DE119737C

DE119737C -

Info

Publication number: DE119737C
Application number: DENDAT119737D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES 3

PATENTAMT.

Die vorliegende Maschine dient zum Behandeln von Geweben in ausgebreitetem Zu- ■ stände mit Flüssigkeiten. Da die Gewebe während ihres Durchlaufs durch die Flüssigkeiten immer das Bestreben haben, je nach der Flüssigkeit mehr oder weniger in der Breite einzugehen, so schrumpfen sie zusammen. Ganz besonders ist dies bei der Behandlung baumwollener Gewebe mit Laugen der Fall. Um dieses Eingehen möglichst zu verhindern und gleichzeitig ein Auspressen der überschüssigen Flüssigkeit aus dem Gewebe zu erzielen, wird nach vorliegender Erfindung eine Anzahl sich drehender Ausbreitvorrichtungen hinter einander angeordnet, die alle mittelst Hebel- oder sonstigen Druckes gegen einander geprefst werden.

Unter diesen Ausbreitvorrichtungen bezw. Breithaltern sind ein oder mehrere Tröge angebracht, und zwar so, dafs der Breithalter mit einem Theil seines Umfanges von der in den Trögen befindlichen Flüssigkeit berührt wird. Das Gewebe wird nun zwischen den verschiedenen Breithaltern so hindurchgeführt, dafs es einmal den unteren halben Umfang, das nächste Mal den oberen halben Umfang des Breithalters berührt. Dabei wird es dort, wo es die untere Hälfte berührt, mit in die Flüssigkeit getaucht bezw. gezogen. Die Breithalter sind so eingestellt, dafs sie in der Laufrichtung des Gewebes ausbreitend wirken. Die ausbreitende Wirkung eines jeden Breithalters fängt dort an, wo die ausbreitende Bewegung des vorhergehenden Breithalters aufhört. Indem nun gleichzeitig noch die Breithalter an einander liegen bezw. geprefst werden, wird das Gewebe beim Ueberlauf von einem zum anderen Breithalter abgequetscht und gleichzeitig gehalten, so dafs immer nur das auf halbem Umfang liegende Gewebestück frei ist. Hier wird das Eingehen des Gewebes durch die ausbreitende Wirkung des Breithalters verhindert.

Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 eine derartige Maschine im Längsschnitt und in Fig. 2 im Grundrifs dargestellt.

Auf Gestellen g ist in Lagern / einer der bekannten rotirenden Lattenbreithalter b fest gelagert. Natürlich können dazu auch alle anderen Arten rotirender Breithalter dienen. Links und rechts von demselben sind je zwei weitere gleiche Breithalter b¹ und b'² und b'⁶ und £⁴ angeordnet, die durch an Hebeln h hängende Gewichte bei i (nicht gezeichnet) gegen den mittleren, fest gelagerten Breithalter b angeprefst werden. Die Zapfenlager dieser gewissermafsen beweglichen Breithalter sind auf den Wänden g in Prismen oder ähnlichen Führungen verschiebbar gelagert.

Unter den Breithaltern b b¹ bis b* befindet sich ein Trog t, der durch Zwischenwände w in drei Abtheilungen getheilt ist, deren jede eine andere Flüssigkeit enthalten kann, z. B. könnte bei Anwendung dieser Maschine zum Mercerisiren die erste Abtheilung p¹ Natronlauge, die zweite Säure und die dritte Abtheilung t³ Wasser enthalten, s ist eine Spannvorrichtung, ρ sind Spritzrohre, mittelst welcher die in den darunter befindlichen Trogabtheil enthaltene Flüssigkeit auf das Gewebe gespritzt werden kann, hauptsächlich dort, wo das Ge- \vebe den oberen Theil des Breithalters be-

rührt; k ist eine Aufwickelvorrichtung.

getrieben werden die Breithalter unter einander durch Räder r und Riemscheiben q. Selbstverständlich ist es, dafs man die Anzahl der hinter einander angeordneten Breithalter und die darunter befindlichen Trogabtheile beliebig, je nach dem Zweck ihrer Verwendung, anordnen kann.

Der Gewebelauf in der abgebildeten Maschine ist folgender: Durch Spannvorrichtung s gelangt die Waare auf die obere Hälfte des Breithalters £⁴, von hier auf die untere Hälfte des Breithalters b^z. Hier wird das Gewebe durch die im Trogabtheil i¹ enthaltene Flüssigkeit geführt und getränkt, zwischen b³ und b gequetscht und oben über b hinweg nach b¹ geführt. Durch Spritzrohre ρ wird dabei das Gewebe mit Flüssigkeit bespritzt, um bei Uebergang von b zu b¹ wieder gequetscht zu werden". Auf b¹ läuft das Gewebe wieder durch die Flüssigkeit im Abtheil i³ und wird nach Uebergang (bezw. Quetschen) von b¹ zu b² nochmals bespritzt, um sich auf k, einer sogenannten Steigdockenaufwickelung, aufzudocken.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Maschine zum Behandeln von Geweben in ausgebreitetem Zustande mit Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Verhütung eines Schrumpfens des Gewebes in der Breitenrichtung und gleichzeitigen Ausquetschens das Gewebe in Wellenform über sich drehende und gegen einander geprefste Ausbreitvorrichtungen geführt wird, die mit ihrem Mantel in die Flüssigkeit eintauchen und von denen immer die eine ihre ausbreitende Wirkung beginnt, wo die vorhergehende das Gewebe verläfst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.