DE1206907B - Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden

Info

Publication number
DE1206907B
DE1206907B DEF33985A DEF0033985A DE1206907B DE 1206907 B DE1206907 B DE 1206907B DE F33985 A DEF33985 A DE F33985A DE F0033985 A DEF0033985 A DE F0033985A DE 1206907 B DE1206907 B DE 1206907B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
sugar
ppe
adenine
dimethylformamide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF33985A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Gerhard Schramm
Dr Horst Groetsch
Dipl-Chem Dr Wolfgang Pollmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF33985A priority Critical patent/DE1206907B/de
Priority to CH616462A priority patent/CH459228A/de
Priority to GB20075/62A priority patent/GB1002186A/en
Priority to US381531A priority patent/US3278518A/en
Publication of DE1206907B publication Critical patent/DE1206907B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H19/00Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
    • C07H19/02Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
    • C07H19/04Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
    • C07H19/16Purine radicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H21/00Compounds containing two or more mononucleotide units having separate phosphate or polyphosphate groups linked by saccharide radicals of nucleoside groups, e.g. nucleic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden aus Zuckern und bestimmten Stickstoffbasen in Gegenwart von Polyphosphorsäureestern. Letztere werden im folgenden meist kurz als PPE bezeichnet.
  • Nucleoside waren bisher sehr schwer synthetisch zugänglich. Gerade diese Nucleoside haben eine große Bedeutung, da sie zum Teil in verschiedenen pharmazeutisch wichtigen Naturstoffen vorkommen und auch als antibiotisch wirksam bekannt sind.
  • Im allgemeinen wird zur Herstellung von Nucleosiden zunächst die Stickstoffbase chloriert. dann hieraus das Chlorquecksilber- oder Silbersalz hergestellt und dieses mit dem Cl-Halid eines peracetylierten Zuckers umgesetzt. Die nächsten Reaktionsschritte bestehen dann in einer Entacetylierung des Zuckers und der reduktiven Halogenabspaltung mit Hilfe eines Katalysators. Entsprechend der großen Anzahl der Reaktionsstufen sind die Ausbeuten im allgemeinen sehr gering. Hinzu kommt, daß die Halide der Ketosen, insbesondere der 2-Desoxyaldosen und der 2-Desoxy-2'-amino-aldosen, sehr unbeständig sind. So gelang die Synthese des Desoxyribosyladenins erst 1960 -H. V e n n e r mit einer Gesamtausbeute unter 1% (»Chemische Berichte«, Bd. 93, 1960, S. 140).
  • Ferner wurde beobachtet, daß die Silber- oder Quecksilbersalze verschiedener Stickstoffbasen nur schwer mit den Zuckerhaliden reagieren und sich in der Hitze zersetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man N-Glykoside in einfacher Weise und in guter Ausbeute herstellen kann, wenn man in einem inerten Lösungsmittel auf einen Zucker oder ein Zuckerderivat mit freier Carbonylfunktion in Gegenwart überschüssigen Polyphosphorsäureesters, der durch Umsetzung von Phosphorpentoxyd mit einer Alkoxygruppen enthaltenden Verbindung hergestellt worden ist, eine heterocyclische Verbindung, die im Ring mindestens eine Iminogruppe enthält, im Uberschuß bei einer Temperatur von etwa 0 bis 60°C einwirken läßt und das N-Glykosid in üblicher Weise abtrennt.
  • Als Zucker eignen sich für das Verfahren gemäß der Erfindung sowohl Aldosen, wie Triosen, Tetrosen, Pentosen, Hexosen und Heptosen, als auch die entsprechenden Ketosen. Beispielsweise seien Arabinose, Ribose, Fructose, Glucose, Galactose, Erythrose und Threose genannt. Außer diesen einfachen Zuckern kommen Zuckerderivate, die eine freie Carbonylfunktion aufweisen, wie Desoxyzucker, z. B. Rhamnose und Desoxyribose, acylierte Aminozucker, z. B. N-Acetylglucosamin und Oligosaccharide wie Lactose und Maltose in Betracht. Selbstverständlich können auch solche Zuckerderivate, in denen eine oder mehrere Hydroxylgruppen veräthert oder verestert sind, als Ausgangsstoffe eingesetzt werden. Es sei besonders erwähnt, daß als Zuckerkomponente auch Apurinsäuren, die bekanntlich (»J. Biol. Chem.«, Bd. 195, 1952, S. 49) dadurch entstehen, daß man aus Nucleinsäuren in schwach saurer Lösung die Purinreste abspaltet und die Aldehydfunktion der Ribose bzw. Desoxyribose freilegt, ohne daß dabei der Polymerisationsgrad der Nucleinsäuren beeinträchtigt wird, verwendet werden können.
  • Als Stickstoffbasen kommen heterocyclische in Betracht, die am Stickstoffatom ein Wasserstoffatom tragen. Hierunter sind auch solche zu verstehen, die nur in der tautomeren Form dieser Bedingung genügen. Als Beispiele seien Piperidin, Morpholin, Pyrrolidin, Indol sowie Basen, die sich vom Pyrimidin ableiten, wie Cytosin, 5-Methylcytosin, 5-Hydroxymethylcytosin, Uracil, Thymin, Orotsäure und solche, die sich vom Imidazol ableiten, wie Adenin und Guanin, genannt.
  • Die erfindungsgemäß als Kondensationsmittel dienenden Polyphosphorsäureester können z. B. nach der in »Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft«, Bd.43, 1910, S. 1857, beschriebenen Methode hergestellt werden. Der Reaktionsverlauf sei am Beispiel der Herstellung von Adenosin schematisch wiedergegeben. PPE reagiert zunächst mit der acetalischen Hydroxylgruppe des Zuckers zu einer reaktionsfähigen Verbindung, die keine reduzierenden Eigenschaften und keine Aldehydfunktion mehr zeigt. Bei der Aufarbeitung der aktiven Verbindung der Glucose wurde Glucose-l-phosphat erhalten. Es kann somit als sicher angesehen werden, daß zunächst eine Veresterung der acetalischen Hydroxylgruppe mit PPE erfolgt. Die aktive Verbindung ist jedoch nicht identisch mit dem 1-Phosphat, da dieses nicht reaktionsfähig ist. Es ist besonders bemerkenswert, durch PPE bevorzugt die acetalische Hydroxylgruppe aktiviert wird und daher ein Schutz der übrigen Hydroxylgruppen wie bei den üblichen Verfahren nicht mehr nötig ist. Das Verfahren gemäß der Erfindung stellt somit eine wesentliche Vereinfachung der Nucleosidsynthese dar.
  • Es wird angenommen, daß durch den Rest des PPE die Elektronenkonfiguration am Cr-Atom so verändert wird. daß nunmehr leicht eine Substitution durch eine Stickstoffbase erfolgen kann. Es ist bemerkenswert. daß bei Stickstoff enthaltenden Heterocyclen, die außerdem noch eine Aminogruppe besitzen, z. B. Aminopurin, bevorzugt das ringständige Stickstoffatom reagiert. So erhält man z. B. aus Adenin und Ribose das 9-ß-Ribosyladenin.
  • Die Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß man den Zucker in Gegenwart von PPE auf einen Uberschuß an Stickstoffbase einwirken läßt. Vorteilhaft verfährt man so, daß man die überschüssige Base in einem inerten Lösungsmittel löst, PPE zusetzt und eine Lösung des Zuckers langsam zugibt.
  • Die Isolierung der Verfahrensprodukte erfolgt zweckmäßigerweise so, daß man zunächst das Lösungsmittel abdampft oder durch Fällung der Reaktionsprodukte, z. B. mit Äther, das Lösungsmittel entfernt. Anschließend kann man das Reaktionsprodukt mit Wasser versetzen, wobei PPE in Orthophosphat zerlegt wird. Dann wird das Phosphat, z. B. mit Bariumhydroxyd, entfernt, und aus der eingeengten Mutterlauge werden die Nucleoside in der üblichen Weise durch Kristallisation oder Chromatographie weitergereinigt. Man kann aber auch so vorgehen. daß man zunächst die Reaktionsprodukte mit Chloroform oder einem ähnlichen polaren Lösungsmittel ausfällt, wobei der nicht umgesetzte PPE in Lösung bleibt und dann anschließend die ausgefällten Nucleoside weiterreinigt.
  • ,Als Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich solche, in denen die Zucker und die Basen gut löslich sind und die selbst nicht mit den Reaktionskomponenten reagieren. In Frage kommen insbesondere Ester und Alkylamide verschiedener Säuren, z. B. Diäthylphosphit, Phosphorsäure - tris - dimethylamid, Dimethylsulfoxyd, Formamid oder besonders Dimethylformamid. Die Gegenwart kleiner Mengen Wasser stört nicht. Es kann sogar, wenn auch mit geringerer Ausbeute, in wäßriger Lösung gearbeitet werden.
  • Der Vorteil des Verfahrens gegenüber den bekannten Methoden liegt vor allem darin, daß es die Herstellung von Nucleosiden aus Zuckern und Basen in einer einstufigen Reaktion gestattet und die umständliche Bereitung der obenerwähnten, teilweise sehr labilen Zwischenprodukte überflüssig macht. Das Verfahren zeichnet sich ferner durch sehr milde Reaktionsbedingungen aus. so daß es auch bei empfindlichen Reaktionspartnern anwendbar ist. Ein weiterer bemerkenswerter Vorzug ist, daß weder die Komponenten noch die Lösungsmittel in wasserfreier Form eingesetzt werden müssen. so daß z. B. die übliche kristallwasserhaltige Glucose verwendet werden kann. Schließlich läßt sich der überschuß der Base leicht unverändert zurückgewinnen.
  • Die Verfahrensprodukte können auf Grund ihrer pharmakodynamischen Wirkung teils direkt als Arzneimittel, teils als Zwischenprodukte zur Herstellung von Pharmazeutika verwendet werden. So dienen z. B. Adenosin als Kreislaufmittel und Psicofuranin als Cytostaticum, während 2-(2'-Desoxy - D - ribofuranosyl) - 6 - methyl - asym - triazin-3,5-(2,4)-dion (Azathymidin, »J. Am. Chem. Soc.«, Bd. 80, 1958, S. 1138) als Inhibitor der DNS-Synthese wirkt. Die bei Verwendung von Apurinsäuren nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhältlichen Nucleinsäuren haben erheblichen Einfluß auf den Zellstoffwechsel und können als Cytostatika. z. B. als Inhibitoren von Bakterien, oder zur Transformation von Organismen, z. B. zur Herstellung von Virus-Mutanten, verwendet werden. Beispiel 1 9-N-[I'-ß-Ribosyl]-adenin Es werden 1 g Adenin in 50 ml Dimethylformamid unter Zugabe einiger Tropfen konzentrierter Salzsäure gelöst, 5 g PPE hinzugegeben und langsam unter Rühren 100 mg D-Ribose - gelöst in 50 ml Dimethylformamid - zugetropft. Nach einer Reaktionsdauer von etwa 20 Stunden bei 50 bis 60°C wird die Lösung in Chloroform eingegossen. Hierbei fällt das Reaktionsgemisch aus, und unverbrauchter PPE bleibt in Lösung. Zur Reinigung wird der Niederschlag in Wasser gelöst, die Lösung mit Bariumhydroxydlösung und einem gleichen Volumen an Äthanol versetzt, mit Schwefelsäure neutralisiert, vom ausgefallenen Bariumsulfat abzentrifugiert und im Rotationsverdampfer eingeengt. Hierbei fällt der größte Teil des Adenins aus. Die vollständige Reinigung des Adenosins erfolgt nach W. E. C o h n (»J. Am. Chem. Soc.«, Bd. 72, 1950, S. 1471) über eine »Dowex - 1 - formiat« - Ionenaustauschersäule. Ebenso gut ist die Reinigung über eine »Dowex-1-borat«-Säule nach J. X. K h y m und W. E. C o h n (»The Nucleic Acids«, Bd. I, S. 237).
  • Die Ausbeute an Adenosin, bezogen auf die eingesetzte Ribosemenge, beträgt 400(0. Das so erhaltene Adenosin ist, wie der Vergleich der IR- und UV-Spektren mit den Spektren eines authentischen Präparates zeigt, mit diesem identisch.
  • Systematische Variation der Versuchsbedingungen ergab, daß die Ausbeute an Nucleosid von dem Mengenverhältnis Base-Zucker abhängt. Bei einem Verhältnis von 2 : 1 beträgt die Ausbeute 10 bis 200io, bei einem Verhältnis von 10: 1 4001o und bei einem Verhältnis von 20 : 1 rund 800j0, jeweils bezogen auf eingesetzten Zucker. Beispiel 2 9-N-[1'-@-(2'-Desoxy)-ribosyl]-adenin 500 mg Adenin werden. wie oben beschrieben, unter Zusatz einiger Tropfen konzentrierter Salzsäure in 20 ml Dimethylformamid gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 0,5 g PPE und läßt im Laufe von 5 Stunden 50 mg 2'-Desoxyribose, gelöst in 10 ml Dimethylformamid, unter Rühren zutropfen. Nach etwa 20 Stunden bei 50 bis 60°C wird die Reaktionslösung ähnlich wie im Beispiel 1 durch fraktionierte Kristallisation und Säulenchromatographie aufgearbeitet. Die Ausbeute beträgt 300/0, bezogen auf eingesetzte 2'-Desoxyribose. Die Identifizierung des 2'-Desoxyadenosins erfolgte spektroskopisch durch Vergleich der UV-Extinktionskurve und papierchromatographisch durch Vergleich der Rf-Werte mit den entsprechenden Werten einer authentischen Probe. Beispiel 3 N-(2'-Fructosyl )-adenin 500 mg Adenin werden. wie oben beschrieben. in 20 ml Dimethylformamid und etwas konzentrierter Salzsäure gelöst, etwa 0,5 g PPE hinzugefügt und im Laufe von 5 Stunden 50 mg D-Fructose, gelöst in 10 ml Dimethylformamid, zugetropft. Die Reaktionsbedingungen und die Aufarbeitung entsprechen der im Beispiel 1 angegebenen Arbeitsweise. Die Ausbeute an Fructosyl-adenin, bezogen auf eingesetzte Fructose. ist annähernd quantitativ. Das Reaktionsprodukt liefert bei der Hydrolyse wieder Adenin und eine Zuckerkomponente, welche sich chromatographisch wie Fructose verhält.
  • UV-Absorption im", 285 m#t. Rf-Wert im System Amylalkohol-5%iges sekundäres Phosphat (1 : 1) 0,82.
  • Beispiel 4 9-N-[1'-(2'-Desoxy-2'-N-acetylamino)-glucosyl]-adenin Nach der im Beispiel l angegebenen Vorschrift erhält man durch Umsetzung von 500 mg Adenin in 20 ml Dimethylformamid unter Zusatz von 0.5 g PPE und 50 mg N-Acetylglucosamin, gelöst in 10 ml Dimethylformamid, die obengenannte Verbindung in einer Ausbeute von rund 30% (bezogen auf eingesetztes N-Acetylglucosamin).
  • UV-Absorption ama2 260 m#z. Rf-Wert im System Amylalkohol-5%iges sekundäres Phosphat (1 : 1) 0,73.
  • Beispiel 5 Einbau von Adenin in Apurinsäure a) Eine Lösung von 1 g Thymus-Desoxyribonucleinsäure in 100 ml Wasser wird durch Zugabe von Salzsäure auf einen pH-Wert von 2,4 eingestellt und 20 Stunden auf 37°C gehalten. Hierbei werden die Purinbasen weitgehend abgespalten. (Die Hydrolyse der so erhaltenen Apurinsäure ergibt auf dem Chromatogramm keine nennenswerten Mengen an Adenosin und Guanosin.) b) Durch Dialyse gegen steigende Konzentrationen an Dimethylformamid wird die nach a) erhaltene Apurinsäure in reinem Dimethylformamid gelöst. Dieser Lösung (etwa 120 ml) werden 5 g PPE zugegeben. Ferner wird 1 g Adenin mit einigen Tropfen konzentrierter Salzsäure in 60 ml Dimethylformamid gelöst und diese Lösung zu der Apurinsäure-PPE-Lösung unter Rühren hinzugegeben. Nach 20 Stunden bei 55'C wird der Ansatz mit Wasser verdünnt und mehrere Tage gegen Wasser dialysiert.
  • Das Reaktionsprodukt zeigt im Gegensatz zur Apurinsäure keine Aldehydreaktion mehr. Chromatographisch läßt sich die theoretisch zu erwartende Menge an Adenosin nachweisen. Hieraus ergibt sich eine quantitative Umsetzung der freien Aldehydgruppen der 2-Desoxyribose. Für die natürliche Konfiguration des Syntheseproduktes spricht, daß dieses durch Desoxyribonuelease und Schlangengiftdiesterase hydrolysiert wird.
  • Beispiel 6 Einbau verschiedener radioaktiver Heterocyclen in Apurinsäure Zu einer Lösung von 10 mg Apurinsäure und 0,5 g PPE in 20 ml Dimethylformamid gibt man eine Lösung von 160 mg Adenin in 5 ml Dimethylformamid. Die Radioaktivität des Adenins betrug 8 #tC. In einer Kontrolle wird der PPE durch eine gleiche Menge an Phosphorsäure ersetzt. Nach einer Reaktionszeit von 23 Stunden bei 37°C werden die beiden Ansätze in der im Beispiel s beschriebenen Weise durch mehrtägige Dialyse aufgearbeitet. Der Vergleich der Radioaktivität zwischen Versuchsansatz und Kontrolle ergab eine Einbaurate von 96%. Der Einbau wurde durch enzymatische Hydrolyse und Isolierung des markierten 2-Desoxyadenosins bestätigt.
  • In analoger Weise wurden die nachstehend aufgeführten radioaktiven Basen mit der oben beschriebenen Apurinsäure umgesetzt und die jeweilige Einbaurate bestimmt. Guanin . . . . . . . . . . . . . . . Einbaurate 40% Orotsäure . . . . . . . . . . . . . Einbaurate 40% Thymin ............... Einbaurate 50?c, Uracil ................ Einbaurate 80,',) Die Pyrimidine werden im allgemeinen langsamer eingebaut als Purine. Durch Verlängerung der Reaktionszeiten läßt sich jedoch die Einbaurate erhöhen.
  • Beispiel 7 2'-Desoxy-2'-amino-glucosyl-adenin 500 mg Adenin und 4 g PPE werden in 75 ml Dimethylformamid unter Rühren gelöst und mit 100 mg D-Glucosaminhydrochlorid versetzt. Nach einer Reaktionsdauer von 3 Stunden bei 50°C wurde das Dimethylformamid im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in Wasser aufgenommen und mit Natronlauge neutralisiert. Das Nucleosid wird aus der Lösung chromatographisch in einer Ausbeute von 20% als einheitliche Substanz abgetrennt.
  • Rf-Wert im chromatographischen System Butanol-Eisessig-Wasser (5 : 1 : 4) 0,36 (vgl. Rf-Werte im gleichen chromatographischen System von Adenosin: 0,407 und von Adenin: 0,513). UV-Absorption ;.max 260 mu.. Beispiel 8 3-[D-Ribosyl]-1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure 500 mg 1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure und 1,3 g PPE werden in 75 ml Dimethylformamid gelöst und unter Rühren mit 100 mg Ribose versetzt. Nach einer Reaktionsdauer von 4 Stunden wird das Dimethylformamid im Vakuum abdestilliert und der Rückstand in etwa 5 ml Wasser aufgenommen. Hierbei fällt die nicht umgesetzte 1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure vollständig aus. Aus der filtrierten Lösung läßt sich das Ribosid der 1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure als einheitliche Substanz in einer Ausbeute von 220% isolieren.
  • Rf-Wert im System Amylalkohol-5%iges sekundäres Phosphat (1 : 1) 0,56 (vgl. Rf Wert von 1.5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure im gleichen System: 0,11). Das UV-Spektrum ähnelt dem der 1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure, ist jedoch nicht damit identisch. Beim Besprühen mit Silbernitrat gibt die Substanz die für Riboside charakteristische Zuckerreaktion. Auffallend ist die gegenüber 1,5-Dimethyl-5-cyclohexenylbarbitursäure stark erhöhte Löslichkeit in Wasser.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem inerten Lösungsmittel auf einen Zucker oder ein Zuckerderivat mit freier Carbonylfunktion in Gegenwart überschüssigen Polyphosphorsäureesters, der durch Umsetzung von Phosphorpentoxyd mit einer Alkoxygruppen enthaltenden Verbindung hergestellt worden ist, eine heterocyclische Verbindung, die im Ring mindestens eine Iminogruppe enthält, im Überschuß bei einer Temperatur von etwa 0 bis 60°C einwirken läßt und das N-Glykosid in üblicher Weise abtrennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zuckerderivat eine Apurinsäure verwendet.
DEF33985A 1961-05-24 1961-05-24 Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden Pending DE1206907B (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF33985A DE1206907B (de) 1961-05-24 1961-05-24 Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden
CH616462A CH459228A (de) 1961-05-24 1962-05-22 Verfahren zur Herstellung von Nucleosiden
GB20075/62A GB1002186A (en) 1961-05-24 1962-05-24 Process for preparing nucleosides
US381531A US3278518A (en) 1961-05-24 1964-07-09 Process for preparing nucleosides

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF33985A DE1206907B (de) 1961-05-24 1961-05-24 Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1206907B true DE1206907B (de) 1965-12-16

Family

ID=7095353

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF33985A Pending DE1206907B (de) 1961-05-24 1961-05-24 Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3278518A (de)
CH (1) CH459228A (de)
DE (1) DE1206907B (de)
GB (1) GB1002186A (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1670884A1 (de) * 1967-06-24 1971-02-18 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Nucleosiden
US3755295A (en) * 1969-10-24 1973-08-28 Syntex Corp 1-(2-amino-2-deoxy-{62 -d-ribofuranosyl) pyrimidines and derivatives thereof

Also Published As

Publication number Publication date
CH459228A (de) 1968-07-15
US3278518A (en) 1966-10-11
GB1002186A (en) 1965-08-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2508312C2 (de)
DE69108014T2 (de) Verfahren zur herstellung von nucleosiden und ihre analogen.
DE1695151A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nucleosiden
EP0763047B1 (de) Neues verfahren zur herstellung von nucleosiden
DE60204859T2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2'-Halo-beta-L-arabino-furanosylnucleosiden
DE1132926B (de) Verfahren zur Herstellung von 2'-Desoxy-5-fluor-cytidin und dessen ª‡-Isomeren
DE2059429C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Nucleosiddiphosphatestern
DE1918282B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Diestern kondensierter Phosphorsauren
DE1206907B (de) Verfahren zur Herstellung von N-Glykosiden
DE2365719A1 (de) Arabinofuranosyl-6-azacytosine und verfahren zu ihrer herstellung
DE1620631A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotiden
DE2016049A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nucleosiddiphosphaten bzw. ihren Estern
DE1670016C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 5'-Ribunucleotiden durch selektive Phosphorylierung
DE1670884A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nucleosiden
DE1645979C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Ribonucleosid-5'-monophosphatea
DE1445894A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Fluorpyrimidinen
WO1989007108A1 (en) Process for producing nucleoside-3',5'-cyclophosphates and nucleoside-3',5'-cyclothiophosphates
DE2654764C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 3', 4'-Didesoxykanamycin B und als Zwischenprodukte erhaltene Kanamycin B-Derivate
DE69218005T2 (de) 2'-deoxy-2'-fluorcoformycin und stereoisomere davon
AT267074B (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Fluoro-uracil- und 5-Fluoro-cytosin-Nucleosiden
EP0614462A1 (de) Neues verfahren zur herstellung von 2-fluorpurin-derivaten
DE1445471C (de) Verfahren zur Herstellung von 5' Nucleotiden
DE2014440A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Nucleosid-5'-polyphosphaten
DE1645984B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 51-Ribofuranosyl-, 5"-Arabinofuranosyl- und o'-Glucopyranosyl-Nucleotiden
DE2529533A1 (de) 3-desazaguanin sowie derivate dieser verbindung