenden Schmelzeraum 12 auf, der drei über zwei Kanäle 14 miteinander verbundene Kammern 16 umfasst. Der Schmelzeraum 12 ist im Betrieb teilweise mit einer Schmelze 18 aufgefüllt. Durch einen auf die Schmelze 18 ausgeübten Gas-Druck P, wobei das Gas 20 vorzugsweise Luft ist, kann bei diesem bekannten Druckofen 10 der Durchtritt von Schmelze 18 durch ein Ofenfenster 22 durch entsprechendes Heben bzw. Senken des Schmelzespiegels 24 gesteuert werden. Dieses ermöglicht insbesondere auch ein diskontinuierliches Befüllen des Druckofens 10, ohne dass der kontinuierliche Schmelzestrom der Schmelze 18 durch das Ofenfenster 22 nennenswert verändert werden muss, wobei durch eine nicht bezifferte Heizung, welche um den Kanal 14 angeordnet ist, der die das Ofenfenster 22 umfassende Kammer 16 mit dem übrigen Schmelzeraum 12 verbindet, eine Temperierung der Schmelze vorgenommen werden kann. Die den Schmelzeraum 12 begrenzende Innenfläche 26 der Wandung 28 des Druckofens 10 wird durch den wechselnden Kontakt zu dem Gas bzw. zu der Schmelze in der mittleren Kammer 16 großen Temperaturänderungen ausgesetzt, die dort mit starken thermischen Beanspruchungen der Wandung 28 einhergehen, die nach einer gewissen Einsatzdauer zu Schäden und ggf. auch zu Undichtigkeiten an der Wandung 28 führen können. Insgesamt gesehen lassen sich bei diesem bekannten Druckofen 10 nach einer gewissen Betriebsdauer Beschädigungen und/oder Undichtigkeiten des Druckofens 10 in Umgebung bzw. angrenzender Umgebung des Schmelzeraums 12 nicht vermeiden.
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckofens 30. Im Unterschied zu dem in 5 dargestellten bekannten Druckofen 10 weist der in 1 dargestellte erfindungsgemäße Druckofen 30 einen teilweise in einem Schmelzeraum 12 angeordneten Verdrängereinsatz 32 auf, der von einer den Schmelzeraum 12 begrenzenden Innenfläche 26 der Wandung 28 des Druckofens 30 beabstandet ist. Auch hier ist eine nicht bezifferte Heizung für die Erwärmung bzw. Temperierung der Schmelze 18 vorgesehen.
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Der zusammenhängende Schmelzeraum 12 umfasst drei über zwei Kanäle 14 miteinander verbundene Kammern 16. Der Verdrängereinsatz 32 weist einen zum Schmelzeraum 12 hin offenen Hohlraum 34 auf, der über eine Öffnung 44 des Verdrängereinsatzes 32, die sich von außerhalb des Verdrängereinsatzes 32 bis zu dem Hohlraum 34 erstreckt, mit einem Verdrängungsfluid 20 befüllbar ist. Als Verdrängungsfluid 20 ist vorliegend ein Gas, vorzugsweise Luft, vorgesehen. Die Öffnung 36 des Hohlraums 34 weist vorliegend nach unten, ist also lotecht ausgerichtet. Durch einen auf die Schmelze 18 ausgeübten Gas-Druck P bzw. Luft-Druck P kann der Durchtritt von Schmelze 18 durch ein Ofenfenster 22 durch entsprechendes Heben bzw. Senken des Schmelzespiegels gesteuert werden. Insbesondere kann auf diese Weise ein kontinuierlicher, vorzugsweise im Wesentlichen konstanter Schmelzefluss eingestellt werden, insbesondere auch wenn der Schmelzeraum 12 nur diskontinuierlich über einen Einfülltrichter 38 mit Schmelze 18 befüllt wird. Der dargestellte Druckofen 30 eignet sich daher insbesondere für die Herstellung eines Stranggussprofils 40.
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Im Unterschied zu dem in 5 dargestellten bekannten Druckofen 10 kommt durch die Befüllung des Verdrängereinsatzes 32 mit dem Gas 20 nur der Verdrängereinsatz 32 mit dem Gas 20 in Kontakt. Die Innenfläche 26 der Wandung 28 des Druckofens 30 wird somit nicht einem wechselnden Kontakt zu dem Gas 20 bzw. der Schmelze 18 ausgesetzt. Infolge dieses wechselnden Kontakts hervorgerufene Temperaturänderungen, die bereichsweise mit starken bzw. großen thermischen Beanspruchungen der Wandung 28 des Druckofens 30 einhergehen, werden mittels des Verdrängereinsatzes 32 wirksam vermieden. Insgesamt gesehen können auf diese Weise Schäden des Druckofens 30 in Umgebung des Schmelzeraums 12 wirksam vermieden werden, insbesondere auch Undichtigkeiten an der Wandung 28 des Druckofens 30, einhergehend mit einer Sicherstellung der Dichtigkeit und einer Verbesserung der Zuverlässigkeit des Betriebs und der Druckdichtigkeit. Der anstelle der Wandung 28 des Druckofens 30 stark thermisch beanspruchte Verdrängereinsatz 32 kann ggf. problemlos ausgetauscht werden. Lange Stillstandszeiten zur Instandsetzung werden auf diese Weise wirksam vermieden. Auch kann seine Wandung ohne Weiteres genau auf diese Beanspruchung optimiert ausgestaltet werden, da diese Wandung ansonsten keine weiteren Aufgaben zu erfüllen hat.
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Die 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckofens 30. Im Unterschied zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist dieser erfindungsgemäße Druckofen 30 einen zusammenhängenden Schmelzeraum 12 auf, der lediglich zwei über einen Kanal 14 miteinander verbundene Kammern 16 umfasst. Infolge des erfindungsgemäßen Vorsehens eines mit einem Verdrängungsfluid 20 befüllbaren Verdrängereinsatzes 32 kann die Anzahl der Kammern 16 im Vergleich zu dem in 5 dargestellten bekannten Druckofen 10 reduziert werden, da für die Aufnahme des Verdrängungsfluids 20 keine separate Kammer bzw. kein separater Raum mehr bereitgestellt werden muss. Der Verdrängereinsatz 32 kann unabhängig von der Wandung 28 bzw. Ausmauerung 28 des Druckofens 30 im Druckofen 30 platziert werden. So ist es möglich, den erfindungsgemäßen Druckofen 30 im Unterschied zu der bekannten Lösung wesentlich platzsparender bzw. kompakter zu gestalten, wie aus 2 ersichtlich.
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Die 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckofens 30, welcher einen zusammenhängenden Schmelzeraum 12 aufweist, der ebenfalls nur zwei über einen Kanal 14 miteinander verbundene Kammern 16 umfasst. Bei diesem Ausführungsbeispiel wurde auf die in 1 dargestellte rechte äußere Trennwand 42, welche die rechte Kammer 16 von der mittleren Kammer 16 trennt, verzichtet, um insgesamt eine Vergrößerung des zur Verfügung stehenden Schmelzeraums 12 bei gleichbleibenden Außenabmessungen zu bewerkstelligen.
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Bei dem in 4 dargestellten vierten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckofens 30 ist ein zusammenhängender Schmelzeraum 12 vorgesehen, der nur eine Kammer 16 umfasst, so dass der in 4 dargestellte erfindungsgemäße Druckofen 30 einen Schmelzeraum 12 mit einem großen Volumen aufweist und zudem kompakt bzw. platzsparend ausgebildet ist.
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Während die in 3 dargestellte Anordnung einen Kanal 14 aufweist, der von einer Heizung umgeben ist, sehen dieses die Anordnungen nach 2 und 4 nicht vor. Allerdings kann ggf. bei letzteren Ausführungsbeispielen ein an sich bekannter Blindkanal vorgesehen sein, an dem eine entsprechende Heizung angeordnet ist. Es versteht sich, dass auch andere aus dem Stand der Technik bekannte Heizeinrichtungen entsprechend vorgesehen sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckofen-Stand der Technik
- 12
- Schmelzeraum
- 14
- Kanal
- 16
- Kammer
- 18
- Schmelze
- 20
- Gas bzw. Luft
- 22
- Ofenfenster
- 24
- Schmelzespiegel
- 26
- Innenfläche
- 28
- Wandung
- 30
- Druckofen gemäß Erfindung
- 32
- Verdrängereinsatz
- 34
- Hohlraum
- 36
- Öffnung Hohlraum
- 38
- Einfülltrichter
- 40
- Stranggussprofil
- 42
- Trennwand
- 44
- Öffnung Verdrängereinsatz