DE1186490B

DE1186490B - Rahmenloses, zweiachsiges Drehgestell fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1186490B
Application number: DESCH25914A
Authority: DE
Inventors: Max Frei
Original assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Current assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Priority date: 1958-04-23
Filing date: 1959-04-21
Publication date: 1965-02-04
Also published as: CH359458A

Description

Rahmenloses, zweiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge Es sind bereits verschiedene Ausführungen von Drehgestellen für Schienenfahrzeuge bekannt, bei denen die Radsätze durch Schwinghebel geführt werden, die an einem Ende mit horizontalen, als Federn dienenden Drehstäben verbunden sind. Im allgemeinen können diese Schwinghebel jedoch nur vertikale Schwingungen ausführen. Zum Auffangen von Seitenstößen müssen deshalb an den Drehgestellen besondere Einrichtungen vorgesehen werden, die einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand erfordern und das Gewicht der Drehgestelle erhöhen.
Um bei der Bauart eines Drehgestells mit vertikal schwingenden, an quer zur Fahrtrichtung angeordneten, horizontalen Drehstabfedern befestigten Schwinghebeln auch auf die Radachse ausgeübte seitliche Stöße aufnehmen zu können, wurde schon vorgeschlagen, die Achsbüchsen in den zugehörigen Schwinghebeln oder Lenkern mit Hilfe von Gummikörpern elastisch zu lagern. Für den gleichen Zweck wurde auch schon vorgeschlagen, den Drehzapfen des Wagenkastens allseits elastisch im Drehgestell zu lagern. Erfahrungsgemäß ist jedoch die Seitenelastizität bei solchen Bauarten sehr gering.
Zum Stand der Technik gehört auch ein rahmenloses Drehgestell, bei dem jeder Radsatz in einem U-förmigen Rahmen gelagert ist, der zur Erzielung allseitiger Schwenkbarkeit durch ein in der Längsmittelebene des Drehgestelles angeordnetes Kugelgelenk an einem den Wagenkasten tragenden Querträger angelenkt ist. Die beiden U-Rahmen des Drehgestells sind zusätzlich durch federnde Bolzen miteinander verspannt. Bei dieser Bauart können zwar die U-Rahmen in einer horizontalen Ebene um ihre Anlenkpunkte schwingen, doch verursachen bei Geradeausfahrt seitliche Schwingungen eine unerwünschte Verschiebung der Radachsen, so daß die Räder nicht mehr parallel zu den Schienen stehen, was die Laufeigenschaften des Drehgestells beeinträchtigt.
Die Erfindung betrifft ein rahmenloses, zweiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge, dessen Radsätze durch je zwei in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende, an einem den Wagenkasten tragenden Querträger gelagerte Schwinghebel geführt sind, an denen horizontale, als Federn dienende Drehstäbe befestigt sind, die bei vertikalen Schwingungen der Schwinghebel auf Verdrehung beansprucht werden. Es soll erreicht werden, unter Wahrung der Vorteile des geringen Gewichtes einer solchen Bauart ein Drehgestell zu schaffen, das vertikale und seitliche Stoßkräfte aufnehmen kann und das außerdem neben einer wirksamen Federung auch gute Laufeigenschaften aufweist. Erfindungsgemäß ist jeder Schwinghebel einzeln allseitig drehbar an dem Querträger gelagert, so daß er auch horizontale Schwingungen ausführen kann und dabei die Drehstäbe in bekannter Weise auf Biegung beansprucht. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Schwinghebel in kugelkalottenförmigen, schwingungsdämpfend wirkenden Gleitlagern am Querträger befestigt.
An sich ist es bei Drehgestellen mit am gefederten Drehgestellrahmen befestigten Motoren bereits bekannt, die Drehstäbe auch auf Biegung zu beanspruchen, doch sind bei dieser bekannten Bauart die Schwinghebel nicht allseitig drehbar an einem den Wagenkasten tragenden Querträger angeordnet, sondern direkt an den Drehstäben befestigt, die an ihren beiden Enden eingespannt bzw. drehbar gelagert sind. Ferner wurde bereits vorgeschlagen, die zur Führung von Radsätzen dienenden Längslenker in einem Raumgelenk mit einer Kugelzone allseitig schwenkbar zu lagern. Diese bekannten Lenker stehen nicht mit Drehstäben in Verbindung und sie erfüllen auch nicht die Aufgabe, die Radsätze seitlich zu führen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Drehgestells, F i g. 2 die Ansicht von oben, mit schematisch an-,cedeuten Radsätzen und F i g. 3 einen Querschnitt durch die Lagerung der Schwinghebel am Querträger.
Der Querträger 1, der das Gewicht des Wagenkastens aufnimmt, stützt sich an seinen vier Ecken auf die Schwinghebel 2 ab. Die Abstützung ist dabei derart ausgebildet, daß eine Kugelkalotte 3 auf dem Schwinghebel 2 in eine entsprechend geformte Vertiefung 4 in dem Querträger eingreift. Durch diese Art der Abstützung wird erreicht, daß die Schwinghebel 2 in allen Richtungen, horizontal und vertikal, relativ zum Querträger 1 spielen können (siehe Pfeile in F i g. 1 und 2) und somit die seitlichen Stöße von den Rädern nachgiebig auf den Querträger 1 übertragen. Dabei ist die Kugelkalotte 3 so ausgebildet, daß gleichzeitig auch die Zug- bzw. Bremskräfte übertragen werden können.
Die vertikale Federung bzw. das Gegendrehmoment zum Lastdrehmoment wird durch eine an sich bekannte Federung erreicht. Im vorliegenden Fall sind Drehstäbe 5 eingebaut, die an und für sich ungedämpft schwingen. Die Dämpfung der Schwingungen wird durch die Reibung in den Kugelkalotten 3 erreicht.
Die seitlichen Auslenkungen der Schwinghebel 2 werden dadurch begrenzt, daß die Drehstäbe 5 spielfrei an ihnen befestigt sind. Beim seitlichen Ausbiegen werden daher die Drehstäbe 5 nicht nur auf Torsion, sondern auch noch zusätzlich auf Biegung beansprucht.
Für das Merkmal der Lagerung der Schwinghebel 2 in kugelkalottenförmigen, schwingungsdämpfend wirkenden Gleitlagern 3, 4 gemäß Anspruch 2 wird Schutz nur im Rahmen der Erfindung gemäß Anspruch 1 beansprucht..

Claims

Patentansprüche: 1. Rahmenloses, zweiachsiges Drehgestell für Schienenfahrzeuge, dessen Radsätze durch je zwei in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende, an einem den Wagenkasten tragenden Querträger gelagerte Schwinghebel geführt sind, an denen horizontale, als Federn dienende Drehstäbe befestigt sind, die bei vertikalen Schwingungen der Schwinghebel auf Verdrehung beansprucht werden, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schwinghebel (2) einzeln allseitig drehbar an dem Querträger (1) gelagert ist, so daß er auch horizontale Schwingungen ausführen kann und dabei die Drehstäbe (5) in bekannter Weise auf Biegung beansprucht.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinghebel (2) in kugelkalottenförmigen, schwingungsdämpfend wirkenden Gleitlagern (3, 4) am Querträger (1) befestigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 548 712, 718 395, 735 080, 767 004, 833 505, 838 897; schweizerische Patentschriften Nr. 256 397, 329988.