-
Einrichtung zur Bohrlocherweiterung für die Vorrichtung von Rammstreben
Bei der Gewinnung eines Flözes mittels eines Rammkörpers ist es bekanntlich erwünscht,
dem Stoß eine konvexe Form zu geben. Auf diese Weise gelingt es, den mit hoher Geschwindigkeit
durch den Abbaubetrieb geschleppten Rammkörper auf der ganzen Bauhöhe derart an
den Stoß heranzubringen, daß die Kohle auf der ganzen Höhe mehr oder minder gleichmzißig
gewonnen wird.
-
Erfolgt die Vorrichtung eines derartigen Abbaubetriebes dadurch, daß
zunächst ein Aufhauen von Hand oder unter `'erwendun- der für derartige Zwecke gebräuchlichen
Hilfseinrichtungen hergestellt wird, daiui kann dieses Aufhauen von vornherein so
ausgebildet sein, daß sogleich nach dem Durchstich mit der Hereingetvimiting der
Kohle durch Rammen begonnen werden kann.
-
Durch Bohren kann ein Auffauen jedoch wesentlich schnelle:- und billiger
hergestellt werden. Ein solches Bohrloch hätte aber zunächst in jedem Falle einen
mehr oder minder geradlinigen Verlauf. Das hätte zur Folge, daß eine Kohlenramme,
die in ein solches Aufhauen eingesetzt würde, nicht mit dem erforderlichen Druck
in der gewollten Abbaurichtung gegen die Kohle gedrückt bzw. geschleudert würde.
Das wiederum hätte zur Folge, daß trotz eines hohen Leistungsaufwandes ein sehr
schlechter Löseeffekt erzielt würde.
-
Es ist ein durch ein zwischen Grundstrecke und Kopfstrecke im Flöz
hergestelltes Bohrloch hindurchziehbares Bohrlocherweiterungsgerät bekannt, bei
dem Schneidmesser an einem Träger radial angeordnet sind. Hierdurch wird das Bohrloch
jedoch nach allen Seiten hin erweitert und dessen geradliniger Verlauf nicht geändert.
-
Mit Hilfe der bekannten Seilschrämgeräte läßt sich zwar ein Bohrloch
nach einer Seite hin erweitern, dies geschieht jedoch nur langsam und erfaßt keineswegs
die Kohle in ihrer Gesamten Flözmächtigkeit.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen.
-
Sie schlägt vor, zunächst im Flöz in der genannten Weise durch Bohren
ein Aufhauen herzustellen und dieses Aufhauen dann durch eine neuartige Kombination
eines rammend arbeitenden Gewin-»u»<.;sgerätes mit vor- und%oder nachgeschalteten,
als Flachstäbe ausgebildeten Trägern von Schrämwerkzeugen aufzuweiten, bevor mit
der eigentlichen Gewinnung durch das Rammgerät begonnen wird. Die vor- oder nachgeschalteten
Schrämwerkzeuge bedürfen bekanntlich keiner besonderen Druckkomponente "egen den
Stoß, um sich lösend am Stoß entlanazubewegeti. Die Schrämpicken sind dabei so gestellt,
daß ein ganz geringer Anpreßdruck, so wie er z. B. durch die gespannte Kette ausgeübt
wird, schon ausreicht, um die Werkzeu@(re am Stoß und in Lösestellung zu halten.
Mit Hilfe einer solchen Schrämkette gelingt es dann, in verhältnismäßig kurzer Zeit,
das Aufhauen insbesondere am oberen und unteren Ende so weit zur einen Seite hin
vorzuziehen, daß sich insgesamt die gewollte konvexe Form des Stoßes ergibt, wie
sie für die Gewinnung der Kohle unter Anwendung einer Kohlenramme erwünscht ist.
-
Die Kettenschrämvorrichtung kann aus einer Mehrzahl von Schrämplatten
bestehen, die in bekannter Weise kippbar in den in die Antriebskette eingeschalteten
Trägern eingesetzt und mit getrennten Schrämpicken für die wechselnde Bewegungsrichtung
versehen sind.
-
Vorteilhaft sind mehrere als Flachstäbe ausgebildete Träger von Schrämwerkzeugen
hintereinander geschaltet sein, die dann zweckmäßig durch Kreuzgelenke miteinander
verbunden sind. Die Schrämkette kann sich so nicht nur der Form des Stoßes, sondern
auch der Ausbildung des Liegenden anpassen.
-
Ferner sollen die Schrämwerkzeuge erfindungsgemäß in der Vertikalen
aufsteckbar ausgebildet sein, damit ohne weiteres durch die Schräm-,verkzeuge eine
der Eingriffsbreite des Rammkörpers entsprechende oder angenäherte Höhe des durch
die Schrämwerkzeuge freigelegten Schrams erzielt wird.
-
Ist durch den Einsatz der Kettenschrämwerkzeuge der Kohlenstoß in
die gewünschte Form und Stellung gebracht, dann werden die Schrämwerkzeuge entfernt,
so daß bei der normalen Gewinnungsarbeit das Lösen der Kohle nur durch die Kohlenramme
bewirkt
wird, die in bekannter Weise mit mehr oder minder hoher Geschwindigkeit lösend am
Kohlenstoß entlanggeschleppt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 die Lösewerkzeuge im Grundriß, F i g. 2 einen Querschnitt nach
der Linie 11-II der Fig. 1.
-
Das gemäß der Erfindung eingesetzte eigentliche Lösewerkzeug stellt
der Rammkörper 10 dar. Dieser ist ein flaches Gebilde, welches auf der dem Kohlenstoß
zugekehrten Seite in der Nähe seiner Enden mit den eigentlichen Rammeißeln 11 und
12 versehen ist. Außerdem ist in der Mitte ein Vorreißmesser 13 angeordnet, welches
erfahrungsgemäß die Lösewirkung der eigentlichen Rammwerkzeuge 11 und 12 wesentlich
steigert. Zusätzlich sind dann noch nach oben gerichtete Nachreißmesser 14 vorgesehen,
die das Lösen der überhängenden Kohle erleichtern.
-
Der Hobelkörper 10 weist an seinen beiden Enden Kupplungsaugen
15 auf, die die Kupplungsbolzen 16 aufnehmen. Normalerweise wird an diesen Stellen
die Antriebskette 17 an den Rammkörper 10 angeschlossen.
-
Bei der skizzierten Ausführung ist jedoch auf der einen Seite des
Rammkörpers eine Schrämkette angeschlossen, die aus mehreren durch Kreuzgelenke
18 miteinander verbundenen stabförmigen Einzelteilen 19 besteht. Jeder dieser Teile
19 ist aus Flachschienen aufgebaut. An der dem Kohlenstoß zugekehrten offenen Seite
sind die kippbaren Schrämplatten 20 durch Gelenkbolzen 21 gesichert. Die Schrämplatten
20 tragen für jede Bewegungsrichtung eine oder mehrere Schrämpicken 22. F
i g. 2 der Zeichnung läßt erkennen, daß die einzelnen Platten 20 außerhalb ihrer
Mitte den flachen Fortsatz 23 tragen, der die Gelenkbogen aufweist. Das hat zur
Folge, daß die Lage der Schrämpicken 22 zu dem Träger 19 dadurch geändert werden
kann, daß die Schrämplatten 20 um 180° gedreht werden. In F i g. 2 der Zeichnung
ist eine in solcher Weise verdrehte Schrämplatte strichpunktiert angedeutet. Es
ergibt sich so trotz geringer Bauhöhe einer Schrämplatte ein Schramschlitz, der
eine wesentlich größere Höhe aufweist.
-
Bei der skizzierten Ausführung sind es zwei stabförmige Träger 19
mit je drei Schrämplatten 20, die auf der einen Seite des Rammkörpers 10 angeordnet
sind. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß auch mehrere derartige Träger 19 vorgesehen
sein können, und daß ferner die Möglichkeit besteht, an jedem einzelnen Träger eine
andere Zahl von Schrämplatten 20 anzubringen. Daß außerdem die Möglichkeit besteht,
an jeder Seite des Rammkörpers 10 eine derartige Schrämkette einzuschalten, wurde
weiter oben schon ausgeführt. Schließlich kann die Ausbildung der eigentlichen Schrämwerkzeuge
auch irgendwie anders sein, als bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel.
-
Um zu verhindern, daß sich die Schrämwerkzeuge an irgendwelchen vorspringenden
Teilen des Stoßes verhaken, sind bei dem skizzierten Ausführungsbeispiel noch Gleitkufen
24 vorgesehen, die die von den Schrämwerkzeugen bei jedem Durchgang erfaßte Vorgabe
beschränken. Diese Gleitkufen 24 können auch einstellbar sein.
-
Schließlich sind die Träger 19 für die Schrämwerkzeuge 20 bis 22 rückseitig
mit Führungsösen 25 versehen. Durch diese Führungsösen 25 wird ebenso wie durch
den Längskanal 26 des Rammkörpers 10 das Leertrum der Antriebskette hindurchgeführt.