DE1182362B - Brennelement fuer vorzugsweise gas- bzw. metallgekuehlte Kernreaktoren - Google Patents
Brennelement fuer vorzugsweise gas- bzw. metallgekuehlte KernreaktorenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: G 21
Deutsche Kl.: 21g-21/20
Nummer: 1182 362
Aktenzeichen: S 58958 VIII c/21 g
Anmeldetag: 12. Juli 1958
Auslegetag: 26. November 1964
Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennelement für vorzugsweise gas- bzw. metallgekühlte Kernreaktoren,
bestehend aus in einer gemeinsamen Hülle neben- und hintereinander angeordneten und mit
dieser über metallische Halterungen verbundenen Formkörpern aus Brennstoff, der aus hochschmelzenden,
hitzebeständigen, spaltbaren und gegebenenfalls konvertierbare Stoffe enthaltenden Verbindungen
aufgebaut ist.
Bekanntlich kann Wärme von einem heißeren auf einen kälteren Körper außer durch Leitung und
Konvektion auch durch Temperaturstrahlung übertragen werden. Hiervon wird beispielsweise bei
modernen Dampfkesselanlagen mit indirekt beheiztem Verdampfer- und Überhitzersystem Gebrauch
gemacht. Die im Kessel erzeugte Wärme wird im Feuerraum weitgehend durch Strahlung {Strahlungsteil)
und in den nachgeschalteten Rauchgaszügen weitgehend durch Konvektion (Berührangsteil) an
die Heizflächen übertragen.
Bei bekannten Kernreaktoren wird ebenfalls ein Teil der erzeugten Wärme durch Temperaturstrahlung
auf das Kühlmittel übertragen, doch ist der Anteil infolge der bei den üblichen Leistungsreaktoren
heterogener Bauart relativ niedrigen Temperatur der Brennstoffoberfläche vernachlässigbar klein. Die
Wärmeübertragung durch Temperaturstrahlung ist erst bei Temperaturen oberhalb 1000° C technisch
interessant. Bei Kernreaktoren müßte die Wärmebelastung des einzelnen Brennstoffelementes mindestens
60 Watt/cm2 betragen.
Würde man beispielsweise einen nach dem Prinzip der Temperaturstrahlung arbeitenden heterogenen
Reaktor mit einer Wärmebelastung von 100 Watt/cm2 anstreben und sollte dabei die Betriebstemperatur im
Kühlkreislauf 500° C betragen, müßten die Brennstoffstäbe im Betrieb eine Oberflächentemper-atur von
etwas über 2000° C aufweisen. Hierbei ist noch vorausgesetzt, daß die Kühlkanäle aus rostfreiem Stahl
bestehen und die Brennstoffstäbe als schwarze Körper angesehen werden können.
Bei heterogenen Reaktoren mit umhüllten Brennstoffelementen ist nun in manchen Fällen die Betriebstemperatur
infolge von Festkörperreaktionen zwischen dem Hüllenmaterial und dem Brennstoff (Aluminium mit Uran) begrenzt. Auch die bekannte
Abstützung von Uranstäben innerhalb eines Rohres durch regelmäßig angeordnete Abstandshalter — die
örtliche Überhitzung des Brennstabhüllrohres durch ungleichmäßige Abstände soll vermieden werden —
begrenzt die Arbeitstemperatur. Weiterhin „kann der Brennstoff durch thermische Ausdehnung, thermische
Brennelement für vorzugsweise gas- bzw.
metallgekühlte Kernreaktoren
metallgekühlte Kernreaktoren
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Heinz Höcker, Stuttgart-Vaihingen
Wechselbeanspruchung und Strahlenschädigung beim Abbrand mechanisch überbeansprucht werden.
Diese Nachteile werden beim Brennelement gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die Formkörper
nicht ummantelt sind und in an sich bekannter
Weise durch einen beispielsweise edelgasgefüllten Zwischenraum von der Hülle getrennt und in
Graphitkörpern oder auch keramikartigen Körpern, deren gegenseitige Lage mit Äusdehnungsspiel durch
metallische, mit der Hülle fest verbundene, zentrierende Haltestücke festgelegt ist, gehaltert, vorzugsweise
eingelassen sind. Die Ringräume der Kanäle sind in den Kühl- bzw. Arbeitsmittelkreislauf eingeschaltet.
Als Kernbrennstoffe im Sinne der Erfindung kommen Stoffe hoher Wärmeschockbeständigkeit in
Frage, beispielsweise Gemisthe aus angereicherten Uran- bzw. Plutoniumkarbidverbindungen mit Graphit,
Legierungen aus Zirkon^Uran, Cennete. Besteht der Brennstoff aus einem UCg-Graphit-Gemisch, so
behält er selbst bei einer Temperatur von 2450° C seinen festen Zustand bei; vor allem bleiben die
guten Festigkeitseigenschaften des Graphits erhalten. Bei Verwendung von Thoriumkarbid und Graphit
liegen die gleichen Verhältnisse vor.
Die Formkörper der Brennstoffelemente haben die an sich bekannte Gestalt von Stäben oder Platten,
sind jedoch nicht direkt ummantelt. Sie können massiv oder hohl ausgeführt und einzeln oder in
Bündeln in den Brennstoffelementen angeordnet sein. Der Stabdurchmesser bzw. die Plattendicke ist so
gewählt, daß sowohl die Temperaturspannungen als auch die maximale Betriebstemperatur in den zulässigen
Grenzen bleiben.
Im folgenden sei die berühirungsfreie Halterung
der neuen Brennstoffelemente, sowie ihr Aufbau an Hand der Zeichnungen näher erläutert, es zeigt
409 729/300
F i g. 1 in Teilansicht einen Schnitt durch einen doppelwandigen Kühlkanal eines Reaktors mit darin
gehalterten Brennstoffelementen und
F i g. 2 einen Schnitt durch die Anordnung gemäß F i g. 1 nach der Linie H-II.
In F i g. 1 ist ober- und unterhalb des Haltestückes 11 je ein Brennstoffelement 12,13 in Teilansicht dargestellt.
Mehrere Brennstoffelemente sind in der angedeuteten Weise etagenartig im Inneren der Kühlkanalrohre
übereinander angeordnet. Der einzelne Kanal besteht aus den konzentrischen, den Ringraum
14 frei lassenden Stahl- bzw. Zirkonrohren 15,16, von denen das Innenrohr 15 als Brennstoffaufnahmerohr
im erwähnten Sinne ausgebildet ist. Der Absorptionskoeffizient der Rohre für Temperaturstrahlung
kann durch geeignete Oberflächenbehandlung auf etwa 0,6 verbessert werden. Rohre aus rostfreiem
Stahl sind für die obenerwähnte CO.,-Kühlung bis zu einer Kühlmitteltemperatur von 700° C, für Natriumkühlung
bis 600° C verwendbar. Bei Zirkonrohren liegen die entsprechenden Temperaturwerte bei 650
und 500° C.
in das innere Kühlrohr 15 ist jeweils am Kopf- und Fußende der Brennstoffelemente das erwähnte
Haltestück 11 aus Stahl oder Zirkon eingebaut, das die Nut 17 aufweist. Zum Einbau wird das Haltestück
11 in das innere Stahl- oder Zirkonrohr 15 eingeschoben. Nachfolgendes Einformen des Rohres in
die Nut 17 und Andrücken an die oberen und unteren Ränder des Haltestückes (bei 20 und 21)
fixieren das Haltestück. Lage und Abstände der Haltestücke werden am besten durch γ- oder
Röntgenstrahlung geprüft. Der Abstand von Haltestück zu Haltestück ist gegeben durch die Länge der
Brennstoffelemente, die etwa 20 bis 50 cm beträgt, und ferner durch das notwendige Dehnungsspiel in
Achsrichtung. In entsprechender Folge wechseln Elemente und Haltestücke miteinander ab. Die
Haltestücke sind aus Gründen einer gleichmäßigen Wärmeverteilung und der Materialersparnis von
Element zu Element zweckmäßig durchbrochen oder rostartig auszubilden.
Die Brennstoffelemente bestehen im einzelnen aus den Stäben 18 (Durchmesser etwa 1 cm) und den
Graphitkörpern 19, in die sie an ihren stirnseitigen Enden eingelassen sind. Sie sind lose in den Haltestücken
11 gelagert, die zugleich mit ihren zylindrischen Wülsten in radialer Richtung als Distanzstücke
im Sinne der berührungsfreien Halterung der Elemente in den Kanälen benutzt sind.
Die mit Brennstoffelementen bestückten Innenrohre 15 sind am oberen und unteren Ende gasdicht
mit einem nicht dargestellten Stopfen verschlossen, durch die sie entweder evakuiert oder mit inertem
Gas gefüllt werden können. Bei Druckgasfüllung im Betrieb kann man Druckgleichheit mit dem Kühlmittel
herstellen und somit relativ dünnwandige Innenrohre verwenden. Sodann unterstützt die
Wärmeleitung im Gas den Wärmeübergang durch Strahlung. Das obere Ende der Innenrohre ragt
zweckmäßigerweise aus der Moderatorzone heraus. Die Außenrohre sind untereinander und mit den
Konstruktionsteilen des Moderatorraumes starr zu einem Gerüst verbunden. Zum Brennstoffwechsel
werden im vorliegenden Falle jeweils ganze Brennstoffrohre ausgewechselt.
Gemäß F i g. 2 sind die Brennstoffstäbe in kreisförmiger Grundrißanordnung in die Graphithaltestücke
eingelassen. Die Anordnung kann auch durch einen einzigen zylindrischen Hohlstab ersetzt werden,
der zur besseren Wärmeabfuhr geschlitzt oder geteilt auszuführen ist. An Stelle von Stäben können
ίο aber auch Brennstoffplatten verwendet werden, bei
denen eine Anordnung im Geviert oder in Parallelstaffelung unter Belassung von Schlitzen möglich ist.
Insbesondere können hier Platten aus Kernbrennstoff, Brutstoff und Graphit (als Moderatorplatten)
abwechselnd nebeneinander angeordnet werden. In Anpassung an den Plattenquerschnitt wird man den
Kühlkanälen zweckmäßig quadratischen oder rechteckigen Querschnitt geben.
Brennstoffelemente gemäß der Erfindung weisen
Brennstoffelemente gemäß der Erfindung weisen
ao den Vorteil auf, daß keine Festkörperreaktionen zwischen Umhüllung und Brennstoff stattfinden, daß
der Brennstoff auf die übrigen Konstruktionsteile der Elemente und Kühlkanäle keine mechanischen Beanspruchungen
ausüben kann und daß dadurch von Seiten des Brennstoffes keine Begrenzung der Arbeitstemperatur des Kühlmittels gegeben ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Brennelement für vorzugsweise gas- bzw. metallgekühlte Kernreaktoren, bestehend aus in einer gemeinsamen Hülle neben- und hintereinander angeordneten und mit dieser über metallische Halterungen verbundenen Formkörpern aus Brennstoff, der aus hochschmelzenden, hitzebeständigen, spaltbaren und gegebenenfalls konvertierbare Stoffe enthaltenden Verbindungen aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper (18) nicht ummantelt sind und in an sich bekannter Weise durch einen beispielsweise edelgasgefüllten Zwischenraum von der Hülle (15) getrennt und in Graphitkörpern (19) oder aus keramikartigen Körpern, deren gegenseitige Lage mit Ausdehnungsspiel durch metallische, mit der Hülle (15) fest verbundene, zentrierende Haltestücke (11) festgelegt ist, gehaltert, vorzugsweise eingelassen sind.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 004 744,
1 033 810;britische Patentschrift Nr. 791 011;
USA.-Patentschrift Nr. 2 741 593;»Atomkernenergie«, Aprilheft 1957, S. 130, rechte Spalte;»Nucleonics«, VoI 14, Nr. 3, 1956, S. 34 bis 37;»Nuclear Fuels« von D. H. Gu r in sky und G. J. Dienes, 1956, S. 84 bis 86 und 104 bis 106;»Proceedings of the International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy«, VoI 3, 1955, S. 330 bis 344 und 158/159.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 728/300 11.64 jQ Mundesinickenei Berlin
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