DE1201175B - Lichtempfindliche Schicht zur Herstellung farbiger Bilder - Google Patents
Lichtempfindliche Schicht zur Herstellung farbiger BilderInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. σ.:
G03c
Deutsche Kl.: 57 b-10
Nummer: 1201175
Aktenzeichen: H 40475 IX a/57 b
Anmeldetag: 20. September 1960
Auslegetag: 16. September 1965
Die Erfindung betrifft lichtempfindliche Schichten zur Herstellung farbiger Bilder, wobei die Schichten
aus einer bei Belichtung Halogenradikale bildenden organischen Verbindung, die in einem Sauerstoff und
Wasserstoff im Molekül enthaltenden Bindemittel dispergiert ist, bestehen.
Es ist bekannt, daß solche Schichten unter der Einwirkung von Licht, insbesondere von UV-Licht,
eine Farbänderung erleiden, weil die abgespaltenen Halogenradikale mit dem Bindemittel der Schicht
reagieren. Das entstandene Bild kann dann weiterhin auf trockenem Wege, ζ. Β. durch Infrarotbestrahlung
oder Erhitzen, oder auch auf nassem Wege durch Herauslösen der lichtempfindlichen Substanz fixiert
werden.
Aufgabe der Erfindung ist, die Erhöhung der Empfindlichkeit dieser lichtempfindlichen Schichten
und die Zahl der herstellbaren Farbnuancen der Bilder zu vergrößern. Der Gegenstand der Erfindung
geht von einer lichtempfindlichen Schicht zur Herstellung farbiger Bilder aus einer bei Belichtung
Halogenradikale bildenden, organischen Verbindung, die in einem im Molekül O und H enthaltenden
Bindemittel dispergiert ist, aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zusätzlich einen in
Wasser oder in mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten löslichen, organischen Säure-Base-Indikator, gegebenenfalls
ein Pigment, gegebenenfalls eine UV-absorbierende Verbindung und gegebenenfalls einen
Sensibilisator enthält.
Ein bevorzugter Säure-Base-Indikator ist Kongorot.
Als UV-absorbierende Verbindung wird ein Keton, ein Stilbenderivat, Benzil, Salicylsäurephenylester
oder Benzoin verwendet.
Geeignete Sensibilisatoren sind Azoverbindungen, ζ. B. Ν,Ν'-Dimethylphenylazoanilin und 4-Phenylazodiphenylamin.
Wenn »Säure-Base-Indikatoren«, die im Gemisch mit bestimmten organischen Halogenverbindungen
in organischen, O und H enthaltenden Bindemitteln gelöst oder dispergiert sind, wenige Sekunden lang
belichtet werden, zeigen sie die typische Farbänderung, die man von dem Indikator als Ergebnis einer
pH-Änderung vom Basischen zum Sauren erwartet. Der Farbumschlag läßt sich dadurch sehr schnell erzielen,
daß man den pH-Wert des Systems vor der Belichtung gerade über den Wert einstellt, bei dem
der Farbumschlag auftritt.
Bei den sich bei Belichtung zwischen der organischen Halogenverbindung und dem O und H enthaltenden
Bindemittel abspielenden Reaktionen ent-Lichtempfindliche Schicht zur Herstellung
farbiger Bilder
farbiger Bilder
Anmelder:
Horizons Incorporated, Cleveland, Ohio
(V. StA.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Prinz und Dr. rer. nat. G. Hauser,
Patentanwälte,
München-Pasing, Ernsbergerstr. 19
Als Erfinder benannt:
Eugene Wainer, Shaker Heights, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 22. September 1959
stehen wahrscheinlich Säure und Wasser, was die Wirkung auf den pH-Wert erklärt.
Nur für Licht des relativ fernen Ultraviolette empfindliche Schichten können nach der Belichtung durch
Überziehen mit einer Schicht eines sauerstofffreien Bindemittels, z. B. mit Polystyrollack, fixiert werden.
An Stelle von Indikatoren mit einer Farbe, deren Farbton vor der Belichtung verhältnismäßig hell und
deren Helligkeit groß ist und die bei Belichtung dunkel bzw. gering werden, können Indikatoren verwendet
werden, die vor der Belichtung in basischem Medium eine Farbe von dunklem Farbton und geringer
Helligkeit aufweisen und bei Belichtung eine Farbe mit hellem Farbton und größerer Helligkeit annehmen
oder sogar völlig farblos werden. Im allgemeinen sind für eine Ausbleichung etwas längere Belichtungszeiten
erforderlich als für eine Farbänderung unter Entstehung einer bunten Farbe.
Die erfindungsgemäßen Schichten sind nicht nur in völlig trockenem Zustand lichtempfindlich, sondern
auch dann, wenn sie in sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln, wie Aceton, Alkohol, Glykolen od. a., verteilt sind.
Ferner können die Schichten Weichmacher, die sich mit Wasser vertragen, enthalten. Solche Weichmacher
sind Glykole, Glycerin, Glykoläther oder mehrbasische Alkohole.
Die erfindungsgemäßen Schichten sind hauptsächlich für UV-Licht empfindlich. Ihre Empfindlichkeit
509 687/421
beginnt bei 4000 A und und ist für Strahlung in einem Bereich von 2500 bis 3500 Ä besonders hoch. Dadurch
ist die Schleierbildung trotz fortgesetzter Einwirkung von diffusem Tageslicht oder gewöhnlichem
Raumlicht gering und dadurch die Stabilität der belichteten Schicht bei diesen Bedingungen gewährleistet.
Durch Zusatz von UV-absorbierenden Verbindungen läßt sich die Empfindlichkeit im ultravioletten
Bereich weiter steigern. Derartige UV-absorbierende Verbindungen werden in Mengen bis
zu Vio Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Halogenradikale bildenden organischen Verbindung,
zugesetzt.
Die erfindungsgemäßen Schichten sind vor und nach der Belichtung durchsichtig, d. h. sie enthalten
transparente Farbstoffe und eignen sich besonders zum Kopieren von Strichbild-Kopiervorlagen. Halbtonbilder
lassen sich erzielen, indem man die Schicht verhältnismäßig dick macht und eine UV-absorbierende
Verbindung zugibt. Ein anderes Mittel zur Erzielung von Halbtonbildern besteht darin, der
Schicht ein feinverteiltes inertes weißes Pigment in solchen Mengen zuzusetzen, daß das Volumen des
Pigments nicht über 35% des Volumens der fertigen getrockneten Schicht hinausgeht. Geeignete inerte
weiße Pigmente sind Titandioxyd, Bariumsulfat, Kieselsäure oder Zirkonoxyd.
Nachstehend werden die wichtigsten Bestandteile der erfindungsgemäßen Schichten näher erläutert.
Das O und H enthaltende Bindemittel ist vorzugsweise
ein Kunststoff. Beispiele für Bindemittel und geeignete Lösungsmittel sind in der Tabelle angeführt.
Daraus hergestellte Bindemittellösungen mit 5 bis 15 Gewichtsprozent Bindemittel haben eine verhältnismäßig
geringe Viskosität und eine gute Löslichkeit für die anderen Schichtbestandteile.
Bindemittel
Kunststoff | Lösungsmittel |
1. Celluloseacetat | 70 Aceton + 30 Trichlor- |
äthylen | |
2. Cellulosetriacetat ... | 70 Aceton + 30 |
3. Cellulosenitrat | 50 Aceton + 50 Äthyl |
acetat | |
4. Äthylcellulose | 40 Toluol + 30 Aceton |
+ 30CH3OH | |
5. Polyäthylenglykol .. | Methylalkohol |
6. Polyacrylsäureester | 70 Aceton + 30 CH3OH |
7. Polymethacrylsäure- | |
methylester | 40 Äthylacetat + 30 Ace |
ton + 30 Toluol | |
8. Polyvinylacetat | 40 Aceton + 40 CH3OH |
+ 20 Toluol | |
9. Polyvinylalkohol * .. | Wasser |
* Mit Polyvinylalkohol werden Emulsionen erhalten, die nach dem Trocknen eine klare Schicht ergeben.
Wichtig ist, daß die verwendeten Bindemittel Wasserstoff und Sauerstoff enthalten. Beispielsweise
erzielt man bei Verwendung von Polystyrol als Bindemittel keine Farbänderungen.
Die erfindungsgemäßen Schichten können auf Schichtträgern, z. B. aus Glas, Papier, Kunststoff
oder Textilien, ausgebreitet werden; der Schichtträgei kann auch selbst an der fraglichen chemischen Reaktion
teilnehmen. Beispielsweise können Papier und Textilien, die Hydroxylgruppen enthalten, die Funktion
des sauerstoff- und wasserstoffhaltigen Bindemittels übernehmen.
Bevorzugte organische Verbindungen, die bei Belichtung Halogenradikale bilden, sind Tetrabromkohlenstoff,
Jodoform, Bromoform, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff. Unter diesen sind die beiden
ίο zuerst angeführten am geeignetsten, da sie bei Zimmertemperatur
fest sind und praktisch in jeder Menge in einem Bindemittel gelöst werden können. Wenn eine
Farbreaktion in Lösung gewünscht wird, sind die flüssigen Halogenverbindungen geeignet.
Weiter wurde festgestellt, daß Halogenverbindungen hergestellt werden können, die teilweise noch
wirksamer als die vorstehend angeführten sind, wenn man Tetrabromkohlenstoff oder Tetrachlorkohlenstoff
mit einem Wasserstoff und Sauerstoff enthaltenden Bindemittel im Dunkeln erwärmt. Die Natur der
so erhaltenen Produkte ist unbekannt, jedoch stellte sich heraus, daß die Verwendung der Produkte als
Bindemittel entweder allein oder gemischt mit den in der Tabelle angeführten Bindemitteln pH-Änderungen
as liefert, die größer sind als die mit den einfachen
Halogenverbindungen erhaltenen. Außerdem scheinen diese Produkte schneller zu reagieren, so daß
größere Empfindlichkeiten erzielt werden.
Eine weitere Gruppe von organischen Verbindungen, die bei Belichtung Halogenradikale bilden, aber
im allgemeinen in viel engeren pH-Bereichen wirksam sind als die vorstehend aufgeführten, sind Tetrabrombutan,
Hexachloräthan, Tetrachlortetrahydronaphthalin, Dichlorbenzol, Dibrombenzol und Hexachlorbenzol.
Sie können nur in Verbindung mit einem Säure-Base-Indikator verwendet werden, der einen
völligen Farbwechsel bei einer pH-Änderung von 1 oder weniger aufweist.
Die erhaltenen Farbreaktionen sind, unabhängig von der Art der organischen Verbindung, die bei Belichtung
Halogenradikale, d. h. wahrscheinlich ein freies Halogenidradikal und ein freies radikalisches
Bruchstück liefert, mit dem gleichen Indikator immer dieselben. Daraus folgt, daß stets Wasser und Säure
gebildet wird. Zum Beispiel ergeben Tetrabromkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff und Jodoform jeweils
die gleiche Farbänderung bei Kongorot.
Der dritte wesentliche Bestandteil der erfindungsgemäßen Schichten ist der Säure-Base-Indikator.
Jeder der bekannten Säure-Base-Indikatoren kann praktisch verwendet und in eine Form gebracht
werden, in der bei pH-Änderungen wirksame Kontraständerungen durchlaufen werden.
Natürlich ist der Farbumschlag bei allen Indikatoren
nicht immer gleich prägnant, er entspricht jedoch im wesentlichen dem in wäßrigen Lösungen
üblicherweise bei Titration mit Säuren oder Basen zu erwartenden.
In den nun folgenden Beispielen wurden zwei Arten von Lichtquellen verwendet. Die erste war eine
275-Watt-Wolframfadenlampe und die zweite war eine SOO-Watt-Hochdruck-Quecksilberdampflampe.
Bei Verwendung der ersten Lampe wurde im allgemeinen ein völliger Farbwechsel mit einer zwischen
5 und 20 Sekunden dauernden Belichtung aus einer Entfernung von 25 cm erhalten. Bei Verwendung der
zweiten Lampe wurde infolge der viel größeren Intensität des UV-Lichts ein völliger Farbwechsel mit
einer zwischen 1 und 3 Sekunden dauernden Beiich- violetten Stich, die belichteten Bildteile waren blaßrung
erhalten. gelb.
Beispiel I Beispiel V
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer 10°/oigen Lösung von Polyvinylacetat in einer
Mischung aus 40 Teilen Aceton, 40 Teilen Methylalkohol und 20 Teilen Toluol, 2 ml einer 2°/oigen
Dispersion von Kongorot in Aceton und 5 ml einer 25°/oigen Lösung von CBr4 in Aceton wurde in einem
Fall auf eine Glasplatte gestrichen und in einem zweiten Fall auf einen 0,05 mm dicken Bogen aus
durchsichtigem hitzestabilisiertem Polyvinylchlorid. Dann ließ man die Schichten an der Luft trocknen,
bis das Lösungsmittel vollständig entfernt war, danach wurde ein Teil jeder Schicht abgedeckt und
3 Sekunden aus einer Entfernung von 25 cm mit einer SOO-Watt-Hochdruck-Quecksilberdampflampe
belichtet. Die belichteten Bildteile waren tiefblaugrau gefärbt, während die unbelichteten Bildteile
hellrot waren. Das Bild auf der Glasplatte wurde dann in einem dunklen Raum 30 Tage aufbewahrt
und anschließend überprüft. Es hatte sich eine leichte, aber erkennbare Verschleierung in den unbelichteten
Bildteilen, die für UV-Licht noch bemerkenswert empfindlich waren, entwickelt. Das Bild auf
dem Polyvinylchlorid wurde 30 Sekunden auf 100° C . erhitzt und dann erneut mit UV-Licht belichtet. Die
unbelichteten Bildteile hatten ihre Lichtempfindlichkeit verloren, die belichteten Bildteile wiesen eine geringfügige
Farbvertiefung auf. Auch das Bild auf dem Polyvinylchlorid wurde 30 Tage in einem
dunklen Raum gelagert. Nach dieser Zeit war kein Anzeichen einer Schleierbildung erkennbar.
35 Beispiel II
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer lOVoigen Lösung von Polymethacrylsäuremethylester
in einer Mischung aus 30 Teilen Aceton, 40 Teilen Essigsäureäthylester und 30 Teilen Toluol, 1 ml einer
2°/oigen Lösung von Äthylviolett (CI. Nr. 42600) in CH3OH und 10 ml einer 25°/oigen Lösung von CBr4
in Aceton wurde auf eine Glasplatte gestrichen und so lange trocken gelassen, bis alles Lösungsmittel entfernt
war. Dann wurde es 15 Sekunden mit der Quecksilberdampflampe belichtet, worauf sich die
ursprünglich violette Farbe in ein helles Grün verwandelt hatte.
Die Beschichtungsflüssigkeit vom Beispiel II wurde durch Zusatz von 5 ml einer 10%igen Lösung von
Zitronensäure in Aceton modifiziert. Die modifizierte Beschichtungsflüssigkeit wurde auf eine Glasplatte
gestrichen und nach dem Trocknen wie im Beispiel II, jedoch nur 6 Sekunden belichtet. Auch in
diesem Fall trat ein Farbwechsel von Violett nach Grün auf.
Die Beschichtungsflüssigkeit vom Beispiel II wurde durch Zusatz von 10 ml einer lO°/oigen Lösung von
Oxalsäure in Aceton modifiziert. Die modifizierte Beschichtungsflüssigkeit wurde auf eine Glasplatte gestrichen
und nach dem Trocknen 10 Sekunden mit der Quecksilberdampflampe belichtet. Die unbelichteten
Bildteile waren blau mit einem leichten Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer
10%igen Lösung von Celluloseacetat in einer Mischung aus 70 Teilen Aceton und 30 Teilen Trichloräthylen,
4 ml einer 3°/oigen Lösung von Orange IV (CI. Nr. 13080) in CH3OH und 5 ml
einer 25%>igen Lösung von CBr4 in Aceton wurde auf eine Glasplatte gestrichen und trocknen gelassen.
Nach einer 3 Sekunden langen Belichtung mit der Quecksilberdampflampe wurde ein Farbwechsel von
Blaßgelb nach Tiefgraubraun erzeugt.
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer lO°/oigen Lösung von Polyvinylacetat in einer Mischung
aus Aceton, Toluol und Methylalkohol, 2 ml einer 2%igen Dispersion von Kongorot in Aceton
und 5 ml einer 15°/oigen Lösung von CHI3 in Aceton wurde, nachdem sie auf eine Glasplatte" gestrichen
und vollständig getrocknet worden war, 3 Sekunden lang belichtet. Es ergab sich im wesentlichen ein
gleicher Farbwechsel wie im Beispiel I, nämlich von Hellrot nach Tiefblaugrau.
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer 10°/oigen Lösung von Polystyrol in Toluol, 2 ml einer
2°/oigen Dispersion von Kongorot in Aceton und 5 ml
einer 25%igen Lösung von CBr4 in Aceton wurde auf eine Glasplatte gestrichen, trocknen gelassen und
3 Minuten aus einer Entfernung von 25 cm mit der Quecksilberdampflampe belichtet. Die Originalfarbe
der Schicht war Blaßrosa. Es wurde auch nach dieser verhältnismäßig langen Belichtungszeit kein
sichtbarer Färb wechsel erhalten.
Beispiel VIII
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml einer 10%igen Lösung von Polyvinylacetat, 0,05 g Diphenylthiocarbazon
und 10 ml einer 25%igen Lösung von CBr4 in Aceton wurde nach dem Aufstreichen
auf eine Glasplatte und völligem Trocknen 10 Sekunden lang mit der Quecksilberdampflampe
belichtet. Die belichteten Bildteile waren Tiefrotschwarz, die unbelichteten Bildteile Blaßgelbgrün.
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 15 ml einer 10%igen Lösung von Polyvinylacetat, 3 ml einer
2°/oigen Dispersion von Kongorot in Aceton, 5 ml einer lO°/oigen Lösung von Äthylenglycol in Aceton,
5 ml einer 25°/oigen Lösung von CBr4 in Aceton, 0,01 g Benzil und 0,005 g N,N'-Dimethylphenylazoanilin
wurde auf eine Glasplatte gestrichen und in einer Dunkelkammer 2 Stunden trocknen gelassen.
Dann wurde sie 5 Sekunden lang aus einer Entfernung von 25 cm mit der Wolframfadenlampe belichtet,
wobei eine Farbänderung ähnlich der vom Beispiel I erhalten wurde, nur war die entwickelte Farbe
tiefer und spielte mehr ins Violett, und die unbelichteten Bildteile waren sehr blaßorange.
Die Beschichtungsflüssigkeit vom Beispiel IX wurde durch Zusatz von 0,5 g für Pigmentzwecke geeignetes
TiO2 modifiziert. Die modifizierte Beschichtungsflüssigkeit
wurde auf eine Glasplatte gestrichen und in einer Dunkelkammer 5 Stunden trocknen gelassen.
Dann wurde sie 15 Sekunden lang aus 25 cm Entfernung mit der Quecksilberdampflampe durch einen
Stufengraukeil belichtet, der fünfundzwanzig verschiedene Grautöne zeigte. Das belichtete Bild zeigte
fünfzehn verschiedene Stufen. Die am stärksten belichteten Stufen wiesen ein sehr tiefes Blaugrau auf,
während die schwächer belichteten Stufen mehr blau als grau waren.
Eine Beschichtungsflüssigkeit aus 1 ml einer lO°/oigen
Lösung von Polystyrol, 4 ml einer 2%igen Dispersion von Kongorot in Aceton, 10 ml einer 25fl/oigen
Lösung von CBr4 in Aceton, 10 ml einer 10%-igen
Äthylenglycollösung in Aceton und 10 ml Aceton wurde auf ein Cellulosepapier gebracht, indem
letzteres in die Beschichtungsflüssigkeit eingetaucht, durchtränkt und dann innerhalb 2 Stunden
vollständig getrocknet wurde. Die mikroskopische Prüfung ergab, daß die Cellulosefasem in einer
schvvachrosa Farbe pigmentiert oder gefärbt waren. Das trockene Papier wurde mit der Quecksilberdampflampe
belichtet, wobei sich das für Kongorot charakteristische tiefe Blaugrau bildete.
Eine wie im Beispiel I zusammengesetzte Beschichtungsflüss:gkeit
wurde auf eine Glasplatte gestrichen und 2 Stunden in der Dunkelkammer trocknen gelassen.
Diese Schicht wurde dann mit einer 5°/oigen Lösung von Polystyrol in Toluol besprüht und
trocknen gelassen. Die Dicke der trockenen Polystyrolschicht betrug 12,7 μηι. Dann wurde bildmäßig
mit UV-Licht belichtet, wobei man den typischen Farbwechsel erhielt. Die belichtete Schicht wurde
30 Tage in der Dunkelkammer aufbewahrt, wonach kein Anzeichen für Schleierbildung gefunden wurde.
Eine erneute Belichtung der unbelichteten Bildteile mit UV-Licht zeigte, daß noch eine sehr schwache
Farbänderung eintrat, die jedoch bei weitem nicht das Ausmaß der ursprünglichen erreichte und die
Brauchbarkeit des Bildes nicht beseitigte.
Beispiel XIII
Durch Polymerisation von Styrol in Gegenwart von 25 Teilen CBr4 unter Verwendung von Toluol
als Lösungsmittel wurde ein bromiertes Polystyrol hergestellt. Durch Zusatz von Aceton wurde das
Polymerisationsprodukt in fester Form ausgefällt. Dann wurde eine Beschichtungsflüssigkeit aus 10 ml
einer lO°/oigen Polyvinylacetatlösung, 1 g des vorstehend
angeführten bromierten Polystyrols und 2 ml einer 2%igen Dispersion von Kongorot in Aceton auf
eine Glasplatte gestrichen und trocknen gelassen. Durch eine 2 Sekunden lange Belichtung aus 25 cm
Entfernung mit der Quecksilberdampflampe erhielt man aus der ursprünglich rosafarbigen Schicht ein
blaugraues Bild.
Claims (6)
1. Lichtempfindliche Schicht zur Herstellung farbiger Bilder aus einer bei Belichtung Halogenradikale bildenden organischen Verbindung, die
in einem im Molekül O und H enthaltenden Bindemittel dispergiert ist und gegebenenfalls
einem Weichmacher, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen in Wasser oder in mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten löslichen organischen
Säure-Base-Indikator, gegebenenfalls ein Pigment, gegebenenfalls eine UV-absorbierende
Verbindung und gegebenenfalls einen Sensibilisator enthält.
2. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Säure-Base-Indikator
Kongorot enthält.
3. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 35 Gewichtsprozent
eines pulverisierten weißen Pigments enthält.
4. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als UV-absorbierende
Verbindung ein Keton, ein Stilbenderivat, Benzil, Salicylsäurephenylester oder Benzoin enthält.
5. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Sensibilisator
eine Azoverbindung enthält.
6. Lichtempfindliche Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als organische
Verbindung, die bei Belichtung Halogenradikale bildet, ein Methanderivat mit mindestens 3 Halogenatomen
im Molekül, vorzugsweise Tetrabromkohlenstoff, enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 737 289.
Deutsche Patentschrift Nr. 737 289.
509 687/421 9.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
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US84145959A | 1959-09-22 | 1959-09-22 |
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DE1201175B true DE1201175B (de) | 1965-09-16 |
Family
ID=25284935
Family Applications (1)
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GB (1) | GB959033A (de) |
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DE737289C (de) * | 1934-10-27 | 1943-07-20 | Kodak Ag | Lichtempfindliches photographisches Material |
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- 1960-09-06 GB GB3073760A patent/GB959033A/en not_active Expired
- 1960-09-20 DE DEH40475A patent/DE1201175B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE737289C (de) * | 1934-10-27 | 1943-07-20 | Kodak Ag | Lichtempfindliches photographisches Material |
Also Published As
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GB959033A (en) | 1964-05-27 |
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