DE120379C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende neue Rückenstütze für Sitz- und Liegemöbel soll sich jeder beliebigen Veränderung der Rückenlage selbstthätig anschliefsen, ohne dafs sich hierbei die mit dem Sitze nicht verbundene Stütze von der Sitzfläche abhebt.

Die bekannten beweglichen Rückenstützen sind nämlich entweder gelenkig oder mit dem Sitze verbunden und dann nur mit diesem gleichzeitig zu bewegen, oder sie bilden, bei Bewegung um eine waagrechte Achse, bei der ihre Unterkante sich desto mehr von der Sitzoder Liegefiäche abhebt, je mehr die Stütze sich aus der senkrechten Lage entfernt, einen Spalt zwischen Unterkante und Sitzfläche, der verschiedene Unzuträglichkeiten hervorbringt.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen ein .Ausführungsbeispiel für die neue Lagerung der Stütze. Es ist hier die Rückenstütze s um eine waagrechte Achse α drehbar und zugleich in ihrer Längsrichtung über dieser Achse verschiebbar gelagert, so dafs ihr zugleich mit der Drehbewegung auch eine Verschiebbewegung in ihrer Längsrichtung oder in einer ähnlichen Richtung gestattet ist. Hierbei legt sich dann die Stütze mit ihrer unteren Begrenzung ständig auf den Sitz. Sie greift hierbei mit einer schlitzförmigen Oese d über die am Stuhle festgelagerte Achse α (Drehzapfen) und kann zugleich bei ihrer Dreh- oder Kippbewegung über dieser Achse sich auf ihr von der Lehne nach dem Sitze hin bezw. umgekehrt, d. h. also quer zu dieser Achse, verschieben, so dafs bei einer Kippbewegung die Auflagestelle der Stütze auf der Achse sich ständig ändert.

Die Achse α ist hierbei selbst so gelagert, dafs sie sich in der waagrechten Ebene um eine senkrechte (geometrische) Achse drehen kann. Zu diesem Zwecke ist auf der Stuhllehne eine kreisbogenförmige Führung c vorgesehen, in der eine ebenso geformte Schiene b von geringerer Länge so gelagert ist, dafs sie von der Mittelstellung aus nach beiden Seiten in der Führung beweglich ist. Diese Schiene trägt die Achse α (oder Drehzapfen), über welcher die Stütze s mit den Oesen d ruht und sich so bewegen kann, wie aus der Fig. 4 (Seitenansicht) ersichtlich ist. Da nun die Achse ι auf der in der Kreisbahn c beweglichen Schiene b gelagert ist, so kann das ganze aus Stütze s, Achse α und Schiene b bestehende System sich um die durch den geometrischen Mittelpunkt der Kreisführung c gedachte senkrechte Achse drehen, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, wodurch die Stütze sowohl Neigungen des Körpers als auch seitlichen Verdrehungen desselben selbstthätig sich anschmiegen, also jeder beliebigen Rückenbewegung sich anschliefsen kann.

Selbstverständlich können auch andere Lagerungen als die beschriebene zur Erzielung der Stützenbewegungen angewendet werden. So ist z. B. in Fig. 2. eine Lagerung gezeigt, bei welcher ein Knopf e den senkrechten Drehzapfen bildet. Natürlich mufs dieser in einem Längsschlitze des Sitzes geführt sein, damit die Längsverschiebung der Stütze nicht gehindert wird. In diesem Falle kann die obere Lagerung (Oesen d) auch ganz fehlen, da sie durch den Knopf e, soweit es sich um die Verhinderung des Abhebens oder Hochkippens der Stütze e handelt, ersetzt werden.

Man kann aber auch, wie in Fig. ι gezeigt ist, statt von der oberen, von der besonderen unteren Lagerung der Stütze Abstand nehmen und diese mit ihrer Unterkante einfach frei auf der Sitzfläche aufruhen lassen, wobei dann auf die waagrechte Drehbarkeit verzichtet wird.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine selbstthätig verstellbare Rückenstütze für Sitz- und Liegemöbel, gekennzeichnet durch eine derartige Lagerung, dafs die Stütze sich jeder beliebigen Rückenbewegung anschlieisen kann, ohne sich von der Sitzfläche abzuheben.
2. 2. Eine Ausführungsform der durch Anspruch ι gekennzeichneten Rückenstütze, bei welcher eine in bekannter Weise in senkrechten Langschlitzen der Rückenstütze geführte waagrechte Achse in waagrechten, in der kreisförmig gestalteten Rückenlehne angeordneten Führungen gelagert ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.