DE1212904B - Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoff-haltiger Abwaesser - Google Patents
Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoff-haltiger AbwaesserInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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Description
- Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoffhaltiger Abwässer Die in der Industrie, insbesondere bei petrochemischen Anlagen., anfallenden Abwässer sind häufig verunreinigt. Die im Wasser enthaltenen, oft unangenehm riechenden Bestandteile können z. B. in gelöster Form oder auch als Emulsion vorhanden sein. Eine einwandfreie Klärung bzw. Entölung und Desodorierung solcher Abwässer vor Einleitung in den Vorfluter ist unbedingt erforderlich. Sie muß bisher oft in mehreren Stufen, gegebenenfalls unter Einschaltung einer biologischen Reinigung, erfolgen, um ausreichende Wirksamkeit zu zeigen.
- So ist z. B. die Reinigung und Entölung von Abwässern mit Hilfe von adsorptiv wirkenden Flokkungsmitteln, wie z. B. Eisen- oder Aluminiumsalzen, bekannt (»Industrie-Abwässer«, M ein c k-Stooff-Kohlschütter, 2. Auflage, 1956, S. 366f1.). Die Beseitigung der dabei anfallenden Schlammprodukte ist infolge des hohen Wassergehaltes und ihrer Unbrennbarkeit zumeist mit erheblichen Kosten verbunden. Es gelingt zwar, auf diese Weise die öligen Bestandteile zu entfernen, jedoch ist eine ausreichende Desodorierung praktisch nicht zu erreichen.
- Es ist weiterhin bekannt, daß Abwässer durch Überleiten über Aktivkohle gereinigt werden können (»Industrie-Abwässer«, a. a. O., S. 346). Der hohe Preis der Aktivkohle verlangt jedoch eine Regeneration der Filtermasse. Derartige Reinigungsmethoden haben daher für Abwässer kaum Eingang in die Technik gefunden. Hinzu kommt, daß bei Anwesenheit von ungesättigten Kohlenwasserstoffen im Abwasser sich auf der Aktivköhle Polymerisate bilden, die eine Regeneration des Adsorptionsmittels unmöglich machen.
- Ferner wurde die Beseitigung von Phenolen aus Abwässern mit Hilfe von Multiklonstaub aus mit Braunkohle betriebenen Winkelgeneratoren beschrieben, doch erfordert dieses Verfahren eine Nachbehandlung des Abwassers zur Entfernung des aus dem Staub aufgenommenen Schwefelwasserstoffs (»Industrie-Abwässer«, a. a. O., S. 353).
- Es wurde nun gefunden, daß kohlenwasserstoffhaltige Abwässer mittels kohlenstoffhaltiger Adsorptionsmittel vollständig desodorisiert und entölt werden können, wenn man als Adsorptionsmittel kohlenstoffhaltige Stäube aus Vergasungs- oder Verbrennungsanlagen für Kohlenwasserstoffe einsetzt und die Stäube anschließend in an sich bekannter Weise unter Zugabe eines Kohlenwasserstofföles in Form von Pellets aus dem Abwasser entfernt.
- Im Gegensatz zu einer in bekannter Weise hergestellten Aktivkohle, die hochporös ist und eine große freie Oberfläche besitzt, sind die erfindungsgemäß verwendeten Stäube von einem feinen ölfilm bedeckt, der auch in den Poren liegt. Es war also zu erwarten, daß die Aktivität dieser Stäube geringer ist als die von Aktivkohle. Demgegenüber zeigte es sich überraschenderweise, daß derartige Stäube sogar die geringen im Abwasser gelösten Mengen an leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen, die insbesondere den unangenehmen Geruch z. B. der Abwässer einer Äthylenanlage bewirken und die im allgemeinen schwieriger adsorbierbar sind als längerkettige Kohlenwasserstoffe, so weitgehend entfernen, daß das Abwasser praktisch geruchfrei ist und den heutigen scharfen Anforderungen genügt. Gibt man nun zu den mit den leichtflüchtigen Kohlenwas.serstoffen beladenen Stäuben in bekannter Weise eine Kohlenwasserstofffraktion, z. B. ein Gasöl, um sie auf diese Weise in Pelletform zu bringen und dann leicht abscheiden zu können, so werden, im Gegensatz zu Aktivkohle, die von den Stäuben adsorbierten gelösten Kohlenwasserstoffe nicht wieder in Freiheit gesetzt, sondern bleiben adsorbiert, obschon an sich zu erwarten war, daß sie durch die längerkettigen Kohlenwasserstoffe des Gasöls verdrängt würden, da diese eine höhere Affinität zu Ruß besitzen als die gelösten Kohlenwasserstoffe. Das hat zur Folge, daß das von den Pellets befreite Abwasser den Anforderungen entspricht und praktisch geruchlos ist.
- Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Zusatz der zu reinigenden Abwässer zu dem in einer Öldruckvergasungsanlage anfallenden Rußschlamm, aus dem anschließend die Ruß-Pellets erzeugt werden. Dabei wird selbst durch die Zugabe verhältnismäßig großer Mengen des Abwassers die Pelletbereitung in keiner Weise beeinträchtigt, sondern eher erleichtert.
- Es ist ferner auch möglich, rußartige Stäube durch unvollständige Verbrennung von Ölen zu erzeugen und diese aus dem Rauchgas mit dem verschmutzten Wasser auszuwaschen. Ein so behandeltes Abwasser ist nach Abtrennen des mit den Verunreinigungen beladenen Rußes durch Pelletisierung praktisch -geruchfrei. Beispiel Es wurden stündlich 12 m3 eines sehr unangenehm riechenden Abwassers einer Äthylenanlage mit etwa 0,2 Gewichtsprozent zum Teil emulgierter Ölbestandteile zu 10m3 eines Rußschlammes aus einer Öldruckvergasungsänlage, welcher etwa 3 kg Ruß pro Kubikmeter enthielt, zugegeben. Anschließend wurde der Ruß in an sich bekannter Weise unter Zusatz eines Hilfsöles pelletisiert, wobei der Bedarf an Hilfsöl um etwa 5% gesenkt werden konnte. Das nach der Pelletisierung erhaltene Wasser war völlig öl- und geruchsfrei.
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoffhaltiger Abwässer mittels kohlenstoffhaltiger Adsorptionsmittel, dadurch g e k e n n z eich -n e t, daß man als Adsorptionsmittel kohlenstoffhaltige Stäube- aus Vergasungs- oder Verbrennungsanlagen für Kohlenwasserstoffe einsetzt und die Stäube anschließend in an sich bekannter Weise unter Zugabe eines Kohlenwasserstofföles in Form von Pellets aus dem Abwasser entfernt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abwasser zum Auswaschen der Stäube aus den Gasen benutzt. In Betracht gezogene Druckschriften.: USA.-Patentschrift Nr. 2 992 906; F. S i e rp , »Die gewerblichen' ,und industrieellen Abwässer«, 2. Auflage, 1959, S. 306.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU9335A DE1212904B (de) | 1962-10-22 | 1962-10-22 | Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoff-haltiger Abwaesser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU9335A DE1212904B (de) | 1962-10-22 | 1962-10-22 | Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoff-haltiger Abwaesser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1212904B true DE1212904B (de) | 1966-03-17 |
Family
ID=7566755
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU9335A Pending DE1212904B (de) | 1962-10-22 | 1962-10-22 | Verfahren zur Reinigung kohlenwasserstoff-haltiger Abwaesser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1212904B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839144A1 (de) * | 1988-11-19 | 1990-05-31 | Hans J Ertel | Verfahren zum aufbereiten von oelhaltigen waessern |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2992906A (en) * | 1958-05-29 | 1961-07-18 | Texaco Inc | Carbon recovery method |
-
1962
- 1962-10-22 DE DEU9335A patent/DE1212904B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2992906A (en) * | 1958-05-29 | 1961-07-18 | Texaco Inc | Carbon recovery method |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3839144A1 (de) * | 1988-11-19 | 1990-05-31 | Hans J Ertel | Verfahren zum aufbereiten von oelhaltigen waessern |
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