DE1210797B - Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1, 3)-Chloropren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1, 3)-Chloropren

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DE1210797B
DE1210797B DEA40061A DEA0040061A DE1210797B DE 1210797 B DE1210797 B DE 1210797B DE A40061 A DEA40061 A DE A40061A DE A0040061 A DEA0040061 A DE A0040061A DE 1210797 B DE1210797 B DE 1210797B
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trichlorobutane
dichlorobutene
chlorobutadiene
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DEA40061A
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John H Blumbergs
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Allied Chemical Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C21/00Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms
    • C07C21/02Acyclic unsaturated compounds containing halogen atoms containing carbon-to-carbon double bonds
    • C07C21/19Halogenated dienes
    • C07C21/20Halogenated butadienes
    • C07C21/21Chloroprene

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3)-Chloropren 2-Chlorbutadien-1,3 (bekannt unter der Handelsbezeichnung Chloropren) wird zur Herstellung von zahlreichen wertvollen Produkten und unter anderem von synthetischem Kautschuk verwendet. Ein Weg der 2-Chlorbutadien-Herstellung erfolgt über das Buten-(2), welches gewöhnlich in mehreren Stufen mit Chlor zu einem Gemisch von 2,2,3- und 1,2,3-Trichlorbutan chloriert wird; hierbei entstehen gewöhnlich etwa 2,2 bis 2,8 Mol und meist 2,6 Mol 2,2,3-Trichlorbutan je Mol 1,2,3-Trichlorbutan. Diese Isomeren werden dann z. B. durch Destillation getrennt, worauf das 2,2,3-Trichlorbutan-Isomere dann direkt durch Pyrolyse in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt wird. Das 1,2,3-Trichlorbutan-Isomere kann nicht auf diese Weise um gewandelt werden, da es bei der Pyrolyse das 1-Chlorbutadien bildet, welches sich schwer vom 2-Chlorbutadien abtrennen läßt und als unerwünschte Verunreinigung auftritt. Da große Mengen 1,2,3-Trichlorbutan hergestellt werden, ist es wichtig, daß ein Weg zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) aus diesem Produkt gefunden wird.
  • Bei der Verwendung des 1,2,3-Trichlorbutan werden bei einem Verfahren in einer ersten Stufe Dichlorbutene durch Chlorwasserstoffabspaltung erhalten; diese Dichlorbutene werden dann auf bekannte Weise z. B. durch eine zweite thermische Chlorwasserstoffabspaltung, in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt.
  • Bei diesem Verfahren hat sich eine besondere Schwierigkeit gezeigt, nämlich das 1,2,3-Trichlorbutan kann bei der Wasserstoffabspaltung mehrere mögliche Dichlorbuten-Isomere bilden, von denen einige in der zweiten Stufe in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt werden können, während andere das unerwünschte 1-Chlorbutadien ergeben. Da eine derartige Chlorwasserstoffabspaltung unübersehbar verläuft, ist die Umwandlung von 1,2,3 -Trichlorbutan zu denjenigen Dichlorbuten-Isomeren, welche sich in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandeln lassen, schwierig zu bewältigen. Es sind zahlreiche Versuche unternommen worden, um 1,2,3-Trichlorbutan bei der Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) zu verwenden, jedoch ohne Erfolg.
  • Da die üblicherweise bekannten Mittel zur Chlorwasserstoffabspaltung erwartungsgemäß alle möglichen Dichlorbuten-Is omere ergeben, sind diese Mittel auch ausdrücklich vermieden worden und man hat bislang immer angenommen, daß besondere Bedingungen notwendig sein müssen, um eine selektive Chlorwasserstoffabspaltung beim 1,2, 3-Trichlorbutan zu ermöglichen.
  • So wird beispielsweise gemäß USA.-Patentschrift 2 879 311 ein Verfahren zur Umwandlung von 1,2,3-Trichlorbutan in mehrere Dichlorbuten-Isomere vorgeschlagen, welche sich in 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandeln lassen, jedoch muß bei diesem Verfahren ein spezifischer Katalysator verwendet werden, nämlich ein Hydrochlorid oder ein quaternäres Ammoniumchlorid eines Amins mit einem ganz bestimmten pH-Wert und Siedepunkt. Darüber hinaus werden die gebildeten Produkte trotz dieses speziellen Katalysators entweder nur in geringer Ausbeute erhalten, oder sie enthalten vorherrschend ein 1,2-Dichlorbuten-(2), welches zwar mit einigen Schwierigkeiten zu 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt werden kann und sogar verhältnismäßig stabil ist, aber sich im wesentlichen nicht in 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandem läßt, wenn unter den pyrolytischen Bedingungen gearbeitet wird, die sonst mit gutem Erfolg bei der zweiten Stufe der Umwandlung der Dichlorbuten-Isomere zu 2-Chlorbutadien-(1,3) benutzt werden.
  • Demzufolge werden große Mengen 1,2-Dichlorbuten-(2) durch eine besondere Behandlung in das 2,3-Dichlorbuten-(1) umgewandelt, welches sich leicht pyrolitisch in 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandeln läßt.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird nun ein neues zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, um 1,2,3-Trichlorbutan in Chloropren umzuwandeln. Dabei wird zunächst eine Mischung von Dichlorbuten-Isomeren hergestellt, welche anschließend durch einfache Dehydrochlorierung in Chloropren übergeführt werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) (Chloropren) aus 1,2,3-Trichlorbutan, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 1,2,3-Trichlorbutan mit 1,05 bis 1,35 Mol Natrium- oder Kaliumhydroxyd je Mol Trichlorbutan bei 100 bis 250"C in sauerstofffreier Atmosphäre bei Rückflußtemperatur umsetzt und anschließend das so erhaltene Produkt bei 450 bis 6500 C pyrolysiert. Selbstverständlich können auch Natrium- oder Kaliumoxyd an Stelle der Hydroxyde für den vorliegenden Zweck verwendet werden.
  • Natriumhydroxyd und eine Temperatur von 150 bis 180"C werden bevorzugt. Die Ausbeute ist praktisch quantitativ und es wird nur sehr wenig oder gar kein polymeres Material gebildet. Obwohl für dieses Ergebnis keine vollständigen Erklärungen gegeben werden können, wird angenommen, daß die erzeugten Dichlorbutene vorherrschend 2,3 -Dichlorbuten-(1) enthalten, welches leicht zu 2-Chlorbutadien-(1,3) und nur in erheblich geringerem Maße zu 1,2,3-Trichlorbuten-(2) umgewandelt werden kann. Tatsächlich werden anscheinend bei gleich hohen Ausbeuten durch das erfindungsgemäße Verfahren die anteilmäßigen Ausbeuten dieser Isomeren, wie sie bei dem obenerwähnten Aminverfahren erhalten werden, umgekehrt, wobei mindestens etwa 40 bis 500/o 2,3-Dichlorbuten-(1) und nur etwa 20 bis 300/o 1,2-Dichlorbuten-(2) erzeugt werden, verglichen mit 45 bis 500/0 des weniger erwünschten 1,2-Dichlorbuten-(2) und etwa 20 bis 300/0 des 2,3-Dichlorbuten-(1), welches nach dem Aminverfahren erzeugt wird.
  • Man kann bei Überdruck und Unterdruck arbeiten, jedoch wird die Umsetzung im allgemeinen unter Normaldruck durchgeführt.
  • Es ist zweckmäßig, ein reines 1,2,3-Trichlorbutan als Ausgangsmaterial zu verwenden. Jedoch kann beispielsweise das 1,2,3-Trichlorbutan, welches durch fraktionierte Destillation aus dem 2,2,3-Trichlorbutan bei der Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) nach dem obenerwähnten Verfahren anfällt, direkt und ohne weitere Reinigung verwendet werden. Die Anwesenheit von kleinen Mengen Tetrachlorbutan und 2,2,3-Trichlorbutan, welches die am häufigsten auftretenden Verunreinigungen bei einem derart erhaltenen Material sind, können ohne weiteres geduldet werden.
  • Die Hydroxyde können als wäßrige Lösung eingesetzt werden; jedoch werden dadurch keine besonderen Vorteile erzielt, so daß im allgemeinen wasserfreies Material bevorzugt wird.
  • Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Bei der kontinuierlichen Arbeitsweise wird das zugeführte Material, welches aus 1,2,3-Trichlorbutan und Alkalihydroxyd oder -oxyd in vorbestimmten Anteilen besteht, kontinuierlich in solchen Mengen dem Reaktionsgemisch zugeleitet, daß ausreichende Mengen Reaktionsteilnehmer im Reaktor vorherrschen.
  • Die gebildeten Dichlorbutene und das gebildete Wasser werden kontinuierlich aus dem oberen Teil der Fraktioniersäule abgezogen. Im Reaktor bleibt als Nebenprodukt eine Alkalichloridlösung zurück, deren Anreicherung dadurch verhindert wird, daß man ein Teil des Reaktionsgemisches aus einem unteren Bereich des Reaktors abzieht und aus diesem Teil auf geeignete Weise, beispielsweise durch Filtrieren, das Alkalichlorid entfernt, worauf das derart behandelte Material wieder in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet wird.
  • Das in der ersten Stufe hergestellte Gemisch besteht fast vollständig aus nur vier der möglichen Dichlorbuten-Isomeren, wobei 2,3-Dichlorbuten etwa 500/o des Gemisches ausmacht. Alle diese vier Dichlorbutene lassen sich eher als das unerwünschte 1-Chlorbutadien direkt in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandeln. Diese Umwandlung wird auf zufriedenstellende Weise dadurch erreicht, daß man aus dem Dichlorbuten-Gemisch nicht katalytisch, thermisch Chlorwasserstoff bei 500 bis 600"C abspaltet, wie es im folgenden Beispiel 3 erläutert ist. Ein besonders vorteilhaftes Verfahren besteht darin, daß das 2,2,3-Trichlorbutan, welches vorher bei der bekannten 2-Chlorbutadien-(1,3)-Herstellung erhalten und von dem 1,2,3-Trichlorbutan abgetrennt worden ist, mit dem Dichlorbutan-Gemisch zu vereinigen und das erhaltene Gemisch einer Pyrolyse zu unterwerfen. Es wurde festgestellt, daß bei diesem Verfahren eine bessere pyrolytische Umwandlung in 2-Chlorbutadien-(1,3) erhalten wird, als wenn entweder das Dichlorbuten-Gemisch oder das 2,2,3-Trichlorbutan unter den gleichen Bedingungen getrennt pyrolysiert wird. Bei dieser nichtkatalytischen thermischen Chlorwasserstoffabspaltung können Gemische mit einem Gehalt von 40 bis 85°/o 2,2,3-Trichlorbutan verwendet werden und ergeben eine erheblich bessere Ausbeute bei der Umwandlung zu 2- Chlorbutadien-(1,3). Unabhängig davon, ob 2,2,3-Trichlorbutan zugesetzt wird oder nicht, enthält das Pyrolyseprodukt ein Gemisch aus dem gewünschten 2-Chlorbutadien-(1,3) zusammen mit nicht umgesetzten Dichlorbutenen. Nach Abtrennung des 2-Chlorbutadien-(1,3) können die nicht umgesetzten Dichlorbutene wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Wie Beispiel 3 zeigt, werden im wesentlichen alle Dichlorbutene mit Ausnahme des 1,2-Dichlorbuten-2-Isomeren in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt, welches auf Grund seiner Wärmestabilität nur zu einem kleinen Prozentsatz umgewandelt wird. Das 1,2-Dichlorbuten-(2) kann auf bekannte Weise, z. B. durch Erwärmen, unter Rückfluß bei Anwesenheit eines Kupfer- oder Kupferchloridkatalysators in das leicht umzuwandelnde 2,3 -Dichlorbuten-(1)-Isomere umgewandelt werden, welches dann mit den anderen Dichlorbutenen zur Pyrolyse in das 2-Chlorbutadien-(1,3) zugemischt werden kann. Da das Produkt der ersten Stufe im wesentlichen größere Mengen an leicht umwandelbarem 2,3-Dichlorbuten-(1)-Isomeren und sehr viel kleinere Mengen des 1,2-Dichlorbuten-(2) enthält als das nach dem obenerwähnten Aminverfahren erhaltene Produkt, wird deutlich, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine höhere Ausbeute an 2-Chlorbutadien-(1,3) je Durchgang bei der Pyrolyse des Dichlorbutens erzielt wird und daß erheblich weniger Material entsteht, welches noch einem besonderen Behandlungsverfahren unterworfen werden muß.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert werden. Dabei beziehen sich die Beispiele 1 und 2 auf die erste und Beispiel 3 auf die zweite Stufe, während Beispiel 4 nur zu Vergleichszwecken dient.
  • Beispiel 1 Als Reaktionsgefäß wurde ein Rundkolben mit einem Thermometer und einer 1 m langen und mit Raschigringen gefüllten Destillationskolonne verwendet. Der obere Teil der Kolonne war mit einem Thermometer und einer Abzugsleitung, welche zu einem Kühler führte, versehen. Das Reaktionsgefäß wurde mit 50 g 1,2,3-Trichlorbutan als Ausgangsmaterial in einer Reinheit von etwa 97,5 Molprozent beschickt. Dieses Produkt enthielt kleine Mengen an 2,2,3-Trichlorbutan (1,2 Molprozent), 2,2,3,3-Tetrachlorbutan (0,1 Molprozent), 1,2,3,3-Tetrachlorbutan (0,8 Molprozent) und 1,2,2,3-Tetrachlorbutan (0,4 Molprozent). Dazu wurde Natriumhydroxyd in Schuppenform bei einem Molverhältnis von 1,25 Mol Ätznatron je 1,0 Mol 1,2,3-Trichlorbutan zugegeben. Anschließend wurde die Luft aus dem System verdrängt und durch Stickstoff ersetzt. Das Reaktionsgemisch wurde dann etwa 3,5 Stunden erhitzt und während der Umsetzung auf einer Temperatur von 150 bis 160"C belassen. Aus dem Reaktionsgemisch wurden die organischen Bestandteile fraktioniert destilliert und über den Kolonnenkopf abgezogen. Das gaschromatographisch untersuchte Produkt enthielt 49,3 Molprozent 2,3-Dichlorbuten-(1), Kp. 110 bis 111°C, 2,0 Molprozent 3,4-Dichlorbuten-(1), Kp. 115"C, 29,3 Molprozent 1,2-Dichlorbuten-(2), Kp. 130 bis 131°C, 17,4 Molprozent 1,3-Dichlorbuten-(2), Kp. 127 bis 129"C, 0,6 Molprozent 1,2,3-Trichlorbutan, Kp. 160 bis 165"C, und 1,4 Molprozent niedrige und höhere Anteile, in welchen 1-Chlorbutadien in geringer Menge von weniger als 0,1 Molprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an organischen Stoffen, vorhanden war.
  • Die Umwandlung des 1,2,3-Trichlorbutan betrug 99,4 und die Ausbeute an Trichlorbutenen, bezogen auf das umgewandelte 1,2,3-Trichlorbutan, betrug 99,7 °/0.
  • Beispiel 2 Es wurde die gleiche Vorrichtung und das gleiche Verfahren wie im Beispiel 1 benutzt. Das Reaktionsgefäß wurde mit 50 g 1,2,3-Trichlorbutan Ausgangsmaterial mit einer Reinheit von 83,7 Molprozent beschickt, welches geringe Mengen, nämlich 1,7 Molprozent 2,2,3-Trichlorbutan, 6,1 Molprozent 1,2,3,3-Tetrachlorbutan, 7,9 Molprozent 1,2,2,3-Tetrachlorbutan und 0,6 Molprozent andere Chlorbutane enthielt. Zu diesem Material wurden 15,5 g Natriumhydroxydschuppen zugesetzt, wobei das Molverhältnis von 1,2,3-Trichlorbutan zu Natriumhydroxyd etwa 1,0: 1,25 betrug. Die Luft wurde aus dem Gefäß verdrängt und durch Stickstoff ersetzt, worauf das Reaktionsgefäß erhitzt und während der Umsetzung etwa 3,5 Stunden auf etwa 150 bis 160"C belassen wurde. Das organische Material wurde aus dem Reaktionsgemisch fraktioniert destilliert und über den Kopf der Kolonne abgezogen. Das erhaltene Produkt hatte bei einer gaschromatographischen Analyse die folgende Zusammensetzung: 54,8 Molprozent 2,3-Dichlorbuten-(1) Kp. 110 bis 111"C 1,5 Molprozent 3,4-Dichlorbuten-(1) Kp. 115"C 24,5 Molprozent 1 ,2-Dichlorbuten-(2) Kp. 130 bis 131"C 17,1 Molprozent 1,3-Dichlorbuten-(2) Kp. 127 bis 129"C 1,1 Molprozent 1,2,3-Trichlorbutan Kp. 160 bis 165"C sowie 0,1 Molprozent höher- und niedrigersiedende Stoffe, in welchen 1-Chlorbutadien in Spuren und weit unter 0,1 Molprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an isoliertem Material, vorhanden war. Die Umwandlung von 1,2,3-Trichlorbutan betrug, bezogen auf das umgewandelte 1,2,3-Trichlorbutan, etwa 99,5°/0.
  • Beispiel 3 Bei diesem Beispiel wurde eine Mischung von gemäß Beispiel 1 und 2 gewonnenen Dichlorbutenen- in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens in Chloropren übergeführt. Als Reaktionsgefäß wurde ein Rohr verwendet, welches keine Füllkörper enthielt, einen Innendurchmesser von 9 mm besaß und 48 cm lang war. Es besaß eine 6 mm große Thermometertasche und wurde durch einen direkt um das Rohr gewickelten Widerstandsdraht erhitzt. Während des Versuches wurde das Reaktionsrohr auf etwa 575"C erhitzt. Durch das Reaktionsrohr wurde ein Gasgemisch geleitet, welches durch Kombination der Produkte aus den vorhergehenden Versuchen durch Abspaltung von Chlorwasserstoff mit Ätznatron erhalten wurde und welches aus den folgenden Produkten bestand: 50 Molprozent 2,3-Dichlorbuten-(1) 1,8 Molprozent 3,4-Dichlorbuten-(1) 33,8 Molprozent 1,2-Dichlorbuten-(2) 13,8 Molprozent 1,3-Dichlorbuten-(2) 0,6 Molprozent niedriger- und höhersiedende Anteile der Umwandlungsprodukte des 1,2,3-Trichlorbutans Die Verweilzeit im Reaktionsgefäß betrug etwa 3,0 Sekunden. Die das Reaktionsrohr verlassenden Produkte wurden in einen Kühler geleitet, und es wurde ein Gemisch erhalten, das gaschromatographisch untersucht wurde und die folgende Zusammensetzung besaß: 43,6 Molprozent 2-Chlorbutadien-(1,3) (Kp. 59,4) 16,3 Molprozent 2,3-Dichlorbuten-(1) 0,4 Molprozent 3,4-Dichlorbuten-(1) 32,5 Molprozent 1,2-Dichlorbuten-(2) 12,1 Molprozent 3,1-Dichlorbuten-(2) 5,1 Molprozent andere Umwandlungsprodukte mit kleinen Mengen 1-Chlorbutadien Es wurden nur 3,90/0 des 1,2-Dichlorbuten-(2) vom Zulauf zu 2-Chlorbutadien-(1,3) umgewandelt, während 67,40/, des aufgegebenen 2,3-Dichlorbuten-(1) in das 2-Chlorbutadien-(1,3) umwandelte.
  • Beispiel 4 Zu Vergleichszwecken wurde die Chlorwasserstoffabspaltung beim 1,2,3-Trichlorbutan mit dem Aminkatalysator gemäß USA.-Patentschrift 2 879 311 durchgeführt. Es wurde die gleiche Vorrichtung wie im Beispiel 1 und 2 benutzt. Das Reaktionsgefäß wurde mit 100 g 1,2,3-Trichlorbutan mit einer Reinheit von 96,0 Mol beschickt, welches noch etwa 3,0 Molprozent 2,2,3,3-Tetrachlorbutan und etwa 1,0 Molprozent andere Chlorbutane enthielt. Dieses Material wurde mit 20 g Chinolin als Katalysator versetzt. Die Luft in dem Reaktionssystem wurde durch Stickstoff ersetzt. Das Reaktionsgemisch wurde dann erhitzt und während der gesamten Umsetzung auf 150 bis 160"C belassen. Aus dem fraktioniert destillierten Produkt wurde der Chlorwasserstoff ausgewaschen und das organische Produkt gaschromatomatisch analysiert, es hatte die folgende Zusammensetzung: 5,1 Molprozent 3,4-Dichlorbuten-(1) 17,9 Molprozent 2,3-Dichlorbuten-(1) 53,1 Molprozent 1,2-Dichlorbuten-(2) 12,0 Molprozent 1,3-Dichlorbuten-(3) 9,6 Molprozent 1,2,3-Trichlorbutan 2,7 Molprozent niedrig- und höhersiedende Anteile Die Umwandlung von 1,2,3-Trichlorbutan betrug 91,4°/o und die Ausbeute an Dichlorbutenen, bezogen auf das umgewandelte 1,2,3-Trichlorbutan, betrug 98,0 °/o. Die Ausbeute an leicht umzuwandelndem 2,3-Dichlorbutan-(1) betrug 19,8 O/o, verglichen mit einem durchschnittlichen Wert bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Alkali von etwa 52,5 O/o, oder mehr, also der 2'/2flachen Menge. Die Ausbeute an wärmebeständigeml,2-Dichlorbuten-(2) betrug 58,8 °/o, verglichen mit einem durchschnittlichen Wert von etwa 27,1 0/o bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, also weniger als halb soviel.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1,3) (Chloropren) aus 1,2,3 -Trichlorbutan, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,2,3-Trichlorbutan mit 1,0 bis 1,35 Mol Natrium- oder Kaliumhydroxyd je Mol Trichlorbutan bei 100 bis 250"C in sauerstofffreier Atmosphäre bei Rückflußtemperatur umsetzt und anschließend das so erhaltene Produkt bei 450 bis 650"C pyrolysiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Zusatz von 2,2,3-Trichlorbutan vor der Pyrolyse ein Reaktionsgemisch mit 40 bis 85 Gewichtsprozent 2,2,3-Trichlorbutan herstellt.
DEA40061A 1961-06-08 1962-04-25 Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(1, 3)-Chloropren Pending DE1210797B (de)

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