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Bojenartig schwimmfähige Vorrichtung zum Umfüllen von Kraftstoff aus
Schwimmtanks in Schiffe Die Erfindung betrifft eine bojenartig schwimmfähige Vorrichtung
zum Umfüllen von Kraftstoff aus Schwimmtanks in Schiffe mit einem Schwimmkörper
zur Aufnahme einer Kraftstoffpumpe und eines diese Pumpe antreibendem Motors sowie
mit Anschlüssen für den Schwimmtank und für die Verbindung der am Schiff vorgesehenen
Schläuche mit dem Rohrleitungssystem des Schwimmkörpers.
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Es ist bereits eine schwimmende . Versorgungsstation, insbesondere
für Wasserflugzeuge, mit einem großen Schwimmkörper bekannt, dessen unterer, kegelförmiger
Teil als Tankraum dient, der oben durch eine ringförmige, die Schwimmfähigkeit sicherstellende
Luftkammer umgeben ist. Auf diesem Schwimmkörper sind in einer Abdeckhaube die erforderlichen
Geräte, wie Pumpe, Motor, Schlauchtrommeln, Hähne od. dgl. so angebracht, daß sie
erheblich oberhalb der Wasserlinie liegen. Außerdem isst ein schwenkbarer Anlegesteg
an einem Mast angeordnet, der zum leichten Anbordgehen der Besatzung dient. In der
unteren Spitze der Boje sind Bleigewichte als Belastung angeordnet. Bei dieser bekannten
Schwimmanordnung handelt es sich um eine Versorgungsstation. Der Vorrat ist durch
die Größe der Station beschränkt. Außerdem muß die Besatzung vor der Inbetriebnahme
der Station zahlreiche Handgriffe ausführen und den Brennkraftmotor anwerfen, dessen
Auspuffgase über ein Rohr im Mast abgeleitet werden. Bei Versagen des Motors muß
eine Handpumpe bedient werden.
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Es ist auch bekannt, schwimmende Tanks über Gelenkkupplungen miteinander
zu verbinden und über Schlauchleitungen an ein auf Pfählen über Wasser gehaltenes
Versorgungssystem anzuschließen, und zwar über einen. oafisfesten Zwischentank und
dazu angeordneter Förderpumpe.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine bojenartlge schwimmfähige Vorrichtung
zu schaffen, die einfach und damit betriebssicher im Aufbau ist und ohne besondere
Handgriffe lediglich nach Anschließen der vom Schiff aus gebrachten Schlauchleitungen
an die Anschlüsse des Schwimmkörpers sofort einsatzbereit ist und auch bei langem
Verbleib auf See ihre Einsatzbereitschaft nicht einbüßt.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Antriebsmotor
für die Kraftstoffpumpe eine über die Schlauchverbindung jeweils vom Schiff aus
speisbare Druckwasserturbine - vorzugsweise eine Freistrahlturbine - dient, die
zusammen mit der Pumpe auf der Oberseite des sehr flach gehaltenen und in an sich
bekannter Weise durch einen gewichtsbelasteten Schwertfortsatz stabilisierten Schwimmkörper,
insbesondere von Linsenförm, so hoch, getragen wird, daß das Betriebswasser drucklos
aus der Turbine irr See abfließen kann.
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Freistrahlturbinen als Antriebsmaschinen sind bekannt. Die Verwendung
einer Druckwasserturbine für eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art hat
jedoch den besonderen Vorteil, daß die Antriebsmaschine von einer eigenen Energieversorgung,
die bei einer solchen, lange auf. See verbleibenden Vorrichtung außerordentlich
schwierig ist, völlig unabhängig ist. Auch ist eine solche Antriebsmaschine einfach
und robust und weist keine störempfindlichen Teile, wie Zündeinrichtungen, Ventile
oder elektrische Kommutatoren auf. Auf der anderen Seite ist Druckwasser auf jedem
Schiff in beliebiger Menge verfügbar. Da auch der Kraftstoffschlauch vom Schiff
aus an die Vorrichtung angeschlossen werden muß, bereitet es kaum eine Mehrarbeit,
auch den Druckwasserschlauch anzuschließen, zumal wenn beide Schläuche als konzentrischer
Doppelschlauch zusammengefaßt sind. Vor allem ist die neue Vorrichtung aber mit
dem Anschluß der Schläuche schon voll betriebsbereit, so daß es besonderer Hantierungen
an der Boje selbst nicht bedarf.
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Es ist bekannt, daß Freistrahlturbinen so aufgestellt werden müssen,
daß die Schaufeln auch nicht teilweise ins Unterwasser eintauchen. Bei festen Anlagen
ist diese Forderung leicht zu erfüllen. Um diese Forderung auch bei der neuen Vorrichtung
zu erfüllen, ist der Schwimmkörper so ausgebildet, daß er bei geringem Schleppwiderstand
eine gute Stabilität trotz hoher Lage der Maschinen .gewährleistet.
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Vorteilhafterweise wird das aus der Turbine drucklos austretende Betriebswasser
durch einen Fallschacht durch den Schwimmkörper hindurch in See abgeleitet. Der
Fallschacht mündet dabei zweckmäßigerweise in seitlichen, durch Flossen abgedeckten
Öffnungen
dos Sahwertfortsatzes. Es ist zwar bei solchen Schiffen, bei denen durch Einblasen
von Druckluft in das Wasser der Reibungskoeffizient verringert werden soll, bekannt,
Abdeckbleche an den Austrittsöffnungen vorzusehen. Hierbei soll aber die hintere
Kante des Abdeckbleches als Abreißkante für die Wasserströmung dienen, um mit den
dadurch entstehenden Wirbeln die Luft besser in das Wasser einzumischen. Beim Erfindungsgegenstand
habe. diese Bleche den Zweck, zu vermeiden, daß beim Gleiten im Wasser ein Staudruck
in dem Fallschacht wirksam wird, welcher den freien Austritt des Betriebswassers
behindern könnte.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind hierunter an Hand der schematisch
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung beschrieben. In dieser ist F i g.
1 eine Seitenansicht des neuen Gerätes, teilweise im Schnitt, F i g. 2 eine Frontansicht
des neuen Gerätes von der Schiffsseite her und F i g. 3 eine Draufsicht auf das
neue Gerät.
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Ein flacher, breit auslandender und vorzugsweise linsenförmiger Schwimmkörper
1 weist einen sich nach unten erstreckenden Schwertfortsatz 2 auf,
der, wenn das Gerät von einem Schiff in Schlepp gezogen wird, infolge seiner Schwertform
dem Wasser in Fahrtrichtung, Pfeil x, nur wenig Widerstandsfläche bietet, andererseits
aber wegen seiner verhältnismäßig großen, zur Fahrtsichtung parallelen Fläche ein
Kentern des Gerätes erschwert. Dem gleichen Zweck dient ein Stabilisierungsgewicht
am Schwertende, z. B. in Form einer Schwerspatfüllung y im hohlen Schwertfortsatz.
Das Gerät kann mittelbar oder, wie dargestellt, unmittelbar an einen z. B. schlauchförmigen
Plastiktank 3 angeschlossen sein. Da die Schlauchform des Tanks unter dem Einfluß
der Dünung zum Rollen um ihre Längsachse neigt, so wird der sich hieraus ergebenden
Kentergefahr für das neue Gerät erfindungsgemäß weiterhin dadurch Rechnung getragen,
daß zwischen Schwimmtank 3 und Schwimmkörper 1 des neuen Geräts eine beliebige
und bekannte, flüssigkeitsdichte Drehkupplung 4
eingeschaltet ist.
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Auf seiner Oberseite trägt der linsenförmige Schwimmkörper 1 erfindungsgemäß
eine Turbine, vorzugsweise eine Freistrahlturbine 5 und eine mit dieser durch elastische
Kupplung 6 verbundene Kraftstoffpumpe 7 mit überströmventil
7 a. Dieses Motorpumpenaggregat ist seewasserdicht eingeschlossen in eine
glockenförmige Haube 8, die mit Ringflansch 9
und zwischengelegtem
Dichtungsring aus seewasserbeständigem Stoff auf dem Schwimmkörper 1 befestigt
ist.
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Das zum Betreiben. der Turbine 5 benötigte Druckwasser wird
durch Schlauch 10 von dem nicht dargestellten, zu betankenden Schiffe zugeführt
und gelangt durch ein Rohr 11 in die Turbine 5. Aus dieser fließt das Betriebswasser
drucklos in einen Fallschacht 12, der durch den Schwimmkörper 1 hindurchgeführt
ist und in zwei seitliche, durch Flossen 14 abgedeckte Öffnungen im oberen
Teile des Schwertfortsatzes 2 mündet.
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Wird das Gerät im Schlepp eines Schiffes in Richtung des Pfeiles x
bewegt, so entsteht hinter den Flossen 14 eine das Abfließen des Betriebswassers
aus der Turbine 5 begünstigende Saugwirkung. Die Pumpe 7 saugt den Kraftstoff
aus dem Schwimmtank 3 über Drehkupplung 4 und Schlauch 15 sowie Leitung
16 an und drückt ihn über Leitung 17 und Schlauch 18 in das
Schiff.
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Der den Kraftstoff aus. dem neuen Gerät zum Schiff führende Schlauch
18 und der vom Schiff Druckwasser zum neuen Gerät hinführende Schlauch
10 sind durch eine Anzahl im Abstand zueinander angeordneter Schwimmkörper
19 miteinander verbunden.
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Die Schlauchenden sind, wenn sie nicht angeschossen sind, wie üblich
durch Blindverschlüsse abgedichtet, und sie werden von kleinen bojenartigen mit
Ösen versehenen Schwimmkörpern (nicht dargestellt) getragen, damit sie vom Schiff
leicht geangelt und hochgezogen werden können.
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Die Anschlußstellen z der das neue Gerät mit dem Schiff bzw. dem Schwimmtank
1 verbindenden Schläuche 10,18 bzw. 15 sind zum Schutz vor den von der bewegten
See ausgehenden Beanspruchungen in strömungstechnisch günstig geformte Stutzen 20
und 21 des Schwimmkörpers 1 gelegt.
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Um bei Leckage ein Sinken des neuen Gerätes zu verhindern, ist der
Schwimmkörper 1 durch z. B. radiale Zwischenwände 22 in Kammern 23 unteräeilt, die
luft- und flüssigkeitsdicht gegeneinander abgeschlossen sind.