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Flachstrickgerät mit Zungennadeln und Abschlag- und Niederhalteplatinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Flachstrickgerät mit Zungennadeln, zwischen denen
durch ein Kurventeil an einem über dem Nadelbett laufenden Schloß mit ihren Haken
im wesentlichen quer zu den Nadeln bewegbare Abschlag- und Niederhalteplatinen angeordnet
sind.
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Es sind Geräte dieser Art bekannt, bei denen die außerhalb des Bereiches
der strickenden Nadeln befindlichen Platinen aus der Lage, in der sie vom Kurventeil
des Schlosses bewegt werden können, in eine Ruhestellung verlagerbar sind, in der
sie durch das Kurventeil nicht beeinflußbar sind und ihr Haken den von Hand oder
mittels Fadenführers in die Zungennadelhaken einzulegenden Faden nicht erfassen
kann. Die Verlagerung -der Platinen in die Ruhestellung erfolgt zu dem Zweck, eine
Schlaufenbildung am Rand des Gestrickds zu unterbinden (vgl. österreichische- Patentschriften
194 521, 211464 und 215060). Diese bekannten Geräte mit Anschlägen und eigenen
Lagerungen für die Platine sind verhältnismäßig aufwendig gebaut.
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Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß neben-jeder
Abschlag- und Niederhalteplatine mindestens eine ortsfeste Platine od. dgl. angebracht
ist, welche eine zu den Zungennadeln schräge, glatte Unterkante aufweist und den
Haken der Niederhalteplatine, wenn sie angehoben ist, seitlich überdeckt.
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Diese ortsfeste Platine od. dgl. bewirkt beim Anheben der Abschlag-
und Niederhalteplatine durch das Kurventeil des Schlosses, daß der Faden vom Platinenkaken
am Rand des Gestrickes nicht gefangen werden und so keine Schlaufe bilden kann.
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Ausführungsformen der Erfindung sind an Hand der Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigt .
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F i g. 1 einen Querschnitt durch den vorderen Teil des Nadelbettes
einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flachstrickgerätes, F i g. 2
eine Vorderansicht und F i g. 3 eine Draufsicht der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform,
jeweils mit einer im Gerät befindlichen Strickware, und F i g. 4 und 5 Draufsichten
wie F i g. 3 zweier weiterer Ausführungsformen.
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Das in F i g. 1 horizontal dargestellte, im Betrieb jedoch geneigt
angeordnete Nadelbett 1 ist auf einem Unterbau 2 des in den F i g. 1 bis 3 gezeigten
Gerätes festgelegt. In üblicher Weise sind in den Nadelkanälen 3 des Nadelbettes
1 die Zungennadeln 4 gleitend geführt, und das quer zur Bewegungsrichtung
der Zungennadeln über dem Nadelbett 1 laufende; durch Schienen 5 geführte Schloß
6 bewirkt mittels` bekannter (nicht' dargestellter) Einrichtungen die= Verstellung
der Zungennadeln.
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Zwischen jeweils zwei Zungennadeln 4 ist eine Ab-. schlag; und _Niederh.alteplatine
7 in ' einem Schlitz 8 des Nadelbettes 1 im wesentlichen quer zu den Nadeln beweglich
gelagert, und zwar um -die Achse 9 verschwenkbar. Die Bewegung aller dieser
Platinen erfolgt durch den Eingriff einer nasenartigen Verlängerung 10 der Platinenoberkante
mit einem in bekannter Weise als Platinenheber ausgebildeten Kurventeil 11 des Schlosses
6, das bei seiner Bewegung über das Nadelbett hinweg die Verlängerungen 10 abwärts
drückt und sie wieder freigibt und die Verschwenkung der Platinen 7 hervorruft;
deren Rückführung nach Erreichung der äußersten Schwenklage, in der sich die Zungennadel
ganz abgesenkt hat, wird durch die Wirkung einer am Platinenfuß 12 angeschlossenen
Schraubenfeder 13 erzielt, die mit ihrem anderen Ende am Unterbau 2 festgelegt ist.
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Die Achse 9 ist oberhalb der Zungennadeln 4 auf Stützscheiben 14 gelagert.
Bei der in Rede stehenden Ausführungsform nach den F i g. 1 bis 3, bei der
ebene
Abschlag- und Niederhalteplatinen verwendet werden, erstreckt sich beiderseits jeder
Platine eine stegartige ortsfeste Platine 15 od. dgl. nach vorn bis zur Vorderkante
des Nadelbettes und über diese hinaus dergestalt, daß die Unterkante 16 der Platine
15 über die Vorderkante 17 der Platine 7 vorkragt, wie aus F i g. 1 hervorgeht.
Die Platinenvorderkante 17 dient zum Maschenabschlagen und ist in üblicher Weise
mit einem Haken 18 zum Niederhalten der Strickware versehen.
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Diese Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Wie aus den F i g.
2 und 3 hervorgeht, sind die am Sticken unbeteiligten Nadeln 4' in ihre Ruhestellung
gebracht, während die ersten vier Nadeln 4 von links die Strickware halten und die
Haken 18 der Platinen 7 die Maschen nach unten drängen.
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Es wurde nun angenommen, daß sich der Faden 19 entweder beim Einlegen
von Hand oder bei der Bewegung des von dem Schloß getragenen Fadenführers über den
Rand der Strickware hinaus unter den Haken der vierten Platine von rechts in F i
g. 2 gelegt habe. Wenn nun keine ortsfesten Platinen 15 vorgesehen sein würden,
entstünde nach der Bewegungsumkehr des Schlosses eine Schlaufe am Rand des Gestrickes,
da der Haken der sich hebenden und wieder absenkenden Platine 7 den um ihn herumlaufenden
Faden nicht freigibt; dies ist in strichpunktierten Linien in F i g. 2 angedeutet.
Die jedoch erfindungsgemäß beiderseits der Platine 7 vorgesehenen Platinen 15 führen
aber den Faden aus dem Haken 18 der Platine 7 wieder heraus, denn wenn sich die
Platine 7, veranlaßt durch das Kurventeil des wieder zurückbewegten Schlosses, wieder
nach oben verschwenkt, kann ihr Haken den um ihn herumlaufenden Faden nur so lange
festhalten, wie er sich noch unterhalb der Platinenunterkante 16 befindet. Die Bewegung
des Hakens erfolgt jedoch, wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, bis in eine Lage oberhalb
der Stegunterkante 16, von welcher der Faden im Zuge der weiteren in Richtung nach
oben erfolgenden Platinenverschwenkung zurückgehalten wird, so daß er aus dem Haken
herausgelangt. Die zunächst vom Haken gehaltene Fadenschlaufe wird geradegezogen,
und die erste der am Stricken beteiligten Nadeln 4
kann den Faden, ohne daß
eine Schlaufe stehenbleibt, in üblicher Weise verstricken. Wesentlich für das Vermeiden
der Schlaufenbildung am Rand der Strickware ist, daß die zu den Zungennadeln schräge,
glatter Unterkante 16 der Platim 15 den Haken 18 der Niederhalteplatine 7, wenn
letztere angehoben ist, seitlich überdeckt. Zur Unterbindung der Entstehung von
Schlaufen genügt es aber auch, nur eine über das Nadelbett und die Vorderkante 17
der Platinen 7 vorkragende Platine 15 an einer Seite der eben ausgebildeten Platinen
7 vorzusehen. Diese Ausführungsform der Erfindung ist in F i g. 4 dargestellt, in
der die Bezugszeichen dieselbe Bedeutung haben wie in den F i g. 1 bis 3.
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Die Erfindung ist auch bei einem Gerät mit Platinen anwendbar, die
ein seitwärts aus ihrer Ebene heraus abgebogenes Hakenende 20 aufweisen (vgl.
österreichische Patentschrift 195 554). Zufolge dieses Hakenendes kann nur eine
Platine 15 je Platine 7 vorgesehen werden, und zwar an der diesem Hakenende
abgewandten Seite der Platine 7. Diese Ausführungsform der Erfindung ist aus F i
g. 5 ersichtlich. Auch in dieser Figur haben die übrigen Bezugszeichen dieselbe
Bedeutung wie in den F i g. 1 bis 3.
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Die erfindungsgemäß vorzusehenden ortsfesten Platinen od. dgl. können
nicht nur bei sich verschwenkenden, sondern auch bei sich längs einer Geraden verstellenden
Abschlag- und Niederhalteplatinen angeordnet werden.